Bohnen

Bohnen pflanzen & anbauen: Tipps für reiche Ernte

Bohnen sind pflegeleichte Pflanzen, die im Gemüsegarten für eine reiche Ernte sorgen. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung von der Auswahl des Standortes über die Aussaat und Pflege bis hin zur Ernte.

Welcher Standort ist geeignet?

Bohnen gedeihen am besten an einem sonnigen und warmen Standort. Alle Typen – ob Buschbohnen, Stangenbohnen oder Prunkbohnen – bevorzugen gleichmäßig warme Bedingungen. Ein windgeschützter Platz ist besonders für die hochrankenden Stangenbohnen ideal, da starker Wind Blüten und Hülsen beschädigen kann.

Anforderungen der verschiedenen Bohnensorten

  • Buschbohnen: Diese Bohnenart gedeiht am besten an einem sonnigen bis halbschattigen Platz. Sie bevorzugen lockeren, humusreichen Boden und profitieren von Zusatz von Kalk auf sehr sauren Böden.
  • Stangenbohnen: Sie benötigen einen warmen, sonnigen und windgeschützten Standort. Der Boden sollte tiefgründig und nährstoffreich sein, daher ist es ratsam, die Erde mit gut verrottetem Kompost aufzubessern.
  • Prunkbohnen (Feuerbohnen): Diese Bohnen sind flexibel und vertragen sowohl sonnige als auch halbschattige, luftige Standorte. Sie wachsen in Höhenlagen gut, solange der Boden nährstoffreich und feucht ist.

Für den Anbau auf Balkonen oder in Kübeln bieten sich Stangenbohnen besonders an, da sie durch ihre Höhe auch als dekorativer Sichtschutz dienen können. Verwenden Sie dafür große Kübel und wasserspeicherndes Substrat wie Lava oder Tuffstein.

Einige Pflanzen unterstützen das Wachstum der Bohnen positiv, wie zum Beispiel Kohlgemüse, Salat und Sellerie. Vermeiden Sie hingegen die Nachbarschaft von Erbsen, Fenchel, Schnittlauch und Porree, da diese das Wachstum der Bohnen beeinträchtigen können.

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Pflanzung

Bohnen können ab Mitte Mai, wenn keine Frostgefahr mehr besteht, direkt ins Freiland gesät werden. Vor der Aussaat sollten Sie den Boden gut auflockern. Um die Keimung zu fördern, lassen Sie die Samen 24 Stunden in warmem Wasser quellen. Die Bodentemperatur sollte mindestens 8 bis 10 °C betragen.

Aussaatmethoden

  • Reihenaussaat: Säen Sie die Bohnen in Reihen mit einem Abstand von etwa 40 bis 50 Zentimetern zwischen den Reihen und 8 bis 10 Zentimetern innerhalb der Reihe. Die Samen etwa 3 Zentimeter tief in die Erde stecken und leicht andrücken. Anschließend vorsichtig angießen.
  • Horstaussaat: Besonders geeignet für schwere Böden. Entwickeln Sie die Samen in sogenannten Horsten, die im Abstand von 40 Zentimetern zueinander liegen. Pro Horst werden 6 bis 8 Samen etwa 3 Zentimeter tief in die Erde gelegt.

Stangenbohnen benötigen eine Rankhilfe. Die Samen werden in einem Abstand von etwa 20 Zentimetern um die Rankhilfe gesteckt und ca. 2 bis 3 Zentimeter tief eingegraben.

Für eine Mischkultur eignen sich Pflanzen wie Kohlrabi, Sellerie, Rettich, Gurken, Kartoffeln und Tomaten. Nach der Ernte von Buschbohnen können Sie Feldsalat oder Grünkohl als Nachkultur anbauen.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Bohnen bevorzugen lockeren, humusreichen und gut durchlässigen Boden. Eine gute Krümelstruktur führt zu besseren Erträgen. Mittel- bis leicht lehmige Böden sind optimal, da sie Feuchtigkeit speichern können, ohne zu verdichten. Vor der Aussaat ist es ratsam, sehr saure Böden zu kalken.

