Zierpflanzen

Ziergarten düngen: So wählen Sie den richtigen Dünger aus

Ein gesunder Ziergarten benötigt Nährstoffe. Dieser Artikel erklärt, warum Düngen wichtig ist, welche Arten von Düngemitteln es gibt und wie man sie richtig einsetzt.

Warum düngen?

Das Düngen Ihres Ziergartens ist unerlässlich, um das gesunde und kräftige Wachstum Ihrer Pflanzen zu sichern. In einem angelegten Garten kann der natürliche Nährstoffkreislauf gestört sein, da das Ernten von Obst und Gemüse dem Boden Nährstoffe entzieht, die durch natürliche Zersetzung normalerweise zurückgeführt werden.

Pflanzen benötigen eine kontinuierliche Versorgung mit Stickstoff, Phosphor und Kalium für die optimale Entwicklung von Wurzeln, Blüten und Früchten. Ein Mangel an diesen Elementen führt zu schwachem Wachstum, geringerer Blütenpracht und erhöhter Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge. Eine ausgewogene Düngung unterstützt Ihre Pflanzen dabei, Stressfaktoren wie Trockenheit, Temperaturschwankungen und Krankheiten besser zu bewältigen.

Zusätzlich verbessert eine gute Düngung die Bodenqualität. Mikroorganismen wandeln organische Stoffe in pflanzenverfügbare Nährstoffe um und fördern die Humusbildung, was die Struktur und Wasserspeicherfähigkeit des Bodens erhöht. Ein ökologisch orientierter Einsatz von organischen Düngern trägt nicht nur zur Gesundheit Ihrer Pflanzen bei, sondern fördert auch die Biodiversität der Bodenorganismen und reduziert die Gefahr der Nitratauswaschung.

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Welche Dünger gibt es?

Düngemittel lassen sich nach verschiedenen Kriterien kategorisieren, um den Bedürfnissen Ihrer Pflanzen gerecht zu werden. Hier sind die gängigsten Typen:

Mineralische und organische Dünger

Mineralische Dünger

Diese Dünger bestehen aus industriell hergestellten Salzen und bieten sofort verfügbare Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium. Sie sind besonders geeignet für eine schnelle Nährstoffzufuhr, unterstützen jedoch das Bodenleben nicht und können bei Überdosierung die Bodenstruktur schädigen.

Organische Dünger

Organische Dünger stammen aus natürlichen Materialien wie Kompost, tierischen Abfällen oder pflanzlichen Resten. Sie fördern die Aktivität von Mikroorganismen im Boden und bieten eine nachhaltige Nährstoffversorgung. Organische Dünger wirken langsamer, sind aber langfristig besser für den Boden und die Pflanzen.

Organisch-mineralische Dünger

Diese Mischform kombiniert die sofortige Wirkung mineralischer Dünger mit der nachhaltigen Wirkung organischer Düngemittel. Sie bieten eine schnell verfügbare Nährstoffversorgung und unterstützen gleichzeitig das Bodenleben.

Volldünger und Einzelnährstoff-Dünger

Volldünger

Volldünger enthalten eine ausgewogene Mischung der wichtigsten Nährstoffe und sind ideal für eine umfassende Nährstoffversorgung. Sie sind oft als Universaldünger oder als Spezialdünger für bestimmte Pflanzentypen wie Rosen erhältlich.

Einzelnährstoff-Dünger

Diese Dünger liefern gezielt einen spezifischen Nährstoff und sind besonders nützlich bei identifizierten Mängeln. Sie werden häufiger in der professionellen Landwirtschaft eingesetzt, können aber auch im Hobbygarten bei speziellen Bedürfnissen genutzt werden, wie beim Beetdüngen.

Festdünger und Flüssigdünger

Feste Dünger

Granulate werden in die obere Bodenschicht eingearbeitet oder direkt ins Pflanzloch gegeben. Sie bieten eine Langzeitwirkung und sind ideal für Freilandpflanzen über mehrere Monate hinweg zu verwenden, typischerweise im Frühjahr und Sommer.

Flüssigdünger

Diese werden regelmäßig mit dem Gießwasser verabreicht und sind besonders nützlich für Topf-, Balkon- und Zimmerpflanzen, da die Nährstoffe sofort verfügbar sind.

