Distel: Giftig oder essbar? Die Fakten
Disteln sind faszinierende Pflanzen, die sowohl mit Schönheit als auch mit potenziellen Gefahren verbunden sind. Dieser Artikel beleuchtet giftige Distelarten, Symptome einer Vergiftung, allergische Reaktionen und notwendige Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit diesen Pflanzen.
Giftige Distelarten im Garten
Obwohl die meisten Disteln harmlos sind, gibt es einige Arten, bei denen Sie im Garten besondere Vorsicht walten lassen sollten.
Nickende Distel
Die Nickende Distel (Carduus nutans) ist eine auffällige Erscheinung im Garten und eine wertvolle Nahrungsquelle für Wildbienen. Aufgrund ihrer Fähigkeit, hohe Mengen an Nitrat anzureichern, ist vom Verzehr dieser Distelart jedoch dringend abzuraten.
Gewöhnliche Kratzdistel
Die junge Gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium vulgare) ist nach dem Kochen zwar essbar, enthält aber Oxalsäure. Diese kann bei empfindlichen Personen oder in größeren Mengen gesundheitliche Probleme verursachen.
Wenn Sie Disteln in Ihrem Garten kulinarisch nutzen möchten, informieren Sie sich daher unbedingt vorab über die jeweilige Art und deren mögliche Risiken.
Symptome einer Distelvergiftung
Eine Vergiftung durch Disteln kann verschiedene Symptome hervorrufen. Dazu gehören:
- Übelkeit und Erbrechen
- Durchfall, der auch blutig sein kann
- Bauchschmerzen
- Herzrasen und Kreislaufprobleme
- Sehstörungen
- Halluzinationen
- Krampfanfälle
- Muskelschwäche und Lähmungen
- In schweren Fällen Bewusstlosigkeit oder Koma
Sollten Sie eines oder mehrere dieser Symptome nach dem Kontakt mit Disteln bei sich bemerken, suchen Sie bitte umgehend einen Arzt auf.
Allergische Reaktionen auf Disteln
Disteln können bei manchen Menschen allergische Reaktionen auslösen. Besonders bekannt dafür ist die Gewöhnliche Kratzdistel. Die Allergene können bei direktem Hautkontakt zu folgenden Symptomen führen:
- Kontaktdermatitis mit Rötungen, Juckreiz und möglicher Blasenbildung
- Atemwegsreizungen bei empfindlichen Personen, besonders wenn Pflanzenteile zerkleinert werden und Allergene freigesetzt werden
Daher ist es ratsam, bei der Gartenarbeit in der Nähe von Disteln Handschuhe (4,00€ bei Amazon*) und langärmelige Kleidung zu tragen und sich anschließend die Hände zu waschen. Bei Anzeichen einer allergischen Reaktion sollten Sie einen Arzt konsultieren.
Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit Disteln
Um das Risiko einer Vergiftung oder allergischer Reaktionen zu minimieren, sollten Sie beim Umgang mit Disteln einige Vorsichtsmaßnahmen beachten:
- Sichere Identifikation: Bestimmen Sie die Distelart genau, bevor Sie Pflanzenteile verzehren. Meiden Sie unbekannte oder zweifelhafte Arten.
- Schutzkleidung: Tragen Sie beim Umgang mit Disteln Handschuhe (4,00€ bei Amazon*) und langärmelige Kleidung, um Hautkontakt und Verletzungen durch die Stacheln zu vermeiden.
- Vorsichtiges Entfernen: Gehen Sie beim Jäten oder Entfernen von Disteln vorsichtig vor und verwenden Sie geeignetes Werkzeug, um Hautkontakt zu vermeiden.
- Ärztliche Hilfe: Suchen Sie bei Hautreizungen, allergischen Reaktionen oder anderen Symptomen nach dem Kontakt mit Disteln umgehend einen Arzt auf.
Essbare und medizinisch genutzte Distelarten
Neben den potenziell giftigen Distelarten gibt es auch einige Vertreter dieser Pflanzenfamilie, die essbar sind oder als Heilpflanzen genutzt werden.
Mariendistel
Die Mariendistel (Silybum marianum) ist nicht nur eine attraktive Gartenpflanze, sondern enthält auch Silymarin. Dieses Antioxidans, das in den Samen vorkommt, wird zur Behandlung von Leberschäden eingesetzt. Darüber hinaus sind Blätter, Blüten und Wurzeln der Mariendistel essbar.
Artischocke
Die Artischocke (Cynara scolymus) ist ein beliebtes Gemüse, das sowohl roh als auch gekocht verzehrt werden kann. Ursprünglich von einer Wilddistel abstammend, ist sie heute eine geschätzte Kulturpflanze, die im zweiten Jahr bis zu 2 Meter hohe Stängel mit imposanten Blütenständen hervorbringt.