Spinat

Spinat ernten: So geht’s richtig

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Frischer Spinat aus dem eigenen Garten schmeckt besonders gut und ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Dieser Artikel erklärt, woran Sie erkennen, dass Spinat erntereif ist, und wie Sie ihn richtig ernten, um die Pflanze zu schonen und eine kontinuierliche Ernte zu gewährleisten.

Spinat ernten

Erntezeitpunkt bestimmen: So erkennen Sie reifen Spinat

Der optimale Erntezeitpunkt hängt vom gewünschten Verwendungszweck und dem Entwicklungsstadium der Spinatpflanze ab. Verschiedene Merkmale geben Aufschluss darüber, ob Ihr Spinat bereit für die Ernte ist:

Entwicklungsstadium der Pflanze:

  • Zeit nach der Aussaat: In der Regel können Sie Ihren Spinat etwa sechs bis acht Wochen nach der Aussaat ernten. Die ersten zarten Blätter eignen sich hervorragend für Salate.
  • Blattgröße: Möchten Sie zarten Babyleaf-Spinat genießen, so können Sie die Blätter bereits bei einer Größe von 4 cm ernten. Für größere Blätter, die sich zum Kochen eignen, warten Sie 6–8 Wochen, bis die Blätter die gewünschte Größe erreicht haben.
  • Blüte: Bildet der Spinat Blüten, ist dies ein Zeichen dafür, dass die Erntezeit vorüber ist. Die Blätter schmecken dann bitter. Ernten Sie Ihren Spinat daher, bevor die Blütenstiele sichtbar werden.

Weitere Faktoren:

Tageszeit: Um den Nitratgehalt, insbesondere bei Rohverzehr, zu minimieren, empfiehlt sich die Ernte an sonnigen Tagen am Nachmittag oder Abend. Bei Sonnenlicht baut die Pflanze Nitrat effektiver ab, was zu einem gesünderen und schmackhafteren Spinat führt.

Spinat richtig ernten: So schonen Sie die Pflanze

Spinat richtig ernten: So schonen Sie die Pflanze

Durch Ernten äußerer Blätter bleiben Spinatpflanzen gesund und liefern länger frische Blätter

Die richtige Erntetechnik ermöglicht es Ihnen, die Spinatpflanze zu schonen und über einen längeren Zeitraum hinweg frische Blätter zu genießen. Verwenden Sie ein scharfes Messer und gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Äußere Blätter ernten: Wählen Sie zunächst die äußeren, gut entwickelten Blätter für die Ernte aus. So schaffen Sie Platz für das Wachstum neuer Blätter.
  2. Bodennah abschneiden: Schneiden Sie die ausgewählten Blätter bodennah ab, um das Herz der Pflanze zu schonen. Dadurch wird ein neuer Austrieb gefördert und Sie können die Pflanze mehrfach abernten.
  3. Gesamte Pflanze ernten (optional): Später können Sie die gesamte Pflanze ernten, indem Sie die Blattrosette nahe am Boden abschneiden.

Tipp: Lassen Sie die Wurzeln im Boden, um die Möglichkeit eines erneuten Austriebs zu erhalten und so über mehrere Erntezyklen hinweg Spinat zu ernten.

Spinat im Winter ernten: Tipps für die kalte Jahreszeit

Spinat im Winter ernten: Tipps für die kalte Jahreszeit

Spinat sollte vorzugsweise an milden, sonnigen Wintertagen geerntet werden

Im Winter kann sich in Spinatblättern aufgrund geringerer Sonneneinstrahlung vermehrt Nitrat anreichern. Um den Nitratgehalt zu minimieren, sollten Sie den Spinat an milden, sonnigen Wintertagen ernten – vorzugsweise am Nachmittag, wenn die Sonne ihre größte Kraft entfaltet hat. Schützen Sie Ihren Spinat während der Wintermonate mit Vlies (6,00€ bei Amazon*) oder Reisig, um ihn ab Februar bei geeigneten Bedingungen wieder ernten zu können.

