Giersch

Giersch: Essbar & gesund? So verwenden Sie die Pflanze richtig.

Der Giersch (Aegopodium podagraria): Oft als lästiges Unkraut verachtet, birgt er doch erstaunliche Eigenschaften. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Merkmale des Gierschs von der Wurzel bis zur Blüte und zeigt seine vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten in der Küche und als Heilpflanze auf.

Steckbrief

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Pflanzenart
Staude
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Lebenszyklus
Mehrjährig
Wuchshöhe icon
Wuchshöhe
50 cm bis 100 cm
Blütenfarbe icon
Blütenfarbe
Weiß
Blütenform icon
Blütenform
Doppeldoldig
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Blütezeit
Mai bis Juli
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Blätter

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Blätter des Gierschs (Aegopodium podagraria) nahe Aarberg, Schweiz.
Foto: MurielBendel | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Die Blätter des Gierschs, auch bekannt als Geißfuß oder Dreiblatt, sind wechselständig am Stängel angeordnet und in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der dreikantige Blattstiel, der auf der einen Seite halbrund und auf der anderen Seite konkav nach innen gewölbt ist, erleichtert die eindeutige Identifikation.

Die Blattspreite ist doppelt bis dreiteilig gefiedert, wobei jedes Blatt in drei Hauptfiedern aufgeteilt ist, die wiederum in kleinere Fiederblättchen unterteilt sind:

  • Eiförmige bis längliche Form
  • Zugespitzte Enden
  • Ungleichmäßig gesägte Ränder mit grannenartigen Sägezähnen

Die Fiederabschnitte letzter Ordnung sind etwa 6 Zentimeter lang und 3,5 Zentimeter breit, während die Fiedern erster Ordnung oft nur zweispaltig sind. Die glänzenden, hellgrünen, unbehaarten Blätter erkennen Sie an ihren gezackten Rändern und einem intensiven Petersilienduft beim Zerreiben.

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Die oberen Stängelblätter sind sitzend und besitzen bauchig erweiterte Blattscheiden. Die allerobersten Stängelblätter können sogar ungeteilt sein.

Blüte

Von Mai bis Juli bildet der Giersch flache, doppeldoldige Blütenstände aus, die einen Durchmesser von 5 bis 10 Zentimetern erreichen und zwischen 12 und 25 Strahlen besitzen. Weder Hüllblätter noch Hüllchenblätter sind vorhanden. Die weißen, unscheinbaren Blüten sind fünfzählig, wobei sie sowohl zwittrig als auch männlich sein können. Jede Blüte misst etwa drei Millimeter und gehört zu den „Nektar führenden Scheibenblumen vom Heracleum-Typ“.

Die Kronblätter, etwa 1,5 Millimeter lang und verkehrt herzförmig, sind an der Spitze zweilappig. Auch das Griffelpolster ist charakteristisch, da es sich in kegelförmige Hälften verjüngt, die sich im Laufe der Zeit zu Griffeln von 1,5 bis 2,5 Millimetern Länge verlängern.

Die Blüten sind eine wichtige Nahrungsquelle für zahlreiche Insektenarten, darunter Bienen, Schwebfliegen, Schmetterlinge, Käfer und Wanzen. Speziell einige Schmetterlingsarten wie der Dukatenfalter und der Schwalbenschwanz sind auf den Giersch angewiesen. Für die Bestäubung sorgen verschiedene Mechanismen, darunter Käfer-, Bienen- und Fliegenbestäubung.

Die Blüten sind auch für den menschlichen Verzehr geeignet. Sie schmecken leicht süßlich und eignen sich gut als Dekoration in Salaten oder als aromatische Ergänzung in Kräuterwasser.

Wurzel

Der Giersch besitzt ein umfangreiches Wurzelsystem, das sich sowohl tief als auch horizontal im Boden ausbreitet. Diese Rhizome sind stark verzweigt, weiß und leicht zerbrechlich. Sie erreichen eine Mindestlänge von 20 Zentimetern und einen Durchmesser von etwa 2 Millimetern. Diese Wurzeln ermöglichen es dem Giersch, selbst aus kleinen Wurzelstücken neue Triebe zu bilden.

Um den Giersch zu kontrollieren oder zu entfernen, sind mechanische Maßnahmen wie regelmäßiges Kappen der unterirdischen Wurzelausläufer notwendig. Eine tiefreichende Wurzelsperre (11,00€ bei Amazon*) kann ebenfalls hilfreich sein, um die Ausbreitung im Garten zu begrenzen.

