Erbsen

Erbsen: Schädlinge und Krankheiten erkennen und bekämpfen

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Gesunde Erbsenpflanzen sind der Grundstein für eine reiche Ernte. Dieser Artikel stellt die häufigsten Krankheiten und Schädlinge vor und gibt wertvolle Tipps zu ihrer effektiven Vorbeugung und Bekämpfung.

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Mehltau ist eine häufige Erkrankung bei Erbsen

Erbsenkrankheiten und Bekämpfungsmaßnahmen

Erbsen sind anfällig für verschiedene Krankheiten, die durch Pilze, Viren und Bakterien verursacht werden. Hier sind die häufigsten Erbsenkrankheiten sowie Maßnahmen zu deren Bekämpfung und Vorbeugung:

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Brennfleckenkrankheit (Ascochyta pisi)

Die Brennfleckenkrankheit zeigt sich durch eingesunkene, hellbraune Flecken mit rotbraunem Rand auf Blättern, Stängeln und Hülsen. Diese Flecken enthalten oft zahlreiche schwarze, punktförmige Fruchtkörper.

Maßnahmen:

  • Verwenden Sie gesundes, zertifiziertes Saatgut.
  • Bauen Sie resistente Sorten an.
  • Entfernen Sie infiziertes Pflanzenmaterial sorgfältig.
  • Setzen Sie bei starkem Befall geeignete Fungizide ein.

Fusarium-Welke (Fusarium oxysporum)

Die Fusarium-Welke führt zu braunen oder schwarzen Streifen am Stängel, gefolgt von Welke und Absterben der Pflanze.

Maßnahmen:

  • Nutzen Sie gesundes und zertifiziertes Saatgut.
  • Sorgen Sie für eine gute Fruchtfolge und meiden Sie zu enge Reihen.
  • Entfernen Sie und vernichten Sie befallene Pflanzenreste.
  • Erdbeständige Sorten bevorzugen.

Falscher Mehltau (Peronospora viciae)

Diese Pilzkrankheit äußert sich durch gelbbraune Flecken auf der Oberseite der Blätter und grauviolette Beläge auf der Unterseite.

Maßnahmen:

  • Setzen Sie resistente Sorten ein.
  • Pflanzenreste gründlich entfernen.
  • Fruchtfolge weit stellen.

Echter Mehltau (Erysiphe pisi)

Erkennbar an einem weißen, mehlartigen Belag auf Blättern, Nebenblättern und Stängeln, der die Photosynthese behindert.

Maßnahmen:

  • Resistente Sorten verwenden.
  • Betroffene Pflanzen entfernen.
  • Bei Bedarf milde Fungizide einsetzen.

Grauschimmel (Botrytis cinerea)

Grauschimmel tritt oft bei feuchten Bedingungen auf und verursacht wässrige Flecken, die später von einem grauen Schimmelbelag überzogen sind.

Maßnahmen:

  • Eine gute Belüftung des Anbaugebiets sicherstellen.
  • Infizierte Pflanzenreste entfernen.
  • In schweren Fällen können Fungizide helfen.

Rost (Uromyces pisi)

Rost zeigt sich durch orangefarbene, rostartige Flecken auf Blättern, die die Photosynthese stark beeinträchtigen.

Maßnahmen:

  • Verwenden Sie resistenter Sorten.
  • Entfernen Sie Pflanzenreste sorgfältig.

Scharfes Adernmosaikvirus (PEMV)

Dieses Virus verursacht lichtdurchlässige Flecken und Blasen an den Blättern sowie verdrehte Hülsen.

Maßnahmen:

  • Blattläuse, die als Vektoren für dieses Virus dienen, bekämpfen.
  • Natürliche Feinde der Blattläuse fördern.

Sclerotinia-Fäule (Sclerotinia sclerotiorum)

Sie zeigt sich durch nasse Flecken und weißes, watteartiges Myzel an den Stängeln.

Maßnahmen:

  • Achten Sie auf weite Fruchtfolgen.
  • Wählen Sie gut durchlüftete Standorte.
  • Entfernen Sie betroffene Pflanzenreste.

Erbsenschädlinge und Bekämpfungsmaßnahmen

Erbsenpflanzen sind verschiedenen Schädlingen ausgesetzt. Hier sind die wichtigsten Schädlingsarten und effektive Bekämpfungsmaßnahmen:

Erbsenwickler (Cydia nigricana)

Der Erbsenwickler ist ein kleiner Falter, dessen Larven in die Erbsenhülsen eindringen und die Samen fressen.

Maßnahmen:

  • Wechseln Sie die Anbauflächen jährlich.
  • Säen Sie frühreifende Erbsensorten, um den Befall zu verringern.
  • Pflügen Sie tief nach der Ernte, um Überwinterungsstadien der Larven zu zerstören.
  • Überwachen Sie den Falterflug und setzen Sie bei Bedarf bienenfreundliche Insektizide ein.

Erbsenblattlaus (Acyrthosiphon pisum)

Diese Blattläuse saugen an den Triebspitzen und Blättern der Erbsenpflanzen, was zu Wachstumsstörungen und Virusübertragungen führen kann.

Maßnahmen:

  • Vermeiden Sie den Anbau an derselben Stelle in zwei aufeinanderfolgenden Jahren.
  • Säen Sie früh aus, um den Befall zu minimieren.
  • Fördern Sie nützliche Insekten wie Marienkäfer und Schlupfwespen.
  • Bei starkem Befall können zugelassene Insektizide verwendet werden.

Blattrandkäfer (Sitona spp.)

Blattrandkäfer fressen an den Blättern und Wurzelknöllchen der Pflanzen, was die Pflanzengesundheit beeinträchtigt.

Maßnahmen:

  • Wechseln Sie die Leguminosenarten regelmäßig.
  • Säen Sie früh, um den Befall zu verringern.
  • Bei starkem Befall Insektizide einsetzen.

Erbsenkäfer (Bruchus pisorum)

Die Larven des Erbsenkäfers bohren sich in die Samen und machen diese unbrauchbar.

Maßnahmen:

  • Erbsen jährlich an verschiedenen Stellen anbauen.
  • Lagern Sie die Erbsen bei niedrigen Temperaturen zur Bekämpfung der Käfer.
  • Trocknen Sie befallenes Saatgut mehrere Stunden bei 50 Grad Celsius.

Erbsenminierfliegen (Phytomysa spp.)

Diese Fliegen legen ihre Eier in die Blätter, und die Larven fressen das Blattgewebe, wodurch das Wachstum beeinträchtigt werden kann.

Maßnahmen:

  • Entfernen Sie befallene Blätter.
  • Bei starkem Befall können zugelassene Insektizide helfen.

Durch die Befolgung dieser Maßnahmen können Sie sicherstellen, dass Ihre Erbsenpflanzen gesund und ertragreich wachsen.

Bilder: Blackthorn Arable / Shutterstock