Eine tiefe Bodenbearbeitung im Herbst erleichtert den tief wurzelnden Pflanzen die Ausbreitung. Bohnen profitieren von einer regelmäßigen, mäßigen Düngung, obwohl sie Stickstoff aus der Luft binden können. Verwenden Sie gut verrotteten Kompost oder einen geringen Anteil mineralischen Düngers, jedoch keine chlorhaltigen Düngemittel oder Kalkstickstoff.

Ein windgeschützter, aber gut belüfteter Standort hilft, Pilzkrankheiten vorzubeugen.

Bohnen pflegen

Regelmäßiges Gießen ist essenziell, besonders während der Blüte- und Fruchtbildungsphase. Ein Wassermangel kann zum vorzeitigen Abwerfen der Früchte führen. Bewässerungsgräben zwischen den Reihen können hilfreich sein, da viele Gemüsesorten nicht von oben gegossen werden sollten.

Buschbohnen sollten angehäufelt werden, wenn sie etwa 10 cm hoch sind, um ihre Standfestigkeit zu erhöhen und das Wurzelwachstum zu fördern. Regelmäßiges Hacken lockert den Boden und entfernt Unkraut, was insbesondere bei trockenen Böden wichtig ist.

Obwohl Bohnen den Boden mit Stickstoff anreichern, kann eine mäßige Gabe organischen Düngers vorteilhaft sein. Bei Schädlingsbefall oder Krankheiten wie dem Bohnenmosaikvirus sollten umgehend geeignete Maßnahmen ergriffen werden.

Sorten & Arten

Es gibt eine große Vielfalt an Bohnensorten, die unterschiedliche Geschmacksrichtungen und Anwendungsmöglichkeiten bieten.

Buschbohnen

  • ‚Saxa‘: Frühreif, mit grünen und zarten Hülsen.
  • ‚Delinel‘: Fadenlos und mild im Geschmack.
  • ‚Purple Teepee‘: Violette Hülsen mit intensivem Aroma.
  • ‚Berggold‘: Gelbe Hülsen, zart und lecker.
  • ‚Borlotto‘: Rot-grün panaschiert, optisch ansprechend.

Stangenbohnen

  • ‚Blauhilde‘: Blau-violette Hülsen, dekorativ.
  • ‚Neckargold‘: Leuchtend gelbe Hülsen.
  • ‚Neckarkönigin‘: Kräftiger Wuchs, grüne Hülsen.
  • ‚Mombacher Speck‘: Lange, grüne Hülsen.
  • ‚Borlotto Lamon‘: Große, marmorierte Bohnen.
  • ‚Forellenbohne‘: Violett gesprenkelte Kerne.
  • ‚Pea Bean‘: Kurze, grüne Hülsen mit zweifarbigen Kernen.

Prunkbohnen (Feuerbohnen)

Mit leuchtend roten oder weißen Blüten, ideal auch als Sichtschutz. Sie benötigen eine stabile Rankhilfe.

Dicke Bohnen (Saubohnen)

  • ‚Hangdown Grünkernig‘: Grünliche Kerne, mittlere bis späte Reife.
  • ‚Hunsrück‘: Gelbe bis beige Kerne.
  • ‚Listra‘: Aromatische und zarte Kerne.
  • ‚Perla‘: Weißblühend, grüne Kerne mit ausgezeichnetem Aroma.
  • ‚Piccola‘: Kleine, grüne Kerne, tolerant gegen viele Pilzkrankheiten.
  • ‚The Suttons Dwarf‘: Ideal für den Balkon, 30 cm Höhe.
  • ‚Borlotto Lingua Di Fuoco 3‘: Frühreif, feuerrot gesprenkelt.
  • ‚Forellenbohne‘: Spätreifend, violett gesprenkelte Kerne.
  • ‚Pea Bean‘: Frühreif, kurze grüne Hülsen.

