Gartengestaltung

So legen Sie einen Staudengarten richtig an – Tipps zur Planung und Pflanzung

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Mit der richtigen Planung und Pflanzenauswahl wird Ihr Staudengarten zu einem blühenden Paradies. Dieser Artikel liefert eine umfassende Anleitung von der Standortwahl bis zur Pflege.

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Rittersporn macht als Leitpflanze im Staudengarten eine gute Figur

Planung und Vorbereitung für den Staudengarten

Eine sorgfältige Planung und Vorbereitung ist unabdingbar, bevor Sie mit dem Anlegen eines Staudengartens beginnen. Der erste Schritt besteht darin, die Bodenbeschaffenheit Ihres Gartens zu analysieren. Ein Bodentest ist empfehlenswert, um den pH-Wert und die Nährstoffzusammensetzung zu bestimmen. Auf diese Weise lassen sich geeignete Staudenarten auswählen, die optimal zu den vorhandenen Bodenverhältnissen passen.

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Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die Lichtverhältnisse in Ihrem Garten. Verschiedene Stauden haben unterschiedliche Anforderungen an Sonnenlicht. Es gibt Stauden, die volle Sonne bevorzugen, während andere besser im Halbschatten oder Schatten gedeihen. Deshalb sollten Sie die Lichtsituationen in Ihren verschiedenen Gartenbereichen berücksichtigen.

Die Größe des Staudengartens sollte ebenfalls im Voraus festgelegt werden. Diese Planung hilft Ihnen, die benötigte Anzahl an Pflanzen zu ermitteln und eine optimale Flächenaufteilung zu gewährleisten. Erstellen Sie Skizzen oder Pläne, um die spätere Anordnung der Pflanzen und Gestaltung des Gartens zu visualisieren. Diese Vorgehensweise unterstützt Sie dabei, Stauden unterschiedlicher Wuchshöhen geschickt zu kombinieren. Eine abwechslungsreiche Bepflanzung aus hohen, mittelhohen und niedrigen Stauden sorgt für ein dynamisches und harmonisches Gesamtbild.

Zusätzlich sollten Sie auch die Blütezeiten der Stauden bei der Planung berücksichtigen, um über die gesamte Gartensaison hinweg kontinuierliche Blühphasen zu gewährleisten. Hierfür bietet es sich an, früh-, mittel- und spätblühende Staudenarten zu kombinieren. Denken Sie ebenfalls über das Farbschema des Gartens nach; harmonische Farbkombinationen können bestimmte Bereiche betonen und ein ästhetisch ansprechendes Gesamtbild schaffen.

Um den Staudengarten pflegeleicht zu gestalten, ist es ratsam, Stauden zu wählen, die ähnliche Pflegeansprüche haben. Informieren Sie sich im Voraus über die Wasser- und Nährstoffbedürfnisse der geplanten Pflanzen, um späteren Pflegeaufwand zu minimieren. Achten Sie zudem darauf, dass größere Stauden kleinere Pflanzen nicht überwuchern, um ein ausgewogenes Pflanzenwachstum zu gewährleisten.

Auswahl geeigneter Stauden

Die Auswahl geeigneter Stauden ist entscheidend, um Ihren Staudengarten nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch pflegeleicht zu gestalten. Im Folgenden finden Sie wesentliche Kriterien für die Auswahl:

Standort- und Lebensbereiche

Zunächst sollten Sie den Standort Ihrer Stauden nach Lichtverhältnissen und Bodenbeschaffenheit auswählen. Stauden lassen sich in verschiedenen Lebensbereichen pflanzen:

  • Alpine Stauden benötigen sonnige Plätze.
  • Gehölzrandstauden eignen sich für schattige bis halbschattige Standorte.
  • Uferrandstauden gedeihen gut an Teichrändern.

Pflegeansprüche und Winterhärte

Setzen Sie auf winterharte Stauden, die auch in kalten Wintern überdauern. Achten Sie darauf, Pflanzen mit ähnlichen Pflegeansprüchen zu gruppieren, um den Pflegeaufwand zu minimieren.

Blütezeit und Farbkonzept

Um das ganze Jahr über blühende Pracht zu genießen, kombinieren Sie Stauden mit unterschiedlichen Blütezeiten und Farben. Hier einige Beispiele:

  • Frühblüher: Zum Beispiel Tulpen und Narzissen.
  • Sommerblüher: Wie der Sonnenschirm und Lavendel.
  • Herbstblüher: Wie Astern und Sonnenhut.

