Goldrute

Goldrute: Pflege, Standort & Vermehrung der Gartenpflanze

Die Gattung Solidago, bekannt als Goldrute, umfasst zahlreiche Arten und Sorten, die mit ihren leuchtend gelben Blütenständen jeden Garten bereichern. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die Herkunft, Eigenschaften, Verwendung und Pflege der verschiedenen Goldrutenarten.

Herkunft

Das Hauptverbreitungsgebiet der Goldrute, auch bekannt als Goldraute, liegt in Nordamerika. Innerhalb der Gattung Solidago gibt es etwa 100 verschiedene Arten. In Europa ist lediglich die Gewöhnliche Goldrute (Solidago virgaurea) heimisch, die auch in Teilen Asiens und Nordafrikas vorkommt. Bekannte nordamerikanische Arten wie die Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) und die Riesen-Goldrute (Solidago gigantea) wurden im 17. Jahrhundert nach Europa eingeführt und gelten heute als invasive Neophyten.

Die Gewöhnliche Goldrute bevorzugt trockene, nährstoffarme Standorte und kommt oft an Waldrändern, in offenen Wäldern, auf Heiden und Dünen vor. Sie kann in Höhen bis zu 2500 Metern wachsen. Die Kanadische und die Riesen-Goldrute besiedeln vorwiegend Standorte wie Bahndämme und Brachflächen.

In Mitteleuropa kultivierte Goldrutenarten:

  • Gewöhnliche Goldrute (Solidago virgaurea): Bis zu 1 Meter hoch, bildet leuchtend gelbe Blütenköpfchen.
  • Kanadische Goldrute (Solidago canadensis): Wuchshöhen von 50 cm bis 2 Meter, üppige Blütenstände.
  • Riesen-Goldrute (Solidago gigantea): Kann bis zu 2,5 Meter hoch werden, beeindruckende Blütenstände.

Die verschiedenen Goldrutenarten bieten eine große Vielfalt an Wuchshöhen und Blütenformen und sind sowohl in der Natur als auch in Gärten vielseitig einsetzbar.

Blüte

Goldruten gehören zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) und zeichnen sich durch ihre markanten gelben Blüten aus. Diese sind in Trauben angeordnet und bestehen aus vielen kleinen, körbchenförmigen Einzelblüten. Die Blütezeit variiert je nach Art von Juli bis Oktober.

Die Blütenstände der Goldrutenarten im Detail:

  • Gewöhnliche Goldrute (Solidago virgaurea): Locker, buschige Blütenstände, 10 bis 15 mm große Blütenkörbchen, Blütezeit von Juli bis Oktober.
  • Kanadische Goldrute (Solidago canadensis): Kleine, zahlreiche Körbchen in üppigen Blütenständen, Blütezeit von Juli bis Oktober.
  • Riesen-Goldrute (Solidago gigantea): Dichte, spitzen Rispen mit kleinen Körbchen, Blütezeit von August bis Oktober.

Bemerkenswerte gartenwürdige hybride Sorten:

  • ‚Golden Shower‘: Ca. 80 cm hoch, üppige Blütenstände.
  • ‚Strahlenkrone‘: 50–60 cm hoch, strahlenförmige Blütenstände.
  • ‚Fireworks‘: 80–100 cm hoch, feuerwerksartige Blütenstände.
  • ‚Golden Fleece‘: Herbstblühend, etwa 60 cm hoch.

Die Blüten der Goldrute sind wichtige Nahrungsquellen für Insekten in der späten Vegetationsperiode. Die Strahlenblüten und Röhrenblüten leuchten in gelber Farbe und sorgen für ein beeindruckendes Erscheinungsbild.

Wuchs

Goldruten sind ausdauernde, krautige Pflanzen, die je nach Art eine Wuchshöhe von 10 cm bis 2,5 m erreichen können. Sie unterscheiden sich durch folgende Merkmale:

  • Vegetative Vermehrung: Bildung von Rhizomen zur robusten Ausbreitung.
  • Stängel: Meist aufrecht, gelegentlich verholzend und stabilisierend.
  • Blätter: Wechselständig, meist einfach, glatt oder behaart, oft gesägte Blattränder.

Typische Vertreter:

  • Gewöhnliche Goldrute (Solidago virgaurea): 40 cm bis 1 Meter hoch.
  • Kanadische Goldrute (Solidago canadensis): Bis zu 2 Meter hoch.
  • Riesen-Goldrute (Solidago gigantea): Bis zu 2,5 Meter hoch.

