Bohnenkraut-Samen: Aussaat, Anbau & Ernte des Würzkrauts
Bohnenkraut ist ein vielseitiges Kraut mit pfeffrigem Aroma, das nicht nur Bohnen verfeinert. Dieser Artikel beleuchtet Anbau, Pflege, Ernte und Verwendungsmöglichkeiten des aromatischen Krauts.
- Bohnenkraut: Mediterranes Würzkraut mit vielseitigen Einsatzmöglichkeiten
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- Bohnenkrautsamen: Sorten und Eigenschaften
- Aussaat und Anzucht von Bohnenkraut
- Pflege und Standortansprüche
- Ernte und Konservierung
- Bohnenkraut im Einsatz: Kulinarische und gesundheitliche Vorteile
Bohnenkraut: Mediterranes Würzkraut mit vielseitigen Einsatzmöglichkeiten
Bohnenkraut (Satureja hortensis) ist ein beliebtes Gewürz aus dem Mittelmeerraum, das sowohl als einjährige als auch als mehrjährige Pflanze vorkommt. Das Kraut zeichnet sich durch einen pfeffrigen, leicht scharfen Geschmack aus und verleiht zahlreichen Gerichten eine besondere Note.
Kulinarische Anwendungen
Traditionell wird Bohnenkraut in Bohnengerichten verwendet, es ergänzt aber auch hervorragend andere Hülsenfrüchte. Darüber hinaus passt es zu:
- Fisch
- Lamm
- Geflügel
- Kartoffeln
- Verschiedene Eintöpfe und Suppen
Besonders den intensiven, aromatischen Geschmack entwickelt das Kraut, wenn es erst gegen Ende des Kochvorgangs hinzugefügt wird. Das Bohnenkraut harmoniert auch gut mit anderen mediterranen Kräutern wie Oregano und Salbei, was es vielseitig einsetzbar macht.
Gesundheitliche Vorteile
Bohnenkraut ist nicht nur ein Geschmacksgeber, sondern besitzt auch zahlreiche gesundheitliche Vorzüge. Es ist verdauungsfördernd, blähungshemmend, appetitanregend und hat antiseptische sowie schmerzlindernde Eigenschaften. Ein Tee aus Bohnenkraut kann helfen, Verdauungsprobleme zu lindern und den Appetit anzuregen. Aufgrund der enthaltenen ätherischen Öle bietet Bohnenkraut zudem eine Linderung bei Blähungen und leichten Magen-Darm-Beschwerden.
Anbau im Garten
Bohnenkraut ist pflegeleicht und kann sowohl im Garten als auch auf dem Balkon kultiviert werden. Es bevorzugt sonnige, warme Standorte und magere, gut durchlässige Böden. Wenn Sie Bohnenkraut neben Bohnen pflanzen, kann es zudem Schädlinge wie die schwarze Bohnenlaus abwehren.
Ein regelmäßiger Rückschnitt fördert die Verzweigung der Pflanze und sorgt für eine üppige Ernte. Schneiden Sie Bohnenkraut am besten vor oder während der Blüte, da es dann das intensivste Aroma hat.
Bohnenkrautsamen: Sorten und Eigenschaften
Bohnenkraut umfasst zwei bedeutende Arten: das einjährige Sommer-Bohnenkraut (Satureja hortensis) und das mehrjährige Winter-Bohnenkraut (Satureja montana). Beide Arten haben ihre eigenen einzigartigen Merkmale und Vorzüge.
Sommer-Bohnenkraut
Sommer-Bohnenkraut zeichnet sich durch seine zarten, grünen Blätter und ein mildes, doch aromatisches Profil aus. Diese einjährige Pflanze eignet sich hervorragend für den Anbau in Mitteleuropa.
- Wuchs: Kräftig, bis zu 55 cm hoch
- Aroma: Mild und leicht pikant
- Blätter: Zart, mit weichem Laub
- Blütezeit: Juni bis Oktober, mit weißen oder rosa Blüten
- Ernte: Juni bis Oktober, optimal vor der Blüte
- Besonderheit: Lockt Bienen an und kann Bohnenläuse abschrecken
Winter-Bohnenkraut
Winter-Bohnenkraut, auch bekannt als Bergbohnenkraut, ist eine robuste, mehrjährige Pflanze mit einem intensiveren Geschmack. Es ist besonders widerstandsfähig und bietet das ganze Jahr über aromatische Blätter.