Wuchshöhe und Pflanzstruktur

Planen Sie eine durchdachte Höhenstaffelung, indem Sie hohe Stauden wie Lupinen im Hintergrund und niedrigere wie Polsterphlox im Vordergrund setzen. Das schafft nicht nur ein harmonisches Bild, sondern verhindert auch, dass kleinere Pflanzen überwuchert werden.

Textur der Blätter und Blütenform

Neben der Blütenfarbe spielt auch die Textur der Blätter und die Form der Blüten eine bedeutende Rolle. Stauden mit auffälligen, großen Blüten können das Auge auf einen bestimmten Bereich des Gartens lenken, während filigrane Blattstrukturen eher im Hintergrund wirken.

Gruppenpflanzung und Mengenplanung

Für ein ausgewogenes Bild setzen Sie etwa fünf verschiedene Pflanzenarten auf einer Fläche von zehn Quadratmetern ein. Wiederholen Sie die Verwendung der gleichen Art an verschiedenen Stellen, um eine einheitliche Wirkung zu erzielen.

Praktische Beispiele

  • Für sonnige Standorte eignen sich Pfingstrosen, Geranien und Sonnenhut.
  • Im Halbschatten gedeihen Taglilien, Herbst-Anemonen und Fingerhut gut.
  • Schattige Bereiche profitieren von Pflanzen wie Glockenblumen, Fuchsien und Salomonssiegel.

Bodenvorbereitung und Pflanzung der Stauden

Nachdem die Planung und Auswahl der Stauden abgeschlossen sind, beginnt die Bodenvorbereitung. Der Boden sollte gründlich von Unkräutern, Wurzeln und Steinen befreit werden. Eine gründliche Auflockerung des Bodens sorgt für eine bessere Durchlüftung und erleichtert den Pflanzen das Anwachsen. Viele Stauden bevorzugen einen lockeren, wasserdurchlässigen und nährstoffreichen Untergrund.

Vorbereitung des Bodens

  1. Auflockern des Bodens: Graben Sie den Boden etwa 15 bis 20 Zentimeter tief um. Bei schweren, lehmigen Böden kann die Zugabe von Sand die Durchlässigkeit verbessern und Staunässe reduzieren. Sandige Böden hingegen profitieren von der Einarbeitung von Kompost oder Humus, um die Wasserspeicherfähigkeit zu erhöhen.
  2. Drainage: Bei Gefahr von Staunässe sollten Sie eine Drainageschicht aus Sand oder Lavagestein am Boden des Pflanzlochs einfüllen, um überschüssiges Wasser abzuleiten und Wurzelfäule zu vermeiden.
  3. Nährstoffe einarbeiten: Mischen Sie Kompost oder einen geeigneten organischen Dünger in die obere Bodenschicht ein, um die Nährstoffversorgung der Pflanzen sicherzustellen.
  4. Unkräuter entfernen: Achten Sie darauf, alle Wurzelunkräuter vollständig zu entfernen, um spätere Wachstumsprobleme zu vermeiden.

Pflanzung der Stauden

Die beste Pflanzzeit für Stauden ist im Frühjahr oder Herbst, wenn die Temperaturen moderat sind und die Pflanzen genügend Zeit zum Anwurzeln haben.

  1. Vorbereitung der Pflanzen: Tauchen Sie die Wurzelballen der Stauden vor dem Pflanzen in Wasser. Dies stellt sicher, dass die Wurzeln gut mit Feuchtigkeit versorgt sind und erleichtert das Anwachsen der Pflanze im neuen Boden.
  2. Pflanzlöcher vorbereiten: Setzen Sie die Pflanzen in vorbereitete Pflanzlöcher, die genügend Platz für die Wurzeln bieten. Die Größe der Pflanzlöcher sollte so bemessen sein, dass die Wurzeln bequem darin Platz finden und der Wurzelballen vollständig bedeckt ist.
  3. Abstände einhalten: Achten Sie auf den richtigen Pflanzabstand, der von der Größe der ausgewachsenen Pflanze abhängt. Als Faustregel kann der Abstand etwa der Hälfte der späteren Wuchshöhe der Stauden betragen, um genügend Platz für Wachstum und Luftzirkulation zu gewährleisten.
  4. Einpflanzen der Stauden: Setzen Sie die Pflanzen so in das Pflanzloch, dass der obere Rand des Wurzelballens mit der umgebenden Erdoberfläche abschließt. Drücken Sie die Erde rund um die Pflanzen vorsichtig an, um eine gute Bodenhaftung zu gewährleisten.
  5. Angießen: Gießen Sie die frisch gepflanzten Stauden gründlich an, damit die Erde sich um die Wurzeln setzt und die Pflanzen einen guten Bodenkontakt haben. Eine ausreichende Feuchtigkeitsversorgung ist in den ersten Wochen nach der Pflanzung besonders wichtig.

