Spinat

Spinat anbauen: Aussaat, Pflege & Ernte im Garten

Spinat ist ein schmackhaftes und gesundes Blattgemüse, das sich leicht im eigenen Garten anbauen lässt. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden für den erfolgreichen Spinatanbau – von der Aussaat bis zur Ernte.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Spinat bevorzugt einen lockeren, humosen Lehmboden, der nährstoffreich und gut durchlässig ist. Ein Boden mit guter Wasserspeicherfähigkeit ist optimal, da Spinatpflanzen stets leicht feucht gehalten werden müssen.

Vor der Aussaat kann der Boden mit Kompost oder gut verrottetem Mist angereichert werden, um die Nährstoffversorgung zu verbessern. Vermeiden Sie jedoch Überdüngung, insbesondere mit frischem Stallmist, da dies den Spinat schädigen kann. Übermäßige Stickstoffdüngung sollte ebenfalls unterlassen werden, um eine übermäßige Nitratanreicherung in den Blättern zu verhindern.

Spinat kann sowohl in Beeten als auch in Hochbeeten oder tiefen Kübeln angebaut werden. Achten Sie auf eine gute Bodenbearbeitung, um den tiefen Wurzeln, die etwa 30 Zentimeter in den Boden reichen können, optimale Bedingungen zu bieten.

Lesen Sie auch

Wuchs

Spinat (Spinacia oleracea) ist eine einjährige krautige Pflanze, die eine Wuchshöhe von 50 bis 100 Zentimetern erreichen kann. Die Pflanze bildet anfangs eine Blattrosette, aus der sich später ein aufrechter, meist kahler Stängel erhebt. Die Blätter sind hellgrün, leicht fleischig und eiförmig bis dreieckig-spießförmig.

Die Pflanze ist zweihäusig, es gibt also getrennte männliche und weibliche Exemplare. Bei weiblichen Pflanzen erstrecken sich die Blätter bis zur Stängelspitze, bei männlichen Pflanzen sind sie vorwiegend am Grund konzentriert.

Welcher Standort ist geeignet?

Spinat gedeiht am besten an sonnigen bis halbschattigen Standorten. Die Pflanze bildet Pfahlwurzeln, die bis zu 30 Zentimeter tief in den Boden reichen, was eine lockere und durchlässige Bodenstruktur erfordert. Ein humoser und nährstoffreicher Lehmboden ist ideal, da er die Pflanze gleichmäßig feucht hält.

Spinat verträgt Kälte besser als Hitze, daher sollte er im Sommer eher an schattigen und im Winter an sonnigen Plätzen stehen. Sollten Sie Spinat auf dem Balkon anpflanzen, verwenden Sie tiefe Töpfe oder Kübel, um den Wurzeln ausreichend Platz zu bieten.

Sorten & Arten

Es gibt eine breite Palette an Spinatsorten, die sich in Geschmack, Struktur und Anbauzeit unterscheiden.

Für den Anbau im Frühjahr und Herbst eignen sich schnellwachsende und kältefeste Sorten wie:

  • ‚Butterflay‘: Diese Sorte wächst besonders schnell.
  • ‚Monnopa‘: Beinhaltet weniger Oxalsäure.

Für den Sommeranbau gibt es hitzetolerante Sorten wie:

‚Bloomsdale‘ und ‚Gamma‘: Diese Sorten ertragen sommerliche Temperaturen gut.

Frostharte Sorten für den Winteranbau sind:

  • ‚Prickly Winter Spinach‘: Verträgt Fröste und kann im neuen Jahr geerntet werden.
  • ‚Winterriesen Verdil‘ und ‚Nobel‘: Winterhart, mit dunkelgrünen, blasigen Blättern.

Dekorative Sorten wie:

‚Red Cardinal‘: Besticht durch rote Stängel.

Für spezifische Anforderungen:

‚Matador‘, ‚Viktoria‘, ‚Emilia F1‘ und ‚Tarpy‘: Bedienen unterschiedliche Anbaubedingungen und Vorlieben.

Spinat pflegen

Spinat ist relativ pflegeleicht, erfordert jedoch einige wesentliche Maßnahmen für optimales Wachstum. Gießen Sie regelmäßig, um den Boden feucht, aber nicht staunass zu halten. In Trockenperioden sollten Sie häufiger in kleineren Mengen wässern. Eine Überdüngung mit Stickstoff ist zu vermeiden, da sie die Nitratanreicherung in den Blättern fördert.

Regelmäßiges Jäten ist notwendig, um den Konkurrenzdruck durch Unkraut zu verringern. Mulchen zwischen den Reihen hilft, den Boden feucht und unkrautfrei zu halten. Um Schädlingsbefall vorzubeugen, sollten befallene Blätter entfernt und vernichtet werden. Eine gute Fruchtfolge beizubehalten und Pflanzenreste nach der Ernte zu entfernen, hilft ebenfalls, Krankheiten und Schädlingsbefall zu reduzieren.

Pflanzung

Spinat kann im Frühjahr und Herbst ausgesät werden. Säen Sie die Samen in Reihen mit einem Abstand von etwa 25 cm und einer Tiefe von 1–2 cm aus. Der optimale Zeitpunkt für die Aussaat im Frühjahr ist ab Mitte März, für die Herbstaussaat ab Ende August.

Für eine frühere Ernte kann Spinat auch vorgezogen werden. Setzen Sie die Keimlinge an einem sonnigen Standort aus, sobald sie kräftig genug sind und kein Frost mehr droht. Bei extremen Kahlfrösten sollten die Pflanzen mit Reisig oder Vlies abgedeckt werden.

