Jakobskreuzkraut

Giftig für Pferde: Jakobskreuzkraut und seine Gefahren

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Jakobskreuzkraut stellt für Pferde eine ernstzunehmende Gefahr dar. Die giftigen Alkaloide der Pflanze können schwere Leberschäden verursachen und im schlimmsten Fall zum Tod führen. Dieser Artikel beleuchtet die Risiken von Jakobskreuzkraut und zeigt, wie Sie Ihre Tiere schützen können.

Jakobsgreiskraut Pferde
Pferde meiden Jakobskreuzkraut normalerweise von selbst

Gefährlichkeit von Jakobskreuzkraut für Pferde

Das Jakobskreuzkraut, auch Jakobs-Greiskraut genannt, stellt eine erhebliche Gefährdung für Pferde dar. Es enthält Pyrrolizidin-Alkaloide (PA), die bei Pferden zu irreversiblen Leberschäden führen können. Bereits geringe Mengen, die über einen längeren Zeitraum aufgenommen werden, können eine chronische Vergiftung verursachen, da sich die Alkaloide im Körper anreichern.

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Sowohl die frische Pflanze als auch getrocknetes Jakobskreuzkraut im Heu behalten ihre Giftigkeit bei. Dieser Gefahr entgehen Pferde oft nicht, da das getrocknete Kraut seinen bitteren Geschmack verliert und somit unbemerkt aufgenommen werden kann. Besonders giftig sind die jungen Blätter und Blüten der Pflanze.

Um Ihre Pferde zu schützen, sollten Sie regelmäßig die Weideflächen kontrollieren und Jakobskreuzkraut frühzeitig und sachgerecht entfernen, um eine Kontamination des Futters zu vermeiden.

Symptome einer Jakobskreuzkraut-Vergiftung

Vergiftungen durch Jakobskreuzkraut verlaufen meist schleichend, wobei die Giftstoffe nach und nach die Leberzellen zerstören. Achten Sie auf folgende Symptome:

  • Konditionsverlust und Gewichtsabnahme: Ihr Pferd wirkt müde und nimmt ab, obwohl es regulär gefüttert wird.
  • Verminderte Futteraufnahme: Das Pferd verweigert zunehmend das Futter.
  • Magen-Darm-Probleme: Koliken, fester oder matschiger Kot und blutiger Durchfall sind mögliche Anzeichen.
  • Apathie und Lethargie: Ihr Pferd zeigt wenig Interesse an seiner Umgebung und wirkt träge.
  • Hauterscheinungen und erhöhte Lichtempfindlichkeit: Häufiges Gähnen und Hautveränderungen an weißen Abzeichen sind typisch.
  • Unkoordinierte Bewegungen: Es kann zu taumelnden Bewegungen und ziellosem Umherwandern kommen.
  • Veränderte Atemfrequenz und starkes Schwitzen: Unregelmäßige Atemmuster und übermäßiges Schwitzen ohne körperliche Anstrengung sind weitere Symptome.
  • Gelbfärbung der Augenbindehäute und dunkler Harn: Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu Gelbsucht und dunkel verfärbtem Harn kommen.
  • Neurologische Symptome: Bewusstseinsstörungen und Koordinationsprobleme können auftreten.

Treten diese Symptome bei Ihrem Pferd auf, sollten Sie umgehend einen Tierarzt konsultieren.

Tödliche Dosis und individuelle Empfindlichkeit

Die tödliche Dosis von Jakobskreuzkraut liegt bei etwa 40 bis 80 Gramm Frischgewicht pro Kilogramm Körpergewicht. Einige Pferde reagieren jedoch schon auf geringere Mengen sehr empfindlich. Besonders junge Pferde und Tiere ohne Weideerfahrung sind gefährdet.

Getrocknetes Jakobskreuzkraut ist durch den Verlust des bitteren Geschmacks besonders tückisch. Eine regelmäßige Kontrolle der Weideflächen und die sorgfältige Entfernung der Pflanze sind daher essenziell.

