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Ackerbohne vs. Sojabohne: Diese Unterschiede sollten Sie kennen

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Als Arme-Leute-Essen ist die Ackerbohne in der Nachkriegszeit von der Speisekarte verschwunden und nach und nach in Vergessenheit geraten. Der Ruf der Sojabohne ist nicht viel besser: Sie wird mit Regenwaldabholzung und Monokulturen in Verbindung gebracht. Dabei haben beide Leguminosen deutlich mehr zu bieten, als ihr Ruf vermuten lässt.

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Die Ackerbohne kann mit der Sojabohne gut mithalten
AUF EINEN BLICK
Was sind die Unterschiede zwischen Ackerbohne und Sojabohne?
Ackerbohnen und Sojabohnen sind beides gesunde Hülsenfrüchte, wobei Sojabohnen mehr Fett enthalten. Ackerbohnen verbessern die Bodenqualität durch Stickstoffaufnahme, während Sojabohnen meist in Tofu und Sojamilch verwendet werden. Ackerbohnen gelten als umweltfreundlicher in der Viehfutter-Verwendung.

Sind Ackerbohnen oder Sojabohnen gesünder?

Sowohl Ackerbohnen als auch Sojabohnen sind sehr gesund. Sie enthalten mit 31 beziehungsweise 32 Gramm sehr viel Eiweiß und sind darüber hinaus reich an Vitamin A, E sowie B-Vitaminen, Magnesium, Calcium und Eisen. Sojabohnen enthalten im Gegensatz zu Ackerbohnen mehr Fett, weshalb sie auch zur Herstellung vom Speiseölen genutzt werden. Sojabohnen und Ackerbohnen sollten so wie alle Hülsenfrüchte vor dem Kochen eingeweicht werden, dann sind sie verträglicher.

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Wie landen Ackerbohnen und Sojabohnen auf dem Teller?

Sojabohnen sind insbesondere in Form von Tofu und Sojamilch bekannt, aber auch in stark verbreiteten Fleischalternativen werden sie verwendet. Als Bohne werden sie vor allem in asiatischen Gerichten als Edamame verspeist, dabei handelt es sich um unreif geerntete Sojabohnen, die besonders knackig und süß schmecken. Ackerbohnen dagegen sind bisher hauptsächlich in ihrer unverarbeiteten Form bekannt. Im Mittelmeerraum werden sie als besondere Delikatesse serviert, zum Beispiel in Spanien als Habas Tostadas. Sie eignen sich jedoch genauso gut für Fleischersatzprodukte wie die Sojabohne und finden bereits Anwendung in Proteinpulvern und Eiersatz.

Welche Vorteile bringen Ackerbohnen in der Landwirtschaft gegenüber Sojabohnen?

Ackerbohnen sind in der Lage, Stickstoff aus der Luft aufzunehmen und diesen an den Boden abzugeben. Damit hat der Anbau von Ackerbohnen einen entscheidenden Vorteil gegenüber der Sojabohne. Durch diesen Prozess verbessern Ackerbohnen die Bodenqualität und eignen sich ideal als Fruchtfolge für Raps oder Getreide, die einen hohen Stickstoffbedarf haben. Ackerbohnen werden aufgrund dieser Eigenschaft auch zur Gründüngung auf Äcker gepflanzt. Sowohl Ackerbohnen als auch Sojabohnen stellen eine gute Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten dar.

Tipp

Die Umweltfreundlichkeit von Ackerbohne und Sojabohne im Vergleich

Die Unterschiede sind insbesondere in der Verwendung als Viehfutter entscheidend. Denn das für Menschen zum Verzehr vorgesehene Soja stammt überwiegend aus Europa, oft sogar aus biologischem Anbau. Tofu und Sojamilch stehen deshalb meistens in keinem Zusammenhang mit Importsoja, das für die Abholzung des Regenwaldes in Südamerika verantwortlich gemacht wird. Dieses wird größtenteils als günstiges Viehfutter nach Europa importiert und dort an Rinder, Schweine, Geflügel und sogar Zuchtfische verfüttert. Hier gilt die Ackerbohne definitiv als deutlich umweltfreundlichere Alternative zu Importsoja. In Hinblick auf den menschlichen Verzehr kann die Ackerbohne aufgrund ihrer Fähigkeit, dem Boden Stickstoff zuzuführen, umweltfreundlicher als Soja sein. Allerdings spielen hier auch die Anbauorte und -bedingungen eine entscheidende Rolle.