Bohnen

Bohnen richtig düngen: So viel verträgt die Hülsenfrucht

Bohnen haben unterschiedliche Düngebedürfnisse, die von der jeweiligen Bohnenart und den Nährstoffen im Boden abhängen. Dieser Artikel beleuchtet die optimale Nährstoffversorgung für verschiedene Bohnensorten und gibt Tipps zur Düngeart, Dosierung und Zeitpunkt.

Düngebedürfnisse verschiedener Bohnenarten

Die Düngeanforderungen von Bohnen variieren je nach Sorte erheblich. Um bestmögliche Anbauergebnisse zu erzielen, sollten Sie die speziellen Bedürfnisse der jeweiligen Bohnenart berücksichtigen.

  • Buschbohnen: Buschbohnen sind Schwachzehrer und kommen in der Regel ohne zusätzliche Düngung gut zurecht. Eine Bodenanreicherung mit Kompost vor der Aussaat kann jedoch von Vorteil sein, besonders in nährstoffarmen Böden.
  • Stangenbohnen: Diese Mittelzehrer haben höhere Nährstoffansprüche. Sie profitieren von einer Grunddüngung mit organischem Langzeitdünger oder Kompost vor dem Pflanzen. Während der Wachstumsperiode kann es notwendig sein, sie nach der ersten Blüte nochmals leicht zu düngen.
  • Feuerbohnen (Prunkbohnen): Feuerbohnen haben ähnliche Bedürfnisse wie Stangenbohnen. Auch hier ist eine initiale Bodenvorbereitung mit Kompost ratsam. Zusätzlich kann eine Düngung während der Blütephase das Wachstum und die Blütenbildung unterstützen.
Bedeutung von Stickstoff für Bohnen

Die Symbiose mit Knöllchenbakterien versorgt Bohnen effektiv mit notwendigem Stickstoff.

Bedeutung von Stickstoff für Bohnen

Bohnen profitieren von einer natürlichen Symbiose mit Knöllchenbakterien, sogenannten Rhizobien, die an ihren Wurzeln leben. Diese Bakterien wandeln den Stickstoff aus der Luft in für die Pflanze nutzbares Ammoniak um. Dadurch wird der Boden mit Stickstoff angereichert, was nicht nur den Bohnen, sondern auch den umliegenden Pflanzen zugutekommt.

Während der Anbauphase ist daher meist keine zusätzliche Stickstoffdüngung erforderlich. Eine übermäßige Stickstoffzufuhr kann die Knöllchenbildung und damit die Fähigkeit der Bohnen, Stickstoff zu binden, beeinträchtigen. Sollten Sie feststellen, dass Ihre Bohnen im Wachstum stagnieren, kann es sinnvoll sein, andere wichtige Nährstoffe wie Phosphor und Kalium zu ergänzen.

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Optimale Nährstoffversorgung

Eine ausgewogene Nährstoffversorgung ist entscheidend für eine reichhaltige Bohnenernte

Optimale Nährstoffversorgung

Für eine ertragreiche Bohnenernte ist eine ausgewogene Nährstoffversorgung entscheidend. Neben ihrer Fähigkeit zur Stickstofffixierung benötigen Bohnen insbesondere Phosphor und Kalium für ein optimales Wachstum und eine reichhaltige Ernte.

  • Phosphor: Phosphor ist unverzichtbar für die Wurzelentwicklung und die Energieversorgung der Pflanzen. Eine ausreichende Phosphorzufuhr unterstützt die Knöllchenbakterien bei der Stickstofffixierung und fördert das gesunde Wachstum der Bohnen.
  • Kalium: Kalium stärkt die Widerstandskraft der Pflanzen und trägt maßgeblich zur Blüten- und Fruchtbildung bei. Kaliumreiche Böden machen die Pflanzen widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlinge.
  • Mikronährstoffe: Spurenelemente wie Magnesium, Schwefel und Eisen sind ebenfalls wichtig. Diese Mikronährstoffe tragen zur allgemeinen Pflanzengesundheit bei und unterstützen verschiedene biochemische Prozesse innerhalb der Pflanze.

Düngungsempfehlungen je nach Bodenbeschaffenheit

  • Nährstoffarme Böden: Düngen Sie den Boden vor der Pflanzung mit Kompost oder einem organischen Langzeitdünger. In besonders phosphorarmen Böden können Sie zusätzlich einen phosphorhaltigen Dünger verwenden.
  • Nährstoffreiche Böden: Wenn der Boden bereits gut mit Nährstoffen versorgt ist, reicht oft eine minimale Düngung während der Wachstumsperiode aus. Hierbei bieten sich kaliumbetonte Dünger an, um die Pflanzen zu stärken.

Durch eine sorgfältig abgestimmte Nährstoffversorgung können Sie die Gesundheit Ihrer Bohnenpflanzen fördern und die Bohnenernte maximieren.

Organische Düngung

Organische Düngung fördert die langfristige Gesundheit und Qualität des Bodens

Organische Düngung

Eine nachhaltige und umweltschonende Wahl für die Nährstoffversorgung Ihrer Bohnen ist die organische Düngung. Diese Methode bietet langfristige Vorteile sowohl für die Pflanzen als auch für die Bodenqualität.

Langzeitwirkung

Langzeitwirkung

Organische Dünger sichern die kontinuierliche Nährstoffversorgung für optimales Bohnenwachstum

Organische Dünger setzen ihre Nährstoffe durch natürliche Zersetzungsprozesse langsam und gleichmäßig frei. Das sorgt dafür, dass Ihre Bohnen kontinuierlich mit wichtigen Nährstoffen versorgt werden, wodurch ein optimales Wachstum gefördert wird.

