Jakobskreuzkraut

Jakobskreuzkraut erkennen: Sicherheit für Mensch & Tier

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Das Jakobskreuzkraut ist eine weit verbreitete Pflanze, die aufgrund ihrer Giftigkeit eine erhebliche Gefahr für Mensch und Tier darstellt. Dieser Artikel erläutert die Erkennungsmerkmale des Jakobskreuzkrauts, seine Giftigkeit und gibt Hinweise zur Bekämpfung.

Jakobskreuzkraut erkennen
Das Jakobs-Kreuzkraut hat zahlreiche Blütenblätter, im Unterschied zum Johanniskraut, welches exakt fünf Kronblätter aufweist

Erkennungsmerkmale des Jakobskreuzkrauts

Um das Jakobskreuzkraut sicher zu identifizieren und von ähnlichen Pflanzen zu unterscheiden, sollten Sie auf folgende charakteristische Merkmale achten:

  • Wuchs: Im ersten Jahr bildet das Jakobskreuzkraut eine Blattrosette aus. Die Blätter sind stark gefiedert und verströmen beim Zerreiben einen unangenehmen Geruch. Im zweiten Jahr erreicht die Pflanze eine Höhe von 60 bis 100 cm. Der Stängel ist kantig, gerillt und oft rötlich schimmernd. Er wächst aufrecht und verzweigt sich erst im oberen Bereich.
  • Blätter: Die Blätter sind frischgrün, gefiedert und weisen unregelmäßige, gezähnte Einschnitte auf. Oft sind sie zart behaart. Ein typisches Merkmal ist das Vertrocknen vieler Blätter während der Hauptblütezeit.
  • Blüten: Die leuchtend goldgelben Blüten ähneln Margeriten und sitzen in 15 – 20 mm großen Blütenkörbchen zusammen. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis Oktober, wobei der Schwerpunkt um den Jakobstag (25. Juli) liegt. Nach der Blüte entwickeln sich Samen, die an kleinen Schirmchen hängen und so die Verbreitung der Pflanze fördern.

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Neben dem Aussehen ist der unangenehme Geruch der Blätter beim Zerreiben ein wichtiges Erkennungsmerkmal des Jakobskreuzkrauts.

Jakobskreuzkraut von Johanniskraut unterscheiden

Im Garten ist die korrekte Bestimmung von Pflanzen essenziell, besonders wenn es sich um ähnlich aussehende Arten mit unterschiedlichen Eigenschaften handelt. Dies gilt insbesondere für das Jakobskreuzkraut und das Johanniskraut. Hier sind einige Merkmale, die Ihnen bei der Unterscheidung helfen:

  • Blätter: Johanniskrautblätter bleiben eher klein und erreichen meist eine maximale Größe von drei Zentimetern. Die Blätter des Jakobskreuzkrauts sind größer und häufig behaart.
  • Blüten: Die Blüten unterscheiden sich deutlich. Das Johanniskraut besitzt fünf sternförmig angeordnete Blütenblätter, während das Jakobskreuzkraut durch seine margeritenähnlichen, leuchtend gelben Blüten mit 13 bis 16 strahlenförmigen Blättern auffällt.
  • Knospen: Zerreiben Sie die Knospen der Pflanzen. Beim Johanniskraut tritt ein roter Saft aus, während die Knospen des Jakobskreuzkrauts trocken bleiben.
  • Wuchs: Das Jakobskreuzkraut wächst oft buschiger, während das Johanniskraut aufrecht und straff in die Höhe strebt.

Giftigkeit des Jakobskreuzkrauts

Das Jakobskreuzkraut stellt ein erhebliches Gesundheitsrisiko für Mensch und Tier dar. Es enthält Pyrrolizidinalkaloide, die schwere Leberschäden bis hin zum Leberversagen verursachen können. Diese sekundären Pflanzenstoffe dienen der Pflanze als Schutz vor Fressfeinden, sind jedoch für Säugetiere und Menschen giftig. Die Alkaloide bleiben auch nach dem Trocknen der Pflanze in Heu oder Silage aktiv und können so unbemerkt aufgenommen werden.

Die Gefahren des Jakobskreuzkrauts sollten nicht unterschätzt werden:

  • Die Giftstoffe reichern sich in der Leber an: Bei regelmäßiger Aufnahme, auch in geringen Mengen, sammeln sich die giftigen Substanzen in der Leber an und können chronische Erkrankungen verursachen.
  • Die Giftigkeit bleibt erhalten: Die Pflanze verliert ihre toxische Wirkung weder im frischen noch im getrockneten Zustand, selbst in Heu oder Silage.
  • Tödliche Gefahr für Weidetiere: Besonders Pferde und Rinder sind anfällig für die Giftstoffe, die tödlich sein können. Schafe und Ziegen sind zwar resistenter, aber ebenfalls gefährdet.

Das Jakobskreuzkraut ist daher ein ernstzunehmendes Problem, nicht nur für die Landwirtschaft, sondern auch für Hobbygärtner und Tierhalter.

