Jakobskreuzkraut

Jakobskreuzkraut im Heu erkennen: Tipps & Tricks

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Jakobskreuzkraut im Heu zu erkennen, ist eine Herausforderung, da die getrockneten Pflanzen ihre charakteristischen Merkmale verlieren. Dennoch ist die Identifizierung wichtig, da das Kraut Giftstoffe enthält, die für Weidetiere gefährlich sein können.

Jakobsgreiskraut im Heu erkennen
Jakobskreuzkraut darf auf keinen Fall mit dem Heu verfüttert werden

Schwierigkeiten bei der Erkennung

Die Erkennung von Jakobskreuzkraut im Heu erweist sich aus mehreren Gründen als schwierig. Hauptsächlich verliert das Kraut im getrockneten Zustand seine charakteristischen Merkmale wie die leuchtend gelben Blüten und die spezifische Struktur der Blätter. Diese Merkmale verblassen oder verändern sich beim Trocknen, sodass die Blüten braun und unscheinbar werden und die Blätter ihre typische Form verlieren.

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Die mechanische Bearbeitung des Heus, wie Häckseln und Wenden, verschleiert die Erkennungsmerkmale weiter. Die Pflanzen werden zerkleinert und ihre Merkmale unscheinbarer, was die Identifikation erschwert. Zusätzlich kann das Jakobskreuzkraut leicht mit anderen Pflanzen wie Wiesenmargerite oder Habichtskraut verwechselt werden. Der rötlich bis rötlich-braune Stängel bleibt oft das einzige Erkennungsmerkmal im Heu, ist jedoch auch anfällig für Verwechslungen.

Angesichts dieser Herausforderungen ist eine chemische Analyse im Labor die zuverlässigste Methode zur Identifikation der Pflanze. Diese Analysen können die spezifischen Giftstoffe, die Pyrrolizidin-Alkaloide, nachweisen.

Verwechslungsgefahr mit harmlosen Pflanzen

Im Heu können harmlose Pflanzen leicht mit dem giftigen Jakobskreuzkraut verwechselt werden. Jede dieser Pflanzen weist ähnliche Merkmale auf, die leicht zu Fehleinschätzungen führen können:

Johanniskraut

Johanniskraut hat gelbe Blüten, die den Blüten des Jakobskreuzkrauts ähneln. Es unterscheidet sich jedoch durch seine exakt fünf Blütenblätter pro Blüte und die charakteristischen Trugdolden.

Wiesenpippau

Wiesenpippau zeigt ähnliche gelbe Blüten, aber seine Blätter sind weniger stark gefiedert und glatter. Der Stängel von Wiesenpippau ist weniger verzweigt und weicher als der von Jakobskreuzkraut.

Rucola

Rucolablätter ähneln denen des Jakobskreuzkrauts in der Form. Allerdings erscheinen die Blüten von Rucola in kleinen Trauben und haben weißliche oder gelbliche Farben.

Barbarakraut

Barbarakraut hat gelb-blühende Dolden, die denen des Jakobskreuzkrauts ähneln. Seine Blätter sind jedoch weniger gefiedert und sein Wuchs unterscheidet sich.

Kamille

Kamille kann im frühen Wachstumsstadium mit Jakobskreuzkraut verwechselt werden. Ihre stark aromatischen Blütenköpfe und der unangenehme Geruch des Jakobskreuzkrauts bei Zerreiben der Blätter bieten jedoch Unterscheidungsmerkmale.

Rainfarn

Rainfarn hat gelbe, knopfförmige Blütenköpfe, die dichter zusammenstehen als die des Jakobskreuzkrauts.

Löwenzahn

Löwenzahn hat flache, runde Blütenstände auf hohlen, milchsaftführenden Stängeln. Im Gegensatz dazu hat Jakobskreuzkraut verzweigte Blütenstände und keine milchführenden Stängel.

Eine präzise Kenntnis dieser Merkmale kann Verwechslungen verhindern. Bei Unsicherheit sollte eine chemische Analyse des Heus durchgeführt werden.

Merkmale des Jakobskreuzkrauts

Jakobskreuzkraut, auch als Jakobs-Greiskraut bekannt, weist markante Merkmale auf, die bei der Identifikation hilfreich sind, auch wenn diese im getrockneten Zustand schwerer zu erkennen sind.