Ihre Rhizome tragen zur Anpassungsfähigkeit an verschiedene Standorte bei, wodurch Goldruten sowohl in natürlichen als auch in menschlich geprägten Landschaften gut gedeihen.

Welcher Standort ist geeignet?

Goldruten sind anpassungsfähige Pflanzen, die sich auf unterschiedlichen Böden und unter variablen Lichtverhältnissen wohlfühlen, bevorzugen jedoch sonnige Standorte.

  • Gewöhnliche Goldrute (Solidago virgaurea): Gedeiht auf mäßig frischen bis trockenen, sandigen, steinigen oder lehmigen Böden. Toleriert auch Halbschatten.
  • Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) und Riesen-Goldrute (Solidago gigantea): Bevorzugen sehr sonnige Standorte, ideal an Bahndämmen, Brachflächen und Ufern.

Kleinere Arten wie die Zwerg-Goldrute (Solidago virgaurea var. minutissima) sind ideal für Beete. Großwüchsige Sorten eignen sich gut als Solitärpflanzen oder Sichtschutz. Wichtig ist ein gut durchlässiger Boden zur Vermeidung von Staunässe.

Blätter

Die Blätter der Goldrute sind überwiegend lanzettlich und wechselständig am Stängel angeordnet. Sie können bis zu 15 cm lang werden und zeichnen sich durch folgende Merkmale aus:

  • Oberflächenbeschaffenheit: Glatt oder behaart.
  • Blattstiel: Unterscheidet sich je nach Art.
  • Blattrand: Häufig gesägt oder glatt.
  • Färbung: Kräftig grün in der Wachstumsperiode.

Diese texturale Vielfalt ermöglicht der Goldrute eine hohe Anpassungsfähigkeit an verschiedene Standortbedingungen.

Invasive Arten

Die Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) und die Riesen-Goldrute (Solidago gigantea) sind in Europa als invasive Arten bekannt. Sie breiten sich schnell aus und können heimische Pflanzenarten verdrängen. Gegenmaßnahmen umfassen:

  • Präventiv: Keine invasiven Arten pflanzen und rechtzeitig vor der Samenreife zurückschneiden.
  • Direkt: Pflanzen samt Rhizomen ausgraben und betroffene Flächen regelmäßig mähen. Chemische Bekämpfung nur als letzte Option nutzen.

Die invasiven Eigenschaften dieser Arten machen sie einerseits zu wichtigen späten Nahrungsquellen für Insekten, andererseits gefährden sie die heimische Flora und Fauna. Nicht-invasive Alternativen oder gartenwürdige Hybriden sind empfehlenswert.

Sorten & Arten

Beliebte und gartenwürdige Goldruten-Sorten:

  • Gewöhnliche Goldrute (Solidago virgaurea): 40–100 cm hoch, lockere Blütenstände.
  • Kleine Goldrute (Solidago cutleri): 20–40 cm hoch, ideal für Blumenbeete.
  • Zwerg-Goldrute (Solidago virgaurea var. minutissima): Maximal 10 cm hoch, geeignet für Steingärten.

Hybriden und andere Sorten:

  • ‚Golden Shower‘: 80 cm hoch, üppige Blütenpracht.
  • ‚Strahlenkrone‘: 50–60 cm hoch, strahlenförmige Blütenstände.
  • ‚Fireworks‘: 80–100 cm hoch, beeindruckende Blütenstände.
  • ‚Golden Fleece‘: Spätblühend, 60 cm hoch.

Diese Vielfalt ermöglicht eine Anpassung an verschiedenste Gartenbedürfnisse und -gestaltungen.

Goldrute pflegen

Goldruten sind pflegeleichte Pflanzen, erfordern aber einige Maßnahmen:

  • Gießen: Gründliches und durchdringendes Gießen bei Trockenheit, regelmäßigeres Gießen im Kübel.
  • Düngen: Im Frühjahr etwas Kompost oder Hornspäne genügt.
  • Kontrolle: Wurzelsperre zur Ausbreitungsverhinderung, Rückschnitt nach der Blütezeit.

Regelmäßiges Teilen alle drei bis vier Jahre fördert die Pflanzengesundheit und die Blühfreudigkeit. Goldruten sind frosthart und benötigen keinen speziellen Winterschutz.

