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Ziergarten düngen: So wählen Sie den richtigen Dünger aus

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Nicht nur im Frühjahr, wenn im Garten alles grünt und sprießt, benötigen Pflanzen einen guten und ausgewogenen Dünger. Das richtige Mittel hält den Boden fruchtbar und sorgt dafür, dass weder Mangelzustände noch eine Überernährung auftreten. Doch wie wird fachgerecht gedüngt und welches Präparat ist im Ziergarten empfehlenswert?

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Dünger ist nicht gleich Dünger
AUF EINEN BLICK
Wie und wann sollte man einen Ziergarten düngen?
Beim Düngen eines Ziergartens ist eine Bodenanalyse ratsam, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Geeignete Dünger sind organischer Volldünger, Kuh- oder Pferdedung, Hornspäne, Blaukorn oder Flüssigdünger. Düngen Sie Zierpflanzen in der Wachstumsphase von Ende März bis Ende August.

Das Gesetz des Minimums

Bereits vor 200 Jahren veröffentlichte der Agrarwissenschaftler Carl Sprengel die wichtigste Düngeregel: Das Minimumgesetz. Es besagt, dass das Wachstum der Pflanzen durch die im Verhältnis am geringsten vorhandene Ressource (Nährstoffe, Licht, Luft) eingeschränkt wird. Dies bedeutet, dass Sie beispielsweise einen vorliegenden Eisenmangel nicht durch die Gabe anderer Mineralien ausgleichen können.

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Mangelerscheinungen erkennen

Häufig sind nicht das fehlende Wasser oder wenig Licht daran schuld, dass die Blätter der Zierpflanzen vergilben oder die reiche Blüte auf sich warten lässt. So ist die Gelbfärbung des Laubes (Chlorose) typisch für den bereits genannten Eisenmangel. Aber auch zu hohe Nährstoffgaben können das Pflanzenwachstum beeinträchtigen und ähnliche Auswirkungen haben.

Wertvoller Helfer beim gezielten Düngen: Die Bodenanalyse

Um gezielt düngen zu können ist es wichtig, den Nährstoffgehalt des Bodens zu kennen. Mittels einer Bodenprobe können Sie diesen zuverlässig bestimmen lassen. Das Material hierfür sollten Sie stets vor der ersten Düngergabe entnehmen und in einem spezialisierten Labor untersuchen lassen. Dies kostet, abhängig vom Umfang, zwischen 20 und 50 EUR.

Welcher Dünger eignet sich?

Der wertvollste Dünger für den Ziergarten ist selbst hergestellter Kompost. Diesen können Sie während des gesamten Gartenjahres ausbringen und den Boden mit allen wichtigen Nährstoffen versorgen.

Art Erklärung
Organischer Volldünger Besteht aus natürlichen Rohstoffen in optimaler Zusammensetzung.
Kalkstickstoff Wird vor der eigentlichen Düngung eingesetzt und hält den pH-Wert stabil.
Kuh- oder Pferdedung Relativ ausgewogener Nährstoffgehalt. Allerdings riecht dieser Dünger etwas streng.
Hornspäne Es dauert bis zu drei Monate, bis der Stickstoff und die Spurenelemente freigesetzt werden. Viele Tierschützer lehnen diesen Dünger ab, da häufig nicht klar ist, aus welcher Haltung die Tiere stammen.
Blaukorn Langzeitdünger, der alle Nährstoffe enthält. Durch Versickerung kann dieses Mittel das Grundwasser mit Nitrat belasten.
Flüssigdünger Diese werden mit dem Gießwasser verabreicht. Die Spezialprodukte versorgen bestimmte Pflanzen mit genau auf deren Bedürfnisse abgestimmten Nährstoffen.
Bittersalz Sollte nur bei akutem Magnesiummangel eingesetzt werden.

Wann sollte der Ziergarten gedüngt werden?

Zierpflanzen benötigen nur in der Wachstumsphase von Ende März bis Ende August gezielt Nährstoffe. Düngen Sie später kann es passieren, dass sich die Gewächse nicht rechtzeitig auf die Winterruhe vorbereiten und anfällig gegenüber Kälteschäden werden.

  • Im Frühjahr ab Ende März dürfen Sie stickstoffbetont düngen. Zu diesem Zweck können Sie dem Kompost Horngries (52,00€ bei Amazon*) oder Hornspäne beimengen.
  • Im Spätsommer ist Kalium wichtig. Wie viel von diesem Spurenelement im Dünger enthalten sein sollte, ist abhängig von der Bodenbeschaffenheit.

Tipp

Findet in Ihrem Garten kein Komposter Platz, können Sie alternativ über die Anschaffung einer Wurmkiste nachdenken. Die kleinen Bewohner verarbeiten in dieser Box nahezu alles, was in der Küche an kompostierbarem Abfall anfällt. Innerhalb einiger Monate entsteht hieraus wertvoller Wurmkompost, den Sie als Dünger im Ziergarten verwenden können.

Bilder: VH-studio / Shutterstock