Kerbel

Kerbel oder Petersilie? So unterscheiden Sie die Kräuter

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Kerbel und Petersilie – zwei verwandte Kräuter aus der Familie der Doldenblütler, die in der Küche oft verwechselt werden. Dieser Artikel beleuchtet die Unterschiede im Aussehen, im Geschmack sowie in der Verwendung der beiden Kräuter und gibt Tipps zu Anbau und Ernte.

Kerbel Petersilie

Verwandtschaft und Aussehen von Kerbel und Petersilie

Kerbel (Anthriscus cerefolium) und Petersilie (Petroselinum crispum) gehören beide zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) und sind somit botanisch verwandt. Diese enge Verwandtschaft zeigt sich auch in ihrem Aussehen, dennoch gibt es einige Unterschiede, durch die Sie die Kräuter voneinander unterscheiden können.

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Optische Merkmale

Die Blätter beider Kräuter sind gefiedert und unterteilen sich in mehrere kleine Blättchen. Kerbelblätter sind feiner gefiedert und an den Rändern gesägt, während Petersilienblätter glatter und weniger stark strukturiert sind. Kerbelblätter haben eine hell- bis mittelgrüne Farbe und sind kleiner als Petersilienblätter. Die Laubblätter von Kerbel haben eine dreieckige Form mit gezahnten Rändern, wohingegen die Blätter der Petersilie eher abgerundet sind. Kerbel erreicht bis zu 70 Zentimeter Höhe, wohingegen Petersilie in glatter und krauser Form eine Höhe von etwa 30 bis 60 Zentimetern erreicht.

Wachstum und Diversität

Kerbel ist eine einjährige Pflanze, die einen stark verzweigten Stängel bildet und bis zu 60 Zentimeter hoch wächst. Die weichen, hellgrünen Blätter sind auf der Oberseite kahl und auf den Nerven der Unterseite borstig behaart.

Petersilie kann einjährig oder zweijährig kultiviert werden und tritt in glatter und krauser Form auf. Die Blätter sind dunkelgrün und in den unteren Abschnitten doppelt bis dreifach gefiedert.

Diese Merkmale helfen Ihnen, Kerbel und Petersilie sicher zu identifizieren und Verwechslungen zu vermeiden, besonders wenn Sie die Kräuter im eigenen Garten oder auf dem Balkon anbauen möchten.

Geschmackliche Unterschiede zwischen Kerbel und Petersilie

Kerbel und Petersilie unterscheiden sich deutlich in ihren Geschmacksprofilen, obwohl sie optisch leicht verwechselt werden können. Kerbel hat ein süßlich-würziges Aroma, das häufig an Anis und Fenchel erinnert. Dieses Aroma entsteht durch die ätherischen Öle, insbesondere Estragol und 1-Allyl-2,4-dimethoxybenzol.

Petersilie hingegen hat einen intensiveren, würzigen Geschmack mit leicht bitteren und scharfen Noten.

Verwendung von Kerbel und Petersilie in der Küche

Beide Kräuter sind unverzichtbare Elemente in der Küche, haben jedoch spezifische Verwendungsweisen aufgrund ihrer unterschiedlichen Geschmacksprofile.

Kerbel

Kerbel verleiht Gerichten eine frische, frühlingshafte Note, ohne sie zu dominieren. Verwenden Sie Kerbel am besten frisch, da er beim Trocknen schnell an Geschmack verliert. Einfrieren ist eine gute Methode, um sein Aroma zu konservieren. Besonders in der französischen Küche ist Kerbel verbreitet, etwa in der Kräutermischung „Fines Herbes“. Er passt gut zu leichten Gerichten wie Fisch, Huhn und Kalbfleisch sowie zu Salaten, Suppen und Soßen. Kerbel sollte erst kurz vor dem Servieren hinzugefügt werden, um sein Aroma zu bewahren.

Petersilie

Petersilie hat einen intensiveren, würzigen Geschmack und passt besonders gut zu Fisch, Fleisch, Kartoffeln und Gemüse. Auch in Eierspeisen wird sie oft verwendet. Petersilie wird häufig als Garnitur genutzt, um Gerichte optisch und geschmacklich aufzuwerten. Ein bekanntes Gericht mit Petersilie ist die Frankfurter Grüne Soße. Petersilie bleibt durch Einfrieren oder Einwickeln in feuchtes Küchenpapier länger frisch, verliert jedoch bei langer Lagerung an Geschmack.

Gesundheitliche Vorteile von Kerbel und Petersilie

Sowohl Kerbel als auch Petersilie sind reich an wertvollen Nährstoffen und bieten zahlreiche gesundheitliche Vorteile.

Kerbel

Kerbel enthält Vitamin A, C und K sowie Mineralstoffe wie Eisen, Kalzium und Zink. Diese Inhaltsstoffe unterstützen das Immunsystem, fördern die Hautgesundheit und helfen bei der Regulierung von Blutdruck und Herzgesundheit. Kerbel wirkt zudem verdauungsfördernd und entgiftend.

Petersilie

Petersilie ist reich an Vitamin A, C und K sowie Folsäure, Eisen, Kalzium und Magnesium. Sie spielt eine wichtige Rolle bei der Zellteilung und Blutbildung und wirkt entwässernd und verdauungsfördernd. Petersilie trägt zur Herzgesundheit bei und kann bei Blähungen und Magenkrämpfen lindernd wirken.

Anbau und Ernte von Kerbel und Petersilie

Sowohl Kerbel als auch Petersilie lassen sich problemlos im Garten oder auf dem Balkon kultivieren. Beide Kräuter bevorzugen sonnige bis halbschattige Standorte und nährstoffreiche, feuchte Böden.

Kerbel

Kerbel ist eine einjährige Pflanze, die besonders für Anfänger geeignet ist; achten Sie jedoch auf den richtigen Standort. Die Aussaat erfolgt am besten nach den Eisheiligen direkt ins Freiland. Halten Sie einen Pflanzabstand von etwa 20 cm ein und säen Sie alle zwei Wochen nach, um kontinuierlich frischen Kerbel zu ernten. Die optimale Erntehöhe liegt bei etwa 10 cm, wobei geerntet werden sollte, bevor die Pflanze blüht, da sie dann an Aroma verliert.

Petersilie

Petersilie kann einjährig oder zweijährig kultiviert werden. Die Aussaat erfolgt von März bis Mai, entweder im Freiland oder in Töpfen. Petersilie benötigt einen gut durchlässigen, humosen Boden und einen Pflanzabstand von 20 bis 30 cm. Ernten Sie die Blätter von außen nach innen, um das Nachwachsen zu fördern. Die Ernte kann fortlaufend durchgeführt werden, solange die Pflanze nicht blüht.

Für beide Kräuter sind regelmäßiges Gießen und Jäten entscheidend für gesundes Wachstum. Vermeiden Sie Stauwasser, um Wurzelfäule zu verhindern. Petersilie profitiert zudem von organischem Dünger, um die Bodenqualität zu verbessern.

Bereichern Sie Ihren Garten oder Balkon mit diesen vielseitigen Kräutern und genießen Sie ihre frischen Aromen in zahlreichen Gerichten.

Bilder: -101PHOTO- / iStockphoto