Spezialdünger

Spezialdünger sind auf die Bedürfnisse bestimmter Pflanzenarten abgestimmt. Beispielsweise benötigen Rhododendren und Hortensien spezifische Nährstoffe, um ihre volle Blütenpracht zu entfalten, sowie die Stauden mit Hornspänen.

Welcher Dünger ist der richtige?

Die Wahl des passenden Düngers erfordert eine sorgfältige Prüfung der Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und der Bedingungen Ihres Gartens. Berücksichtigen Sie folgende Schlüsselfaktoren:

  • Pflanzenspezifische Bedürfnisse: Unterschiedliche Pflanzenarten haben unterschiedliche Nährstoffanforderungen, wie Rosen, die eine kaliumreiche Düngung für ihre Blühkraft benötigen, oder Rhododendren, die saure Böden bevorzugen.
  • Bodenbeschaffenheit: Berücksichtigen Sie den pH-Wert des Bodens. Säureliebende Pflanzen gedeihen in Böden mit pH-Werten von 4,0 bis 5,5, während kalkliebende Pflanzen höhere pH-Werte von 6,5 bis 7,5 bevorzugen. Eine Bodenanalyse hilft Ihnen, gezielt die richtigen Maßnahmen zu ergreifen.
  • Nährstoffbedarf: Allgemeine Ziergartenpflanzen benötigen eine ausgewogene Versorgung mit Stickstoff, Phosphor und Kalium. Ein Volldünger deckt diesen Bedarf umfassend ab, während Einzelnährstoff-Dünger gezielt bei spezifischen Mängeln eingesetzt werden.
  • Lang- oder kurzfristige Wirkung: Für eine langfristige Versorgung eignen sich organische Dünger oder Langzeitdünger. Bei akutem Bedarf können organisch-mineralische Dünger genutzt werden.
  • Düngerart: Festdünger bieten eine langanhaltende Wirkung und sind ideal für den Freilandbereich, während Flüssigdünger schnell verfügbare Nährstoffe liefern und besonders für Topf- und Balkonpflanzen geeignet sind.

Wie düngt man richtig?

Für eine optimale Düngung Ihres Ziergartens beachten Sie folgende Schritte:

1. Bedarfsermittlung: Führen Sie eine Bodenanalyse (6,00€ bei Amazon*) durch, um den pH-Wert und den Nährstoffgehalt zu bestimmen. Dies ermöglicht die gezielte Auswahl der richtigen Düngemittel und Mengen.

2. Dosierung: Befolgen Sie die Dosierungsanweisungen des Herstellers. Vermeiden Sie Überdüngungen, da diese den Pflanzen und dem Boden schaden können.

3. Düngungshäufigkeit:

  • Langzeitdünger: Ein- bis zweimal jährlich, oft im Frühjahr und Sommer.
  • Kurzwirksame Dünger: Regelmäßige Anwendung während der Wachstumsperiode, etwa alle ein bis zwei Wochen.

4. Optimale Düngungstermine:

  • Frühjahr: Beginn der Düngung, sobald das Pflanzenwachstum startet.
  • Sommer: Eine zusätzliche Gabe unterstützt kontinuierliches Wachstum und Blütenfülle.
  • Herbst: Kaliumbetonte Dünger bereiten die Pflanzen auf den Winter vor.

5. Ausbringungsmethode:

  • Feste Dünger: Gleichmäßig auf die Bodenoberfläche streuen und leicht einarbeiten, ohne die Wurzeln zu beschädigen.
  • Flüssigdünger: Ins Gießwasser mischen und die Pflanzen wie gewohnt gießen, damit die Nährstoffe sofort an die Wurzeln gelangen.

6. Pflanzenarten berücksichtigen:

  • Blühpflanzen: Höherer Bedarf an Phosphor und Kalium, zum Beispiel bei Flaschenblumen.
  • Grünpflanzen: Ausreichende Stickstoffversorgung ist wesentlich.

Durch die Berücksichtigung dieser Schritte und der spezifischen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen stellen Sie sicher, dass Ihr Ziergarten optimal mit Nährstoffen versorgt wird. So schaffen Sie die besten Voraussetzungen für einen prächtigen und gesunden Garten.

Bilder: VH-studio / Shutterstock