Sonnenauge

Sonnenauge: Pflege, Standort und Vermehrung leicht gemacht

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Die exotisch anmutenden Sonnenaugen ziehen während ihrer späten Blütezeit die Aufmerksamkeit auf sich. Damit die Pflanzen eine üppige Blütenpracht entwickeln, benötigen sie einen speziellen Standort. Ist der perfekte Platz gefunden, gestaltet sich die weitere Pflege einfach.

sonnenauge
Das sonnenliebende Sonnenauge stammt ursprünglich aus Mexiko
AUF EINEN BLICK
Was sind die besten Bedingungen für die Anzucht von Sonnenaugen?
Sonnenaugen (Heliopsis) sind attraktive, langlebige und pflegeleichte Stauden, die sich durch ihre großen, gelb-goldenen Blüten von Juni bis Oktober auszeichnen. Sie bevorzugen einen vollsonnigen Standort, nährstoffreiche, durchlässige Böden und eine regelmäßige Bewässerung ohne Staunässe.

Herkunft

Die Sonnenaugen stellen eine Gattung mit wissenschaftlicher Bezeichnung Heliopsis dar, die zwischen 14 und 18 Arten umfasst. Die Korbblütler stammen ursprünglich aus Mexiko. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich bis in die südlichen USA und über das zentrale Amerika bis nach Bolivien und Peru. In Mitteleuropa ist Heliopsis helianthoides var. scabra eine bedeutsame Zierpflanze. Die Varietät stammt vom Gewöhnlichen Sonnenauge ab.

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Wachstum

Sonnenaugen sind ein- bis zweijährig oder ausdauernd. Die Gartenformen werden mehrjährig kultiviert. Sie erreichen Wuchshöhen zwischen 30 und 170 Zentimeter. Ihre Stängel wachsen aufrecht oder leicht überhängend. Die Pflanzen dehnen sich auf 60 bis 80 Zentimeter in der Breite aus. Sie verzweigen an ihrer Basis knapp über dem Boden und wachsen buschig und locker. Mit Hilfe eines unterirdischen Rhizoms überdauern mehrjährige Pflanzen.

Blätter

Heliopsis helianthoides entwickelt gegenständig angeordnete Blätter mit eilanzettlicher und spitz zulaufender Blattspreite. Ihr Rand ist gesägt. Die Basis der Spreite verschmälert sich und geht allmählich in den Stiel über. Auf Ober- und Unterseite sind die dunkelgrün gefärbten Blätter behaart.

Blüte

Zwischen Juni und Oktober entwickeln Sonnenaugen auffallend große und gelbe bis goldfarbene Blütenköpfe. Sie stehen auf langen Stielen, die end- oder blattachselständig sind. Die Blütenköpfe bestehen aus den äußeren Strahlenblüten und den inneren Zungenblüten. Diese sind hell oder dunkel gefärbt und bilden einen ästhetischen Kontrast zu den gelben Strahlenblüten.

Ihre Erscheinung brachte der Gattung den wissenschaftlichen Namen Heliopsis ein, was übersetzt „sonnenähnlich“ bedeutet. Die zahlreichen Sorten können einfache, halbgefüllte oder gefüllte Blütenkörbchen entwickeln.

Frucht

Nach der Befruchtung verwandeln sich die Blüten zu nussähnlichen Früchten, die unter Botanikern als Achäne bezeichnet werden. Sie sind bräunlich bis schwarz-braun gefärbt und besitzen meist einen federartigen Haarkelch. Nicht alle Sorten entwickeln Früchte. Halbgefüllte oder gefüllte Sonnenaugen können nicht befruchtet werden.

Verwendung

Der locker buschige bis schmale Habitus macht das Sonnenauge zur perfekten Pflanze für kleine Beete. Es benötigt wenig Platz und bevorzugt einen Standort im Vordergrund von Staudenanpflanzungen. Setzen Sie das Gewächs in kleinen Gruppen zusammen, um die ästhetische Wirkung zu intensivieren. Die Blütenschmuckpflanze dekoriert Beete, Rabatte und Blumenwiesen.

Neben Hoher Flammenblume, halbhohen Gräsern und Astern kommt das Sonnenauge gut zur Geltung. Sie können Heliopsis-Arten zur Beschattung niedrig wachsender Stauden pflanzen, die halbschattige Bedingungen bevorzugen. Durch die späte Blütezeit ist die Pflanze eine wichtige Nektar- und Pollenquelle im Spätsommer und Herbst. Die Blütenstängel eignen sich als Schnittblumen für Sträuße und Vasen.

Sonnenaugen eignen sich für:

  • wilde Naturgärten
  • artenreiche Bauerngärten
  • bunte Blumengärten
  • sandige Steingärten

Welcher Standort ist geeignet?

