Jakobskreuzkraut

Giftiges Jakobskreuzkraut: Meldepflicht und Bekämpfung

Jahrelang wurde Jakobsgreiskraut unbesorgt im Saatgut zur Begrünung von Straßenrändern, Bahngleisen und Brachflächen ausgebracht. Durch das wärmere Klima der letzten Jahre und immer Flächen ohne geschlossene Grasnarbe breitet sich das für Menschen und Tiere giftige Kraut in den letzten Jahren zunehmend aus.

AUF EINEN BLICK
Gibt es eine Meldepflicht für Jakobskreuzkraut in Deutschland?
In Deutschland besteht derzeit keine Meldepflicht für das giftige Jakobskreuzkraut. Anders sieht es in Ländern wie Irland, Österreich und der Schweiz aus, wo die Pflanze meldepflichtig ist und die Landbesitzer zur Bekämpfung angehalten sind.

Toxizität des Jakobskreuzkrauts

Das Jakobsgreiskraut enthält hochgiftige Pyrrolizidin-Alkaloide, die sich in der Leber anreichern. Fressen die Tiere regelmäßig von der Pflanze, führen diese Stoffe schleichend zu einem qualvollen Tod. Derzeit gibt es keinerlei Behandlungsmöglichkeiten. Über Milch und Honig gelangen die Giftstoffe auch in die Nahrungsmittelkette. Für die steigende Zahl von Lebererkrankungen beim Menschen machen Experten die Ausbreitung des Jakobskreuzkrauts verantwortlich.

Keine Meldepflicht

In Irland, Österreich und der Schweiz ist die Pflanze bereits meldepflichtig. In Deutschland jedoch besteht derzeit keine Meldpflicht, auch wenn diese von vielen Tierhaltern ausdrücklich gefordert wird. Wegen der Giftigkeit für Menschen und Tiere sowie der zunehmenden Verbreitung des Jakobsgreiskrauts ist jeder Landbesitzer in diesen Ländern dazu angehalten, das Jakobskreuzkraut aktiv zu bekämpfen.

Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz betrachtet die zunehmende Verbreitung mit Sorge. Gleichzeitig weist die Bundesregierung darauf hin, dass das Jakobskreuzkraut eine einheimische Pflanze ist, die auf einigen Flächen nicht bekämpft werden darf.

Kein Kreuzkraut mehr im Saatgut

Seit 2009 bieten deutsche Saatguthersteller ausschließlich kreuzkraut-freie Mischungen an. Bis zu diesem Zeitpunkt waren in den Mischungen bis zu 4 Prozent Jakobsgreiskraut-Samen enthalten. Dies ist zur Eindämmung der Bestände sehr zu begrüßen.

Empfohlene Bekämpfungsmaßnahmen

Damit eine weitere Ausbreitung verhindert wird, werden nachfolgende Maßnahmen empfohlen:

  • Samenbildung des Jakobskreuzkrauts durch rechtzeitiges Mähen verhindern.
  • Einzelpflanzen ausstechen. Es dürfen keine Wurzelreste in der Erde verbleiben, aus denen sich eine neue Pflanze bilden würde.
  • Exzessive Beweidung vermeiden.
  • Dichte Grasnarbe durch Nachsaat erhalten.
  • Bei starkem Befall chemisch bekämpfen, sobald die Rosette eine Wuchshöhe von 15 Zentimetern erreicht hat.

Tipp

Tragen Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit bei allen Arbeiten Handschuhe (10,00€ bei Amazon*). Die Wirkstoffe des Jakobsgreiskrauts können in geringen Mengen auch über die Haut aufgenommen werden. Da sie sich in der Leber anreichern besteht die Gefahr einer schleichenden Vergiftung.

Bilder: Whiteway / iStockphoto