Spargel

Spargel richtig anbauen: Sorten, Pflege & Ernte

Spargel, ein delikates und gesundes Gemüse, begeistert Hobbygärtner und Feinschmecker gleichermaßen. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden für den erfolgreichen Anbau von Spargel im eigenen Garten – von der Sortenauswahl über die richtige Pflege bis hin zur Ernte und Verwendung.

Steckbrief

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Pflanzenart
Staude
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Lebenszyklus
Mehrjährig
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Licht
Sonnig
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Bodenart
Sandig oder lössartig
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Bodenfeuchte
Trocken bis mäßig trocken
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Kalkverträglichkeit
Neutral bis leicht sauer (pH-Wert 6,0 bis 7,0)
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Sorten & Arten

Spargel gibt es in mehr als 300 Sorten, jedoch sind nur etwa 20 essbar. Diese werden hauptsächlich in vier Handelsvarianten unterteilt: Weißer Spargel, Violetter Spargel, Violett-grüner Spargel und Grüner Spargel. Jede Sorte zeichnet sich durch spezifische Merkmale in Farbe, Geschmack und Anbaumethoden aus.

Weißer Spargel (‚Bleichspargel‘)

Weißer Spargel wird geerntet, solange er sich noch unter der Erde befindet, wodurch die Bildung von Chlorophyll verhindert und die weiße Farbe erhalten wird. Zu beliebten Sorten gehören:

  • ‚Avalim‘: Frühe Sorte mit mittelschweren Stangen und hohem Ertrag.
  • ‚Backlim‘: Späte Sorte mit schweren Stangen, kräftigem Aroma und hohem Ertrag.
  • ‚Gijnlim‘: Frühe Sorte mit mittelschweren Stangen, hohem Ertrag und früher Reife.

Violetter Spargel

Violetter Spargel erhält seine Farbe durch Sonnenlicht, wenn er nicht sofort nach dem Durchstoßen der Erde geerntet wird. Ein bekanntes Beispiel ist:

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‚Jacquma Poupré‘: Intensive violette Farbe und herausragender Geschmack, geeignet für weniger optimale Böden.

Violett-grüner Spargel

Violett-grüner Spargel entsteht bei längerer Sonneneinstrahlung und verzögerter Ernte, was zu einer Veränderung von violett zu grün führt. Diese Variante ist weniger verbreitet und stark witterungsabhängig.

Grüner Spargel

Grüner Spargel wächst über der Erde und bildet durch die Einwirkung des Sonnenlichts Chlorophyll, das ihm seine grüne Farbe verleiht. Er enthält mehr Vitamin C als weißer Spargel und benötigt keine Dammkultur. Beliebte Sorten sind:

  • ‚Huchel’s Schneewittchen‘: Reingrüner Farbton, zart und aromatisch.
  • ‚Primaverde‘: Sehr früh, hoher Ertrag, enthält kein Anthocyan.
  • ‚Steiniva‘: Früh, geschlossene Köpfe, sehr guter Geschmack, wenig Schälabfall.

Wildspargel

Wildspargel wie ‚Amaro Montina‘ besticht durch einen leicht bitteren Geschmack und hohe Widerstandsfähigkeit gegen Spargelrost, ideal für experimentierfreudige Gärtner.

Welcher Standort ist geeignet?

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Blüte des Gemüsespargels (Asparagus officinalis) in Nahaufnahme.
Foto: Rasbak | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Der Standort ist entscheidend für eine erfolgreiche Spargelernte. Spargel bevorzugt einen sonnigen, warmen und windgeschützten Platz im Garten. Der Boden sollte locker, gut durchlässig und nährstoffreich sein. Ideal sind sandige oder lössartige Böden, um Staunässe zu vermeiden und eine gute Entwässerung zu gewährleisten. Spargelpflanzen bleiben bis zu 15 Jahre am selben Standort. Der Boden sollte trockener und eher neutral bis leicht sauer sein, mit einem pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0.

