Distel

Gesund und lecker: Warum sollten wir Disteln essen?

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Disteln sind besser als ihr Ruf, denn viele dieser stacheligen Gewächse weisen ein sehr feines Aroma auf und zählen zu den leider in Vergessenheit geratenen Delikatessen. Welche Disteln Sie essen können und wie diese zubereitet werden, klären wir in diesem Artikel.

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Die Artischocke ist die wohl bekannteste essbare Distel
AUF EINEN BLICK
Kann man Disteln essen und wie schmecken sie?
Ja, die meisten Distel-Sorten sind essbar und schmecken delikat. Die Artischocke ist die bekannteste essbare Distel, während Kratz- und Krause Disteln als Gemüse oder Salat dienen können. Sie besitzen ein feines Aroma, ähnlich Mangold, Weiß- oder Blumenkohl.

Sind Disteln essbar?

Fast alle Distel-Sorten sind für den Verzehr geeignet. Die bekannteste Distel, die häufig in der Küche verwendet wird, dürfte die Artischocke sein. Aber auch alle Teile der einheimischen Kratz- und Krause Distel sind essbar:

  • Aus den Wurzeln dieser Pflanzen wurde in Kriegszeiten wertvolles Mehl gewonnen.
  • Die Blätter und Blüten ergeben einen aromatischen Salat.
  • Die jungen Stängel und Wurzeln lassen sich als Gemüse zubereiten.

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Wie schmecken Disteln?

Allgemein ist zu sagen, dass Disteln ausgesprochen delikat schmecken:

  • So ähnelt das Aroma der gemeinen Kratzdistel jenem von jungem Mangold.
  • Die Krause Distel liegt geschmacklich zwischen Weiß- und Blumenkohl.
  • Artischocken bestechen durch ihre zartbitter-süßliche, leicht nussige Note.

Wie werden Kratz- und Krause Disteln zubereitet?

Distelblätter von Kratz oder Krauser Distel, von denen Sie zuvor mit einer Schere die Stacheln abgeschnitten haben, können Sie roh als Salat zubereiten oder wie Spinat kochen.

Auch die Blütenköpfe können Sie mitdünsten. Die noch jungen, nicht verholzten Stängel werden vorsichtig geschält und wie Spargel gekocht. Die Wurzeln dieser Disteln ergeben, wie Schwarzwurzeln behandelt, ein sehr feines Wintergemüse.

Wie koche ich Artischocken?

Bei Artischocken werden nur die Blüten verwendet. Schneiden Sie zunächst den Stiel, die äußeren Blätter sowie die Blattspitzen ab. Anschließend bei mittlerer Temperatur in Salzwasser, in das Sie etwas Zitrone geben, garen.

Alternativ können Sie junge Artischocken braten. Diese werden halbiert oder geviertelt, in Olivenöl scharf angebraten und nach Belieben mit Kräutern gewürzt.

Sind Disteln gesund?

Disteln zählen zu den sehr gesunden Pflanzen, die bereits seit Hunderten von Jahren als Heilpflanzen verwendet werden. Durch ihren hohen Eiweißgehalt sättigen Distelgerichte zudem lange.

In der Medizin werden Disteln bei Erkrankungen von Leber, Galle und Niere eingesetzt. Die enthaltenen Bitterstoffe regen den Leberstoffwechsel an und fördern die Nierentätigkeit. Dies ist wissenschaftlich belegt, sodass Distelextrakte mittlerweile vielen schulmedizinischen Präparaten beigesetzt sind.

Gibt es ungenießbare weil giftige Disteln?

Die meisten heimischen Disteln sind nicht giftig und können deshalb auch in Gärten kultiviert werden, in denen kleine Kinder spielen. Von der unter Naturschutz stehenden Silberdistel ist allerdings nur der dickfleischige Blütenboden essbar, denn die Silberdistel-Wurzel ist schwach giftig.

Tipp

Disteln sammeln – so geht’s

Sammeln Sie Disteln nur an sauberen Orten und nicht in der Nähe von viel befahrenen Straßen oder von Flächen, auf denen Pestizide eingesetzt wurden. Bereiche, die häufig von Tieren besucht werden, sollten Sie ebenfalls meiden. Ernten Sie die Fundorte bitte nicht zur Gänze ab, denn nur dann können Sie im nächsten Jahr wieder auf viele junge Disteln hoffen.

Bilder: kuvona / Shutterstock