Wie giftig ist das Kraut wirklich?
Jakobsgreiskraut enthält Pyrrolizidin-Alkaloide die in der Leber zu giftigen Substanzen verstoffwechselt werden. Pferde und Schweine, aber auch Rinder reagieren besonders empfindlich auf diese Stoffe. Da sich das Kraut immer weiter verbreitet, geht von ihm auch eine nicht zu unterschätzende Gefahr für den Menschen aus. In Milch und Honig wurden die giftigen Stoffe, für die es derzeit keinen einheitlichen Grenzwert gibt, bereits nachgewiesen.
Je wärmer desto toxischer
Die giftigen Substanzen des Jakombskreuzkrauts variieren von Pflanze zu Pflanze und sind in rund 500 Strukturen mit unterschiedlichen Eigenschaften nachweisbar. Das Wirkungsspektrum auf Tier und Mensch reicht von unschädlich bis absolut giftig. Ein Jakobsgreiskraut, das in einer Höhenlage der Alpen gedeiht kann völlig ungefährlich sein während eines, das im Flachland wächst, hochgiftig wirkt. Prinzipiell kann jedoch gesagt werden: Je wärmer das Gebiet ist, in denen das Jakobskreuzkraut gedeiht, desto toxischer wirkt es.
Gefahr für den Menschen
Eine Vergiftung mit Jakobskreuzkraut kann längere Zeit unbemerkt bleiben, weil zunächst keine eindeutigen Symptome auftreten. Die Giftstoffe werden in der Leber verstoffwechselt und wirken dort langzeittoxisch. Experten vertreten die Meinung, dass die steigende Zahl von Lebererkrankungen auch auf die hohe Dunkelziffer von Kreuzkräuter-Vergiftungen beim Menschen zurückzuführen sind.
Anders als bei bekannten Giftpflanzen wie der Tollkirsche erfolgt eine Vergiftung mit Jakobsgreiskraut schleichend über einen längeren Zeitraum. Die toxischen Pyrrolizidin-Alkaloide wirken schon in kleinsten Mengen leberschädigend und sind krebserregend. Wird eine große Menge Jakobskreuzkraut unbeabsichtigt aufgenommen, führt dies innerhalb weniger Tage zum Tod durch Leberversagen.
Tipp
Deutscher Honig weist, wie zwischenzeitlich nachgewiesen wurde, keine oder nur sehr geringe Mengen an Jakobskreuzkraut-Alkaloiden auf. Dennoch ist es sinnvoll, den Honig aus einer bekannten Quelle zu beziehen und darauf zu achten, dass dieser Imker seine Stöcke nicht in der Nähe von Jakobsgreiskraut-Beständen stehen hat.