Eine gründliche Vorbereitung des Bodens ist wichtig. Im Herbst sollte vor dem ersten Frost ein Graben von etwa 30 cm Tiefe ausgehoben und mit organischem Dünger oder Mist befüllt werden. Ein- bis zweijährige Pflanzen, sogenannte Klauen, werden im Frühjahr in den Graben gesetzt und mit Erde bedeckt. Es ist auch möglich, Spargel aus Samen zu ziehen, aber dies erfordert mehr Aufwand und Geduld.

Wichtigste Voraussetzungen am Standort

  • Sonne: Ein sonniger Platz ist unerlässlich.
  • Windschutz: Schutz vor starkem Wind ist wichtig.
  • Drainage: Vermeidung von Staunässe durch gut durchlässige Böden.
  • pH-Wert: Neutral bis leicht sauer.

Die Spargelbeete sollten während der ersten zwei Jahre kontinuierlich gepflegt und unkrautfrei gehalten werden. Nach drei Jahren kann der erste Damm errichtet und die erste Ernte begonnen werden. Für Grünspargel entfällt die Dammkultur.

Für eine erfolgreiche Spargelkultur sind ein sorgfältig gewählter Standort und gut vorbereiteter Boden essentiell.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Der Boden für Spargel sollte locker und gut durchlässig sein, idealerweise sandig oder lössartig, um Staunässe zu vermeiden und den Wurzeln ausreichend Raum zu bieten. Ein pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 ist optimal. Spargel bevorzugt nährstoffreiche, basenreiche Böden. Eine gute Vorbereitung umfasst:

  • Graben ausheben: Etwa 30 cm Tiefe vor dem Winter.
  • Organischen Dünger einarbeiten: Mist oder andere organische Substanzen auf der Grabensohle.
  • Spargelpflanzen setzen: Ein- bis zweijährige Pflanzen, Klauen genannt, im Frühjahr einsetzen und mit Erde bedecken.
  • Graben auffüllen: Im Frühjahr den Graben vollständig mit Erde füllen.

Für Grünspargel ist keine Dammkultur notwendig. Spargelpflanzen profitieren von einer Mulchschicht, die den Boden locker und feucht hält. Regelmäßige Düngung und eine leichte Restfeuchte ohne Staunässe sind ideal.

Spargel pflegen

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Früchte des Spargels (Asparagus officinalis) in Nahaufnahme.
Foto: Schnobby | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Spargel ist eine mehrjährige Pflanze, die über Jahre geerntet werden kann. Entscheidend ist die richtige Pflege:

Bodenpflege

Spargel bevorzugt leicht sandige, gut durchlässige Böden. Lockern Sie regelmäßig den Boden und entfernen Sie Unkraut.

Bewässerung

Besonders im Frühjahr und Sommer sind regelmäßige Wassergaben wichtig, ohne dass die Erde austrocknet.

Düngung

Eine ausgewogene Düngung stärkt das Pflanzenwachstum. Regelmäßige, maßvolle Düngungen sind ideal.

Unkrautmanagement

Unkrautentfernung ist wichtig, um das Pflanzenwachstum nicht zu behindern.

Schnittmaßnahmen

  • Erntezeit (April bis 24. Juni): Spargel schräg unter der Erdoberfläche abstechen.
  • Herbst (ab November): Kraut freilegen und harten Strünke über den Knospen abschneiden.
  • Frühjahr: Erde anhäufeln, um die Triebe zu schützen.

Diese Maßnahmen sichern die Gesundheit der Pflanzen und eine ertragreiche Ernte in der folgenden Saison.

Überwinterung

Kein spezieller Winterschutz ist nötig, doch kann in sehr kalten Regionen eine Mulchschicht hilfreich sein.

Erntepflege

Nach der Erntezeit sollten die Spargelreihen unkrautfrei gehalten und gelockert werden.

Spargel richtig pflanzen

Spargel wird im Frühjahr gepflanzt. Folgende Schritte sind dabei entscheidend:

  • Graben ausheben: Vor dem Winter etwa 30 cm tiefen Graben ausheben.
  • Dünger einbringen: Mist oder organischen Dünger auf der Grabensohle einarbeiten.
  • Pflanzen setzen: Im Frühjahr ein- bis zweijährige Spargelpflanzen (Klauen) einsetzen.
  • Graben auffüllen: Den Graben vollständig mit Erde auffüllen.