Die Auswahl der Sorten richtet sich nach den individuellen Anbaubedingungen und dem persönlichen Geschmack.

Krankheiten & Schädlinge

Bohnen sind anfällig für verschiedene Krankheiten und Schädlinge, die erhebliche Ertragsverluste verursachen können.

Pilzkrankheiten

  • Brennfleckenkrankheit (Colletotrichum lindemuthianum): Braune Flecken an Blättern, Stängeln und Hülsen. Eine dreijährige Anbaupause kann helfen.
  • Bohnenrost (Uromyces appendiculatus): Weiße Pusteln im Frühjahr und braune im Sommer. Befallene Pflanzen entsorgen.
  • Grauschimmel: Graue Beläge bei hoher Luftfeuchtigkeit. Ein luftiger Standort wirkt präventiv.

Bakterielle Krankheiten

  • Fettfleckenkrankheit (Pseudomonas): Glasige Flecken, besonders an Hülsen. Betroffene Pflanzen sofort entfernen.
  • Bohnenbrand (Xanthomonas): Vertrocknen von Blättern und Hülsen.

Viruserkrankungen

  • Gewöhnliches Bohnenmosaikvirus (Bean common mosaic virus, BCMV): Ertragsminderungen durch großflächiges Absterben.
  • Gelbmosaikvirus (Bean yellow mosaic virus) und Tabakmosaikvirus (Tobacco necrosis virus): Verursachen ähnliche Symptome und werden oft durch Blattläuse übertragen.

Schädlinge

  • Schwarze Bohnenblattlaus: Saugt an Pflanzen und überträgt Viren. Nützlinge können helfen.
  • Bohnenkäfer: Frisst an Samen und jungen Pflanzen.
  • Bohnenfliege: Larven schädigen die Wurzeln.
  • Schnecken: Fressen junge Pflanzen, sollten abgewehrt werden.

Ein naturnaher Anbau, Mischkulturen und der Einsatz von Nützlingen können präventiv wirken. Resistente Sorten und Fruchtfolgen sind hilfreiche Maßnahmen gegen Schädlings- und Krankheitsbefall.

Verwendung

Bohnen sind vielseitige Küchenzutaten, die sich in vielen Gerichten verwenden lassen. Frische grüne Bohnen, sowohl Hülse als auch Kern, sind nach dem Garen sehr lecker, insbesondere in Butter geschwenkt. Sie passen hervorragend zu Fleisch- und Fischgerichten und eignen sich für Salate oder Eintöpfe.

Dicke Bohnen werden gepalt, gekocht und anschließend von der Haut um den Kern befreit. Ihr süßlicher Geschmack ist besonders in Salaten oder als Beilage zu Fleischgerichten beliebt.

Kidney- und weiße Bohnen sind ideal für Eintöpfe wie Chili con Carne und können auch zu Dips oder Bratlingen verarbeitet werden. Getrocknete Bohnen müssen vor dem Kochen eingeweicht werden.

Für die Vorratshaltung können Bohnen nach dem Blanchieren eingefroren oder getrocknet werden. Getrocknete Bohnen sind lange haltbar und müssen vor dem Kochen eingeweicht werden.

Bohnen sind weltweit in vielen traditionellen Gerichten wie serbischer Bohnensuppe, italienischer Minestrone und brasilianischem Feijoada vertreten.

Zubereitung

Frische Bohnen müssen vor dem Verzehr gegart werden, um das natürliche Gift Phasin zu zerstören.

Frische Bohnen

Grüne Bohnen sollten je nach Dicke etwa 10 Minuten gegart werden. Dicke Bohnen müssen gepalt, gekocht und von der Haut befreit werden, um ihren süßlichen Geschmack zu entfalten.

Getrocknete Bohnen

Diese müssen mindestens acht Stunden in kaltem Wasser eingeweicht werden. Verwenden Sie das Einweichwasser nicht zum Kochen, da es Phasin enthält.

