Giersch

Giersch im Garten: Wie kann man ihn richtig anpflanzen?

Giersch: Im naturnahen Garten geschätzt, im konventionellen Beet gefürchtet. Erfahren Sie alles über den Anbau, die Vermehrung und die Kontrolle dieser robusten Pflanze.

Anbau von Giersch

Giersch lässt sich sowohl im Garten als auch in Töpfen kultivieren. Die beste Zeit für die Aussaat ist vom Frühjahr bis zum Herbst. Als Lichtkeimer sollten die Samen leicht angedrückt und nicht vollständig mit Erde bedeckt werden. Pflanzen Sie den Giersch nicht in der prallen Sonne, sondern eher im Schatten oder Halbschatten, um optimales Wachstum zu fördern.

Ein tiefgründiger und humoser Boden bietet ideale Bedingungen. Achten Sie darauf, dass der Boden gleichmäßig feucht bleibt. Bei sehr sandigen Böden kann eine leichte Düngung mit organischem Dünger oder Kompost hilfreich sein, ist jedoch nicht zwingend notwendig.

Um eine unkontrollierte Ausbreitung zu verhindern, empfiehlt es sich, Giersch in einem großen Kübel oder mit einer Rhizomsperre (79,00€ bei Amazon*) zu pflanzen. Ein Pflanzabstand von etwa 30 Zentimetern sorgt dafür, dass er ausreichend Platz zum Wachsen hat, ohne andere Pflanzen zu verdrängen.

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Denken Sie daran, die Ausläufer regelmäßig abzustechen und unerwünschte Jungpflanzen zu entfernen, um die Pflanze im Zaum zu halten. So bleibt Giersch ein pflegeleichter, jedoch prächtig wachsender Bestandteil Ihres naturnahen Gartens.

Vermehrung

Giersch lässt sich effizient durch unterirdische Ausläufer, sogenannte Rhizome, vermehren. Diese breiten sich horizontal aus und bilden neue Wurzeln. Selbst kleine Rhizomstücke können zu neuen Pflanzen heranwachsen. Möchten Sie die Vermehrung kontrollieren, ist es essenziell, den gesamten Wurzelbereich zu entfernen.

Zur bewussten Vermehrung können Sie Ausläufer abtrennen und an einem neuen Standort einsetzen. Alternativ können Sie Samen verwenden, indem Sie sie im Frühjahr leicht an die Bodenoberfläche drücken. Entfernen Sie verblühte Stände regelmäßig, um ungewollte Selbstaussaat zu vermeiden und die Ausbreitung zu kontrollieren.

Wuchs

Giersch ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von bis zu einem Meter erreichen kann, meist jedoch niedriger bleibt. Die Pflanze bildet durch ihre stark wuchernden Rhizome ein dichtes Netz im Boden. Diese Rhizome erstrecken sich häufig mehr als 20 Zentimeter seitlich und bis zu 50 Zentimeter in die Tiefe. Der Stängel des Gierschs ist dreieckig und kahl, die Blätter sind teilwintergrün und üppig.

Durch regelmäßiges Abstechen der jungen Triebe und Ausläufer können Sie die Ausbreitung im Garten kontrollieren. Eine Grabegabel ist dafür besonders nützlich, da sie die tief sitzenden Rhizomteile erreicht.

Blätter

Die Blätter des Gierschs sind charakteristisch und faszinierend aufgebaut, essbar. Sie bestehen aus einer Blattspreite, die in der Regel doppelt dreizählig oder zweifach gefiedert ist. Jeder Teil der Spreite setzt sich aus Fiederblättchen zusammen, die eine längliche bis eiförmige Form aufweisen und am Rand gezackt sind. Der dreieckige Blattstiel erreicht Längen von bis zu 20 Zentimetern. Besonders markant sind die behaarten Unterseiten der Fiederblättchen im Gegensatz zu den kahlen Oberseiten.

Eine interessante Eigenschaft der Blätter ist ihre Anordnung in Dreiergruppen, was zu dem Merkspruch „Drei, drei, drei – beim Giersch bist du dabei“ führte. Diese Abfolge verleiht der Pflanze ihre auffällige Struktur und macht sie leicht erkennbar.

Blüten

Giersch entwickelt auffällige weiße Blüten in Doppeldolden. Jede Doppeldolde besteht aus 10 bis 20 strahlenförmig angeordneten Einzelblüten und fördert so einen flachen, ausgebreiteten Blütenstand. Die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis September. Diese Doppeldoldenblüten bieten eine ästhetische Bereicherung im Garten und sind eine wertvolle Nektarquelle für Insekten.

Früchte

Nach der Blüte bildet Giersch zweigeteilte Spaltfrüchte aus, die sich von grün zu braun färben. Diese glatten, ovalen Früchte erinnern an Kümmelsamen und enthalten bräunliche Samen. Die Fruchtreife tritt im August ein. Entfernen Sie die Früchte rechtzeitig, um sie zu trocknen, um eine unkontrollierte Selbstaussaat zu verhindern.

Panaschierte Sorten

Panaschierte Gierschsorten wie ‘Variegata’ und ‘Golden Marbled’ sind attraktive Alternativen zur Wildform. ‘Variegata’ zeichnet sich durch weiß-grün gemusterte Blätter aus und erreicht eine Höhe von bis zu 40 Zentimetern. Diese Sorte bevorzugt schattige Standorte und wuchert weniger stark. ‘Golden Marbled’ besitzt goldgelb marmorierte Blätter und bleibt etwas kleiner. Diese Sorten eignen sich gut für schattige Bereiche und sind in Töpfen sehr dekorativ. Verwenden Sie jedoch eine Rhizomsperre, um eine ungewollte Ausbreitung zu vermeiden.

Pflege

Giersch ist pflegeleicht und benötigt nur wenig spezifische Maßnahmen. Wässern Sie den Giersch regelmäßig, vor allem auf sandigen Böden oder während heißer Sommermonate. Eine einmalige Düngung im Frühjahr mit organischem Dünger wie Kompost oder Hornspänen kann das Wachstum fördern. Schneiden Sie unansehenlich gewordene Blätter zurück, um die Bildung neuer Triebe zu fördern und eine unerwünschte Selbstaussaat zu verhindern, um die Gesundheit des Gierschs zu fördern. Achten Sie bei der Kultivierung in Töpfen darauf, die Erde gleichmäßig feucht zu halten, und vermeiden Sie Staunässe.

Krankheiten und Schädlinge

Giersch ist generell robust, kann aber manchmal von Krankheiten oder Schädlingen befallen werden. Rostpilze verursachen orange-bräunliche Flecken auf den Blättern. Mehltau kann auftreten, wenn der Standort zu feucht ist. Beide Probleme lassen sich durch gute Belüftung und das Entfernen infizierter Pflanzenteile reduzieren. Blattgallen, hervorgerufen durch Pilze oder Blattflöhe, beeinträchtigen Giersch meist nicht ernsthaft. Schnecken können gelegentlich junge Blätter anknabbern. Gute Gartenhygiene und naturnahe Bekämpfungsmethoden halten Schädlinge in Schach.

Bilder: Volodymyr Nikitenko / Shutterstock