Spinat im Frühling und Sommer ernten: So erhalten Sie eine reiche Ernte

Spinat im Frühling und Sommer ernten: So erhalten Sie eine reiche Ernte

An sonnigen Nachmittagen ist der Nitratgehalt am niedrigsten

Für eine ertragreiche Spinaternte in den warmen Monaten sind Zeitpunkt und Erntetechnik entscheidend, um die Qualität der Blätter zu erhalten und den Nitratgehalt niedrig zu halten:

Empfehlungen:

  • Erntezeitpunkt: Ernten Sie an sonnigen Tagen, idealerweise am Nachmittag oder frühen Abend. Zu diesen Zeiten ist der Nitratgehalt geringer, was zu einem besseren Geschmack und einem gesünderen Spinat führt.
  • Wachstumsphasen beobachten: Im Frühjahr gesäter Spinat ist schnell erntereif und kann oft schon nach sechs bis acht Wochen geerntet werden. Für eine kontinuierliche Ernte empfiehlt sich eine gestaffelte Aussaat bis Mitte Mai.
  • Blüte beachten: Sobald der Spinat zu blühen beginnt, werden die Blätter bitter. Planen Sie Ihre Ernte daher vor dem Blühbeginn.
  • Erntetechnik: Um die Pflanzen zur erneuten Blattbildung anzuregen, schneiden Sie nur die äußeren Blätter knapp über dem Boden ab und lassen Sie das Herz der Pflanze unbeschädigt.

Erntemenge pro Spinatpflanze: Verschiedene Methoden

Erntemenge pro Spinatpflanze: Verschiedene Methoden

Die Teilernte ermöglicht eine wiederholte und nachhaltige Nutzung der Spinatpflanzen

Die Erntemenge pro Pflanze variiert je nach Methode und Wachstumsstadium. Sie können entweder mehrfach ernten oder die gesamte Pflanze auf einmal nutzen:

Erntemethoden:

  • Teilernte: Bei dieser Methode werden die äußeren Blätter knapp über dem Boden abgeschnitten, um das Herz der Pflanze für einen erneuten Austrieb zu bewahren. Sie können jede Spinatpflanze etwa viermal ernten.
  • Baby-Leaf-Spinat: Diese Erntemethode eignet sich besonders für zarten Spinat mit mildem Geschmack, der sich ideal für den Rohverzehr eignet. Ernten Sie die Blätter, sobald sie etwa 4 cm lang sind.
  • Ernte der ganzen Pflanze: Schneiden Sie entweder die gesamte Blattrosette knapp über dem Boden ab oder ziehen Sie die Pflanze samt Wurzel heraus. Dies bietet sich meist beim letzten Erntevorgang oder bei beginnender Blüte an, da die Blätter dann ihren optimalen Geschmack erreicht haben.

Hinweis: Die Erntemenge hängt von den Wachstumsbedingungen und der Anbaumethode ab. Bei optimaler Pflege können Sie mit einem kontinuierlichen Ertrag rechnen.

Spinatwurzeln sinnvoll nutzen: Wertvoller Beitrag zur Bodengesundheit

Spinatwurzeln sinnvoll nutzen: Wertvoller Beitrag zur Bodengesundheit

Spinatwurzeln können nach der Ernte zu einem gesunden Boden beitragen

Nach der Ernte der Spinatblätter können Sie die Wurzeln sinnvoll nutzen, um das Bodenleben zu fördern und nachfolgende Kulturen zu unterstützen:

Empfehlungen:

  1. Wurzeln im Boden belassen: Die Wurzeln zersetzen sich im Boden und werden zu nährstoffreichem Humus, der die Bodenstruktur verbessert und Mikroorganismen ernährt.
  2. Mulchen mit Pflanzenteilen: Verteilen Sie abgeschnittene Pflanzenteile auf dem Beet, um Feuchtigkeit zu halten, Unkrautwachstum zu unterdrücken und die Bodengesundheit zu fördern.
  3. Bodenverbesserung für Folgekulturen: Die verbleibenden Wurzeln dienen als natürliche Düngung für zukünftige Pflanzen und bereichern den Boden mit wichtigen Nährstoffen.
  4. Förderung der Bodenorganismen: Indem Sie die Wurzeln im Boden lassen, unterstützen Sie das Gleichgewicht der Bodenorganismen, die für eine reiche Bodenfauna unentbehrlich sind.

Fazit: Diese Maßnahmen tragen dazu bei, Ihren Gartenboden fruchtbar und lebendig zu halten, ohne dass zusätzlicher Dünger notwendig ist.

Bilder: LCBallard / iStockphoto