Bohnen aus der Dose oder dem Glas

Diese sind bereits vorgekocht und können direkt verwendet werden, enthalten jedoch häufig viel Salz und manchmal Zucker. Achten Sie beim Kauf auf die Zutatenliste.

Prunkbohnen

Prunkbohnen können sowohl im unreifen Zustand mit der Hülle als auch reif und getrocknet verwendet werden. Die grünen Hülsen ca. 30 Minuten in Salzwasser kochen. Getrocknete Prunkbohnen müssen wie andere Bohnen eingeweicht und 1-2 Stunden gekocht werden.

Einfache Rezepte

  • Bohnen im Schinkenmantel: Grüne Bohnen dünsten, mit Schinken umwickeln und braten.
  • Bohnen in Eintöpfen: Chili con Carne – Bohnen als Hauptzutat.
  • Bohnendip: Gekochte Bohnen mit Zwiebeln und Gewürzen pürieren.

Einfrieren

  1. Bohnen putzen, Enden abschneiden.
  2. Blanchieren: Etwa 3 Minuten in sprudelnd-kochendem Wasser, dann im Eiswasser abschrecken.
  3. Gründlich abtrocknen und in Gefrierbeutel verpacken.

Tiefgekühlte Bohnen sollten direkt verarbeitet werden, ohne sie aufzutauen.

Gesundheit

Bohnen sind reich an Ballaststoffen, Eiweiß und wichtigen Mineralstoffen wie Eisen, Kalium, Kalzium und Magnesium. Besonders dicke Bohnen sind eine hervorragende Ballaststoffquelle und enthalten etwa 20,7 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm.

Sie sind auch reich an Vitaminen wie Vitamin C, Folsäure, Vitamin B2 und B6 sowie Vitamin K und E, die viele wichtige Körperfunktionen unterstützen. Bohnen können Blähungen verursachen, da sie Trisaccharide enthalten. Die Zugabe von Gewürzen wie Bohnenkraut, Fenchel, Anis oder Kreuzkümmel kann helfen, diese zu reduzieren.

Rohe Bohnen enthalten das Gift Phasin, das zu schweren gesundheitlichen Beschwerden führen kann. Phasin wird durch gründliches Kochen zerstört.

Bohnenhülsen haben zudem harntreibende und blutzuckersenkende Eigenschaften. Sie enthalten Substanzen wie Aminosäuren und Hemicellulose, die in Blasen- und Nierentees verwendet werden.

Häufig gestellte Fragen

Warum sind rohe Bohnen giftig?

Rohe Bohnen enthalten das Gift Phasin, das schwere gesundheitliche Beschwerden wie Erbrechen, Durchfall und Krämpfe auslösen kann. Phasin wird erst durch gründliches Kochen zerstört und die Bohnen dadurch essbar.

Was hilft gegen Blähungen nach dem Verzehr von Bohnen?

Bohnen enthalten Trisaccharide, die im Dünndarm nicht verwertet werden können und Blähungen verursachen. Gewürze wie Bohnenkraut, Fenchel, Anis und Kreuzkümmel können helfen, die Blähungen zu reduzieren.

Können Bohnen an derselben Stelle im Garten jedes Jahr angebaut werden?

Es wird empfohlen, Bohnen in einer Fruchtfolge anzubauen und eine Anbaupause von drei Jahren einzuhalten, um Bodenmüdigkeit und Krankheitsbefall vorzubeugen. Bohnen verbessern jedoch den Boden durch die Bindung von Stickstoff.

Welches ist die beste Methode, um Bohnen für den Winter haltbar zu machen?

Bohnen können nach dem Blanchieren eingefroren oder getrocknet werden. Getrocknete Bohnen sind lange haltbar, müssen aber vor dem Kochen eingeweicht werden. Tiefgekühlte Bohnen sollten hingegen direkt verarbeitet werden.

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