- Wuchs: Kompakt und buschig, bis zu 70 cm hoch
- Aroma: Intensiv und pfeffrig
- Blätter: Dunkelgrün, nadelförmig und fest
- Blütezeit: Juli bis September, mit weißen oder violetten Blüten
- Ernte: Mai bis Oktober, optimal während der Blüte
- Besonderheit: Winterhart bis -20 °C und ebenfalls nützlich zur Schädlingsabwehr im naturnahen Garten
Allgemeine Hinweise zu Bohnenkrautsamen
Bohnenkrautsamen sind klein, dunkelbraun und leicht kantig. Sie gehören zu den Lichtkeimern und sollten daher nur leicht mit Erde bedeckt werden. Eine feuchte Umgebung ist für die Keimung optimal. Idealerweise erfolgt die Aussaat im April bis Mai oder im August für eine zweite Ernte.
Aussaat und Anzucht von Bohnenkraut
Bohnenkraut lässt sich unkompliziert sowohl im Garten als auch im Topf kultivieren. Hier finden Sie alle notwendigen Schritte, um erfolgreich Bohnenkraut anzubauen.
Aussaatzeit
Die Aussaat von Bohnenkraut kann im Freiland von April bis Mai erfolgen, wobei auch eine Aussaat im August möglich ist. Im Topf kann das Kraut ganzjährig angebaut werden.
Standort
Für ein gesundes Wachstum von Bohnenkraut wählen Sie einen sonnigen und warmen Standort, der idealerweise vollsonnig ist. Ein windgeschützter Platz ist besonders wichtig im Freiland. Der Boden sollte leicht, locker, gut durchlässig und kalkhaltig sein.
Aussaat
Bei der Aussaat von Bohnenkraut können Sie die Samen direkt ins Beet oder in Töpfe säen. Drücken Sie die Samen leicht in die Erde, da Bohnenkraut ein Lichtkeimer ist. Halten Sie einen Abstand von etwa 20-25 cm zwischen den Reihen ein und bedecken Sie die Samen nur minimal mit Erde. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht bis zur Keimung.
Keimdauer und -bedingungen
Die Keimung von Bohnenkraut erfolgt in etwa 10 bis 15 Tagen bei einer idealen Keimtemperatur zwischen 16 und 20 °C. Indem Sie diese Hinweise befolgen, können Sie sicherstellen, dass Ihr Bohnenkraut gesund wächst und Ihnen eine reiche Ernte beschert.
Pflege und Standortansprüche
Bohnenkraut ist bekannt für seine Anspruchslosigkeit und Robustheit, sowohl in Bezug auf den Standort als auch auf die Pflege.
Standort
Bohnenkraut bevorzugt einen sonnigen und warmen Standort, da es unter diesen Bedingungen sein volles Aroma entfaltet. Ein windgeschützter Platz ist von Vorteil. Der Boden sollte gut durchlässig und eher mager sein, da Staunässe dem Kraut schadet. Ein leicht kalkhaltiger oder alkalischer Boden ist ideal für beide Varianten des Bohnenkrauts.
Gießen
Beim Gießen ist Bohnenkraut genügsam. Gießen Sie mäßig und nur wenn der Boden gut abgetrocknet ist. Vermeiden Sie Staunässe, da zu viel Wasser die Wurzeln schädigen kann. Bei extremer Trockenheit können Sie gegebenenfalls zusätzlich wässern, jedoch nicht zu häufig.
Düngen
Bohnenkraut benötigt nur wenig Dünger. Einmal im Jahr kann etwas Kompost im Frühjahr leicht in den Boden eingearbeitet werden. Vermeiden Sie stickstoffreiche Dünger, da übermäßiger Stickstoff das Pflanzengewebe schwächen kann und die Pflanzen anfälliger für Krankheiten macht.
Schneiden
Der Rückschnitt von Bohnenkraut fördert ein buschiges Wachstum und die Bildung neuer Triebe. Schneiden Sie das Sommer-Bohnenkraut während der Wachstumsperiode mehrfach zurück, idealerweise vor der Blüte. Das Winter-Bohnenkraut sollten Sie nach der Blüte und vor dem Winter etwas stärker zurücknehmen, jedoch nicht zu tief ins alte Holz.
