Dicke Bohnen

Ackerbohnen-Krankheiten: So schützen Sie Ihre Pflanzen

Ackerbohnen sind eine wertvolle Proteinquelle und bereichern jeden Nutzgarten. Krankheiten und Schädlinge können jedoch den Ertrag und die Qualität der Bohnen beeinträchtigen.

Schokoladenfleckenkrankheit

Die Schokoladenfleckenkrankheit wird durch den Pilz Botrytis fabae verursacht und tritt besonders bei feucht-warmer Witterung auf. Die Krankheit beginnt meistens kurz nach der Blütezeit, oft ab Ende Mai bis Anfang Juni.

Die ersten Symptome zeigen sich in Form von kleinen, rundlichen Flecken auf den unteren Blättern. Diese Flecken sind schokoladenbraun und haben oft einen rot-braunen oder graugrünen Rand. Im fortgeschrittenen Stadium hellt sich die Mitte der Flecken auf und trocknet aus. In feuchten Bedingungen können die Flecken rasch größer werden, zusammenfließen und konzentrische Ringe bilden. Dieser Befall kann dazu führen, dass Blätter absterben, was die Photosynthese beeinträchtigt und den Ertrag mindert. Auch Stängel, Blütenstände und Hülsen können betroffen sein, und auf abgestorbenem Gewebe bildet sich oft ein grauer Sporenrasen.

Vorbeugung und Bekämpfung

Vorbeugung und Bekämpfung

Regelmäßige Fruchtfolge minimiert das Risiko der Schokoladenfleckenkrankheit erheblich

Zur Vorbeugung und Bekämpfung der Schokoladenfleckenkrankheit sollten folgende Maßnahmen beachtet werden:

  • Anbaupause und Fruchtfolge: Wechseln Sie den Anbauort alle vier Jahre, um den Befallsdruck zu reduzieren.
  • Saatgut: Verwenden Sie gesundes, zertifiziertes Saatgut.
  • Witterungsbeobachtung: Achten Sie auf Wettervorhersagen. Feuchte und warme Bedingungen erhöhen das Risiko eines Krankheitsausbruchs.
  • Chemische Bekämpfung: Fungizide können bei starkem Befall nötig sein. Planen Sie deren Einsatz sorgfältig, da später Befall den Bestand unbefahrbar machen kann.

Mit diesen Maßnahmen können Sie das Risiko der Schokoladenfleckenkrankheit vermindern und die Ernte sichern.

Brennfleckenkrankheit

Die Brennfleckenkrankheit, verursacht durch den Pilz Ascochyta fabae, zeigt markante Symptome auf Blättern, Stängeln und Hülsen der Ackerbohne. Die Flecken sind eingesunken, braun-rötlich und haben häufig schwarze Pyknidien in der Mitte.

Ein feuchter und kühler Witterungsverlauf fördert die Ausbreitung des Pilzes. Er kann mehrere Jahre in Pflanzenresten und im befallenen Saatgut überdauern.

Vorbeugung und Bekämpfung

Vorbeugung und Bekämpfung

Eine sorgfältige Fruchtfolge verringert das Risiko der Brennfleckenkrankheit erheblich

Um die Brennfleckenkrankheit zu kontrollieren, sollten Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Fruchtfolge einhalten: Eine Anbaupause von vier bis fünf Jahren verringert den Erregerdruck erheblich.
  • Gesundes Saatgut verwenden: Verwenden Sie zertifiziertes und gereinigtes Saatgut.
  • Resistente Sorten wählen: Setzen Sie auf Sorten, die gegen Brennflecken resistent sind.

Direkte chemische Bekämpfungsmaßnahmen sind oft nicht wirksam. Eine sorgfältige ackerbauliche Planung und vorbeugende Maßnahmen können das Auftreten und die Auswirkungen der Krankheit deutlich reduzieren.

Ackerbohnenrost

Ackerbohnenrost, verursacht durch den Pilz Uromyces viciae-fabae, tritt häufig bei Temperaturen über 20°C und hoher Luftfeuchtigkeit auf. Die Infektion beginnt typischerweise ab dem Blühzeitpunkt und beschleunigt sich während der Hülsenentwicklung. Hauptsächlich betroffen sind Blätter, Blattstiele und Stängel.

Die Krankheit erkennt man an kleinen, orange-braunen Rostpusteln, die sich später dunkelbraun bis schwarz verfärben. Diese Pusteln erscheinen auf beiden Seiten der Blätter und können zum vorzeitigen Blattfall führen, was die Photosyntheseleistung der Pflanze verringert.

Vorbeugung und Bekämpfung

Zur Vorbeugung von Ackerbohnenrost sollten Sie folgende Maßnahmen berücksichtigen:

  • Frühe Aussaat: Früh gesäte Pflanzen entwickeln sich vor dem Hauptbefallszeitraum.
  • Weite Standreihen: Diese fördern das schnelle Abtrocknen der Pflanzen nach Niederschlägen.
  • Rostresistente Sorten: Wählen Sie resistentere Sorten, um das Risiko zu minimieren.
  • Pflegemaßnahmen: Achten Sie auf eine gute Durchlüftung des Pflanzenbestandes, um feuchte Bedingungen zu vermeiden.

Fungizide sollten nur bei starkem Befall und gleichzeitigem Auftreten anderer Pilzkrankheiten eingesetzt werden. Eine integrierte Herangehensweise mit vorbeugenden Maßnahmen ist hierbei besonders effektiv.