Wählen Sie einen sonnigen, windgeschützten Standort mit locker-sandigem Boden und guter Entwässerung. Grünspargel erfordert kein Errichten von Erdwällen. Ab dem dritten Jahr kann über dem Pflanzgraben ein etwa kniehoher Erdwall errichtet werden.

Spargel richtig schneiden

Die Erntezeit für Spargel beginnt im April und endet traditionell am Johannistag (24. Juni). Geerntet wird mit einem Spargelstecher (14,00€ bei Amazon*) fünf Zentimeter unter der Erdoberfläche. Nach der Erntezeit erfolgt die Pflege des Spargelkrauts. Im Herbst, nach dem Absterben der Pflanzenteile, werden die Strünke direkt über den Knospen abgeschnitten, um Krankheiten und Schädlinge zu vermeiden.

Krankheiten & Schädlinge

Spargel kann von verschiedenen Schädlingen und Krankheiten betroffen sein, wobei Spargelfliege und Spargelhähnchen besonders verbreitet sind. Auch Pilzkrankheiten wie Spargelrost oder Fusarium-Welke können erhebliche Schäden verursachen.

Häufige Schädlinge

  • Spargelfliege: Legt Eier in den Trieben, Larven fressen die Triebe.
  • Spargelhähnchen: Fraßschäden an Trieben und Blättern.
  • Spargelminierfliege: Befällt Wurzeln und Blätter.
  • Spargelkäfer: Larven fressen Triebe und Blätter.

Bekämpfungsmöglichkeiten

  • Regelmäßige Kontrolle und Absammeln der Käfer.
  • Förderung von Nützlingen.
  • Einsatz biologisch unbedenklicher Pflanzenschutzmittel.

Pilzkrankheiten

  • Spargelrost: Braune Flecken und Welkeerscheinungen.
  • Fusarium-Welke: Führt zu Wurzelfäule.
  • Stemphylium-Blattfleckenkrankheit: Braune Flecken auf den Blättern.

Maßnahmen gegen Pilzkrankheiten

  • Einsatz resistenter Sorten.
  • Entfernen befallener Pflanzenteile.
  • Förderung der Luftzirkulation.
  • Anwendung von Fungiziden im Anfangsstadium.

Viruskrankheiten

  • Symptome: Verformungen und Flecken auf Blättern, Kümmerwuchs.
  • Vorbeugung: Entfernen infizierter Pflanzen, ausgewogene Düngung und Pflege zur Erhöhung der Widerstandskraft.

Verwendung

Spargel bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten in der Küche und ist sehr nährstoffreich. Er besteht zu 95 Prozent aus Wasser, ist kalorienarm und fast fettfrei. Enthaltene Nährstoffe sind unter anderem Vitamin K, C, B1, B2, Phosphor und Calcium. Asparagin und Kalium fördern die Nierentätigkeit und wirken entwässernd.

Kochmethoden

Spargel kann gekocht, gedünstet, gebraten oder gegrillt werden. Sparsame Kochmethoden erhalten die Nährstoffe am besten. Aus den Schalen lässt sich eine aromatische Suppe zubereiten.

Lagerung

Frischen, ungeschälten Spargel wickeln Sie am besten in ein feuchtes Tuch und bewahren ihn im Kühlschrank auf. So bleibt er etwa vier Tage frisch. Geschälter Spargel sollte möglichst schnell verbraucht werden, kann aber bis zu einem halben Jahr eingefroren werden.

Spargel ist ein vielseitig einsetzbares Gemüse, sei es als Salat, Beilage oder in Hauptgerichten. Achten Sie bei der Zubereitung darauf, keine Aluminiumtöpfe zu verwenden, um Verfärbungen zu vermeiden.

Essbarkeit

Von den über 300 Spargelsorten sind etwa 20 essbar. Darunter der weitverbreitete Gemüsespargel (Asparagus officinalis), der in vier Varianten angeboten wird: Weißer Spargel, Violetter Spargel, Violett-grüner Spargel und Grüner Spargel. Spargel ist nährstoffreich, kalorienarm und gesundheitsfördernd dank Inhaltsstoffen wie Asparagin und Kalium. Diese regen die Nierentätigkeit an und wirken entwässernd.

