Kreuzkraut

Rucola & Kreuzkraut: So erkennst du den Unterschied

Rucola und Kreuzkraut können sich in ihrer jungen Wachstumsphase ähneln, daher ist eine sichere Unterscheidung vor dem Verzehr von größter Bedeutung. Dieser Artikel erläutert die wesentlichen Unterscheidungsmerkmale beider Pflanzen und die potenziellen Gesundheitsrisiken des Kreuzkrauts.

Kreuzkraut und seine Merkmale

Kreuzkräuter (Senecio) zählen zu den Korbblütlern (Asteraceae) und sind weltweit mit zahlreichen Arten vertreten. In unseren Breitengraden begegnen wir vor allem dem Gewöhnlichen Kreuzkraut (Senecio vulgaris) und dem Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea), die beide gerade im jungen Stadium, der sogenannten Blattrosetten-Phase, leicht mit Rucola verwechselt werden können.

Besonders das Jakobskreuzkraut ähnelt dem Rucola in seiner frühen Entwicklungsphase stark, was die Unterscheidung erschwert. Einige charakteristische Merkmale helfen jedoch bei der sicheren Identifizierung:

  • Gewöhnliches Kreuzkraut: Diese Art erreicht Wuchshöhen von 10 bis 30 Zentimetern und besitzt fiederspaltige bis gefiederte, unbehaarte Blätter. Die Blütenkörbchen sind von etwa zehn meist kurzlebigen Hüllblättern umgeben, und der Fruchtstand erinnert an die bekannte Pusteblume mit ihren unzähligen weißen Schirmfliegern.
  • Jakobskreuzkraut: Im Gegensatz dazu kann das Jakobskreuzkraut 30 bis 100 Zentimeter hoch werden. Im ersten Jahr bildet es lediglich eine grundständige Blattrosette mit bis zu 20 Zentimeter langen Blättern aus. Erst im zweiten Jahr entwickelt sich der kantige, gerillte Stängel, der oft dunkelrote Akzente aufweist. Die grünen, fiederteiligen Blätter entlang des Stängels und die strahlenförmigen, leuchtend gelben Blüten in vielblütigen Schirmrispen, die von Juni bis August erscheinen, machen es unverwechselbar.

Um Verwechslungen mit Rucola zu vermeiden, sollten Sie insbesondere auf die Blütenstruktur, die Blattform und -behaarung sowie den Geruch und Geschmack der Pflanzen achten. Kreuzkrautarten besitzen körbchenförmige Blütenstände, die sich aus zahlreichen kleinen gelben Röhrenblüten zusammensetzen, während Rucola kreuzförmige, gelbe bis cremefarbene Blüten trägt.

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Beim Genuss von selbstgezogenem Rucola ist es essenziell, ihn sicher von Kreuzkraut unterscheiden zu können, da Letzteres giftig ist. Folgende Merkmale erleichtern die korrekte Identifizierung:

  • Blätter: Die Blätter des Rucola sind glatt und tendenziell heller und größer als die des Kreuzkrauts. Auch die Zahnung der Blätter unterscheidet sich deutlich: Rucolablätter haben eher abgerundete Ränder, während die des Kreuzkrauts durch eine spitzere Zähnung gekennzeichnet sind. Zudem sind die Blätter des Kreuzkrauts dunkler, kleiner und fühlen sich aufgrund ihrer Behaarung etwas rauer an.
  • Blüten: Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sind die Blüten. Rucola, der zur Familie der Kreuzblütler gehört, zeichnet sich durch leuchtend gelbe bis cremefarbene Blüten mit vier Blütenblättern aus, die in einer Kreuzform angeordnet sind. Das Kreuzkraut hingegen, ein Mitglied der Korbblütler, entwickelt körbchenförmige Blütenstände, die mit zahlreichen kleinen gelben Röhrenblüten gefüllt sind.
  • Geruch: Rucola ist bekannt für seinen charakteristischen, leicht nussig-scharfen Geruch. Kreuzkraut hingegen ist eher geruchlos oder verströmt einen weniger angenehmen Geruch, der sich vor allem beim Zerreiben der Blätter bemerkbar macht.
  • Geschmack: Auch der Geschmack liefert ein klares Indiz: Während Rucola einen angenehm nussig-scharfen Geschmack aufweist, zeichnet sich Kreuzkraut durch eine deutliche Bitterkeit aus.

