Rucola

Rucola anbauen & ernten: Tipps für Geschmack & Pflege

Rucola, ein beliebtes Küchenkraut mit nussig-scharfem Aroma, lässt sich einfach im Garten oder auf dem Balkon anbauen. Dieser Artikel liefert umfassende Informationen zu Aussaat, Pflege, Ernte und Verwendung der vielseitigen Pflanze.

Steckbrief

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Pflanzenart
Pflanze
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Lebenszyklus
Einjährig
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Wuchshöhe
10 cm bis 50 cm
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Blütenfarbe
Gelb oder weiß
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Blütezeit
Mai bis Spätsommer
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Blattfarbe
Grün
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Blätter

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Rucola-Blätter: fiederspaltig, vielseitig in Salaten und als Würzkraut.
Foto: Petar43 | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Die Blätter des Rucola sind das markanteste Erkennungsmerkmal der Pflanze. Diese sind fiederspaltig und erinnern optisch an Löwenzahn- oder Radieschenblätter. Je nach Sorte und Alter der Pflanze variieren die Blätter jedoch in Form und Geschmack erheblich.

Junge Rucolablätter sind zarter in der Textur und weisen einen milderen, leicht nussigen Geschmack auf. Sie sind ideal für den frischen Verzehr in Salaten. Diese Blätter können bereits vier bis sechs Wochen nach der Aussaat geerntet werden, wenn sie eine Länge von etwa zehn bis 15 Zentimetern erreicht haben. Junge Blätter sollten möglichst grün und frei von braunen Rändern oder gelben Flecken sein.

Ältere Blätter hingegen sind robuster und haben einen intensiveren, schärferen Geschmack, der durch die in ihnen enthaltenen Senfölglykoside, insbesondere Isothiocyanate, hervorgerufen wird. Diese Blätter eignen sich weniger für frische Salate, sondern sind besser als Würzkraut in warmen Gerichten wie Suppen, Saucen oder Pesto zu verwenden.

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Die Ernte gestaltet sich einfach: Die Blätter werden etwa drei Zentimeter über dem Boden abgeschnitten. Bei guter Pflege kann mehrmals hintereinander bis in den Herbst hinein geerntet werden. Nach der Ernte sollten die Blätter gründlich gewaschen und in einem feuchten Tuch im Kühlschrank aufbewahrt werden. So halten sie sich etwa zwei bis drei Tage frisch.

Bei älteren Pflanzen, die bereits Blütenstände entwickelt haben, verändert sich der Geschmack der Blätter und wird deutlich bitterer. Dennoch sind auch diese Blätter weiterhin genießbar und können als intensives Würzkraut genutzt werden.

Welcher Standort ist geeignet?

Rucola gedeiht am besten an sonnigen bis halbschattigen Standorten. Ein sonniger Platz im Garten oder auf dem Balkon bietet ideale Bedingungen für ein optimales Wachstum. Die Pflanze bevorzugt warme Temperaturen und einen humusreichen, sandigen bis lehmigen Boden, der gut durchlässig ist und ausreichend Feuchtigkeit speichert. Staunässe sollte vermieden werden.

Eine ausreichende Wasserversorgung ist entscheidend, da Rucola ein flachwurzelndes Gewächs ist und Trockenheit die Blätter schnell scharf werden lässt. Bei trockenem Wetter empfiehlt es sich daher, für eine gleichmäßige Bodenfeuchte zu sorgen.

Für die Aussaat im Freiland eignen sich die Monate von Anfang April bis Anfang September. Der Reihenabstand sollte etwa 15 bis 20 cm betragen, wobei die Samen in 1 cm tiefe Rillen gelegt, leicht abgedeckt und gut angegossen werden.

Im Gewächshaus eignet sich Rucola auch als Nachkultur. Bei der Kultur im Gewächshaus oder auf der Fensterbank in Töpfen kann bereits im März mit der Aussaat begonnen werden. Eine gute Wasserversorgung ist hier ebenso entscheidend wie im Freiland. Bei ausreichender Pflege kann Rucola mehrmals hintereinander geerntet werden, was ihn zu einem ergiebigen und dankbaren Anbauobjekt für Gartenfreunde macht.

