Giersch

Giersch: Unkraut, Heilkraut und Nahrungsmittel in Einem

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Giersch – haben Sie davon schon einmal etwas gehört? Gärtner sind gewöhnlich mit dem Giersch vertraut und können ihn gut erkennen. Vielleicht sind da auch noch die ein oder anderen Wildpflanzenliebhaber, die den Giersch gerne sammeln. Doch die meisten anderen Menschen, wissen nicht, worum es sich dabei handelt.

Giersch Definition
Giersch ist ein gefürchtetes Unkraut mit oft unterschätzter Heilwirkung und erstaunlich leckerem Geschmack
AUF EINEN BLICK
Was ist Giersch und wofür wird er verwendet?
Giersch ist eine Wildpflanze, die sowohl als Heilkraut, Nahrungsmittel als auch als Unkraut bekannt ist. In der Naturheilkunde wird Giersch zur Linderung von Entzündungen und Verspannungen eingesetzt. In der Küche kann er als Gemüse, Würzkraut oder Pesto dienen. Als Unkraut ist Giersch jedoch schwer zu bekämpfen.

Giersch – Wildkraut, Heilkraut, Nahrungsmittel und Unkraut

Giersch ist sogar eine ganze Menge unter anderen ein Heilkraut, ein Nahrungsmittel, ein Unkraut und ein Wildkraut. Er gehört zur Pflanzenfamilie der Doldenblütler und ist hierzulande oftmals anzutreffen beispielsweise in Gebüschen, in Laubwäldern und – zum Leidwesen der Gärtner – in Gärten.

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Diese Pflanze kündigt den Frühling an, sie blüht im Sommer und siedelt sich gern neben Brennnesseln an. Früher wurde sie als Heilpflanze geschätzt und unter anderen bei Herzleiden und Gicht eingesetzt. Zudem war sie in Zeiten von Hungersnöten ein wertvolles Nahrungsmittel.

Ein unterschätztes Heilkraut

Während man früher um die im Giersch schlummernde Kraft wusste, läuft man heute blindlings an ihm vorbei und weiß nicht um seine Heilwirkung. Der Giersch (und dabei im Besonderen seine Blätter) wirkt unter anderen entzündungshemmend, stärkend, entgiftend, entsäuernd, harntreibend und krampflösend.

Den Giersch – ob in frischer, getrockneter oder in Öl eingelegter Form, als Tinktur, als Badezusatz oder als Umschlag – können Sie beispielsweise verwenden bei:

  • Zahnschmerzen
  • Verspannungen
  • Rheuma
  • Gicht
  • Husten
  • Schnupfen
  • Verbrennungen und Sonnenbrand

Giersch als Nahrungsmittel

Als Gemüse und als Würzkraut kann der Giersch in der Küche eingesetzt werden. Er ist essbar und erinnert in roher geschmacklich entfernt an Petersilie und in gekochter Form an Spinat. Sie können nicht nur die Blätter essen, sondern auch die Blüten und die Samen. Die Samen schmecken scharf und die Blüten angenehm süß.

Die Blätter vom Giersch kann man wie Spinat zubereiten. Sie eignen sich zudem für Pestos, Saucen, Eintöpfe und Smoothies. Sie sind vitamin- und mineralstoffreich. Doch zugegeben: Sie sind nicht jedermanns Geschmack… Wenn Sie sich jedoch etwas Gutes tun wollen und gern etwas Wildes von draußen auf dem Tisch landen kann, probieren Sie den Giersch!

Ein schwer zu bekämpfendes Unkraut

Doch diese Wildpflanze hat auch eine negative Seite, die vor allem denjenigen bewusst wird, die einen gepflegten, typisch deutschen Garten wertschätzen. Der Giersch, der an gezähnten, dreigeteilten Blättern und einem dreikantigen Stängel zu erkennen ist, bildet unterirdische Ausläufer.

Mit seinen Ausläufern kann der Giersch zu Massenbeständen (Hemikryptophyt) kolonisieren. Selbst wenn er zerhackt wird, überlebt er und schießt immer wieder von Neuem aus. Ihn zu bekämpfen ist daher eine langwierige und oftmals nervenraubende Angelegenheit.

Tipp

Den Giersch kann man auch unter den Namen Zipperleinskraut, Geißfuß, Podagrakraut und (botanisch) Aegopodium podagraria.