Distel

Distel: Blütenpracht, Symbolik & Verwendung im Überblick

Disteln sind widerstandsfähige Pflanzen mit markanten Blüten und vielfältiger Symbolik. Dieser Artikel beleuchtet ihren Wuchs, ihre Verwendung und ihre kulturelle Bedeutung.

Steckbrief

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Pflanzenart
Krautige Pflanze
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Lebenszyklus
Einjährig (für bestimmte Arten wie Färberdistel)
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Wuchs
Aufrecht, stark verzweigt
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Wuchshöhe
30 cm bis 180 cm
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Blütenfarbe
Weiß, rosa, purpurbläulich, violett, gelb, orange, rot
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Blütenform
Endständig, Korbblüten
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Wuchs

Disteln zeichnen sich durch ihren aufrechten und oft stark verzweigten Wuchs aus. Die meisten Arten entwickeln aus einer Blattrosette kräftige Haupttriebe, die beträchtliche Höhen erreichen können. Die Färberdistel (Carthamus tinctorius), auch als Saflor bekannt, erreicht beispielsweise Höhen von 60 bis 130 Zentimetern. Viele Distelarten besitzen kräftige Pfahlwurzeln, die ihnen in durchlässigen und nährstoffarmen Böden eine stabile Verankerung und einen guten Wasserzugang ermöglichen. Die Pflanzen variieren stark in ihrer Höhe, von kleinen Arten mit etwa 30 Zentimetern Höhe bis hin zu imposanten Vertretern von bis zu 180 Zentimetern.

Die Stängel der Disteln sind häufig kahl, gerieft und zeigen einen weißlichgelben Glanz. An den Enden der Triebe bilden sich die Blütenstände, die mit ihren attraktiven Farben eine Bereicherung für jeden Garten sind. Disteln breiten sich schnell aus und bevorzugen trockene, offene, magere und kalkhaltige Böden.

Blätter

Die stacheligen und oft stark gezähnten Blätter der Disteln variieren stark in Form und Größe. Hier sind einige Beispiele:

  • Golddistel (Scolymus maculatus): Lederige, dornig gelappte Blätter.
  • Gundelia (Gundelia tournefortii): Ovale, längliche und sehr dornige Blätter, die bis zu 20 cm lang werden.
  • Färberdistel (Carthamus tinctorius): Längliche Blätter, 10 bis 15 cm lang und 2,5 bis 5 cm breit, kahl und mit fein dornig gezähnten Rändern. Die untersten Blätter sind eiförmig-länglich und weisen einen kurzen Stiel auf, während die übrigen Blätter länglich bis eilanzettlich und stängelumfassend sind.
  • Saflor: Kräftig grüne, längliche Blätter mit ausgeprägter Mittelrippe und stachelspitzig geformten Rändern, etwa 15 cm lang und 5 cm breit, gegenständig an den Stielen.

Lesen Sie auch

Diese Blattmerkmale tragen zur Anpassungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit der Disteln bei.

Blüte

Disteln bieten eine beeindruckende Vielfalt an Blütenfarben und -formen. Ihre Blütenstände sitzen am Ende der Triebe und ziehen mit ihren markanten Köpfen viele Insekten an.

  • Mariendistel (Silybum marianum): Hat schmale Stängel mit einem weiß- oder rosafarbenen Blütenkorb am oberen Ende.
  • Kugeldistel (Echinops viscosus): Entwickelt purpurbläuliche bis violette Blüten in dichten, kugelförmigen Köpfen.
  • Golddistel (Scolymus maculatus): Bekannt für ihre leuchtend gelben Blüten.
  • Färberdistel (Carthamus tinctorius): Blüten variieren von Gelb über Orange bis Rot. Besonders attraktiv für Bienen und andere Insekten. Jede Pflanze bringt durchschnittlich fünf bis sechs Blüten hervor.

Einige Distelarten wie die Färberdistel sind auch als Schnittblumen beliebt und eignen sich gut zum Trocknen. Die Blütenstände der Färberdistel werden auch für die Herstellung von Farbstoffen verwendet und dienen als Ersatz für Safran.

Früchte

Distelgewächse bilden unterschiedliche Früchte, typischerweise Achänen. Die Färberdistel produziert verkehrt eiförmige oder birnförmige Früchte mit einem hohen Ölanteil. Dieses Öl ist reich an mehrfach ungesättigter Linolsäure und Vitamin E. Die Samen der Färberdistel sind wegen ihres hohen Ölanteils geschätzt. Ein weiteres Beispiel sind die Früchte der Kugeldistel, deren Samen durch Windverbreitung großflächig gestreut werden.

Symbolik

Die Distel ist die Nationalblume Schottlands und symbolisiert Stolz und Standhaftigkeit. Sie findet sich in zahlreichen kulturellen und traditionellen Darstellungen. Darüber hinaus steht die Distel in verschiedenen Kulturen für Wehrhaftigkeit und Schutz. In der Heraldik zählt sie zu den bekanntesten Wappenblumen neben der Rose und der Lilie. In biblischen Texten symbolisiert sie oft die Herausforderungen des Lebens und die Unwirtlichkeit der Welt.

Disteln im Christentum

Im Alten und Neuen Testament nehmen Disteln eine bedeutende symbolische Rolle ein. Sie stehen für die mühsame Arbeit des Ackerbaus und die chaotische, gegenmenschliche Welt. Disteln symbolisieren die Folgen der Sünde und die Vergeudung ungenutzten Potenzials. Im Neuen Testament wird ein Acker, der Disteln hervorbringt, als unfruchtbar und verflucht angesehen. Diese symbolischen Verwendungen verdeutlichen die tiefere metaphysische Bedeutung der Distel.