Wuchs

Rucola ist eine einjährige Pflanze, die Wuchshöhen zwischen 10 und 50 Zentimetern erreicht. Die Pflanze wächst zügig und bildet innerhalb von etwa vier bis sechs Wochen erntereife Blätter aus. Rucola besitzt ein flaches, feinverzweigtes Wurzelwerk, das eine kontinuierliche Wasserversorgung notwendig macht. Aus diesem Grund sollte der Boden stets gleichmäßig feucht gehalten werden, um ein optimales Wachstum zu gewährleisten.

Die Pflanzen keimen bei Bodentemperaturen von mindestens zehn Grad Celsius, und bei etwa 20 Grad Celsius sind die ersten Blätter bereits nach sechs Wochen erntefähig. Eine gute Pflege kann das Nachwachsen zusätzlicher Blätter fördern, sodass mehrmals geerntet werden kann.

Blüte

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Rucola-Blüten: Essbare, mild-süßliche Blüten für Salate und Dips.
Foto: Alvesgaspar | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Nach der Entwicklung der grundständigen Blätter bildet Rucola einen traubigen Blütenstand mit vierzähligen, zwittrigen Blüten aus, die je nach Sorte gelb oder weiß gefärbt sind. Die Blüten besitzen sechs Staubblätter und der Fruchtknoten kann 20 bis 32 Samenanlagen ausbilden. Die Blütezeit reicht von Mai bis in den Spätsommer.

Die Blüten sind nicht nur dekorativ, sondern auch essbar. Sie haben einen milden, leicht süßlichen Geschmack und verleihen Salaten, Dips und anderen Gerichten eine besondere Note. Am besten schmecken die Blüten als Knospen oder kurz nach dem Aufblühen. Die Blüten können einzeln geerntet oder mitsamt den jungen Trieben verwendet werden.

Es wird häufig empfohlen, die Blütenstände frühzeitig zu entfernen, um die Produktion zarter Blätter zu fördern. Mit dem Beginn der Blüte neigen die Blätter dazu, schärfer und bitterer zu werden. Dennoch bleiben sowohl der blühende Rucola als auch die Blüten selbst genießbar und bieten weiterhin kulinarische Verwendungsmöglichkeiten.

Rucola pflegen

Rucola ist eine pflegeleichte Pflanze, die nur wenige Ansprüche an ihre Umgebung stellt.

Gießen

Aufgrund seines flachen Wurzelwerks benötigt Rucola regelmäßige Wassergaben, insbesondere bei Trockenheit. Ausreichend Feuchtigkeit ist entscheidend für ein optimales Wachstum und verhindert, dass die Blätter zu scharf werden. Optimal ist es, Bewässerungsgräben zwischen den Reihen zu ziehen, um Staunässe zu vermeiden und dennoch eine stetige Wasserzufuhr zu gewährleisten. An heißen Tagen, vor allem auf Balkon und Terrasse, sollte zwei Mal täglich gegossen werden.

Düngen

Als Schwachzehrer benötigt Rucola keine zusätzliche Düngung, insbesondere wenn er im Beet nach Stark- oder Mittelzehrern angebaut wird. Eine Kompostgabe bei der Beetvorbereitung reicht in der Regel aus, um die Pflanze mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen. Bei längerem Anbau auf Balkon oder Terrasse kann ab Juni wöchentlich gedüngt werden, um den Nährstoffbedarf zu decken.

Unkrautmanagement und Bodenpflege

Regelmäßiges Jäten verhindert, dass Unkraut dem Rucola die Nährstoffe entzieht. Ein lockerer und feuchter Boden hält zudem Erdflöhe fern, die bei trockener Witterung auftreten können. Durch regelmäßiges Hacken bleibt der Boden durchlässig und gut belüftet, was das Wurzelwachstum fördert.