Risikofaktoren und besonders gefährdete Pferde

Junge Pferde sind besonders anfällig, da sie oft unbekannte Pflanzen probieren und eine geringere Widerstandsfähigkeit gegen die Giftstoffe haben. Auch ältere, weideunerfahrene Pferde sind gefährdet, da sie Jakobskreuzkraut nicht als Gefahr erkennen.

Die Phase vor der Blüte ist besonders kritisch, da die Pflanzen dann besonders giftstoffreich und weniger bitter sind. Regelmäßige Beweidung und Ausmähen der Weideflächen vor der Blüte verhindern die Samenbildung und Ausbreitung der Pflanze.

Während Dürreperioden und auf lückigen Weideflächen gedeiht Jakobskreuzkraut besonders gut. Achten Sie daher auf eine dichte Grasnarbe und eine gründliche Weidepflege.

Jakobskreuzkraut im Heu: Versteckte Gefahr

Getrocknetes Jakobskreuzkraut im Heu verliert zwar seinen bitteren Geschmack, bleibt aber giftig. Pferde, die sonst die frische Pflanze meiden, nehmen sie im Heu oft unbemerkt auf. Schon geringe Mengen getrockneten Jakobskreuzkrauts können tödlich sein.

Kontrollieren und entfernen Sie Jakobskreuzkraut vor der Heuernte. Inspezieren Sie Heuballen sorgfältig und lassen Sie im Zweifel chemische Analysen im Fachlabor durchführen, um sicherzustellen, dass keine giftigen Pflanzenreste enthalten sind.

Erkennen von Jakobskreuzkraut

Jakobskreuzkraut ist eine zwei- bis mehrjährige Pflanze, deren gelbe Blüten von Juni bis September blühen. Die Blüten ähneln Margeriten und haben einen äußeren Kranz von etwa 13 Zungenblüten und eine innere Kugel von 60 bis 80 Röhrenblüten. Im ersten Jahr bildet die Pflanze eine bodenständige Blattrosette mit gefiederten Blättern.

Achten Sie auf folgende Merkmale:

  • Blüten: Leuchtend gelb, margeritenähnlich.
  • Blätter: Dunkelgrün, gefiedert, an der Unterseite leicht weißlich schimmernd.
  • Stängel: Fest, kräftig, leicht behaart, violett bis rötlich-braun.
  • Größe: Wuchshöhe von 30 bis 100 Zentimetern.
  • Geruch: Beißender Geruch beim Zerreiben der Blätter.

Jakobskreuzkraut gedeiht besonders auf sonnigen, trockenen Standorten wie Wegrändern, Böschungen und Brachflächen.

Bekämpfung von Jakobskreuzkraut auf der Weide

Um Jakobskreuzkraut auf der Weide zu bekämpfen, können Sie verschiedene Maßnahmen ergreifen:

  • Regelmäßiges Mähen: Mähen Sie die Weideflächen vor der Blüte, um die Samenbildung zu verhindern.
  • Mechanisches Entfernen: Stechen Sie die Pflanzen mitsamt der Wurzel aus, idealerweise im Rosettenstadium.
  • Chemische Bekämpfung: Bei großflächigem Befall können Herbizide eingesetzt werden. Achten Sie darauf, dass bestimmte Mittel nur von Fachkräften ausgebracht werden dürfen.
  • Weidepflege: Pflegen Sie eine dichte Grasnarbe durch Schleppen, Striegeln, Walzen und Düngen. Vermeiden Sie Überweidung.

Entsorgung von Jakobskreuzkraut

Entsorgen Sie das entfernte Jakobskreuzkraut sachgerecht:

  • Nicht kompostieren: Pflanzenreste dürfen nicht auf dem Kompost oder Misthaufen entsorgt werden.
  • Restmüll: Sammeln Sie die Pflanzen in stabilen Müllsäcken und entsorgen Sie sie über den Restmüll.
  • Biogasanlagen und Sammelstellen: Größere Mengen können bei speziellen Kompostieranlagen oder Sammelstellen abgegeben werden.

Durch diese Maßnahmen können Sie Ihre Pferde effektiv vor den Gefahren des Jakobskreuzkrauts schützen.