Goldrute: Giftig oder ungefährlich? Risiken und Anwendung
Goldruten sind im Spätsommer ein attraktiver Farbtupfer und locken viele Insekten an. Dieser Artikel beleuchtet die Eigenschaften der Pflanze, von ihrer Heilwirkung über die Anwendung im Garten bis hin zu möglichen Risiken und Verwechslungsgefahren.
Giftigkeit für den Menschen
Goldruten sind für Menschen grundsätzlich ungiftig, und alle Pflanzenteile können bedenkenlos berührt werden. In der Naturheilkunde wird die Pflanze als harntreibendes Mittel bei Harnwegsbeschwerden, Gicht und Rheuma eingesetzt. Dennoch gibt es einige Aspekte, die beachtet werden sollten:
- Allergische Reaktionen: Häufiger Hautkontakt kann bei empfindlichen Personen zu allergischen Reaktionen wie Hautausschlägen führen. Der Pollen der Goldrute kann zudem Heuschnupfen auslösen.
- Vermeidung von Überdosierung: Der regelmäßige Verzehr größerer Mengen, beispielsweise in Form von Tee, sollte vermieden werden, um negative Auswirkungen auf die Gesundheit zu verhindern.
Personen, die auf Korbblütler allergisch reagieren, sollten beim Umgang mit der Goldrute vorsichtig sein.
Giftigkeit für Tiere
Goldruten sind für die meisten Tiere ungefährlich. Sie können die Pflanze berühren und verzehren, jedoch gibt es Ausnahmen:
- Rinder und Pferde: Bei Rindern und Pferden kann der längere Verzehr größerer Mengen von Goldrute zu Vergiftungserscheinungen führen.
- Insekten: Goldrute ist eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten, insbesondere für Bienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen. Diese profitieren von der Pflanze und sind nicht gefährdet.
Anwendung als Heilpflanze
Goldrute wird in der Naturheilkunde vielfältig eingesetzt, vor allem bei Blasenleiden, Harnsteinen und Nierenerkrankungen. Sie wirkt entwässernd, krampflösend und regt durch die Verbesserung der Harnausscheidung den Stoffwechsel an. Zudem findet sie Anwendung bei Rheuma, Gicht und zur Behandlung von Wunden.
Die übliche Anwendung erfolgt in Form von Tee, Tropfen oder Tinkturen:
- Für Goldrutentee überbrühen Sie zwei Teelöffel getrocknete Goldrutenblüten mit 250 ml kochendem Wasser. Nach einer Ziehzeit von zehn Minuten kann der Tee getrunken werden.
- Goldrutentinkturen werden innerlich bei Blasenleiden oder äußerlich als Desinfektionsmittel für kleine Wunden verwendet.
Goldrute wird im Allgemeinen gut vertragen, kann jedoch in einigen Fällen zu Magen-Darm-Beschwerden führen.
Anwendung im Garten
Im Garten ist die Goldrute nicht nur eine attraktive Zierpflanze, sondern auch wertvoll für die Insektenwelt. Sie bietet im Spätsommer eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten. Darüber hinaus kann ein Sud aus Goldrutenblüten vorbeugend gegen Mehltau und Braunfäule verwendet werden. Dafür werden die kleingeschnittenen Blütenköpfe mit kochendem Wasser überbrüht und nach einer Stunde ausgekühlt auf die Blätter gesprüht.
Goldruten lassen sich gut in Staudenbeete integrieren und bieten in Kombination mit anderen Blütenpflanzen interessante Farbspiele. Dank ihrer Ausbreitungsfreudigkeit eignen sie sich auch zur Bodenbedeckung und Erosionskontrolle.
Risiken und Nebenwirkungen
Trotz ihrer Verwendung als Heilpflanze gibt es Risiken und Nebenwirkungen, die bedacht werden müssen:
- Schwangerschaft und Stillzeit: Während Schwangerschaft und Stillzeit sollte die Goldrute nicht angewendet werden, da keine ausreichenden Studien zur Unbedenklichkeit vorliegen.
- Kinder: Auch bei Kindern sollte die Anwendung vermieden werden, da keine ausreichenden Untersuchungen vorhanden sind.
- Herz- oder Nierenerkrankungen: Personen mit eingeschränkter Herz- oder Nierentätigkeit sollten von der Anwendung der Goldrute absehen.
- Allergien: Personen, die auf Korbblütler allergisch reagieren, sollten die Pflanze meiden. Es können Hautausschläge und Juckreiz auftreten.
- Magen-Darm-Beschwerden: In seltenen Fällen kann es zu Beschwerden wie Sodbrennen, Übelkeit oder Durchfall kommen.
Verwechslungsgefahr
Beim Sammeln von Goldrute besteht Verwechslungsgefahr mit einigen hochgiftigen Pflanzen. Dazu gehören:
- Goldregen (Laburnum): Hochgiftig, kann beim Verzehr tödliche Vergiftungen verursachen.
- Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea): Enthält giftige Pyrrolizidinalkaloide, die Leber und Nerven schädigen können.
- Fuchs-Greiskraut (Senecio ovatus): Ebenfalls toxisch, birgt ein Risiko ähnlicher Vergiftungen wie das Jakobskreuzkraut.
Um Verwechslungen zu vermeiden, sollten nur Personen, die sich gut mit Kräutern auskennen, die Goldrute selbst sammeln. Bei Unsicherheiten kann eine pflanzenkundige Person um Hilfe gebeten oder eine Bestimmungs-App genutzt werden.