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Knoblauch befallen: Gibt es schädliche Raupen und Würmer?

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Knoblauch ist anfällig für verschiedene Schädlinge, die die Ernte beeinträchtigen können. Dieser Artikel stellt die Knoblauchgallmilbe und die Knoblauchfliege vor und gibt Tipps zur Vorbeugung und Bekämpfung.

Knoblauch Schädlinge

Die Knoblauchgallmilbe

Die Knoblauchgallmilbe (Aceria tulipae) ist ein winziger Schädling, der im Knoblauchanbau erhebliche wirtschaftliche Schäden verursachen kann. Sie tritt vor allem während der Lagerung auf, weil die Milben dann häufig erst sichtbar werden und sich stark vermehren können.

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Aussehen und Biologie

Die Knoblauchgallmilbe ist sehr klein, etwa 0,3 mm lang, und mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Der walzenförmige Körper hat auffällige Borsten am Ende. Während der Vegetationsperiode leben die Milben an den grünen Pflanzenteilen von Knoblauch und anderen Liliengewächsen, wobei sie bevorzugt in den Spalträumen noch nicht entfalteter Blätter und Blütenstände vorkommen.

Die Milben entwickeln sich optimal bei Temperaturen um 25 °C und hoher Luftfeuchtigkeit von 80-95 %. Jedes Weibchen legt etwa 25 Eier, aus denen nach rund zwei Tagen Larven schlüpfen. Die Milben durchlaufen zwei Larvenstadien, bevor sie ausgewachsen sind. Besonders bei falscher Lagerung des Knoblauchs kann sich die Population rasant vermehren.

Schadsymptome

Anzeichen eines Befalls durch die Knoblauchgallmilbe sind:

  • Blattveränderungen: Vergilbungen und Verdrehungen der Blätter. Jüngere Blätter bleiben oft stecken und entfalten sich nicht richtig.
  • Luftzwiebeln: Stark befallene Luftzwiebeln bleiben im Wachstum zurück und weisen unterschiedliche Größen auf.
  • Knoblauchzehen: Befallene Zehen zeigen Verfärbungen zu gelblich-braun und trocknen aus. Stark befallene Zehen werden sehr leicht und lassen sich einfach zusammendrücken.

Vorbeugung und Bekämpfung

Um einem Befall vorzubeugen und diesen zu bekämpfen, können folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Verwendung von gesundem Pflanzgut: Nutzen Sie nur geprüfte Ware, um sicherzustellen, dass keine Milben im Pflanzgut enthalten sind.
  • Blütenstand-Management: Entfernen Sie bei Eigenvermehrung die Blütenstände frühzeitig, um die Milbenwanderung zu verhindern.
  • Optimale Lagerbedingungen: Lagern Sie das Erntegut kühl und trocken, um die Vermehrung der Milben zu verhindern. Bewahren Sie die Knoblauchpartien in einem gewissen Abstand zueinander auf.
  • Chemische Methoden: Behandlungen mit Schwefelstaub oder Begasungen sollten durch Fachpersonal durchgeführt werden.

Die Knoblauchfliege

Die Knoblauchfliege (Suillia lurida) ist ebenfalls ein bedeutender Schädling im Knoblauchanbau, besonders im Osten Österreichs. Sie wird aktiv, wenn die Temperaturen im Frühjahr etwa 12°C überschreiten. Die adulten Fliegen legen ihre Eier am Stängelgrund junger Knoblauchpflanzen ab.

Aussehen und Entwicklungszyklus

Die adulte Knoblauchfliege ist etwa 9,5 mm lang und hat eine Flügelspannweite von ca. 18 mm. Der rötlichbraune Körper und die transparenten, grau schimmernden Flügel sind charakteristisch. Aus den abgelegten Eiern schlüpfen Larven, die sich von jungen Blättern ernähren, indem sie in die Triebe des Knoblauchs eindringen. Die Larven durchlaufen drei Stadien, bevor sie sich im Boden verpuppen. Bereits ab Juni schlüpfen neue Fliegen, die jedoch erst im nächsten Frühjahr aktiv werden.

Schadsymptome und Auswirkungen

Im Frühjahr sind die Schäden zunächst schwer erkennbar, da die Larven tief im Inneren des Triebs fressen. Ab April werden Fraßspuren auf den neuen, inneren Blättern sichtbar, die oft verkrümmt und ausgefranst erscheinen. Stark befallene Pflanzen zeigen langsames Wachstum, bilden zahlreiche Seitentriebe und wirken geschwächt. Die Knoblauchzehen bleiben klein und undeutlich ausgeprägt.

Vorbeugung und Bekämpfung

Um einem Befall durch die Knoblauchfliege vorzubeugen, können folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Kulturschutznetze: Decken Sie die Knoblauchkultur bereits zu den ersten warmen Frühlingstagen mit einem Kulturschutznetz oder Vlies ab und belassen Sie die Abdeckung bis etwa Mitte April.
  • Sortenwahl: Wählen Sie schossbildende Knoblauchsorten, da diese weniger anfällig sind.
  • Chemische Behandlungen: Bei einem starken Befall können zugelassene Pflanzenschutzmittel gegen beißende Insekten verwendet werden. Der beste Zeitpunkt dafür ist Anfang April.

Durch diese Maßnahmen können Sie die Wahrscheinlichkeit eines Befalls deutlich reduzieren und für eine gesunde Knoblauchernte sorgen.

Bilder: Dinamiracle / iStockphoto