Fruchtfolge und Pflanzenschutz

Ein Fruchtwechsel ist bei allen Kohlarten, zu denen Rucola gehört, unbedingt erforderlich, um der Verbreitung von Krankheiten wie der Kohlhernie vorzubeugen. Rucola sollte nicht auf Beeten gepflanzt werden, auf denen vorher andere Kohlgewächse gestanden haben. Als Mischkultur eignen sich Pflanzen wie Möhren und Zwiebeln, allerdings sollten andere Kreuzblütler vermieden werden.

Ernte

Die erste Ernte kann je nach Wärme und Witterung etwa vier bis sechs Wochen nach Aussaat erfolgen. Die Blätter sollten eine Länge von etwa zehn Zentimetern haben. Die Blätter werden etwa drei Zentimeter über dem Boden abgeschnitten, was ein Nachwachsen und erneutes Ernten ermöglicht. Man kann mit zwei bis drei Folgeernten rechnen, bevor die Pflanzen zu blühen beginnen und die Blätter schärfer werden.

Schutz vor Schädlingen

Vor allem bei trockenem Wetter können Erdflöhe ein Problem darstellen. Durch eine gute Wasserversorgung und das Feuchthalten des Bodens kann dem vorgebeugt werden. Im Gewächshaus kann es zu einem Befall mit Falschem Mehltau kommen; regelmäßiges Lüften des Glashauses kann hierbei vorbeugend wirken.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Der ideale Boden für Rucola sollte humusreich, sandig bis lehmig und gut durchlässig sein. Eine lockere Bodenstruktur unterstützt das Wurzelwachstum und verhindert Staunässe, was besonders wichtig für das Gedeihen der Pflanze ist.

Ein gut vorbereiteter Boden fördert auch die Gesundheit der Pflanze und schützt vor Schädlingen wie Erdflöhen, die besonders bei trockener Witterung auftreten und Schäden durch ihre Fraßtätigkeit verursachen. Ein feuchter, stabiler Boden kann dagegen solche Befallsrisiken mindern.

Das optimale Milieu für Rucola kann durch folgende Maßnahmen erreicht werden:

  • Kompostgabe vor der Aussaat: Etwa zwei Liter gesiebter, reifer Kompost pro Quadratmeter in den Boden einarbeiten.
  • Tiefgründiges Lockern des Bodens: Vor der Aussaat den Boden gut auflockern, um den Wurzeln Raum für ungehindertes Wachstum zu geben.
  • Feucht halten des Bodens: Regelmäßige Wassergaben sind notwendig, da Rucola flach wurzelt und schnell an Trockenstress leidet. Dabei gilt es, Staunässe zu vermeiden.
  • Abdecken des Bodens bei Kälte: Bereits im März kann mit der Aussaat begonnen werden, etwa im Frühbeet oder Gewächshaus. Um die Keimung zu unterstützen, kann der Boden mit einem Vlies (7,00€ bei Amazon*) abgedeckt werden.

Zusätzlich kommen Rucola-Pflanzen in Mischkulturen gut zurecht, wenn auf die Nachbarschaft geeigneter Pflanzen geachtet wird. Die Pflanze eignet sich hervorragend als Lückenfüller und kommt gut zwischen langsam wachsenden Gemüsearten wie Möhren und Zwiebeln zurecht. Mischkultur ist auch ein effektives Mittel gegen Schädlingsbefall und Krankheiten.

Die wichtigste Vorkehrung ist, Rucola niemals auf Beeten anzubauen, die vorher für andere Kohlgewächse genutzt wurden, um die Ausbreitung krankheitserregender Keime wie der Kohlhernie zu verhindern.

Verwendung

Rucola ist ein vielseitiges Küchenkraut, das sich sowohl für Salate als auch zum Würzen verschiedener Gerichte eignet. Es bietet durch seinen nussig-scharfen Geschmack viele kulinarische Möglichkeiten und kann auf vielfältige Weise in der Küche verwendet werden.

Rucola als Salat

Junge, zarte Rucolablätter sind die perfekte Ergänzung für frische Salate. Ihr nussiger, leicht scharfer Geschmack harmoniert hervorragend mit anderen Blattsalaten, Tomaten, Gurken, Paprika, Parmesan und Pinienkernen. Besonders in der toskanischen Küche wird diese Kombination geschätzt.