Krankheiten & Schädlinge

Spinat kann von verschiedenen Schädlingen und Krankheiten befallen werden:

  • Blattläuse: Saugen den Pflanzensaft und schwächen die Pflanze.
  • Stängelälchen: Verursachen missgebildete Blätter.
  • Minierfliegen: Fressen in den Blättern und hinterlassen Miniergänge.
  • Schnecken: Fressen vor allem junge Spinatpflanzen an.
  • Rübenfliege: Die Larven bohren sich ins Blattgewebe.

Pilzinfektionen wie Falscher und Echter Mehltau verursachen Flecken auf den Blättern.

Vorbeugende Maßnahmen:

  • Einhalten der Fruchtfolge.
  • Entfernen von Unkraut und befallenen Blättern.
  • Optimales Gießverhalten, um feuchte Bedingungen zu vermeiden.
  • Einsatz physischer Barrieren zur Schneckenabwehr.

Spinat vermehren

Spinat wird durch Aussaat vermehrt. Säen Sie die Samen im Frühjahr ab Mitte März oder im Herbst Ende August. Platzieren Sie die Samen etwa 1 bis 2 Zentimeter tief und in Reihen mit einem Abstand von rund 25 Zentimetern.

Spinat bevorzugt einen humosen und gut durchlässigen Boden sowie einen halbschattigen Standort. Sorgen Sie für eine gleichmäßige Bewässerung während der Keimzeit, um das Austrocknen des Bodens zu verhindern. Nach dem Keimen sollten die Pflanzen weiterhin regelmäßig gegossen und der Boden gelockert werden, um das Unkrautwachstum zu kontrollieren.

Verwendung

Spinat ist ein äußerst vielseitiges Blattgemüse, das sowohl roh als auch gekocht verzehrt werden kann.

  • Roh: Junge Spinatblätter eignen sich hervorragend für Salate.
  • Gekocht: Spinat kann gedünstet, gekocht oder gebraten werden und dient als Beilage zu verschiedenen Gerichten.
  • Grünfärbung: Wird auch zum Grünfärben anderer Lebensmittel verwendet.

Um den Nitratgehalt zu reduzieren, kann Spinat vor der Zubereitung blanchiert werden. Dies vermindert auch den leicht metallisch-bitteren Geschmack. Tiefgekühlter Spinat ist ebenfalls eine praktische Alternative.

Für die perfekte Zubereitung:

  • Blanchieren Sie den Spinat kurz in kochendem Salzwasser und schrecken Sie ihn in Eiswasser ab.
  • Würzen Sie den Spinat mit Salz, Pfeffer und optional Muskat, Zwiebeln oder Knoblauch. Sahne verleiht ihm eine cremige Konsistenz.
  • Blanchierten Spinat gut ausdrücken und bei Bedarf einfrieren, um ihn bis zu zehn Monate haltbar zu machen.

Spinat ist auch in der modernen Küche beliebt, etwa in Smoothies oder als Rahmspinat.

Häufig gestellte Fragen

1. Gibt es besondere historische oder kulturelle Referenzen, die Spinat betreffen?

Ja, Spinat ist geschichtlich sehr bekannt und sogar Gegenstand eines berühmten Missverständnisses bezüglich seines Eisengehalts. Ursprünglich wurde Spinat ein außergewöhnlich hoher Eisenanteil zugeschrieben, was jedoch auf einem wissenschaftlichen Fehler basierte. Dieser Irrglaube wurde durch die Figur des Comic-Helden Popeye noch weiter verbreitet, der durch den Konsum von Dosenspinat übermenschliche Kräfte gewann.

2. Welche speziellen Eigenschaften haben die verschiedenen Spinatsorten?

Spinatsorten unterscheiden sich nicht nur in Geschmack und Textur, sondern auch in ihren Anbaubedingungen und Toleranzen gegenüber Temperaturen:

  • ‚Butterflay‘: Wächst schnell und ist ideal für Frühjahr und Herbst.
  • ‚Bloomsdale‘ und ‚Gamma‘: Tolerieren sommerliche Hitze gut.
  • ‚Prickly Winter Spinach‘: Eine frostharte Sorte für den Winteranbau.
  • ‚Red Cardinal‘: Dekorative Sorte mit auffälligen roten Stängeln.

3. Was sind die gesundheitlichen Vorteile und Risiken beim Konsum von Spinat?

Spinat ist reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Eiweiß, was ihn zu einer gesunden Ergänzung der Ernährung macht. Allerdings enthält er auch Oxalsäure, die die Kalziumaufnahme hemmen kann, und Nitrate, die sich zu Nitriten umwandeln und gesundheitsschädlich sein können. Blanchieren kann den Nitratgehalt reduzieren und den Geschmack mildern. Zudem sollte Spinat nicht zu lange bei Raumtemperatur gelagert werden.

4. Wie kann Spinat zur Grünen Färbung in der Lebensmittelverarbeitung verwendet werden?

Spinat wird oft zum Grünfärben anderer Lebensmittel wie Nudeln verwendet. Dies geschieht durch das Gewinnen von Chlorophyll aus den Blättern, das dann als natürlicher Farbstoff eingesetzt wird. Dieser Farbstoff findet sich auch in Mundwässern und geruchsbindenden Produkten wieder.

Bilder: Nicoleta / stock.adobe.com