Qualitätskriterien

Frischer Spargel erkennt man daran, dass er beim Aneinanderreiben quietscht und die Schnittenden saftig und aromatisch duften. Nach der EG-Vermarktungsnorm muss Spargel gesund, sauber, frei von Schädlingen und in gutem Zustand sein. Die Klassifizierung erfolgt in drei Kategorien: Extra, Klasse I und Klasse II, abhängig von Form, Beschaffenheit und Farbe.

Beim Kauf sollten Sie auf die Herkunft des Spargels achten. Frischer Spargel hält sich im Kühlschrank am besten in einem feuchten Tuch eingewickelt etwa zwei bis drei Tage. Geschälter Spargel kann eingefroren werden, sollte aber möglichst frisch verzehrt werden.

Lagerung von Spargel

Die optimale Lagerung variiert nach Art und Zustand des Spargels:

  • Ungeschälter weißer Spargel: Wickeln Sie ihn in ein feuchtes Tuch und lagern ihn bis zu vier Tage im Kühlschrank.
  • Ungeschälter grüner Spargel: Stellen Sie ihn in einem hohen Behälter mit kaltem Wasser aufrecht, die Köpfe sollten mit Frischhaltefolie bedeckt werden.
  • Geschälter Spargel: Schnell verbrauchen; für kurze Lagerung im Kühlschrank in ein feuchtes Tuch wickeln oder in Frischhaltefolie einwickeln.
  • Einfrieren: Geschälter Spargel kann einlagig bis zu einem halben Jahr eingefroren werden.

Zur Auffrischung können trockene Spargelstangen kurz ins Wasser gestellt werden.

Zubereitung von Spargel

Spargel kann gekocht, gedünstet, gebraten oder gegrillt werden. Vor der Zubereitung sollte er gründlich gewaschen und bei weißem Spargel die Schale entfernt werden. Grünem Spargel reicht es oft, das untere Drittel zu schälen. Beim Kochen sollten die Stangen vorzugsweise aufrechtstehen, damit die Spitzen nicht zu weich werden. Beliebte Begleitungen sind Butter, Sauce Hollandaise, Schinken, und Kartoffeln.

Mit diesen Tipps und Informationen können Sie sicherstellen, dass Spargel in seiner besten Form auf den Tisch kommt und seine wertvollen Nährstoffe und Aromen erhalten bleiben.

Häufig gestellte Fragen

Welche Methoden gibt es zur Zubereitung von Spargel, ohne dass er an Geschmack und Nährstoffen verliert?

Spargel kann auf verschiedene schonende Weisen zubereitet werden, um Geschmack und Nährstoffe zu erhalten. Neben dem klassischen Kochen können Sie Spargel auch dämpfen, in Backpapier im Ofen garen oder kleingeschnitten in der Pfanne braten. Jede dieser Methoden verhindert, dass die wertvollen Inhaltsstoffe in das Kochwasser übergehen.

Wie erkennt man frischen Spargel?

Frischer Spargel quietscht beim Aneinanderreiben, hat saftige, nicht hohle Schnittenden und geschlossene Köpfe. Dünne Stangen sind von minderer Qualität, und bei zunehmendem Alter riecht der Spargel unangenehm und säuerlich. Achten Sie auch beim Kauf darauf, dass die Stangen weder bräunliche Enden noch ein mattes Aussehen haben.

Kann man Spargel roh essen?

Ja, man kann Spargel auch roh verzehren. Insbesondere grüner Spargel eignet sich gut für den rohen Verzehr, zum Beispiel in Salaten oder als knackige Beilage. Allerdings entfaltet Spargel sein volles Aroma erst durchs Garen.

Was ist bei der Lagerung von geschältem Spargel zu beachten?

Geschälter Spargel sollte möglichst schnell verbraucht oder bis zu einem halben Jahr eingefroren werden. Achten Sie darauf, ihn einlagig einzufrieren, um die Stangen später einzeln entnehmen zu können. Nach dem Einfrieren und Auftauen ist das Schälen nicht mehr möglich, daher sollten Sie dies vor dem Einfrieren erledigen.

Bilder: New Africa / stock.adobe.com