Sellerieblätter: Verwendung, Anbau & gesunde Rezepte
Sellerie ist mehr als nur Gemüse: Seine aromatischen Blätter bereichern Suppen, Eintöpfe und Salate. Dieser Artikel beleuchtet alles Wissenswerte rund um den Anbau, die Verwendung und die gesundheitsfördernden Eigenschaften von Sellerieblättern.
Steckbrief
Blätter
Sellerieblätter sind die grünen, gefiederten Teile der Selleriepflanze (Apium graveolens), die oberhalb der Stängel wachsen. Sie besitzen ein intensives, aromatisches Aroma, das an eine Mischung aus Petersilie und Liebstöckel erinnert. Diese Blätter enthalten viele ätherische Öle, die ihnen ihre besondere Würze verleihen. Sie sind reich an Terpenen, denen antibakterielle, antivirale und antimykotische Eigenschaften nachgesagt werden. Zusätzlich bieten sie einen hohen Gehalt an B-Vitaminen und Kalzium.
Sellerieblätter lassen sich auf verschiedene Weisen verwenden:
- Frisch: Waschen Sie die Blätter gründlich, tupfen Sie sie trocken und hacken Sie sie grob oder fein, je nach Bedarf. Frisch sind sie eine hervorragende Zutat für Kräuterquark, Dips, Suppen, Eintöpfe, Salate und Butterbrote.
- Getrocknet: Getrocknete Blätter haben ein intensiveres Aroma. Trocknen Sie sie im Backofen, Dörrautomaten (98,00€ bei Amazon*) oder an der Luft. Lagern Sie die Blätter rascheltrocken, um Schimmelbildung zu vermeiden. Diese eignen sich besonders gut als Würze für Suppen, Eintöpfe und Saucen.
- Gefroren: Wenn Sie die Blätter einfrieren möchten, waschen und hacken Sie sie zuerst. Gefrorene Sellerieblätter können portionsweise entnommen und direkt zu Speisen hinzugefügt werden.
Eine weitere Verwendungsmöglichkeit ist die Herstellung von Würzsalzen und Pesto. Für Selleriesalz mischen Sie die getrockneten Blätter in einem Verhältnis von 1:4 mit Salz und mahlen sie fein. Für Pesto benötigen Sie Sellerieblätter, Olivenöl, Pfeffer, Salz und Cashewkerne, die Sie im Mixer zu einer cremigen Paste verarbeiten.
Verwendung
Sellerieblätter bringen einen intensiven, würzigen Geschmack in verschiedene Gerichte und sind in der Küche vielseitig einsetzbar. Sie können frisch, getrocknet oder gefroren verwendet werden und sind eine hervorragende Ergänzung zu Suppen, Eintöpfen, Salaten und Gemüsegerichten.
Selleriesalz
Aus getrockneten Sellerieblättern kann ein köstliches Würzsalz hergestellt werden. Dazu werden die Blätter im Verhältnis 1:4 mit Salz vermischt und fein gemahlen. Selleriesalz ist ein idealer Ersatz für Speisesalz in Suppen, Eintöpfen, Salaten und anderen Gemüsegerichten.
Gefrorene Sellerieblätter
Durch das Einfrieren der gewaschenen und fein gehackten Sellerieblätter können Sie deren Aroma bewahren und portioniert verwenden. Diese eignen sich hervorragend für Suppen, Eintöpfe und Marinaden.
Sellerieblaetter richtig schneiden
Um das volle Aroma der Sellerieblätter zu bewahren, ist es wichtig, sie richtig zu schneiden. Verwenden Sie stets ein scharfes Messer, um die Blätter sauber zu schneiden und ein Quetschen zu vermeiden. Je nach Verwendungszweck können die Blätter in feine Streifen für Salate oder grobe Stücke für Suppen und Eintöpfe geschnitten werden.
- Waschen: Waschen Sie die Sellerieblätter gründlich.
- Trocknen: Tupfen Sie die Blätter vorsichtig trocken.
- Schneiden: Schneiden Sie die Blätter entweder in feine Streifen oder grob, je nach gewünschter Verwendung.
Verwenden Sie ein scharfes Messer, um den Verlust der ätherischen Öle zu minimieren.
Sorten & Arten
Der Gewöhnliche Sellerie (Apium graveolens) bietet eine Vielfalt an Varianten mit unterschiedlichem Geschmack und Aussehen:
- Knollensellerie (Apium graveolens var. rapaceum): Bekannt für seine große, runde Knolle, die in verschiedenen Formen vorkommt. Beliebte Sorten sind ‚Prinz‘, ‚Berger’s Weiße Kugel‘, ‚Ibis‘ und ‚Monarch‘.
- Stangensellerie (Apium graveolens var. dulce): Gekennzeichnet durch lange, fleischige Blattstiele. Sorten wie ‚Tall Utah‘, ‚Tango‘ und ‚Großer Goldgelber‘ sind geläufig.
- Schnittsellerie (Apium graveolens var. secalinum): Wird hauptsächlich wegen seiner aromatischen Blätter angebaut. Diese Variante bildet keine Knolle aus, und die Blätter enthalten bis zu 0,1 % ätherisches Öl.