Diese Kriterien bilden die Grundlage für eine korrekte Erkennung und sollten insbesondere bei der Ernte im eigenen Garten Beachtung finden, um Verwechslungen zu vermeiden.

Gesundheitsrisiken durch Kreuzkraut

Kreuzkraut, auch bekannt als Greiskraut, stellt ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko dar, da es hohe Konzentrationen an Pyrrolizidinalkaloiden (PA) enthält. Diese können zu schweren Leberschäden führen und sind in einigen Fällen für bestimmte Tierarten als krebserregend und erbgutschädigend identifiziert worden. Die Anreicherung dieser Giftstoffe im Körper geschieht schleichend über einen längeren Zeitraum hinweg, kann aber auch in geringeren Mengen bereits ein Risiko für die Gesundheit darstellen. Insbesondere der Wirkstoff Riddelin wird als „wahrscheinlich krebserzeugend“ für den Menschen eingestuft.

PA wirken primär chronisch toxisch, das heißt, ihre schädlichen Auswirkungen werden meist erst nach wiederholter und langfristiger Aufnahme deutlich. Daher ist die gelegentliche Aufnahme kleiner Mengen von Kreuzkraut möglicherweise nicht unmittelbar gefährlich, birgt aber bei regelmäßiger Zufuhr Gesundheitsrisiken. Die exakte Bestimmung einer genauen, unbedenklichen Tageshöchstdosis ist bislang nicht festgelegt. Es wird daher empfohlen, den Konsum von kreuzkrauthaltigen Produkten gänzlich zu vermeiden, um keinerlei Risiko einzugehen. Selbst in Honig, der in der Nähe großer Kreuzkrautvorkommen gesammelt wurde, kann eine gefährliche Konzentration von PA nachweisbar sein, was ein weiteres Indiz für die Hartnäckigkeit und Verbreitung dieser Toxine ist.

Eine akute Vergiftung tritt nur bei der Zufuhr großer PA-Mengen auf, was über herkömmliche Lebensmittel unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich ist. Es ist daher von größter Bedeutung, jedwede Verwechslung oder unbeabsichtigte Aufnahme von Kreuzkraut sorgfältig zu vermeiden, besonders wenn Rucola von Hand geerntet oder Wildkräuter gesammelt werden.

Tipps für den sicheren Genuss von Rucola

Eine sorgfältige Kontrolle des Rucola minimiert das Risiko von Kreuzkrautverunreinigungen

Tipps für den sicheren Genuss von Rucola

Um zu vermeiden, dass Sie versehentlich mit Kreuzkraut verunreinigten Rucola verzehren, sollten Sie einige wichtige Schritte beachten:

  • Sorgfältige Kontrolle: Untersuchen und putzen Sie Rucola vor dem Verzehr sorgfältig. Entfernen Sie Blätter, die in Form, Farbe oder Struktur abweichen.
  • Selbstangebauter Rucola: Besondere Aufmerksamkeit ist geboten, wenn Sie Rucola aus eigenem Anbau verzehren. Selbst ausgesätes Kreuzkraut kann ernste Gesundheitsrisiken bergen. Achten Sie daher auf die Differenzierung anhand der Blattform, Behaarung und des Geschmacks.
  • Kontrollierte Ware: Rucola aus dem Handel unterliegt strengen Kontrollen, wodurch das Risiko einer Kreuzkrautverunreinigung minimiert wird. Dennoch ist auch hier eine gewissenhafte Prüfung ratsam.
  • Im Zweifelsfall verzichten: Sollten Sie sich bei der Unterscheidung zwischen Rucola und Kreuzkraut unsicher sein, ist es besser, auf den Verzehr zu verzichten.

Durch diese Maßnahmen lässt sich das Risiko, versehentlich Kreuzkraut zu konsumieren, deutlich verringern. Ein bewusster Umgang mit Rucola, sowohl aus dem Handel als auch aus eigenem Anbau, trägt somit wesentlich zur Sicherheit bei.

Bilder: Difydave / iStockphoto