Jakobskreuzkraut

Jakobskreuzkraut erkennen: Sicherheit für Mensch & Tier

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Diese gelbblühende, auch als Jakobsgreiskraut bezeichnete Pflanze, breitet sich in den letzten Jahren massiv aus. Vergiftungen durch die enthaltenen Alkaloide treten nicht nur bei Tieren auf, sondern stellen auch für Menschen ein gesundheitliches Risiko dar. Um Verwechslungen mit ungiftigen Pflanzen zu vermeiden und zum Schutz von Haus- und Weidetieren ist es wichtig, dass Sie das Jakobskreuzkraut eindeutig bestimmen und von anderen Pflanzen unterscheiden können.

Jakobskreuzkraut erkennen
Das Jakobs-Kreuzkraut hat zahlreiche Blütenblätter, im Unterschied zum Johanniskraut, welches exakt fünf Kronblätter aufweist
AUF EINEN BLICK
Woran erkennt man Jakobskreuzkraut?
Das Jakobskreuzkraut erkennen Sie an seinen leuchtend gelben Blütenköpfen in Doldentrauben, stark zergliederten, fiederteiligen Blättern und kantigem, gedrilltem Stängel. Bei zerriebenen Blättern entsteht ein unangenehmer Geruch. Die Pflanze ist giftig und gefährlich für Mensch und Tier.

Bezeichnungen

Das Jakobskreuzkraut ist im Volksmund auch unter den Namen

  • Jakobsgreiskraut
  • Spinnenkraut
  • Krötenkraut
  • Zehrkraut

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bekannt. Den Namen Greiskraut trägt die Pflanze wegen der weißen Samenschöpfe, die ähnlich wie beim Löwenzahn der Verbreitung der Samen dienen. Sie zeigen sich bereits während der Blütezeit. Auch der lateinische Name der Pflanze Senecio bedeutet übersetzt Greis.

Bestimmungsmerkmale

Das Jakobskreuzkraut sticht durch seine leuchtend gelben Blütenköpfe auf Brachflächen auf Anhieb ins Auge. Auf Wiesen und Weideflächen hingegen erkennt man die Giftpflanze häufig erst auf den zweiten Blick, da viele im Juni blühenden Pflanzen ebenfalls gelbe Blüten tragen.

Größe

Je nach Standort erreicht die Pflanze eine Größe zwischen 30 und 100 Zentimetern. Sie kann unter günstigen Bedingungen sogar bis zu 120 Zentimeter groß werden. Im ersten Jahr zeigt sich zunächst nur die Grundrosette mit etwa 20 Zentimeter langen Blättern. Ihr Aussehen ähnelt dem von Grünkohl. Erst ab dem zweiten Jahr wächst das Jakobsgreiskraut zu kleinen Büschen heran.

Stängel und Blätter

Das Jakobsgreiskraut bildet einen kantigen, gedrillten und starken Stängel aus, der oft rötlich-braun oder violett schimmert und teilweise spinnwebartig behaart ist.

Die fiederteiligen (Bezeichnung für ein Blatt, das aus mehreren Blättern besteht) Blätter sind stark zergliedert und wechselständig angeordnet. Sie sind relativ faserig und auf der Unterseite häufig von einem spinnwebartigen Flaum überzogen. Die Seitenzipfel stehen rechtwinklig ab. Steht die Pflanze in voller Blüte, sind die Grundblätter bereits verwelkt.

Relativ eindeutig lässt sich das nicht in Blüte stehende Jakobskreuzkraut am Geruch der zerriebenen Blätter bestimmen. Sie haben einen sehr unangenehmen, fast ekelerregenden Geruch.

Blüten

Die leuchtend gelben, 15 bis 20 Millimeter großen Blütenköpfchen des Korbblütlers stehen in aufrechten Doldentrauben. Sie ähneln in ihrem Aufbau Margeritenblüten. Um den inneren, scheibenförmigen Kranz stehen 13 Zungenblüten. Allerdings kann die Zahl dieser wie bei allen Korbblütlern variieren.

Die Knospenhülle besteht aus 13 Hüllenblättern mit schwarzer Spitze sowie zwei eng anliegenden Außenhüllenblättern.

Blütezeit

Das Jakobsgreiskraut blüht von Juni bis August.

Wurzeln

Das Jakobsgreiskraut bildet eine starke und tief reichende Pfahlwurzel mit zahlreichen feinen Faserwurzeln.

Vorkommen

Das Jakobskreuzkraut gedeiht bis in Höhen von etwa 1000 Meter. Es bevorzugt eher trockene, mäßig nährstoffhaltige, lehmig Tonböden. Bevorzugt siedelt es sich auf selten gemähten landwirtschaftlichen Flächen, an Weg-, Straßen- und Eisenbahnböschungen und auf Brachflächen an.

Besonderheit

Im Frühjahr wird das Jakobsgreiskraut häufig von den schwarz-gelben Raupen des Jakobskrautbären besiedelt. Auf die Wirtspflanze spezialisiert werden die Raupen nicht durch die aufgenommenen Giftstoffe geschädigt, sind selbst jedoch für andere Tiere ungenießbar. Anhand des Auftretens dieser Raupen lässt sich die Pflanze zuverlässig bestimmen.

Das Jakobskreuzkraut zählt zu den gefährlichen Giftpflanzen

Alle Teile der Pflanze enthalten die Giftstoffe Jacobin und Senecionin. Die höchste Giftkonzentration enthalten Jungpflanzen sowie Blüten. Auch in Heu und Silage bleiben die Giftstoffe wirksam.

Das Gift des Jakobsgreiskrauts wird in der Leber verstoffwechselt und wirkt nicht direkt toxisch. Über die Nahrungskette gelangen die Alkaloide auch in Lebensmittel. Diese wurden bereits in Eiern, Milch, Honig und Kamillentee nachgewiesen.

Gefährlich für Mensch und Tier

Trotzdem das Jakobskreuzkraut nicht in der Liste der Giftpflanzen zu finden ist, ist es für Tiere und Menschen sehr gefährlich. Pferde und Rinder sind sehr anfällig und sterben bei akuten Vergiftungen innerhalb weniger Tage. Sie verweigern das Futter, verlieren rapide an Gewicht und bekommen blutige Durchfälle. Weitere Symptome der Vergiftung sind eine offensichtliche Lethargie, die sich mit plötzlicher Nervosität abwechselt. Schafe, Schweine und andere Säugetiere reagieren nicht so empfindlich auf die Giftstoffe, können jedoch bei regelmäßiger Fütterung mit verseuchtem Heu ebenfalls verenden.

Bekämpfung auf Weiden notwendig

Da das Jakobskreuzkraut von Tieren gemieden wird, kann es sich unter günstigen Bedingungen rasend schnell ausbreiten. Deshalb wird empfohlen, die Pflanze auf Weiden sofort und zielgerichtet zu bekämpfen. Hierbei ist darauf zu achten, dass das Jakobsgreiskraut nicht zu Blüte kommt, denn die kleinen Samenschirmchen verbreiten sich kilometerweit und bleiben über Jahre hinweg keimfähig. Jakobskreuzkraut kann sowohl biologisch als auch chemisch bekämpft werden.

Tipp

Tiere verfügen über gute Instinkte und fressen giftige Pflanzen häufig nicht. Zudem schmeckt das frische Jakobsgreiskraut sehr bitter. Extrem gefährlich sind jedoch trockene Pflanzenteile im Heu, da die Tiere hier die giftige Pflanze nicht aussondern können. Eine Vergiftung kann schleichend verlaufen und führt zwangsläufig zum Tod des Tieres.