Schwarze Bohnenblattlaus

Die Schwarze Bohnenblattlaus (Aphis fabae) ist einer der bedeutendsten Schädlinge der Ackerbohne. Die grau-schwarzen Läuse treten geflügelt und ungeflügelt auf. Sie bilden oft dichte Kolonien an den Triebspitzen und Stängeln, besonders zur Blütezeit.

Ein Befall zeigt sich durch verzögertes Wachstum, deformierte Blätter und klebriges Laub, das durch den abgesonderten Honigtau entsteht. Der Honigtau fördert zudem die Entwicklung von Schwärzepilzen, die die Photosyntheseleistung der Pflanzen beeinträchtigen können. Besonders problematisch ist die Übertragung von Viruskrankheiten durch die Läuse.

Folgende Maßnahmen empfehlen sich zur Bekämpfung der Schwarzen Bohnenblattlaus:

  • Temperaturkontrolle: Achten Sie auf eine frühe Saat, um den kritischen Befallszeitraum zu verkürzen.
  • Natürliche Feinde: Fördern Sie natürliche Fressfeinde wie Schlupfwespen, Marienkäfer und Schwebfliegen.
  • Mechanische Methoden: Entfernen Sie die Läuse vorsichtig von den Pflanzen.
  • Nützlingsschonende Insektizide: Diese sollten gezielt und sparsam eingesetzt werden, um auch Nützlinge zu schützen.

Durch diese Maßnahmen können Sie den Schaden durch die Schwarze Bohnenblattlaus effektiv minimieren.

Blattrandkäfer

Frühwarnsysteme helfen, den Blattrandkäferbefall wirksam zu überwachen und einzudämmen

Blattrandkäfer

Der Blattrandkäfer (Sitona lineatus) ist ein häufiger Schädling der Ackerbohne. Erwachsene Käfer wandern im Frühjahr aus ihren Winterquartieren in den Bestand ein und ernähren sich von den Blättern, wobei sie typische u-förmige Fraßspuren hinterlassen. Der eigentliche Schaden entsteht durch die Larven, die an den Wurzeln und Wurzelknöllchen fressen und somit die Stickstoffversorgung der Pflanzen beeinträchtigen.

Erkennung und Schadbild

  • Adulte Käfer: Sie sind etwa 4-5 mm lang, graubraun und nachtaktiv. Sie hinterlassen bogenförmige Fraßstellen an den Blatträndern.
  • Larven: Diese sind 5-6 mm lang, weiß und haben einen hellbraunen Kopf. Sie fressen an den Wurzeln und Wurzelknöllchen, was die Pflanzen schwächt.

Vorbeugung und Bekämpfung

Vorbeugung und Bekämpfung

Frühzeitige Aussaat erhöht die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen gegen Schädlinge

Um einen Befall zu verhindern oder zu minimieren, sollten diese Maßnahmen beachtet werden:

  • Frühe Aussaat: So entwickeln sich die Pflanzen schneller und sind widerstandsfähiger.
  • Fruchtfolge und Anbaupausen: Eine fünf- bis sechsjährige Anbaupause hilft, die Population der Käfer zu reduzieren.
  • Chemische Bekämpfung: Bei starkem Befall können Insektizide bis zum Sechsblattstadium eingesetzt werden, unter Berücksichtigung des Bienenschutzes.

Naturnahe Maßnahmen

Naturnahe Maßnahmen

Die Förderung der Artenvielfalt zieht natürliche Fressfeinde gegen Schädlinge an

Fördern Sie die natürliche Artenvielfalt in Ihrem Garten, um natürliche Fressfeinde anzulocken, wie Vögel und bodenbewohnende Raubinsekten.

Durch die Kombination dieser Maßnahmen können Sie den Schaden durch den Blattrandkäfer effektiv minimieren.

Ackerbohnenkäfer

Der Ackerbohnenkäfer (Bruchus rufimanus) ist ein bedeutender Schädling in Ackerbohnenbeständen und kann erhebliche Ertragseinbußen verursachen. Die Larven schlüpfen aus Eiern, die auf den Hülsen abgelegt werden, bohren sich hinein und entwickeln sich im Inneren der Bohnen weiter. Die adulten Käfer schlüpfen und hinterlassen dabei charakteristische Löcher in den Samen.

Schadbild und Auswirkungen

  • Larvenfraß: Die Qualität der Bohnen wird durch den Fraß im Korn erheblich gemindert, insbesondere wenn der Embryo beschädigt wird.
  • Adulter Käfer: Der Lochfraß der Käfer beeinträchtigt den Marktwert und die Lagerfähigkeit der Bohnen.

Vorbeugung und Bekämpfung

Zur effektiven Bekämpfung des Ackerbohnenkäfers sollten folgende Maßnahmen angewendet werden:

  • Fruchtfolge: Wechseln Sie den Anbauort alle vier Jahre.
  • Tiefes Pflügen: Dieses kann die Überwinterungsquartiere der Käfer zerstören.
  • Pheromonfallen: Überwachen Sie mit Pheromonfallen den Zuflug, um rechtzeitig reagieren zu können.

Durch sorgfältige ackerbauliche Maßnahmen und Monitoring können Sie den Befallsdruck durch den Ackerbohnenkäfer reduzieren und die Qualität und den Ertrag Ihrer Ackerbohnen sichern.

Bilder: Graham Corney / Shutterstock