Dicke Bohnen vs. Weiße Bohnen: Wo liegt der Unterschied?
Dicke Bohnen und weiße Bohnen, beides schmackhafte Hülsenfrüchte, unterscheiden sich deutlich in Anbau und Verwendung. Dieser Artikel beleuchtet die botanischen Unterschiede, gibt Anbautipps und zeigt die kulinarische Vielfalt beider Bohnensorten.
Botanische Unterscheidung
Dicke Bohnen (Vicia faba) und weiße Bohnen (Phaseolus vulgaris) unterscheiden sich erheblich in ihrer botanischen Klassifikation und Morphologie, obwohl beide zur Familie der Hülsenfrüchtler gehören. Dicke Bohnen, auch als Saubohnen bekannt, zählen zu den Wickengewächsen und haben robuste, dicke Hülsen sowie kräftige, mittelhohe Triebe. Ihre blau-grünen Blätter und weiß-schwarz gefleckten Schmetterlingsblüten sind charakteristisch.
Weiße Bohnen hingegen gehören zu den Gartenbohnen und umfassen Sorten wie Cannellini-Bohnen und Gigantes. Diese Pflanzen variieren stark in ihrer Wuchsform von buschig bis rankend und haben weniger massive Blüten und Hülsen in verschiedenen Farben.
Ein wesentlicher Unterschied liegt in der Anpassungsfähigkeit und Anbaupräferenz. Während Dicke Bohnen kälteresistent sind und in weniger idealen Bodenkonditionen gedeihen, bevorzugen weiße Bohnen wärmere Temperaturen und nährstoffreiche, gut durchlässige Böden. Diese unterschiedlichen Bedürfnisse machen beide Sorten einzigartig für verschiedene klimatische Bedingungen und gärtnerische Anforderungen.
Aussehen und Geschmack
Dicke Bohnen bilden große, dicke Hülsen, die nicht essbar sind. Ihre nierenförmigen Kerne variieren in der Farbe von grün über weiß bis schwarz. Junge, blass-grüne oder milchig-weiße Samen schmecken mild und leicht nussig. Beim Kochen ändern einige Sorten ihre Farbe in ein bräunliches Grün.
Weiße Bohnen haben unterschiedliche Größen und Formen, behalten jedoch ihre charakteristische weiße Färbung. Cannellini-Bohnen sind kleiner und schmaler, während Gigantes größer und fleischiger sind. Weiße Bohnen überzeugen durch ihren milden, vielseitigen Geschmack, der in Suppen, Salaten und als Beilage zur Geltung kommt. Die Cannellini-Bohnen schmecken leicht nussig, während Gigantes in intensiven Soßen besonders gut zur Geltung kommen.
Anbau und Verwendung
Dicke Bohnen (Vicia faba) sollten bereits im Frühfrühling ausgesät werden. Pflanzen Sie die Samen in Reihen mit einem Abstand von etwa 60 cm und setzen Sie alle 20 cm zwei Samen in die Erde. Sobald die Keimlinge ca. 5 cm hoch sind, sollten Sie die Pflanzen leicht anhäufeln. Dicke Bohnen bevorzugen kalkhaltige Böden und kühle, feuchte Wachstumsbedingungen. Nach der Ernte können Pflanzenreste als Gründüngung verwendet werden, um den Boden zu verbessern.
Weiße Bohnen (Phaseolus vulgaris), wie Cannellini und Gigantes, benötigen wärmere Klimazonen. Säen Sie diese nach den letzten Frösten aus, in der Regel ab Mitte Mai. Setzen Sie die Samen in einem Abstand von etwa 50 cm. Rankende Sorten benötigen Stangen oder Gitter (9,00€ bei Amazon*) als Kletterhilfen. Bohnenkraut zwischen den Reihen gepflanzt hilft, Schädlinge fernzuhalten.
Junge Dicke Bohnen sollten früh geerntet und können roh in Salaten verwendet werden. Ältere Bohnen sind ideal für Eintöpfe und Pürees. Weiße Bohnen werden meist getrocknet verkauft und sollten vor dem Kochen eingeweicht werden. Sie eignen sich hervorragend für Suppen, Salate und Eintöpfe.
Zubereitung und Nährwert
Dicke Bohnen und weiße Bohnen sind nicht nur vielseitig in der Küche verwendbar, sondern auch nährstoffreich. Beide Sorten sind protein- und ballaststoffreich und enthalten wichtige Mineralstoffe wie Eisen und Kalzium.
Dicke Bohnen
- Vorbereitung: Blanchieren Sie Dicke Bohnen vor dem Kochen, um die dicke Haut zu entfernen. Die Kerne in kochendes Wasser geben und dann in Eiswasser abschrecken. Die Haut lässt sich leicht abziehen.