Pflanzung
Sellerie kann sowohl im Garten als auch in Töpfen angebaut werden. Die Aussaat erfolgt idealerweise im Frühjahr ab Ende Februar bis Anfang März. Selleriesamen sind Lichtkeimer und sollten nur leicht angedrückt und nicht mit Erde bedeckt werden. Eine Vorkultur ist ratsam, da Sellerie eine lange Kulturdauer hat. Die Auspflanzung ins Freiland erfolgt nach den Eisheiligen Mitte Mai, wenn keine Frostgefahr mehr besteht.
Halten Sie folgende Pflanzabstände ein:
- Knollensellerie: 40 x 50 cm
- Stangensellerie: 30 x 40 cm
- Schnittsellerie: 20 x 30 cm
So kommt die Pflanze über den Winter
Sellerie ist nicht winterhart und benötigt besondere Maßnahmen zur Überwinterung:
- Knollensellerie: Ernten Sie die Knollen vor dem ersten Frost, entfernen Sie Blätter und Wurzeln und lagern Sie die Knollen in feuchtem Sand an einem frostfreien, dunklen Ort.
- Stangensellerie: Schneiden Sie die Blätter ab und wickeln Sie die Pflanzen in Papier, bevor Sie sie in Sandkisten einlagern.
- Schnittsellerie: Ist zweijährig und relativ winterhart, benötigt aber in strengen Wintern Schutz. Ein Frühbeetkasten eignet sich gut zur Überwinterung.
Krankheiten & Schädlinge
Sellerie kann von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden:
- Viruskrankheiten: Entfernen Sie befallene Pflanzen sofort und verwenden Sie keine Samen von infizierten Pflanzen.
- Selleriefliege: Absammeln der Larven und Gemüseschutznetze verwenden.
- Blattläuse: Setzen Sie natürliche Feinde wie Marienkäfer oder Seifenlösungen ein.
- Septoria-Blattfleckenkrankheit: Achten Sie auf eine gute Belüftung und vermeiden Sie Staunässe.
- Sellerieschorf: Lagern Sie die Knollen trocken und verwenden Sie resistente Sorten.
- Rhizoctonia: Gute Bodenhygiene und Fruchtfolge sind wichtig.
- Echter Mehltau: Bekämpfen Sie ihn mit natürlichen Fungiziden oder Milch-Wasser-Gemischen.
- Nematoden und Schnecken: Fördern Sie den Einsatz natürlicher Feinde und halten Sie den Boden gesund.
Regelmäßige Kontrollen und gezielte Pflegemaßnahmen tragen zur Gesundheit der Pflanzen bei.
Sellerieblaetter vermehren
Sellerie kann durch Aussaat oder Teilung vermehrt werden:
- Aussaat: Im Frühjahr ab Ende Februar Selleriesamen leicht andrücken und regelmäßig befeuchten. Keimen am besten bei etwa 20°C. Nach etwa 4-6 Wochen ins Freiland pflanzen.
- Teilung: Größere Pflanzen können im Frühjahr durch Teilung vermehrt werden. Achten Sie darauf, dass jedes Teilstück genügend Wurzeln besitzt und gut anwächst.
Durch die richtigen Pflegemaßnahmen und Vermehrungstechniken können Sie gesunde und ertragreiche Selleriepflanzen kultivieren.
Häufig gestellte Fragen
Können Sellerieblätter auch zur Herstellung von Tee verwendet werden?
Ja, Sellerieblätter können zur Herstellung von Tee verwendet werden. Aufgrund ihrer ätherischen Öle und Terpene besitzen sie antibakterielle, antivirale und antimykotische Eigenschaften. Ein Tee aus Sellerieblättern soll helfen, wenn der Magen übersäuert ist, und eignet sich hervorragend zur Stärkung des Immunsystems.
Kann man Sellerieblätter zu Würzsalzen verarbeiten?
Ja, getrocknete Sellerieblätter können zu einem aromatischen Selleriesalz verarbeitet werden. Hierbei werden die getrockneten Blätter im Verhältnis 1:4 mit Salz vermischt und fein gemahlen. Dieses Selleriesalz eignet sich ideal zur Verfeinerung von Suppen, Eintöpfen und Salaten.
Sind Sellerieblätter für ihre potenzsteigernde Wirkung bekannt?
Interessanterweise wurden Sellerieblätter bereits im Mittelalter für ihre potenzfördernde Wirkung bei Männern geschätzt. Diese Wirkung wird vor allem den enthaltenen Terpenen zugeschrieben, die eine Reihe von gesundheitsfördernden Eigenschaften besitzen.
Wie sollte man Sellerie säen und vorziehen?
Selleriesamen sollten Ende Februar bis Anfang März in Saatkisten ausgesät und nur leicht angedrückt werden. Als Lichtkeimer dürfen die Samen nicht mit Erde bedeckt werden. Es ist wichtig, das Saatgut regelmäßig zu befeuchten und an einem hellen Ort bei etwa 20°C keimen zu lassen. Nach den Eisheiligen Mitte Mai können die Jungpflanzen ins Freie ausgepflanzt werden.