Kreuzkraut

Kreuzkraut erkennen: Wichtige Merkmale und Unterschiede

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Kreuzkraut ist eine weit verbreitete Pflanze, die aufgrund ihrer giftigen Inhaltsstoffe für Mensch und Tier gefährlich sein kann. Dieser Artikel unterstützt Sie bei der sicheren Erkennung von Kreuzkraut und grenzt es von harmlosen, ähnlich aussehenden Pflanzen ab.

Greiskraut erkennen
Die Form und Anzahl der Blütenblätter vom Kreuzkraut unterscheidet sich stark von der des Johanniskrauts

Blütenpracht mit versteckter Gefahr

Kreuzkrautarten bestechen durch ihre leuchtend gelben Blütenköpfe, die sowohl Zungen- als auch Röhrenblüten vereinen. Im Gegensatz zu Margeriten mit ihren weißen Randblüten erstrahlen beim Kreuzkraut alle Blüten in strahlendem Gelb. Durchschnittlich zieren etwa 13 Zungenblüten jeden Blütenkopf. Ein weiterer charakteristischer Aspekt ist die Vielzahl an Blütenköpfen, die sich entlang eines Stängels verteilen.

Blattmerkmale im Blick

Die Blätter des Kreuzkrauts sind wechselständig am Stängel angeordnet, d.h. sie entspringen abwechselnd auf verschiedenen Seiten des Stängels. Ihre Form reicht von fiederspaltig bis gefiedert und sie weisen unregelmäßige, gezähnte Einschnitte auf. Oftmals überzieht sie ein zarter Flaum, der ihnen eine weiche Textur verleiht. Bemerkenswert ist, dass die Blätter bereits früh im Jahr, insbesondere während der Hauptblütezeit, vertrocknen können. Ein eindeutiges Indiz für Kreuzkraut ist der unangenehme Geruch, der beim Zerreiben der Blätter freigesetzt wird. Junge Pflanzen im ersten Lebensjahr bilden eine Blattrosette aus, deren stark gefiederte Blätter Ähnlichkeiten mit anderen Pflanzen, wie beispielsweise der Margerite, aufweisen können.

Kreuzkrautarten in unseren Breiten

Kreuzkrautarten in unseren Breiten

Drei Kreuzkrautarten sind in unseren Regionen besonders häufig anzutreffen

In unseren Regionen sind vor allem drei Kreuzkrautarten heimisch: das Gewöhnliche Kreuzkraut, das Schmalblättrige Kreuzkraut und das weit verbreitete Jakobskreuzkraut.

Jakobskreuzkraut

Diese zweijährige Pflanze bevorzugt trockene bis mäßig feuchte Böden und besiedelt Wegränder, Brachflächen sowie Grünlandgebiete. Im ersten Jahr bildet sie eine Blattrosette aus, bevor sie im zweiten Jahr eine Höhe von 30 bis 125 cm erreicht. Ihre goldgelben Blütenköpfe mit einem Durchmesser von 1,5 bis 2 cm bestehen aus Zungen- und Röhrenblüten. Die Hüllblätter sind oft mit einer schwarzen Spitze versehen. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis Oktober, manchmal sogar bis in den November.

Schmalblättriges Kreuzkraut

Ursprünglich aus Südafrika stammend, hat sich diese mehrjährige Art erfolgreich in unseren Breiten etabliert. Sie bevorzugt trockene bis feuchte Standorte, sowohl auf kalkhaltigem als auch saurem Boden, und ist vom Flachland bis in die Bergregion anzutreffen. Besonders häufig findet man sie entlang von Verkehrswegen. Im Laufe der Zeit verzweigt sie sich stark und bildet eine zunehmende Anzahl an Blütenköpfen und Samen. Die Pflanzen erreichen eine Höhe von 40 bis 100 cm. Ihre schmalen, ungeteilten Blätter weisen einen gezähnten Rand auf. Die gelben Blütenköpfe haben einen Durchmesser von 1,5 bis 2,5 cm und bestehen aus Zungen- und Röhrenblüten. Die Köpfchen stehen endständig an den Zweigen.

Verwechslungsgefahr und sichere Bestimmung

Da Kreuzkraut giftige Substanzen enthält, ist es entscheidend, es von harmlosen Doppelgängern zu unterscheiden.

Rainfarn

Im Gegensatz zum Kreuzkraut fehlen dem Rainfarn die Zungenblüten am Rand seiner gelben, knopfartigen Blütenköpfe.

Pippau (z. B. Wiesen-Pippau)

Pippau-Arten, wie der Wiesen-Pippau, besitzen ausschließlich Zungenblüten und keinen knopfartigen Mittelteil mit Röhrenblüten, wie es beim Kreuzkraut der Fall ist.

Wiesen-Bocksbart

Der Wiesen-Bocksbart unterscheidet sich vom Kreuzkraut durch seinen unverzweigten Blütenstängel. Kreuzkraut hingegen hat in der Regel mehrere verzweigte Blütenstiele.

Johanniskraut

Johanniskraut ist leicht am gegenständigen Wuchs seiner Blätter zu erkennen, während die Blätter des Kreuzkrauts wechselständig angeordnet sind. Zudem bestehen die gelben Blüten des Johanniskrauts nur aus fünf Blütenblättern.

Kreuzkraut ganzjährig erkennen

Um gesundheitliche Risiken zu minimieren, ist die sichere Identifizierung von Kreuzkraut unerlässlich. Folgendes Vorgehen unterstützt Sie dabei, die Pflanze in verschiedenen Jahreszeiten zu erkennen:

  1. Sommer: Nutzen Sie die Blütezeit im Sommer, um die charakteristischen Merkmale der Pflanze zu dokumentieren. Fertigen Sie detaillierte Fotos der gelben Zungen- und Röhrenblüten, der wechselständig angeordneten Blätter und der gesamten Pflanze an. Für eine dauerhafte Dokumentation können Sie Pflanzenteile pressen und trocknen.
  2. Herbst: Wenn sich der Lebenszyklus der Pflanze im Herbst dem Ende zuneigt, bietet sich die Gelegenheit für erneute Aufnahmen. Vergleichen Sie diese mit den sommerlichen Merkmalen, um den Wandel der Pflanze im Jahresverlauf zu erfassen.
  3. Frühjahr des Folgejahres: Im Frühjahr sprießen neue Blattrosetten, die ein weiteres wichtiges Erkennungsmerkmal darstellen. Dokumentieren Sie diese Phase, um Ihre jahreszeitlichen Beobachtungen abzurunden und die zukünftige Wiedererkennung zu erleichtern.

Durch diese systematische Beobachtung und Dokumentation schaffen Sie sich ein wertvolles Nachschlagewerk, das Ihnen hilft, Kreuzkraut in all seinen Entwicklungsstadien sicher zu identifizieren.

Bilder: Mantonature / iStockphoto