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Clematis versehentlich abgeschnitten: Keine Katastrophe

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Es scheint es übles Malheur zu sein: Die geliebte Clematis wurde aus Versehen abgeschnitten. Wird sie noch erblühen können oder ist sie gar dem Tod geweiht? Nachfolgend erfahren Sie, weshalb solch ein Schnitt schade, aber nicht besorgniserregend ist.

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Eine abgeschnittene Clematis treibt normalerweise wieder aus
AUF EINEN BLICK
Was geschieht, wenn die Clematis versehentlich geschnitten wurde?
Normalerweise verübelt eine Clematis ein versehentliches Abschneiden nicht, sondern wird neu austreiben. Das sollte spätestens im Frühjahr des nächsten Jahres geschehen. Allerdings kann es bei einigen Clematisarten und je nach Schnittzeitpunkt zu einem Ausfall der Blüte kommen.

Wirkt sich das ungeplante Schneiden der Clematis nachteilig aus?

Das ungeplante Schneiden der Clematis wirkt sich nicht zwingend nachteilig auf die Kletterpflanze aus. Es kann auch durchaus sinnvoll sein, wenn Sie dabei zum Beispiel Verblühtes abgeschnitten haben. Das komplette Herunterschneiden der Haupttriebe ist hingegen bedenklicher.

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Wann ist das Schneiden der Clematis unbedenklich?

Das Schneiden einer Clematis ist im Herbst und Frühjahr unbedenklich, denn dann wird der Großteil von ihnen zurückgeschnitten, um in der nächsten Saison wieder heranzuwachsen und zu erblühen. Lediglich Clematis der ersten Schnittgruppe (Clematis montana und Clematis alpina) sollten nicht oder nur alle vier bis fünf Jahre einen Rückschnitt erhalten.

Wird die versehentlich geschnittene Clematis wieder wachsen?

Die versehentlich geschnittene Clematis wird wieder wachsen. Wurde sie mitten in der Saison, also im Sommer oder kurz nach dem Austrieb, geschnitten, wird ihr Wachstum kurzzeitig gebremst, bis sie gewöhnlich ein paar Wochen später wieder austreibt. Selbst einen radikalen Rückschnitt verträgt die Waldrebe ohne Probleme.

Welche Folgen hat das versehentliche Schneiden der Clematis?

Je nach Schnittgruppe und Zeitpunkt des Schneidens kann es dazu kommen, dass die Clematis nicht mehr blühen wird. Werden zum Beispiel Clematis der Schnittgruppe 1 versehentlich im Frühjahr geschnitten, werden sie keine Blüten hervorbringen. Sie blühen bereits im April und zwar an den Vorjahrestrieben. Clematis der Schnittgruppe 2 und 3 vertragen das Schneiden im Frühjahr wiederum und werden Blüten hervorbringen. Selbst ein versehentlicher Schnitt im Sommer kann bei Clematis der Schnittgruppe 2 eine neue Blütenflor zur Folge haben.

Wie wird ein versehentliches Schneiden der Clematis vorgebeugt?

Durch eine Beschilderung an der Pflanze können Sie zukünftig vermeiden, sie versehentlich abzuschneiden. Markieren Sie die Clematis so, dass sie Ihnen ins Auge fällt. Außerdem ist es wichtig, sie nicht zu dicht an andere Gewächse zu pflanzen. Dadurch könnten Sie ansonsten leicht durcheinander kommen. Die Gefahr besteht beispielsweise, wenn Sie die Clematis unterpflanzt haben. Ferner ist eine Kletterhilfe wie ein Rankgitter empfehlenswert, um zu vermeiden, die Clematis versehentlich zu schneiden.

Wofür eignen sich die abgeschnittenen Triebe der Clematis?

Die abgeschnittenen Triebe Ihrer Clematis können Sie verwenden, um die Clematis mittels Stecklingen zu vermehren. Dazu schneiden Sie die Triebe auf eine Größe von 15 cm, entfernen die untersten Blätter und stecken sie in einen Topf mit Anzuchterde.

Tipp

Vorsicht: Schnitt im Sommer begünstigt Clematiswelke

Eine versehentlich mitten in der Saison geschnittene Clematis ist anfälliger für die Clematiswelke. Der Pilzerreger kann durch die verletzten Triebe – vor allem im Sommer – leichter in das Innere der Pflanze eindringen. Kontrollieren Sie Ihre Clematis also regelmäßig nach solch einem versehentlichen Schnitt auf Spuren der Clematiswelke!

Bilder: Тарас Рощук / stock.adobe.com