Bodenverbesserung

Die Anwendung von organischen Düngern trägt erheblich zur Verbesserung der Bodenstruktur bei. Diese Dünger erhöhen den Humusgehalt des Bodens, was die Wasserhaltefähigkeit und das Bodenleben fördert, was auch beim Säen von Stangenbohnen Schritt für Schritt hilfreich ist.

Umweltfreundlichkeit

Organische Dünger bestehen aus natürlichen Stoffen und enthalten keine synthetischen Chemikalien. Dadurch sind sie umweltschonender und tragen zur Nachhaltigkeit im Garten bei. Die Verwendung von organischen Düngemitteln minimiert das Risiko der Überdüngung und reduziert die Gefahr, dass Nährstoffe in das Grundwasser ausgewaschen werden.

Geeignete organische Dünger

  • Kompost: Reifer Kompost versorgt Ihre Bohnen mit einer ausgewogenen Mischung aus Nährstoffen und fördert gleichzeitig die Bodenfruchtbarkeit.
  • Kompostierter Stallmist: Dieser liefert ebenfalls eine gute Nährstoffzusammensetzung und trägt zur Verbesserung der Bodenstruktur bei.
  • Hornspäne: Hornspäne (9,00€ bei Amazon*) sind besonders als langsam wirkender Stickstoffdünger geeignet und enthalten zudem Phosphor und Kalzium.

Anwendungsempfehlungen

Anwendungsempfehlungen

Die regelmäßige Düngung gewährleistet eine optimale Nährstoffversorgung für gesunde Bohnenpflanzen

Vor der Pflanzung: Arbeiten Sie organischen Langzeitdünger in die oberen Erdschichten ein. Dies sorgt für eine solide Grundversorgung der Pflanzen. Während der Blütephase bei Stangenbohnen: Düngen Sie erneut, um die Pflanzen zu unterstützen. Wiederholte Düngung: Im Gartenbeet sollten Sie regelmäßig nachdüngen, während bei Kübelpflanzungen eine Nachdüngung häufiger empfehlenswert ist, zum Beispiel durch Düngen der Gemüsebeete im Frühjahr.

Durch eine durchdachte Anwendung von organischen Düngemitteln fördern Sie nicht nur die Gesundheit und den Ertrag Ihrer Bohnenpflanzen, sondern tragen auch aktiv zum Schutz der Umwelt bei.

Mineralische Düngung

Mineralische Dünger bieten den Vorteil, Nährstoffe in sofort verfügbarer Form bereitzustellen. Daher können sie bei akutem Nährstoffmangel rasch Abhilfe schaffen.

Vorteile

  • Schnelle Wirkung: Die Nährstoffe sind in einer Form vorhanden, die von Pflanzen sofort genutzt werden kann.
  • Präzise Dosierung: Sie können die Nährstoffe exakt auf den Bedarf der Pflanzen abstimmen.

Nachteile

Nachteile

Eine Überdosierung kann durch genaue Dosierung und Anwendung vermieden werden

  • Überdüngungsgefahr: Eine Überdosierung kann zu einer Anreicherung von Salzen im Boden führen, was die Wurzeln schädigen kann. Dies erfordert eine genaue Dosierung und Anwendung.
  • Umweltauswirkungen: Überschüssige Nährstoffe können ausgewaschen werden und das Grundwasser belasten. Dies ist vor allem bei regnerischem Wetter ein Problem.
  • Bodengesundheit: Mineralische Dünger fördern nicht die Bodengesundheit und tragen nicht zur Verbesserung der Bodenstruktur bei, wie organische Dünger es tun.

Anwendungshinweise

  • Ermittlung des Bedarfs: Führen Sie vor der Anwendung eine Bodenanalyse durch, um den genauen Bedarf Ihrer Pflanzen zu bestimmen. Bohnen benötigen in der Regel weniger Stickstoff, da sie diesen durch ihre Symbiose mit Knöllchenbakterien selbst fixieren können. Phosphor und Kalium sind dagegen essenziell.
  • Dosierung: Achten Sie darauf, den empfohlenen Düngemittelbedarf nicht zu überschreiten. Bei mineralischen Düngern ist weniger oft mehr, um Schäden durch Überdüngung zu vermeiden.
  • Zeitpunkt: Verwenden Sie mineralische Dünger vorzugsweise beim Auftreten von Mangelerscheinungen oder wenn Sie eine schnelle Nährstoffversorgung sicherstellen möchten, beispielsweise durch Düngen der Gemüsebeete im Frühjahr.

Ungeeignete Dünger

Einige Düngemittel sind für den Anbau von Bohnen ungeeignet, da sie die Pflanzen schädigen oder deren Wachstum negativ beeinflussen können:

  • Frischer Mist: Durch seinen hohen Stickstoffgehalt kann frischer Mist die empfindlichen Wurzeln der Bohnen verbrennen und Schädlinge wie die Bohnenfliege anlocken. Bei übermäßiger Stickstoffzufuhr wird zudem die natürliche Stickstofffixierung der Bohnen gestört.
  • Brennnesseljauche: Auch Brennnesseljauche ist stickstoffreich und regt das Pflanzenwachstum übermäßig an, was die Blüte und die Fruchtbildung beeinträchtigen kann. Zudem kann der hohe Stickstoffgehalt die symbiotische Beziehung der Bohnen mit den Knöllchenbakterien stören.

Diese Dünger führen zu einer unausgewogenen Nährstoffversorgung und schaden letztendlich sowohl der Pflanze als auch dem Boden. Setzen Sie daher besser auf gut verrotteten Kompost oder andere empfohlene organische Langzeitdünger, um Ihre Bohnen optimal zu versorgen.

Bilder: cjp / iStockphoto