Gartengestaltung

Garten düngen ohne Chemie: Nachhaltige Praktiken und Tipps

Artikel zitieren

In einem humosen Gartenboden mobilisieren Milliarden emsiger Mikroorganismen die darin befindlichen Nährstoffe, sodass Ihre Gemüse- und Zierpflanzen prächtig gedeihen. Erst wenn die Nachlieferung aus diesem Prozess ins Stocken kommt, gleichen Düngemittel den Mangel aus. Im naturnah bewirtschafteten Hausgarten stehen organische Dünger hoch im Kurs, denn niemand mag seine Gesundheit den Unwägbarkeiten chemischer Mineraldünger aussetzen. Wie Sie Ihren Garten richtig düngen nach ökologischen Prinzipien, bringt dieser Ratgeber auf den Punkt.

garten-duengen
Kompost ist ein guter Dünger für den Garten
AUF EINEN BLICK
Wie düngt man den Garten ökologisch?
Um den Garten ökologisch zu düngen, empfiehlt sich die Verwendung von Gartenkompost, Hornspänen, Gründüngung oder Pferdedung. Vorab sollte eine Bodenanalyse durchgeführt werden, um den Nährstoffbedarf zu ermitteln und die Gartenbodenlebewesen optimal zu versorgen.

Bodenanalyse gibt Aufschluss über den Nährstoffbedarf

Mangelerscheinungen an Pflanzen oder dem Rasen sind lediglich ein Indiz, dass das ökologische Gleichgewicht des Bodens in eine Schieflage geraten ist. Dabei kann es sich sowohl um eine Überversorgung als auch eine Unterversorgung mit Nährstoffen handeln. Indem Sie in 3-Jahres-Intervallen an 5 bis 10 Stellen Bodenproben entnehmen und diese in einem Spezial-Labor analysieren lassen, erhalten Sie Gewissheit, ob und in welcher Form zu düngen ist.

Lesen Sie auch

Richtig düngen mit Kompost – so gelingt es

Im Verlauf der Vegetationsphase herrscht im Gartenboden Hochbetrieb unter den Bodenlebewesen. Im Erdreich befindliche Nährstoffe müssen von Mikroorganismen verarbeitet sein, damit sie für Ihre Pflanzen zur Verfügung stehen. Indem Sie zu dieser Zeit organisch düngen, füttern Sie die emsigen Helfer im Boden, damit ihnen in Spitzenzeiten nicht die Puste ausgeht. Die ideale Nahrung für Würmer, Insekten, Bakterien und Kollegen ist Kompost. Richtig zu düngen mit dieser Allzweckwaffe, ist denkbar einfach:

  • Im Herbst die Erde umgraben und 5 Liter Kompost je Quadratmeter einarbeiten
  • Von März bis August reifen Kompost auf dem Boden verteilen
  • Je Quadratmeter 3 bis 5 Liter mit der Harke leicht einarbeiten
  • Anschließend mit Wasser oder Brennnesseljauche überbrausen

Einen eigenen Komposthaufen (43,00€ bei Amazon*) müssen Sie nicht bewirtschaften. Fertigen Kompost können Sie im Fachhandel oder bei der örtlichen Kompostieranlage in Säcken verpackt erwerben.

Organische Düngemittel für den Hausgarten – ein Kurzüberblick

Neben Gartenkompost stehen Ihnen weitere Optionen für eine ökologische Nährstoffversorgung zur Verfügung. Die folgende Liste stellt Ihnen bewährte Naturdünger vor:

  • Hornspäne: reich an Stickstoff, ideal als Ergänzung zu Kompost mit 100 bis 300 Gramm je Quadratmeter
  • Gründüngung: im Herbst aussäen, im Frühjahr mähen und untergraben
  • Pferdedung und Stallmist: wertvolle, natürliche Stickstofflieferanten als Alternative zu Kompost

Pflanzen im Kübel müssen nicht auf die Vorzüge organischer Dünger verzichten. Selbst hergestellte Pflanzenjauchen aus Brennnessel- und Beinwell-Blättern sind dank ihrer flüssigen Form problemlos zu verabreichen. Verdünnen Sie die Jauche mit Wasser im Verhältnis 1:10 und geben die Lösung von März bis August alle 2 bis 3 Wochen unmittelbar auf das Substrat.

Tipp

Mit jedem Sack Torf-haltiger Pflanzenerde, den Sie im Gartencenter achtlos liegen lassen, leisten Sie einen wertvollen Beitrag zum Erhalt unserer Natur. Seit mehr als 60 Jahren hält sich hartnäckig der Irrglaube vom Wundermittel Torf als Bodenhilfsstoff. Seither wurden bereits mehr als 90 Prozent unwiederbringlicher Moorlandschaften vernichtet. Tatsächlich halten Sie das Wachstum Ihrer Pflanzen im Gemüse- und Staudengarten besser in Schwung mit nachwachsenden Torfersatzstoffen, wie Kokosfasern, Holzfasern oder Rindenhumus.

Bilder: alicja neumiler / Shutterstock