Essbarkeit

Giersch ist nicht nur essbar, sondern auch gesund und vielseitig in der Küche nutzbar. Junge Blätter, die von März bis September geerntet werden können, schmecken ähnlich wie eine Mischung aus Petersilie und Karotte und eignen sich für Salate, Suppen oder als Spinatersatz.

Ältere Blätter können zur Teezubereitung genutzt werden, wobei man sie von anderen Doldenblütlern unterscheiden muss, um Verwechslungen mit giftigen Arten wie dem Gefleckten Schierling zu vermeiden.

Giersch enthält viele wichtige Vitamine und Mineralstoffe: Vitamin C, Vitamin A (Beta-Carotin), Kalium, Magnesium, Calcium, Mangan, Kupfer, Eisen und Proteine. Diese Inhaltsstoffe machen den Giersch besonders nahrhaft und gesund. Er kann roh oder gekocht in verschiedenen Gerichten verwendet werden, wie beispielsweise in Salaten, Dips, Quark oder Pestos.

Zudem hat Giersch zahlreiche heilende Eigenschaften. Er wirkt entzündungshemmend, antirheumatisch, wundheilend, antimikrobiell, harntreibend, blutreinigend, stoffwechselanregend, verdauungsfördernd, schmerzlindernd und beruhigend. Giersch wird insbesondere bei Gelenkschmerzen, Gicht, Rheuma, Blasenentzündungen und Verdauungsbeschwerden eingesetzt.

Die verschiedenen Teile des Gierschs lassen sich wie folgt verwenden:

  • Junge Blätter: Ideal für Salate, als Aufstrich oder Pesto
  • Ältere Blätter: Eignen sich zur Teezubereitung
  • Blüten: Essbare Dekoration und zur Aromatisierung von Kräuterwasser

Durch seine Vielseitigkeit und gesundheitlichen Vorteile ist Giersch eine wertvolle Pflanze, die leicht in die tägliche Ernährung integriert werden kann.

Häufig gestellte Fragen

1. Wie erkenne ich Giersch sicher im Vergleich zu anderen Doldenblütlern?

Giersch lässt sich leicht identifizieren durch seine dreikantigen Blattstiele und die dreiteilig gefiederten Blätter, die jeweils weitere Unterteilungen aufweisen. Ein weiteres Merkmal ist der intensive Petersilienduft beim Zerreiben der Blätter. Diese charakteristischen Merkmale helfen dabei, Verwechslungen mit giftigen Doldenblütlern wie dem Gefleckten Schierling oder der Hundspetersilie zu vermeiden.

2. Wann ist die beste Erntezeit für Giersch und wie verwende ich ihn in der Küche?

Die beste Erntezeit für junge Gierschblätter reicht von März bis September. Diese sind zart und haben einen Geschmack, der an eine Mischung aus Petersilie und Karotte erinnert. Junge Blätter eignen sich hervorragend für Salate, Pestos oder als Spinatersatz. Ältere Blätter können für Tee verwendet werden. Die Blüten des Gierschs, die leicht süßlich schmecken, sind ebenfalls essbar und eignen sich gut als Dekoration in Salaten oder zur Aromatisierung von Kräuterwasser.

3. Welche gesundheitlichen Vorteile bietet der Verzehr von Giersch?

Giersch ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen, darunter Vitamin C, Vitamin A (Beta-Carotin), Kalium, Magnesium, Calcium, Mangan, Kupfer und Eisen. Diese Inhaltsstoffe machen ihn besonders nahrhaft und gesund. Er hat auch zahlreiche heilende Eigenschaften: Giersch wirkt entzündungshemmend, antirheumatisch, schmerzlindernd und stoffwechselanregend. Er wird traditionell bei Gelenkschmerzen, Gicht, Rheuma und Verdauungsbeschwerden eingesetzt.

4. Welche Tiere können Giersch fressen und ist er auch für Haustiere geeignet?

Giersch ist nicht nur für Menschen essbar, sondern auch ein Leckerbissen für viele Haustiere. Hunde und Meerschweinchen können Giersch bedenkenlos fressen. Da Giersch viele Mineralstoffe enthält, ist er besonders nahrhaft und gesund für diese Tiere. In freier Natur nutzen auch viele Insekten wie Bienen, Schwebfliegen, Schmetterlinge und Käfer den Giersch als wichtige Nahrungsquelle.

Bilder: Michael / stock.adobe.com