Die wichtigsten Regeln beim Düngen
Zwar befinden sich nahezu alle Pflanzennährstoffe im Boden, doch durch die Ernte und das Entfernen der Pflanzenreste entnimmt der Gärtner auch die darin gebundenen Nährstoffe, so dass sich nach und nach die Bodenvorräte entleeren. Sinn und Zweck der Düngung ist es deshalb, die Bodenreserven immer wieder gezielt aufzufüllen.
Düngung auf die Pflanzenarten abstimmen
Grundsätzlich werden Gartenpflanzen (und damit auch Gemüsepflanzen) in Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer unterteilt. Diese Unterscheidung verrät Ihnen, wie viele Nährstoffe eine Pflanze braucht. Verwenden Sie vorzugsweise organische oder organisch-mineralische Volldünger, die Sie für Starkzehrer nach der Dosierungsangabe des Herstellers, für Mittelzehrer in halber Dosis und für Schwachzehrer in einem Viertel der Dosis bereiten. Vermeiden Sie eine Überdüngung des Bodens, denn einerseits reichern sich Phosphate und Co. im Boden an – und andererseits kann eine Überdüngung ebenso wie eine Mangelernährung zu Wachstumsstörungen und einer erhöhten Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlingsbefall führen. Zudem können typische Überdüngungskrankheiten auftreten, die schließlich den Ertrag mindern.
Welches Gemüse braucht wie viel Dünger?
Der folgenden Tabelle können Sie entnehmen, welches Gemüse eher viel und welches eher wenig Dünger benötigt. Sollten Sie Ihren Garten mit Kompost düngen, so sollte der zusätzlich verwendete Volldünger für die Stark- und Mittelzehrer um die Hälfte reduziert werden. Schwachzehrer bekommen in diesem Fall gar keinen Volldünger mehr. Wenn Sie regelmäßig im Frühjahr zwei bis drei Liter Kompost pro Quadratmeter ausbringen, können Sie auch ganz auf den Volldünger verzichten und stattdessen für Starkzehrer bis 150 Gramm Hornspäne (6,00€ bei Amazon*) pro Quadratmeter und für Mittelzehrer bis 100 Gramm ausbringen.
Starkzehrer | Mittelzehrer | Schwachzehrer |
---|---|---|
Gurke | Chicorée | Buschbohne |
Kartoffel | Chinakohl | Erbse |
Kohl | Erdbeere | Feldsalat |
Kürbis | Fenchel | Kräuter |
Paprika | Möhren | Kresse |
Rhabarber | Knoblauch | Portulak |
Sellerie | Kohlrabi | Radieschen |
Tomate | Mangold | Speiserübe |
Zucchini | Pastinake | |
Zuckermais | Petersilie | |
Porree | ||
Rettich | ||
Rote Beete | ||
Salate | ||
Spinat |
Gemüsegarten richtig kalken
Die wenigsten Gärtner kennen den genauen pH-Wert ihres Gartenbodens. Dennoch sollte der Boden gelegentlich gekalkt werden, und das geschieht bei regelmäßiger Kompostverwendung nach diesem Schema: Streuen Sie alle zwei bis drei Jahre im frühen Herbst einen langsam wirkenden Kalkdünger gemäß den Dosierungsangaben des Herstellers aus. Im Zweifelsfall sollten Sie die Dosierung etwas niedriger ausfallen.
Lassen Sie Ihren Gartenboden untersuchen
Grundsätzlich ist es einen gute Idee, den Boden etwa alle vier Jahre durch ein Fachlabor untersuchen zu lassen und sich anschließend Tipps für eine bodengerechte Düngung zu holen. Eine Bodenuntersuchung ist spätestens dann fällig, wenn die Gemüsepflanzen öfters Wuchsstörungen oder Blattaufhellungen zeigen oder gar Missernten mit nicht nachvollziehbaren Ursachen auftreten.
Tipp
Selbst hergestellte Pflanzenjauchen aus Brennnesseln und Beinwell sind altbewährte organische Flüssigdünger, die die Pflanzen recht schnell mit Stickstoff und Kali versorgen. Beide enthalten zudem weitere Nährstoffe sowie pflanzenstärkende Verbindungen wie beispielsweise die Kieselsäure aus der Brennnessel.