Durch die sorgfältige Bodenvorbereitung und das richtige Setzen der Stauden schaffen Sie optimale Bedingungen für ein gesundes Wachstum und eine üppige Blüte in Ihrem Staudengarten.

Pflege des Staudengartens

Ein gut gepflegter Staudengarten ermöglicht es Ihren Pflanzen, über viele Jahre hinweg gesund zu wachsen und üppig zu blühen. Auch wenn Stauden als vergleichsweise pflegeleicht gelten, sind einige grundlegende Maßnahmen notwendig, um ihnen optimale Bedingungen zu bieten.

Gießen

Direkt nach der Pflanzung benötigen Stauden regelmäßige Wassergaben, um sich gut im Boden zu etablieren. In den Wochen nach dem Einpflanzen sollten Sie sicherstellen, dass der Boden gleichmäßig feucht bleibt. Ist die Anwachsphase abgeschlossen, reicht es in der Regel aus, die Pflanzen während längerer Trockenperioden zusätzlich zu bewässern. Achten Sie darauf, Staunässe zu vermeiden, da dies die Wurzeln schädigen kann.

Düngen

Für gesundes Wachstum und eine reiche Blüte ist eine regelmäßige Nährstoffversorgung entscheidend. Im Frühjahr ist es ratsam, den Gartenboden mit gut verrottetem Kompost oder organischem Dünger wie Hornspänen anzureichern. Ein Langzeitdünger kann ebenfalls verwendet werden, um die Pflanzen kontinuierlich mit Nährstoffen zu versorgen. Für eine zweite Düngung bietet sich der Frühsommer an, besonders bei Stauden, die eine lange Blütezeit haben.

Rückschnitt

Der Rückschnitt der Stauden sollte je nach Art entweder im Frühjahr oder Herbst erfolgen:

  • Frühjahr: Schneiden Sie die trockenen Stängel und Blütenstände des Vorjahres zurück. Dies fördert den Neuaustrieb und sorgt für ein gepflegtes Erscheinungsbild.
  • Herbst: Einige Stauden profitieren von einem Rückschnitt nach der Blüte. Stauden wie Rittersporn oder Katzenminze können nach dem ersten Blütenflor zurückgeschnitten werden, um eine zweite Blüte im Spätsommer zu erreichen. Andere Arten, wie Gräser und später blühende Stauden, sollten im späten Herbst oder frühen Winter zurückgeschnitten werden.

Teilung und Verjüngung

Die regelmäßige Teilung von Stauden fördert deren Vitalität und verhindert eine Verkahlung. Etwa alle drei bis fünf Jahre sollten Sie die Stauden ausgraben, die Wurzelballen teilen und die kräftigsten Teile neu einpflanzen. Frühjahrsblühende Stauden werden im Herbst geteilt, während Sommer- und Herbstblüher im Frühjahr geteilt werden sollten.

Jäten und Unkrautentfernung

Unkraut nimmt Ihren Stauden wertvolle Nährstoffe und Platz weg. Regelmäßiges Jäten ist daher unumgänglich. Mulchschichten können als nützliche Barriere gegen Unkraut dienen und gleichzeitig die Bodenfeuchtigkeit erhalten.

Winterschutz

Empfindliche und neu gepflanzte Stauden profitieren von einem Winterschutz. Eine Mulchschicht aus Laub oder Reisig schützt die Pflanzen vor extremen Temperaturen und Frostschäden. Immergrüne Stauden sollten auch im Winter gelegentlich gegossen werden, besonders bei frostfreien Perioden.

Artenabhängige Schnitttechniken

Wenden Sie je nach Staudenart spezielle Schnitttechniken an:

  • Remontierschnitt: Fördert eine erneute Blüte bei Arten wie Rittersporn oder Katzenminze.
  • Nachblütenschnitt: Entfernt verblühte Blütenstände und fördert das vegetative Wachstum.
  • Vorschnitt: Bei z.B. Astern, um die Verzweigung und Stabilität zu fördern.

