Gemüse

Erntezeiten für Gemüse: Saisonale Empfehlungen

Der richtige Zeitpunkt für die Gemüseernte ist entscheidend für Aroma, Textur und Nährstoffgehalt. Dieser Artikel liefert Ihnen alle wichtigen Informationen, um Ihre Ernte optimal zu planen und zu genießen.

Der richtige Zeitpunkt für die Gemüseernte

Den optimalen Zeitpunkt für die Gemüseernte zu bestimmen, ist für die Qualität Ihres Ernteguts von entscheidender Bedeutung. Darauf sollten Sie achten:

1. Reifegrad und Geschmack:

  • Ernten Sie Gemüse, wenn es den vollen Reifegrad erreicht hat, um den höchsten Nährwert und das beste Aroma zu erzielen. Bei Tomaten erkennen Sie den idealen Erntezeitpunkt daran, dass sie sich voll ausgefärbt haben und sich leicht vom Stiel lösen lassen.
  • Blattgemüse wie Spinat und Salat sollten früh geerntet werden. Ein Indikator hierfür sind sattgrüne Blätter, die den besten Geschmack und Nährwert bieten.

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2. Erntezeitpunkt innerhalb des Tages:

  • Frühs am Morgen sollten Sie empfindliche Gemüsearten und Kräuter wie Salat und Basilikum ernten, da sie dann noch knackig und gut mit Wasser versorgt sind.
  • Wurzelgemüse wie Möhren und Rote Bete lassen sich am Nachmittag besser ernten, wenn der Nitratgehalt in der Pflanze niedriger ist, was zu einer besseren Qualität führt.

3. Einfluss der Jahreszeit:

  • Späte Gemüsearten wie Grünkohl und Rosenkohl profitieren von tieferen Temperaturen und schmecken besonders gut nach leichtem Frost.
  • Kürbisse sind reif, wenn sich sichtbare Risse bilden, während bei Zwiebeln das Umknicken und Vergilben des Laubs auf die Ernte hinweist.

4. Spezifische Erntehinweise:

  • Erbsen sollten Sie rechtzeitig ernten, bevor sie mehlig werden.
  • Kohlrabi sollte tennisballgroß geerntet werden, um die optimale Textur beizubehalten.

Diese Indikatoren helfen Ihnen, den optimalen Zeitpunkt für die Ernte verschiedener Gemüsesorten in Ihrem Garten zu bestimmen und Ihnen dabei die bestmögliche Qualität zu gewährleisten.

Frühgemüse rechtzeitig ernten

Frühgemüse hat eine kurze Wachstumsperiode und sollte rechtzeitig geerntet werden, um Aromaverluste und texturliche Veränderungen zu vermeiden. Beispiele für Frühgemüse und deren optimale Erntezeiten:

  • Kohlrabi: Ernten Sie Kohlrabi, bevor er tennisballgroß wird, um Holzbildung zu vermeiden.
  • Erbsen: Ernten Sie, sobald sich die Erbsen in den Hülsen abzeichnen und die Hülsen noch grün sind.
  • Zucchini: Ernten Sie Zucchini, sobald sie eine Länge von etwa 15 bis 20 Zentimetern erreicht haben und die Blüte vollständig verblüht ist. Größere Zucchini verlieren an Geschmack.
  • Gurken: Besonders Salatgurken sind am besten, wenn sie 20 bis 30 Zentimeter groß und die Schale glatt und grün ist.

Früh morgens ist die ideale Erntezeit für Frühgemüse, da die Pflanzen dann noch gut mit Wasser versorgt sind. Regelmäßige Kontrolle der Pflanzen hilft, den optimalen Erntezeitpunkt nicht zu verpassen und stets frisches und schmackhaftes Gemüse zu ernten.

Spätgemüse darf lange reifen

Späte Gemüsearten profitieren von längerer Reifezeit, da sich der Geschmack intensiviert. Dies gilt insbesondere für:

  • Wurzelgemüse wie Möhren und Rettich: Diese Gemüsearten werden durch längeres Verbleiben im Boden aromatischer.
  • Kohlsorten wie Grünkohl und Rosenkohl: Diese sollten nach einem Frost geerntet werden, da sie dann süßer und schmackhafter sind.

Robuste Lauchsorten und Gemüse wie Pastinaken und Schwarzwurzeln können sogar den Winter über im Boden bleiben und frisch geerntet werden. Decken Sie diese Pflanzen vor dem Wintereinbruch mit Laub oder Stroh ab, um die Reifezeit zu verlängern und die Aromen optimal zu entwickeln.