Sonnenaugen bevorzugen einen Standort in vollsonniger Lage. Im lichten Halbschatten gedeihen sie weniger prachtvoll. Die Art wächst in ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet auf trockenen und warmen Hängen oder auf feuchten Wiesen.

Welche Erde braucht die Pflanze?

Ein nährstoffreiches Substrat ermöglicht dem Sonnenauge ideale Wachstumsbedingungen. Obwohl die Pflanzen in der Natur auf trockenen Böden wachsen, bevorzugen sie frische bis feuchte Verhältnisse. Alkalische oder leicht saure Böden werden vom Sonnenauge toleriert. Sie wachsen sowohl auf normaler Gartenerde als auch auf steinigen, sandigen oder lehmhaltigen Böden. Das Substrat sollte eine hohe Durchlässigkeit aufweisen, denn Staunässe vertragen die Wurzeln nicht.

Der richtige Pflanzabstand

Sie können Heliopsis helianthoides zwischen Frühjahr und Herbst im Beet auspflanzen. Da die Pflanzen im Laufe der Zeit dichte Horste entwickeln, sollten Sie bei der Pflanzung auf ausreichend Abstand achten. Auf einem Quadratmeter finden zwischen vier und sechs Pflanzen Platz. Ideal ist ein Abstand von 45 Zentimeter. Orientieren Sie sich beim Pflanzabstand an der zu erwartenden Wuchsbreite. Der minimale Abstand sollte der halben Wuchshöhe entsprechen.

Vorbereitungen für die Pflanzung:

  • Boden auflockern und alte Pflanzenteile entfernen
  • stark sandige Böden mit Kompost verbessern
  • schwere Lehmböden mit Sand vermischen

Sonnenauge vermehren

Wenn ältere Stauden blühfaul werden oder zu dicht wachsen, können die Bestände durch Teilung verjüngt und ausgelichtet werden. Die Maßnahme eignet sich auch zur Vermehrung und kann alle zwei bis drei Jahre im Frühling erfolgen.

Graben Sie den Wurzelballen aus und zerteilen Sie das Rhizom mit einem Spaten in mehrere Stücke. Abgestorbene Wurzeln werden entfernt, bevor die Teilpflanzen in das vorbereitete Pflanzloch gesetzt werden. Gießen Sie nach den Umpflanzarbeiten durchdringend und mulchen Sie den Boden. In den folgenden zwei Wochen benötigen die Pflanzen viel Wasser.

Aussaat

Die Samen werden sechs Wochen vor dem Auspflanzen auf nährstoffarmer Anzuchterde vorgezogen. Als Substrat können Sie Kakteenerde oder Kokosfasern verwenden. Die Samen werden ab Ende März oder Anfang August ausgesät und leicht angedrückt. Ideale Keimbedingungen herrschen im Minigewächshaus, da hier Temperatur und Luftfeuchtigkeit hoch sind.

Wenn die Keimlinge drei bis vier Zentimeter hoch sind, werden sie in Töpfe vereinzelt und allmählich an die Außentemperaturen gewöhnt. Anschließend können die Jungpflanzen ins Freiland gesetzt werden. Bei einer Pflanzung im Herbst entwickeln die Pflanzen im zweiten Jahr erstmalig Blüten.

Sonnenauge im Topf

Kleinere Sorten eignen sich für die Kübelpflanzung. Um hoch wachsende Sonnenaugen im Pflanzkübel zu kultivieren, benötigen Sie ausreichend Platz. Pflanzen Sie Sonnenaugen in tiefe Gefäße aus Ton, die mit einer Drainage ausgestattet wurden. Abflusslöcher verhindern einen Wasserstau im Topfboden. Stellen Sie den Kübel an einen sonnigen und windgeschützten Platz, damit die hohen Stängel prächtig blühen und nicht abknicken. Als Stütze empfehlen sich Bambusstäbe.

Sonnenauge gießen

Heliopsis-Arten sind trockentolerant. Frische Verhältnisse gewährleisten ein gesundes und kräftige Wachstum, daher sollten Sie die Pflanze in lang anhaltenden Trockenperioden regelmäßig gießen. Sobald die oberste Bodenschicht angetrocknet ist, erfolgt die nächste Bewässerung. Sie können den Boden mulchen, um ihn vor übermäßiger Austrocknung zu schützen.

Sonnenauge richtig düngen

Der Nährstoffbedarf von Sonnenaugen ist mäßig. Wenn der Boden humos ist, müssen Sie nur wenig düngen. Arbeiten Sie beim Auspflanzen Kompost in den Boden ein. Diese Maßnahme kann jedes Jahr im Frühling wiederholt werden. Sonnenaugen zehren den ganzen Sommer von den Nährstoffen, sodass keine zusätzliche Düngung erforderlich ist.