- Zubereitung: Dicke Bohnen können roh in Salaten, gekocht als Beilage, in Suppen oder Eintöpfen verwendet werden. Ein klassisches Gericht ist dicke Bohnen mit Schinkenwürfeln.
- Nährwerte: Pro 100 Gramm liefern Dicke Bohnen etwa 309 kcal, 24 g Eiweiß, 49 g Kohlenhydrate und 22 g Ballaststoffe.
Weiße Bohnen
- Vorbereitung: Weiße Bohnen müssen vor dem Kochen mindestens 12 Stunden eingeweicht werden. Vorgegarte Bohnen aus der Konserve sind sofort einsatzbereit.
- Zubereitung: Nach dem Einweichen oder Abspülen verwenden Sie weiße Bohnen für Suppen, Salate, Eintöpfe und als Beilage. In der mediterranen Küche sind sie besonders beliebt.
- Nährwerte: Weiße Bohnen bieten pro 100 Gramm etwa 334 kcal, 18 g Eiweiß, 1 g Kohlenhydrate und knapp 30 g Fett.
Kochen Sie Bohnen immer gründlich, um natürliche Giftstoffe wie Lektine zu zersetzen und die Verträglichkeit zu gewährleisten.
Detaillierte Betrachtung der dicken Bohnen
Dicke Bohnen, auch Acker- oder Saubohnen genannt, bieten eine erstaunliche Sortenvielfalt der dicken Bohnen. Sie unterscheiden sich in ihrer Kerngröße, Farbe und ihrem Geschmack.
Sortenvielfalt der dicken Bohnen
- Weiße Sorten: Zum Beispiel „Dreifache Weiße“, deren Kerne auch beim Kochen weiß bleiben.
- Grüne Sorten: Sorten wie „Hangdown“ behalten ihre grüne Farbe auch nach dem Kochen.
- Violette und schwarze Sorten: Sorten wie „Rotsamige“ oder „Schwarzsamige“ variieren in ihrer Farbgebung und färben sich teilweise beim Kochen.
Anbau und Pflege
Dicke Bohnen sind kälteunempfindlich und unkompliziert im Anbau:
- Aussaat: Ab Ende Februar oder Anfang März. Samen 5-8 cm tief in Reihen mit 60 cm Abstand säen.
- Bodenanforderungen: Kalkhaltige, gut durchlässige Böden.
- Pflege: Pflanzen anhäufeln, sobald Keimlinge ein paar Zentimeter hoch sind. Kompostgabe fördert das Wachstum.
- Ernte: Ab Ende Mai bis August. Pflanzenreste als Gründüngung verwenden.
Zubereitung
- Frische Bohnen: Bohnen pulten, in Salzwasser blanchieren und die Haut entfernen. Ideal für Salate, Beilagen oder Suppen.
- Getrocknete Bohnen: Über Nacht einweichen, dann 10 Minuten auf hoher und 45 Minuten auf niedriger Stufe kochen.
Dicke Bohnen sind vielseitig einsetzbar, von deftigen Eintöpfen bis zu feinen Beilagen. Beachten Sie immer eine gründliche Zubereitung, um das natürliche Gift Phasin zu neutralisieren.
Detaillierte Betrachtung der weißen Bohnen
Weiße Bohnen, eine Unterart von Phaseolus vulgaris, bieten ebenfalls eine beeindruckende Sortenvielfalt der weißen Bohnen und vielfältige kulinarische Einsatzmöglichkeiten.
Sortenvielfalt der weißen Bohnen
- Cannellini-Bohnen: Kleine, schmale Bohnen, die in der italienischen Küche sehr beliebt sind.
- Gigantes: Große weiße Bohnen, ideal für Tomatensaucen in der griechischen Küche.
- Navy-Bohnen: Klein und rund, Hauptzutat für Baked Beans.
- Great Northern-Bohnen: Etwas größer, milder Geschmack, ideal für Pürees und Suppen.
Anbau und Pflege
Weiße Bohnen bevorzugen wärmere Bedingungen:
- Aussaat: Nach den letzten Frösten, ab Mitte Mai.
- Standort: Sonnig mit gut durchlässigem, humusreichem Boden.
- Pflege: Gleichmäßige Feuchtigkeit, Mulchschicht zur Feuchtigkeitskonservierung und Unkrautminimierung.
- Rankhilfen: Für rankende Sorten Stangen oder Gitter aufstellen.
Zubereitung
- Einweichen: Getrocknete Bohnen vor dem Kochen mindestens 12 Stunden einweichen.
- Kochen: Bohnen in frischem Wasser kochen, erst am Ende der Kochzeit salzen.
- Verwendung: Weiße Bohnen eignen sich hervorragend für Suppen, Eintöpfe, Salate und Pürees. Besonders gut passen sie zu mediterranen Gerichten.
Weiße Bohnen sind nährstoffreich und bieten wertvolle Proteine, Ballaststoffe und Mineralien für eine gesunde Ernährung.