Reifezeichen bei verschiedenen Gemüsesorten

Um sicherzustellen, dass Ihr Gemüse optimalen Geschmack und Nährwert erreicht, beachten Sie folgende spezifische Reifezeichen:

  • Erbsen: Sobald sie sich in den Hülsen abzeichnen und die Körner voll ausgebildet sind, aber noch saftig.
  • Kohlrabi: Ernten Sie bei einer Größe eines Tennisballs, um Holzigkeit zu vermeiden.
  • Blumenkohl: Die Röschen sollten geschlossen und weiß sein.
  • Zuckermais: Der optimale Zeitpunkt ist erreicht, wenn sich die Fäden an den Spitzen schwarz färben.

Diese Reifezeichen helfen Ihnen, den perfekten Zeitpunkt für die Ernte Ihres Gemüses zu bestimmen und immer frische und nahrhafte Produkte zu genießen.

Tomaten richtig ernten

Tomaten sind im Sommer regelmäßige Erntekandidaten. Der ideale Erntezeitpunkt ist, wenn die Früchte vollständig ausgefärbt sind und sich leicht vom Stiel lösen. Sortenspezifische Unterschiede in der Farbgebung sind normal; überprüfen Sie daher durch sanftes Drücken, ob die Früchte nachgeben.

Um die Pflanzen nicht zu beschädigen, brechen Sie kleinere Tomaten mit den Fingerspitzen ab und schneiden größere Fleischtomaten mit einer Schere ab. Bei kälteren Temperaturen gegen Ende der Saison pflücken Sie die verbleibenden Rispen und lassen sie im Haus nachreifen. Lagern Sie die geernteten Tomaten bei Raumtemperatur und verbrauchen Sie sie zeitnah, um den vollen Geschmack und die Nährstoffe zu genießen.

Paprika: reif oder unreif ernten?

Paprikaschoten sollten Sie idealerweise im voll ausgereiften Zustand ernten, wenn sie sortentypisch gefärbt sind. Vollreife Paprikas haben das volle, süße Aroma und enthalten die höchsten Konzentrationen an Vitaminen und Mineralstoffen.

Grüne Paprikaschoten sind unreif, können aber geerntet und verzehrt werden. Sie enthalten mehr Bitterstoffe und weniger Zucker als ausgereifte Paprika und haben einen herben Geschmack. Zum schonenden Entfernen der Früchte von der Pflanze verwenden Sie ein scharfes Messer oder eine Schere. Lagern Sie Paprika optimal bei 10-16 °C und vermeiden Sie Temperaturen unter 7 °C.

Die optimale Tageszeit für die Gemüseernte

Die Tageszeit der Ernte hat erheblichen Einfluss auf die Qualität und Haltbarkeit des Gemüses. Achten Sie auf folgende Rahmenbedingungen:

  • Am Morgen: Ernten Sie Gemüse mit hohem Wasserbedarf wie Salat, Zucchini und empfindliche Kräuter wie Basilikum.
  • Am späten Nachmittag oder Abend: Ernten Sie Gemüsesorten mit hohem Nitratgehalt wie Spinat, Rote Bete und Radieschen.

Allgemeine Tipps:

  • Vermeiden Sie die Ernte während der heißen Mittagsstunden, da das Gemüse schnell Wasser verliert.
  • Gemüse, das Sie lagern möchten, sollten Sie am Morgen ernten, wenn es noch kühl und frisch ist.

Nitratgehalt im Gemüse

Der Nitratgehalt variiert je nach Sorte und Anbaumethode stark. Besonders Blatt- und Wurzelgemüse wie Rucola, Spinat und Rote Bete können hohe Nitratwerte aufweisen. Durch eine späte Ernte am Nachmittag oder Abend, regelmäßige Bewässerung und optimierte Düngung können Sie den Nitratgehalt verringern.

Beim Blanchieren und Kochen kann der Nitratgehalt ebenfalls um 40-80 % reduziert werden. Achten Sie darauf, das Kochwasser nicht für andere Speisen zu nutzen, besonders nicht für Babynahrung. Entfernen Sie Stiele und äußere Blätter vor der Zubereitung, um die Nitratbelastung zu minimieren. Eine ausgewogene Ernährung mit variierendem Gemüse hilft, die positiven Effekte zu maximieren und die Nitratbelastung gering zu halten.

Bilder: alicja neumiler / Shutterstock