Giftstoffe und Symptome

Die im Jakobskreuzkraut enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide stellen ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko dar. Diese sekundären Pflanzenstoffe dienen der Pflanze zwar als Schutz vor Fressfeinden, sind aber für Mensch und Tier hochgiftig. Im Körper werden sie zu lebertoxischen Metaboliten umgewandelt, die langfristig erhebliche Schäden verursachen können.

Die Giftstoffe des Jakobskreuzkrauts sind nicht nur leberschädigend, sondern bergen auch ein erhöhtes Krebsrisiko. Die Toxizität baut sich langsam im Körper auf, und Symptome treten oft erst mit Verzögerung auf. Dies erschwert die frühzeitige Erkennung einer Vergiftung.

Der Verzehr, selbst in geringen Mengen, kann bei Tieren und Menschen schwerwiegende Folgen haben:

  • Erweiterte Pupillen, Schaumbildung vor dem Maul
  • Starke Schweißbildung, Unruhe und Durchfall
  • Apathie bis hin zu Krämpfen und Lahmheitserscheinungen
  • Schwere Bewegungsstörungen, Atemnot und letztlich Leberversagen

Bereits geringe Mengen des Pflanzenmaterials können zu chronischen Lebererkrankungen führen. Pferde und Rinder sind besonders anfällig, während Schafe und Ziegen eine höhere Widerstandsfähigkeit aufweisen, aber nicht immun sind.

Wichtig ist, dass es bei einer Vergiftung durch Jakobskreuzkraut bisher keine heilenden Behandlungsmethoden gibt. Die langfristige Akkumulation der Toxine führt unweigerlich zum schleichenden Leberversagen, was die Ernsthaftigkeit einer Vergiftung unterstreicht.

Maßnahmen bei Vergiftung

Bei Verdacht auf eine Vergiftung durch Jakobskreuzkraut ist schnelles Handeln erforderlich. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie vorgehen sollten:

  1. Medizinische Hilfe suchen: Bei dem geringsten Verdacht auf eine Vergiftung mit Jakobskreuzkraut sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen oder ein Krankenhaus kontaktieren.
  2. Nicht eigenständig behandeln: Vermeiden Sie eigene Heilversuche und konsultieren Sie stattdessen medizinische Fachkräfte.
  3. Pflanzenteile entfernen: Sollten noch Teile der Pflanze im Mund sein, spucken Sie diese sofort aus.
  4. Mund ausspülen: Spülen Sie den Mund gründlich mit Wasser aus, um eventuelle Pflanzenreste zu entfernen.
  5. Ruhe bewahren: Bewahren Sie Ruhe und vermeiden Sie Panik.
  6. Reichlich Flüssigkeit zu sich nehmen: Trinken Sie viel Wasser, um die Ausscheidung der Giftstoffe über die Nieren zu fördern.

Symptome einer Vergiftung können erweiterte Pupillen, Schaumbildung vor dem Maul, starke Schweißbildung, Unruhe, Durchfall, Apathie, Krämpfe, Taumel, Lahmheit und Atemnot sein. Der Verzehr von Jakobskreuzkraut, auch in geringen Mengen, kann gravierende gesundheitliche Folgen haben und erfordert umgehend ärztliche Betreuung.

Bekämpfung des Jakobskreuzkrauts

Die Bekämpfung des Jakobskreuzkrauts erfordert eine sorgfältige und nachhaltige Vorgehensweise, da die Pflanze tiefe Pfahlwurzeln ausbildet. Mehrere Methoden stehen zur Verfügung:

Manuelle Entfernung:

  • Graben Sie die Pflanze mitsamt den Wurzeln tief aus, um ein Nachwachsen zu verhindern. Diese Methode ist besonders effektiv bei geringem Befall.
  • Entsorgen Sie ausgegrabene Pflanzen in verschlossenen Säcken, um eine Aussaat zu verhindern.

Chemische Bekämpfung:

  • In bestimmten Fällen kann der Einsatz chemischer Mittel erforderlich sein, um das Jakobskreuzkraut umfassend zu bekämpfen.
  • Aufgrund von Umweltüberlegungen und möglichen gesetzlichen Einschränkungen ist eine fachmännische Anwendung ratsam.

Verhinderung der Samenausbreitung:

  • Entfernen Sie die Pflanzen frühzeitig, um eine Samenbildung und somit eine weite Verbreitung des Jakobskreuzkrauts zu verhindern.
  • Überwachen Sie befallene Flächen regelmäßig, um neu auftretende Pflanzen rechtzeitig zu entfernen.

Die manuelle Entfernung und die Verhinderung der Samenausbreitung sind die umweltfreundlichsten Methoden und sollten daher bevorzugt werden. Eine chemische Bekämpfung sollte nur als letzte Option und unter professioneller Anleitung in Betracht gezogen werden.

Bilder: mr_coffee / iStockphoto