Durch eine an die Bedürfnisse Ihrer Stauden angepasste Pflege können Sie sicherstellen, dass Ihr Staudengarten über viele Jahre hinweg gesund und blühfreudig bleibt.

Staudenbeete in verschiedenen Gartenstilen

Staudenbeete lassen sich harmonisch in unterschiedlichste Gartenstile integrieren. Die nachfolgenden Beispiele zeigen, wie vielseitig Sie Stauden einsetzen können, um dem gewählten Stil gerecht zu werden.

Cottage- oder Landhausgärten

In Cottage- oder Landhausgärten dominieren Stauden mit üppigen Blüten, die meist in zarten Farben wie Rosa, Weiß und Hellblau erscheinen. Typische Stauden für diesen Stil sind zum Beispiel Fingerhut (Digitalis purpurea), Flieder (Syringa) und Pfingstrosen (Paeonia). Das dichte Pflanzenbild wird durch Kletterrosen, die romantische Bögen erklimmen, sowie weiteren pastellblühenden Pflanzen ergänzt.

Mediterrane Gärten

Mediterrane Gärten erzeugen ein südliches Flair durch die Anordnung von Stauden in unterschiedlichen Höhen. Polsterstauden wie Blaukissen (Aubrieta) bilden die Basis. Auf mittlerer Höhe verleihen Füllstauden wie das Mädchenauge (Coreopsis) und Taglilien (Hemerocallis) dem Beet Volumen. Akzentstauden wie der Riesenlauch (Allium giganteum) oder Fackellilien (Kniphofia) setzen markante Blickpunkte.

Natur- oder Wildgärten

Natur- oder Wildgärten bestechen durch ihre naturnahe Pflanzung und wilderen Charakter. Heimische Stauden wie Windröschen (Anemone), Glockenblumen (Campanula) und Fingerhut (Digitalis) tragen zur unberührten Anmutung bei. Diese Stauden bieten auch wertvolle Nahrungsquellen für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge und fördern die Biodiversität.

Moderne Gärten

Moderne Gärten setzen auf klare Strukturen und minimalistische Gestaltung. Stauden dienen hier als farbige Akzente in einem durchdachten, eleganten Umfeld. Violette Stauden wie Katzenminze (Nepeta cataria) und Geranien (Geranium) harmonieren gut mit grauem Naturstein. Weiße Blüten wie Alpen-Edelweiß (Leontopodium alpinum) oder die Hohe Flammenblume (Phlox paniculata) sorgen für schlichte Eleganz.

Steingärten

Steingärten erfordern robuste Stauden, die mit wenig Wasser und viel Sonne auskommen. Bodendecker wie Sternmoos (Sagina subulata) und Scharfer Mauerpfeffer (Sedum acre) schaffen dichte Teppiche. Mediterrane Akzente setzen Sie mit Pflanzen wie Lavendel (Lavandula angustifolia) und Palmlilien (Yucca), die sich besonders in trockenem, steinigem Boden wohlfühlen.

Präriegärten

Präriegärten orientieren sich an den weiten Landschaften Nordamerikas und zeichnen sich durch die Kombination von Gräsern und blühenden Stauden aus. Gräser wie Blauer Strandhafer (Ammophila breviligulata) und Lampenputzergras (Pennisetum alopecuroides) bilden die Basis. Bunte Blickfänge setzen Stauden wie der Sonnenhut (Echinacea), Zwerg-Stern-Tulpe (Tulipa tarda) und Lavendel (Lavandula).

Trockengärten

In Trockengärten kommen Stauden zum Einsatz, die wenig Wasser benötigen und Trockenheit gut vertragen. Geeignete Pflanzen sind das Mädchenauge (Coreopsis), Katzenminze (Nepeta), Palmlilien (Yucca), Schafgarbe (Achillea) und Bartblumen (Caryopteris). Diese Stauden bringen nicht nur Farbe, sondern auch Struktur in gardens, die von extremen Wetterbedingungen geprägt sind.

Indem Sie auf die jeweiligen Eigenschaften und Bedürfnisse der Stauden achten, können Sie diese perfekt in den gewünschten Gartenstil integrieren und so ein harmonisches Gesamtbild schaffen.

Bilder: Andrew Fletcher / Shutterstock