Giersch

Giersch erfolgreich bekämpfen: Effektive Methoden & Tipps

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Es ist kein schöner Anblick für den gediegenen, geradlinigen deutschen Gärtner, wenn er im Rasen vor seiner Tür Giersch ausfindig macht. Sofort wird stur überlegt, wie man dieses Unkraut schnellstmöglich wieder entfernen kann, so dass die grüne Idylle im Rasen wie gewohnt vor sich hin wächst. Hier erklären wir Ihnen, was man gegen den Giersch unternehmen kann!

Giersch loswerden
Giersch wuchert sehr stark und ist nur schwer zu vertreiben
AUF EINEN BLICK
Wie kann man Giersch im Garten bekämpfen?
Um Giersch effektiv zu bekämpfen, können Sie Wurzelausläufer manuell entfernen, die Pflanze regelmäßig abhacken, den Giersch mit Bodendeckern unterdrücken oder ihn mit Vlies, Folie oder Rindenmulch abdecken. Unkrautvernichter sollten nur als Notlösung verwendet werden.

Ein gefürchtetes, lästiges Unkraut

Damit die Bekämpfung vom Giersch wirklich auf lange Sicht erfolgreich ist, sollten Sie den Giersch erst einmal richtig erkennen. Ist das wirklich Giersch in Ihrem Garten? Dieses Kraut wächst am liebsten im lichten Schatten, auf feuchten Untergründen vorzugsweise am Gehölzrand.

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Als nächsten Schritt sollten Sie sich informieren, über welche Überlebensstrategien dieses Wildkraut verfügt. Eines ist bekannt: Giersch wuchert geradezu. Doch wie schafft er das?

  • bildet Wurzelausläufer (bis zu 50 cm tief)
  • breiten sich in alle Richtungen aus
  • außerdem bildet er Sprossausläufer in 5 bis 10 cm Tiefe
  • Samen säen sich gern selbst aus
  • Samen bleiben mehrere Jahre lang keimfähig

Feinarbeit: Alle Wurzelausläufer beseitigen

Was hilft nun? Am meisten bewährt hat sich die Bekämpfungsmethode des Entfernens aller Wurzelausläufer und zwar von Hand. Zugegeben das ist mühselig, aber es funktioniert! Hierfür ist es erforderlich alle unterirdischen Triebe bzw. Wurzeln zu beseitigen, denn damit vermehrt sich das Kraut ungefragt.

Sie können die Pflänzchen aus dem Boden reißen, wenn dieser etwas feucht ist. Doch tief unten bleiben Wurzelreste übrig. Diese müssen nach einem Ausgraben beispielsweise mit einer Grabegabel ausgelesen werden. Sie können bis zu 50 cm tief wachsen. Ideal ist es, zum Auslesen der Wurzelreste ein Sieb zu Hilfe zu nehmen.

Jedes kleine Reststückchen, das im Boden verbleibt, kann zu einer neuen Gierschpflanze heranwachsen! Daran erkennen Sie die Ausläufer bzw. Wurzeln:

  • sie sind weiß
  • sie sind äußerst brüchig
  • sie sind mindestens 20 cm lang
  • ihr Durchmesser ist 2 bis 3 mm

Hacken – dabei niemals bis zur Blüte warten!

Weiterhin können Sie dem Giersch Herr werden, indem Sie ihn regelmäßig abhacken. Damit wird der Pflanze nach und nach die Kraft geraubt, bis sie irgendwann eingeht. Tun Sie dies stets vor dem Einsetzen der Blüte! Ansonsten fördern Sie womöglich noch die Selbstaussaat der Samen. Fangen Sie am besten schon im Frühjahr damit an.

Den Giersch mit Bodendeckern loswerden

Hier eine weitere Strategie gegen den Giersch erklärt:

  • mit Bodendeckern unterdrücken
  • geeignete Bodendecker: Kartoffeln, Süßkartoffeln, Topinambur, Beinwell, Knöterich
  • z. B. Kartoffeln im Frühjahr pflanzen (Abstand 20 cm)
  • das dichte Laub wirft Schatten auf den Boden und nimmt dem Giersch das Licht
  • nehmen außerdem Nährstoffe und Wasser
  • Nebeneffekt: Boden wird aufgelockert

Den Giersch abdecken, um ihn zu vernichten?

Auch das Abdecken des Wildkrautes hat sich bewährt. Womöglich ist das Ihr Mittel der Wahl, denn es ist der wenigste Aufwand. Es handelt sich hierbei jedoch um eine langwierige Methode. Sie dauert 2 bis 3 Jahre und ist nicht zu 100 % erfolgreich.

Der Sinn ist es, den Giersch mit einem Vlies, Folie oder Pappe mit Rindenmulch zu ersticken. Das Ausrotten findet dadurch nach und nach statt. Der Nachteil dieser Methode: Die Samen können überleben, denn sie bleiben viele Jahre lang keimfähig.

Unkrautvernichter? Nur, wenn’s gar nicht anders geht

Unkrautvernichter, die auf Chemie basieren, sollten das nur eine Notlösung darstellen. Gift im eigenen Garten einzusetzen, sollten Sie sich zuvor wohlüberlegen. So sind beispielsweise die Langzeitfolgen von Herbiziden mit dem Wirkstoff Glyphosat ungeklärt. Auf jeden Fall steht dieser Wirkstoff in einem schlechten Licht.

Verzichten Sie daher auf solch ein Spritzmittel! Nicht nur der Umwelt und Ihrer eigenen Gesundheit zuliebe, sondern auch, weil Herbizide – auch jene mit Glyphosat – gegen Giersch oftmals wirkungslos sind. Das Wurzelwerk überlebt.

Weitere Möglichkeiten, die jedoch weniger effektiv sind

Weiterhin können Sie es mit folgenden Maßnahmen im Kampf gegen den Giersch versuchen:

  • nicht gießen, sondern austrocknen lassen
  • Erde mit Sand untermischen, ggf. zusätzlich Kalk untermischen
  • Schafe oder andere weidende Tiere auf dem Giersch grasen lassen

Den Giersch lieben lernen und essen

Natürlich kann es auch ganz anders gehen. Sie haben die Wahl, ob Sie den Giersch als Feind ansehen oder als Freund. Diese Wildpflanze ist nicht giftig, sondern kann Ihrer Gesundheit sogar Gutes tun!

Giersch kann man essen! Er ist eine schmackhafte, vitalstoffreiche und kostenlose Alternative zu Petersilie. Sie können ihn beispielsweise für Eintöpfe, Pestos und Spinat verwenden. Ganz nebenbei hilft die Pflanze bei Gicht, Rheuma und Verdauungsproblemen und sie tut Ihrem Körper mit ihrem hohen Gehalt an Eisen, Vitamin C und Kalium eine Wohltat.

Tipp

Achtung: Die Rhizome vom Giersch werden durch einfaches Durchhacken bzw. Durchtrennen zum Wachsen angeregt.