Ernte und Konservierung
Bohnenkraut kann während der gesamten Vegetationsperiode geerntet werden. Es ist besonders aromatisch, wenn es vor oder während der Blüte geerntet wird, da der Gehalt an ätherischen Ölen dann am höchsten ist.
Erntezeit
- Sommer-Bohnenkraut: Juni bis September
- Winter-Bohnenkraut: Mai bis Oktober, je nach Witterung ganzjährig
Ernteverfahren
Schneiden Sie die Triebe des Bohnenkrauts etwa 5 cm über dem Boden ab. Bei dichten Büschen empfiehlt sich ein regelmäßiger Schnitt, um die Pflanze zu einem erneuten Austrieb anzuregen und buschiger wachsen zu lassen.
Konservierungsmethoden
Um das Bohnenkraut haltbar zu machen, können Sie es trocknen, einfrieren oder in Öl einlegen. Beim Trocknen binden Sie die geschnittenen Triebe zu kleinen Bündeln und hängen sie an einem schattigen, luftigen Ort kopfüber zum Trocknen auf. Alternativ können Sie die Triebe auf einem Netz oder Backpapier ausbreiten und an einem warmen Ort trocknen lassen. Nach dem Trocknen streifen Sie die Blätter ab und bewahren sie in dicht verschlossenen Behältern auf. Zum Einfrieren waschen Sie die Blätter, schütteln sie trocken und legen sie in Gefrierbeutel oder -behälter. Eine andere Möglichkeit besteht darin, klein gehacktes Bohnenkraut in Eiswürfelformen (10,00€ bei Amazon*) mit etwas Wasser einzufrieren. Zum Einlegen in Öl füllen Sie gereinigte Bohnenkrautblätter in ein sauberes Glas und übergießen sie mit hochwertigem Öl, bis alle Blätter vollständig bedeckt sind.
Bohnenkraut im Einsatz: Kulinarische und gesundheitliche Vorteile
Bohnenkraut (Satureja hortensis und Satureja montana) ist weit mehr als nur ein Gewürzkraut für Bohnengerichte. Dank seiner kulinarischen Vielseitigkeit und gesundheitlichen Vorteile erweist es sich als wertvolle Bereicherung in der Küche und Hausapotheke.
Kulinarische Nutzung
Bohnenkraut passt durch sein intensiv-würziges Aroma wunderbar zu einer Vielzahl von Gerichten. Es würzt Hülsenfrüchte, Fleisch wie Lamm, Geflügel und Wild, Fischarten wie Makrele oder Aal und Eintöpfe sowie Suppen. In Salaten und Rohkost kommt es klein gehackt in Dressings und Mayonnaisen zum Einsatz. Besonders gut harmoniert Bohnenkraut mit anderen mediterranen Kräutern wie Rosmarin, Oregano und Salbei und kann auch zur Aromatisierung von Essig und Öl verwendet werden.
Gesundheitliche Vorteile
Bohnenkraut bietet zahlreiche gesundheitliche Vorteile und kann präventiv wie therapeutisch angewendet werden. Es regt die Verdauung an, lindert Blähungen und Völlegefühl und kann die Bildung von Magen- und Darmgasen verringern. Vor allem bei Appetitlosigkeit kann Bohnenkraut den Appetit stimulieren. Die ätherischen Öle des Bohnenkrauts wirken antibakteriell und entzündungshemmend, was es als Hausmittel bei Erkältungen und Husten nützlich macht. Ein Tee aus Bohnenkraut kann auch Magenkrämpfe und Menstruationsbeschwerden lindern. Studien weisen darauf hin, dass Bohnenkraut antioxidative und antikanzeröse Eigenschaften besitzt. Ein Gesichtsdampfbad mit Bohnenkraut kann bei unreiner oder fettiger Haut helfen und Insektenstiche können mit zerriebenen Blättern behandelt werden.
Seine vielseitigen Anwendungen in der Küche und seine positiven Effekte als Heilpflanze machen Bohnenkraut zu einem wertvollen Bestandteil jedes Haushalts, sei es als Gewürz oder als natürliches Heilmittel.