Rucola zum Würzen

Ältere Rucolablätter mit ihrem intensiven Geschmack eignen sich hervorragend zum Würzen von verschiedenen heißen Gerichten. Sie fügen eine besondere Note hinzu:

  • Suppen
  • Saucen
  • Pastagerichte
  • Risotto
  • Pizzen und Flammkuchen
  • Mediterrane Fleisch- und Fischgerichte

Rucolapesto

Aus Rucola lässt sich ein schmackhaftes Pesto zubereiten. Dafür werden die Blätter zusammen mit Olivenöl, Parmesan, Pinienkernen und Knoblauch püriert. Dieses Pesto kann als Dressing für Nudelsalate oder als Aufstrich verwendet werden.

Weitere Verwendungsmöglichkeiten

Neben Blättern und Blüten sind auch die Stiele des Rucola essbar. Sie können klein geschnitten Salaten beigefügt oder wie andere Kräuter verwendet werden. Auch die Blüten sind essbar und haben einen milden, leicht süßlichen Geschmack, der besonders gut in frischen Salaten oder als Dekoration zu verschiedenen Gerichten passt.

Weitere essbare Pflanzenteile und ihre Verwendungen:

  • Ältere Blätter: Getrocknet und zerkleinert als Würze für Pizza und Fleischgerichte
  • Blüten: Besonders dekorativ und mild im Geschmack, am besten als Knospe oder kurz nach dem Aufblühen verwenden
  • Stiele: Klein geschnitten in Salaten oder als Kräuterersatz

Rucola in der traditionellen Küche

Seit der Antike wird Rucola im Mittelmeerraum geschätzt. Neben der Verwendung in Salaten und als Würzkraut gilt er auch aufgrund seiner Bitterstoffe als verdauungsfördernd und appetitanregend. In der toskanischen Küche ist die Verwendung von Rucola typisch, besonders die Beigabe zu grünen Salaten und das Würzen von frischen Pizzen und Aufläufen.

Häufig gestellte Fragen

Welche klimatischen Bedingungen bevorzugt Rucola?

Rucola bevorzugt warme Temperaturen und gedeiht am besten an sonnigen bis halbschattigen Standorten. Für eine optimale Keimung benötigt der Boden mindestens zehn Grad Celsius. Bei etwa 20 Grad Celsius sind die ersten Blätter bereits nach sechs Wochen erntefähig. Eine gute Wasserversorgung ist entscheidend, da Rucola ein flachwurzelndes Gewächs ist und Trockenheit die Blätter schnell scharf werden lässt.

Sind Rucolablüten essbar und wie schmecken sie?

Ja, die Blüten des Rucola sind essbar und haben einen milden, leicht süßlichen Geschmack. Sie sind besonders dekorativ und eignen sich hervorragend für Salate, Dips und als Beilage zu Hauptgerichten. Die beste Verwendung für die Blüte ist in Salaten und als Dekoration, da sie beim Kochen an äußerer Schönheit und Geschmack verlieren.

Warum wird Rucola manchmal als „Ölrauke“ bezeichnet?

Rucola, insbesondere die Garten-Senfrauke (Eruca sativa), wird in geringem Umfang auch zur Gewinnung von Öl aus den Samen angebaut. Daher stammt die volkstümliche Bezeichnung „Ölrauke“. Neben der Verwendung als Salat und Würzkraut sind die Samen eine weitere Ressource der Pflanze.

Welche gesundheitlichen Vorteile bietet der Verzehr von Rucola?

Rucola hat einen hohen Gehalt an Beta-Carotin und Glucosinolaten, die dem Immunsystem helfen, den Körper zu schützen. Außerdem enthält es Senföle, die den charakteristischen scharfen Geschmack verursachen und verdauungsfördernd sowie appetitanregend wirken. Historisch wurde Rucola auch als harntreibendes Mittel genutzt. In der toskanischen Küche wird es aufgrund seiner Bitterstoffe geschätzt.

Bilder: Vera Kuttelvaserova / stock.adobe.com