Pflanzung

Die Pflanzung von Goldruten kann im Frühling oder Herbst erfolgen. Wählen Sie einen sonnigen und gut durchlässigen Standort. Empfehlungen:

  • Hochwüchsige Sorten: 3–5 Pflanzen pro Quadratmeter.
  • Kleinere Sorten: Mehr Pflanzen pro Quadratmeter.

Methoden zur Vermehrung umfassen Teilung, Aussaat und Stecklinge.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Goldruten sind anspruchslos, bevorzugen jedoch gut durchlässige Böden. Ideale Bedingungen:

  • Durchlässigkeit: Vermeidung von Staunässe.
  • Feuchtigkeit: Mäßig feuchte bis trockene Böden geeignet.
  • Bodenart: Von sandig-lehmig bis sandig-humos. Kanadische und Riesen-Goldrute bevorzugen feuchtere Böden.

Je nach Art variieren die idealen Bodenbedingungen minimal, doch jeder Boden sollte gut durchlässig und nährstoffreich sein.

Verwendung

Goldruten sind vielseitig nutzbar:

  • Gartenpflanze: Verschönern Beete, Rabatten, Steingärten.
  • Schnittblume: Lange haltbare Blütenstände.
  • Bienenweide: Nahrungsquelle bis in den Herbst.

In der Medizin werden Goldruten aufgrund ihrer entzündungshemmenden, entwässernden und antimykotischen Eigenschaften geschätzt. Sie sind auch als Färbepflanzen bekannt.

Goldrute richtig schneiden

Das Schneiden der Goldrute ist zentral, um die Pflanzengesundheit zu fördern und deren unkontrollierte Ausbreitung zu verhindern:

  1. Kanadische Goldrute: Schneiden nach der Blütezeit, aber vor der Samenreife.
  2. Allgemeiner Rückschnitt im Frühjahr: Entfernen vertrockneter Pflanzenteile.

Handschuhe schützen vor möglichen allergischen Reaktionen. So bleibt die Pflanze vital und kontrolliert.

Goldrute vermehren

Goldruten können durch Teilung, Aussaat oder Stecklinge vermehrt werden:

  1. Teilung: Im Frühjahr oder Herbst.
  2. Aussaat: Im späten Frühjahr.
  3. Stecklinge: Im Sommer aus frischen Trieben.

Jede Methode hat spezifische Vorteile und fördert eine gesunde Pflanze.

Giftigkeit

Goldruten sind im Allgemeinen ungiftig für Menschen und Tiere, sollten jedoch nicht in großen Mengen über einen längeren Zeitraum konsumiert werden. Kontaktallergien können bei empfindlichen Personen auftreten, und die Pollen stehen im Verdacht, Heuschnupfen auszulösen.

Zusammengefasst, bietet die Goldrute eine beeindruckende Mischung aus dekorativen und funktionalen Eigenschaften und ist eine wertvolle Bereicherung für jeden Garten.

Häufig gestellte Fragen

Können Goldruten Allergien auslösen?

Ja, der häufige Kontakt mit Goldruten kann bei empfindlichen Personen Kontaktallergien auslösen. Die Pollen der Goldrute stehen außerdem im Verdacht, Heuschnupfen zu verursachen, obwohl sie in der Regel schwer und klebrig sind und nicht weit fliegen können.

Welche medizinische Anwendung hat die Goldrute?

Goldruten werden in der Naturheilkunde oft verwendet, insbesondere bei Harnwegsbeschwerden, Gicht und Rheuma. Sie wirken entzündungshemmend, entwässernd und antimykotisch. Die gängigste Anwendung ist als Tee oder Tinktur.

Was macht die Kanadische und Riesen-Goldrute invasiv?

Diese Arten verbreiten sich rasch, sowohl über Samen als auch durch Rhizome, und können heimische Pflanzen verdrängen. Besonders dominant sind sie an durch menschliche Eingriffe geprägten Standorten wie Bahndämmen und Brachflächen.

Ist es möglich, Goldruten im eigenen Garten zu kontrollieren?

Ja, durch gezielte Maßnahmen wie rechtzeitigen Rückschnitt vor der Samenreife, das Ausgraben von Rhizomen und regelmäßiges Teilen der Pflanzen können Goldruten effektiv kontrolliert werden. Eine Wurzelsperre kann zudem die Ausbreitung einschränken.

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