Wenn die Pflanzen im Kübel oder auf mageren Böden wachsen, erfreuen sie sich über eine regelmäßige Versorgung mit organisch-mineralischen Düngern. Geben Sie den Pflanzen im Frühjahr und kurz vor der Blüte Flüssigdünger in geringer Konzentration. Eine Überdosierung führt dazu, dass die Stauden lange Triebe und viel Laub aber keine Blüten entwickeln.

Sonnenauge richtig schneiden

Schneiden Sie verblühte Stängel regelmäßig ab, um die Entwicklung neuer Blüten zu fördern. So können Sie die Blütezeit verlängern, bis die ersten Nachtfröste auftreten. Ein radikaler Rückschnitt kann bei Bedarf im Frühjahr vor dem Neuaustrieb erfolgen, wenn die Staude unansehnlich wirkt und sparrig wächst.

Schneiden Sie die Stängel bis auf eine Handbreit über dem Boden zurück. Die Pflanze treibt anschließend neu aus und bildet dichtere Verzweigungen. Sobald das Sonnenauge Blätter entwickelt hat, sollte es nicht mehr zurückgeschnitten werden. Schnittmaßnahmen im Herbst führen dazu, dass die Pflanze nicht mehr ausreichend Energie im Rhizom einlagern kann.

Winterhart

Sonnenaugen erweisen sich als frostharte Gewächse, die keinen Winterschutz benötigen. Kübelpflanzen sollten entsprechend vor Bodenfrost geschützt werden. Das Substrat gefriert im Topf schneller als im Beet. Überwintern Sie die Töpfe an einem geschützten Standort nahe einer südlich ausgerichteten Hauswand. Achten Sie darauf, dass sich kein Regenwasser oder Schnee im Kübel ansammelt.
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Schädlinge

Sonnenaugen sind robust gegen Krankheiten oder Schädlinge. Es kommt selten zu einem Schädlingsbefall, wenn die Pflanzen an suboptimalen Standorten wachsen oder durch falsche Pflegemaßnahmen geschwächt sind.

Blattläuse

Kranke und geschwächte Pflanzen werden gelegentlich von Blattläusen befallen, die sich im Frühjahr massenhaft ausbreiten. Entfernen Sie die Schädlinge mit einem Tuch und besprühen Sie die Pflanze mit einer ölhaltigen Lösung (28,00€ bei Amazon*). Achten Sie nach der Behandlung auf eine gute Belüftung.

Schnecken

Im Frühjahr sind die frisch austreibenden Blätter und Triebe eine wertvolle Nahrungsquelle für Schnecken. Verteilen Sie Kieselsteine oder Kaffeesatz auf dem Substrat. Die Schädlinge haben es auf bestimmte Sorten besonders abgesehen. Die ‚Spitzentänzerin‘ scheint ein echter Leckerbissen zu sein.

Pilzbefall

In sehr feuchten Jahren können Sonnenaugen vom Falschen Mehltau befallen werden. Sie hinterlassen weißlich-graue oder braune Überzüge auf den Unterseiten der Blätter. Oberseits bilden sich gelbe bis bräunliche Flecken. Schneiden Sie kranke Pflanzenteile ab und besprühen Sie die Pflanze mit einer Lösung, die reich an Kieselsäure ist. Sie fördert das Zellgewebe, sodass die Sporen nicht mehr in den Organismus eindringen können.

Anleitung für einen Schachtelhalmsud:

  • 750 g frisches Kraut mit fünf Liter Regenwasser aufgießen
  • Sud 24 Stunden ziehen lassen
  • 30 Minuten aufkochen und anschließend abseihen
  • Sud mit Wasser im Verhältnis 1:5 mischen
  • einige Tage ruhen lassen, bis sich kein Schaum mehr bildet
  • vor dem Verwenden nochmals mit Wasser verdünnen im Verhältnis 1:10

Tipp

Pflanzen Sie kleinere Stauden zwischen Gruppenpflanzungen mit dem Sonnenauge. Die niedrigen Arten bilden eine natürliche Stütze für die oft hoch wachsenden Sorten, sodass sich die langen Triebe nicht zu stark zum Boden neigen.

Sorten

  • Goldgrünherz: Gelbe Strahlenblüten, grünes Zentrum. Blüht von Juli bis September. Erreicht Wuchshöhen zwischen 100 und 120 Zentimeter.
  • Spitzentänzerin: Wuchert nicht. Blüten gefüllt, goldgelb, steril. Blüht von Juli bis September. Wächst zwischen 100 und 130 Zentimeter hoch.
  • Venus: Blüten einfach, goldgelb. Blütezeit von Juli bis September. Zwischen 120 und 140 Zentimeter hoch.
  • Summer Nights: Blätter rötlich überlaufen. Blüten einfach, goldgelb mit dunkelrotem Zentrum. Wächst bis 120 Zentimeter hoch.


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Bilder: APugach / Shutterstock