Disteln in der Heraldik

In der Heraldik ist die Distel eine gemeine Figur und eng mit Schottland verbunden. Sie ziert das schottische Wappen und ist das Emblem der Encyclopædia Britannica. In der Literatur und Volksmusik wird die Distel oft als Symbol für Stolz und Widerstandskraft gegen Widrigkeiten verwendet.

Verwendung

Disteln haben vielfältige Verwendungen in der Floristik, der Küche und der Kosmetik:

  • Floristik: Trockene Disteln und Samenstände eignen sich gut für Trockensträuße.
  • Färben: Historische Nutzung der Blüten zum Färben von Geweben.
  • Öl: Das Öl der Färberdistel ist reich an ungesättigter Linolsäure und Vitamin E, geeignet für Küche, Kosmetik und als Farbstoff.
  • Medizin: Blütenblätter für Teeaufgüsse mit gesundheitlichen Vorteilen.

Diese vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten machen Disteln zu wertvollen Pflanzen in verschiedenen Bereichen.

Sonstiges

Schnecken bevorzugen das Laub von Disteln, daher sollten diese Pflanzen im Garten geschützt werden. Disteln sind anpassungsfähig und gedeihen in verschiedenen Lebensräumen. Sie bevorzugen kalkhaltige, durchlässige Böden und sind besonders widerstandsfähig gegenüber Trockenheit.

Welcher Standort ist geeignet?

Disteln gedeihen optimal an sonnigen und warmen Standorten. Sie bevorzugen trockene, offene, magere und kalkhaltige Böden. Eine gute Drainage ist entscheidend, da Disteln keine Staunässe vertragen.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Für ein optimales Wachstum bevorzugen Disteln durchlässige, nährstoffarme Böden. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden. Gute durchlässige Böden fördern die kräftige Wurzelentwicklung und das gesunde Wachstum der Pflanzen.

Distel pflegen

Disteln sind pflegeleicht und benötigen nur wenig Aufmerksamkeit. Wichtig ist regelmäßiges Gießen im Sommer, vorzugsweise morgens oder abends. Vermeiden Sie es, über Blüten und Blätter zu gießen. Schneckenabwehrmaßnahmen sind besonders bei Jungpflanzen erforderlich. Eine gute Belüftung der Pflanzen verringert das Risiko von Pilzkrankheiten. Disteln können sich durch Selbstaussaat vermehren und sind relativ frosttolerant.

Distel richtig pflanzen

Die beste Zeit, um Disteln zu pflanzen, ist der Frühling. Wählen Sie einen sonnigen Standort mit gut durchlässigem, kalkhaltigem Boden. Säen Sie die Samen direkt an ihrem endgültigen Standort aus und halten Sie den Boden gleichmäßig feucht.

Distel richtig schneiden

Ein regelmäßiger Rückschnitt der Disteln verhindert eine unerwünschte Selbstaussaat und fördert die Pflanzengesundheit. Verwenden Sie eine scharfe Gartenschere (16,00€ bei Amazon*), um verwelkte Blütenstände abzuscheiden, bevor sich Samen bilden. Entfernen Sie auch beschädigte oder kranke Pflanzenteile.

Distel vermehren

Disteln lassen sich einfach durch Aussaat vermehren. Sammeln Sie die Samen im Herbst, lassen Sie sie trocknen und bewahren Sie sie dunkel und trocken auf. Säen Sie die Samen im Frühjahr an einem sonnigen Standort aus und bedecken Sie sie leicht mit Erde. Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht, um eine optimale Keimung zu gewährleisten.

Sorten & Arten

Die Färberdistel beeindruckt mit ihrer farbenfrohen Blütenpracht. Beliebte Sorten sind:

  • ‚Gelber Pinsel‘: Strahlend gelbe Blüten.
  • ‚Feuerschopf‘: Kräftig orange-rote Blüten.
  • ‚Creme Weiß‘: Edle, cremefarbene Blüten.
  • ‚Orange Ball‘: Leuchtend orangefarbene, kugelförmige Blüten.
  • ‚Goldschopf‘: Kräftiger Gelbton.
  • Dornenlose Sorten: Ideal als Zierpflanzen oder Schnittblumen.

Diese Sorten bieten eine vielfältige Auswahl an Farben und Formen für den Garten und die Floristik.

Häufig gestellte Fragen

1. Welche historische Bedeutung hat die Färberdistel?

Die Färberdistel wurde bereits vor über 5.000 Jahren im alten Ägypten als Färberpflanze verwendet. Mumienleinwände und andere Stoffe wurden mit ihr rot gefärbt.

2. Warum wird die Färberdistel auch „Falscher Safran“ genannt?

Die Blüten der Färberdistel dienen als Ersatz für Safran und werden zum Färben von Butter, Margarine und Speiseöl verwendet.

3. Welche Blattmerkmale unterstützen die Anpassungsfähigkeit der Disteln?

Die Blätter der Disteln können je nach Art stark dornig, kahl oder behaart sein und bieten der Pflanze Schutz vor Fressfeinden, während die kräftigen Pfahlwurzeln für eine stabile Verankerung sorgen.

4. Welche speziellen Sorten der Färberdistel eignen sich besonders für die Gartenkultur?

Für die Gartenkultur wurden Sorten mit weniger stacheligen Blättern gezüchtet, wie ‚Creme Weiß‘, ‚Feuerschopf‘, ‚Goldschopf‘ und ‚Orange Ball‘, die alle durch ihre auffälligen Blütenfarben bestechen.

Bilder: Natalia / stock.adobe.com