Stängel

Der Stängel ist aufrecht, rötlich bis rötlich-braun und kann kantig oder gerillt erscheinen. Er ist oft mit kleinen Härchen besetzt und bleibt auch im getrockneten Zustand gut erkennbar.

Blätter

Die tief gefiederten Blätter stehen oft rechtwinklig vom Stängel ab und haben unregelmäßige, gezähnte Einschnitte. Beim Zerreiben verströmen sie einen unangenehmen Geruch. Im getrockneten Zustand können die Blätter brüchig und zerkleinert sein.

Blüten

Die leuchtend gelben Blüten bestehen aus etwa 13 Zungenblüten und einer inneren Kugel aus 60 bis 80 Röhrenblüten. Sie sind in dichten Dolden angeordnet und behalten auch im getrockneten Zustand ihre gelblich-braune Form.

Wuchshöhe

Jakobskreuzkraut kann eine Höhe von 30 bis 120 Zentimetern erreichen. Im ersten Jahr entwickelt sich eine bodenständige Blattrosette, im zweiten Jahr der blühende Stängel.

Standort

Jakobskreuzkraut bevorzugt wenig genutzte Wiesen, Weiden, Wegesränder und Böschungen und ist vor allem in Europa, Nord-Afrika und West-Asien verbreitet.

Durch genaue Kenntnis dieser Merkmale können Sie Jakobskreuzkraut auch im getrockneten Heu identifizieren.

Chemische Analyse

Um Jakobskreuzkraut sicher im Heu zu erkennen, ist eine chemische Analyse unverzichtbar. Diese wird in spezialisierten Laboren durchgeführt und kann die Pyrrolizidin-Alkaloide nachweisen.

Durchführung der Analyse

  • Probenahme: Entnehmen Sie Proben an verschiedenen Stellen des Heuballens, um ein repräsentatives Bild zu erhalten.
  • Sensorische Prüfung: Struktur, Farbe und Geruch der Probe werden geprüft, um erste Hinweise auf Verunreinigungen zu erkennen.
  • Mikroskopische Untersuchung: Schimmelpilzbefall und optische Merkmale von Giftpflanzen werden identifiziert.
  • Chemischer Nachweis: Spezielle Verfahren wie PCR analysieren die DNA der Pflanze und weisen spezifische Marker-Gene nach.

Die chemische Analyse liefert nicht nur Aufschluss über das Vorhandensein von Jakobskreuzkraut, sondern auch über die Konzentration der toxischen Alkaloide. Sollten die Ergebnisse positiv sein, ist es ratsam, das Heu zu entsorgen und Maßnahmen zur Kontrolle und Vorbeugung zu ergreifen.

Vorbeugung

Um das Risiko einer Vergiftung durch Jakobskreuzkraut im Heu zu minimieren, sind verschiedene vorbeugende Maßnahmen notwendig.

Regelmäßige Weidepflege

Pflegen Sie Ihre Weideflächen regelmäßig durch Schleppen, Walzen und Düngen. Eine dichte Grasnarbe verhindert das Eindringen von Jakobskreuzkraut.

Frühzeitige Entfernung

Entfernen Sie Jakobskreuzkraut frühzeitig und gründlich, bevor es zur Samenbildung kommt. Achten Sie darauf, alle Wurzelreste zu entfernen und entsorgen Sie die Pflanzen in verschlossenen Säcken.

Nachhaltige Bewirtschaftung

Intensive Grünlandpflege und vielseitige Schnitt- und Weidenutzung verhindern das Ausbreiten von Jakobskreuzkraut. Reparieren Sie Kahlstellen durch Nachsaat.

Kontrollierte Mahd

Kontrollieren Sie Ihre Flächen vor der Heuernte auf Jakobskreuzkraut und entfernen Sie betroffene Pflanzen manuell. Eine Nachmahd nach der Beweidung kann helfen, Rückstände zu beseitigen.

Heu aus sicherer Herkunft

Beziehen Sie Ihr Heu von vertrauenswürdigen Quellen und überprüfen Sie, ob die Heuflächen auf Jakobskreuzkraut überprüft wurden. Eine transparente Kommunikation kann unerwünschte Überraschungen verhindern.

Durch diese Maßnahmen können Sie die Verbreitung von Jakobskreuzkraut eindämmen und das Risiko für Ihre Tiere minimieren.

Bilder: magbug / iStockphoto