Spargel anbauen: So gelingt die Zucht im eigenen Garten
Der Anbau von Spargel ist lohnend, erfordert aber Planung. Dieser Artikel gibt Auskunft über die Zuchtmethoden, Standortwahl, Pflege und Ernte.
- Zuchtmethoden: Spargel aus Samen oder Wurzeln ziehen?
- 🗓️ Saison-Spezial: Schnittkalender
- Standortwahl und Bodenvorbereitung für den Spargelanbau
- Spargel pflanzen: Schritt-für-Schritt-Anleitung für Samen und Wurzeln
- Pflege des Spargelbeets: Nährstoffe, Unkraut und Schutz
- Spargelernte: Zeitpunkt, Technik und Besonderheiten
Zuchtmethoden: Spargel aus Samen oder Wurzeln ziehen?
Beim Anbau von Spargel können Sie zwischen der Anzucht aus Samen oder der Verwendung vorgezogener Wurzeln, auch Spargelkronen genannt, wählen. Beide Methoden haben ihre spezifischen Vor- und Nachteile.
Spargel aus Samen ziehen
Die Anzucht von Spargel aus Samen ist eine kostengünstige Möglichkeit, erfordert jedoch mehr Geduld und Pflege.
- Vorbereitung: Lassen Sie die Samen für zwei Tage in warmem Wasser quellen und säen Sie dann je zwei Samen pro Topf etwa 1,5 cm tief ein. Eine Temperatur von etwa 21°C ist ideal.
- Aussaat: Beginnen Sie die Vorzucht im frühen Frühjahr in einem warmen Innenraum oder Gewächshaus. Die Keimung erfolgt in zwei bis drei Wochen.
- Pflanzung im Freiland: Im Mai können die jungen Pflanzen ins Beet umgesiedelt werden.
Vorteile dieser Methode sind geringere Kosten und die Möglichkeit zur Auswahl einer größeren Vielfalt an Sorten. Die Nachteile sind der höhere Zeit- und Pflegeaufwand, da die Pflanzen erst im dritten Standjahr geerntet werden können.
Spargel aus Wurzeln ziehen
Die Verwendung von Spargelkronen ist die schnellere Methode.
- Vorbereitung und Pflanzung: Spargelkronen werden im Frühjahr von April bis Ende Mai in vorbereitete Pflanzgräben gesetzt.
- Ernte: Diese Methode ermöglicht Erträge bereits ab dem zweiten Standjahr.
Vorteile sind geringerer Pflegeaufwand und schnellere Erträge, allerdings sind die Anfangskosten und die Auswahlmöglichkeiten bei den Sorten begrenzt.
Entscheidungshilfe
Ihre Wahl sollte von Ihrem Budget, Ihrer Geduld und Ihren Vorlieben für Sortenvielfalt abhängen. Spargelsamen sind preiswerter, verlangen jedoch Geduld, während die Anzucht aus Wurzeln schneller zu Erträgen führt.
Standortwahl und Bodenvorbereitung für den Spargelanbau
Die Wahl des richtigen Standorts und eine sorgfältige Bodenvorbereitung sind für den erfolgreichen Anbau von Spargel entscheidend.
Der ideale Standort
Spargel bevorzugt einen vollsonnigen, windgeschützten Standort mit guter Drainage. Ein leicht sandiger, tiefgründiger Boden ist ideal, da er den langen Wurzeln genügend Raum bietet. Vermeiden Sie schattige Plätze, da diese das Wachstum und den Ernteertrag verringern.
Bodenvorbereitung
Beginnen Sie im Herbst mit der Vorbereitung. Lockern Sie den Boden tief und entfernen Sie Unkraut.
- Nährstoffe und Düngung: Spargel ist ein Starkzehrer. Mischen Sie den Boden mit gut verrottetem Kompost oder abgelagertem Stallmist und achten Sie auf einen pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5.
- Drainage verbessern: Bei sehr lehmigen Böden hilft die Zugabe von Sand und organischer Substanz, die Struktur zu verbessern.
- Tiefgründige Lockerung: Lockern Sie den Boden tief, um den Spargelwurzeln Raum zu bieten und die Ernte zu erleichtern.
Anpassungen für spezielle Böden
Sollten Sie keinen idealen Boden zur Verfügung haben, können Sie Anpassungen vornehmen:
- Lehmige Böden: Verbessern Sie diese durch regelmäßige Zugabe von Humus und organischer Substanz.
- Schwere Böden: Hier eignet sich besonders der Anbau von Grünspargel, da dieser toleranter ist.
Spargel pflanzen: Schritt-für-Schritt-Anleitung für Samen und Wurzeln
Von März bis Ende April, wenn die Bodentemperaturen mindestens 12°C betragen, ist die ideale Pflanzzeit.
Spargel aus Samen ziehen: Vorzucht und Auspflanzen
- Lassen Sie die Samen zwei Tage in warmem Wasser vorquellen.
- Pflanzen Sie je zwei Samen etwa 1,5 cm tief in Töpfe mit Aussaaterde und halten Sie die Keimtemperatur bei 21°C.
- Nach der Keimung entfernen Sie nicht gekeimte Samen und reduzieren die Pflanzen auf eine pro Topf.
- Ab Mitte Mai können die Jungpflanzen ins Freiland, in ein separates Aufzuchtbeet mit einem Abstand von 20 bis 30 cm umgepflanzt werden.
- Im folgenden Jahr versetzen Sie die Spargelstauden an ihren endgültigen Standort.
Spargel aus Wurzeln pflanzen: Pflanzgraben und Dammanlage
- Heben Sie einen Pflanzgraben für Grünspargel etwa 15 cm und für Bleichspargel 30 bis 40 cm tief aus.
- Formen Sie im Graben im Abstand von 40 cm Hügel aus gut verrottetem Kompost und Gartenerde.
- Setzen Sie je eine Spargelwurzel auf jeden Hügel und breiten Sie die Wurzeln sorgfältig aus.
- Bedecken Sie die Wurzeln zunächst mit einer dünnen Erdschicht. Füllen Sie den Graben im Folgejahr vollständig auf.
- Für Bleichspargel wird später im Jahr ein etwa 40 cm hoher Damm angelegt.
Pflege des Spargelbeets: Nährstoffe, Unkraut und Schutz
Für eine ertragreiche Spargelernte bedarf es einer kontinuierlichen Pflege des Spargelbeets.
Nährstoffversorgung und Düngung
Spargel benötigt eine regelmäßige Zufuhr von Nährstoffen.
- Frühjahr: Düngen Sie mit Kompost.
- Wachstumsphase: Verwenden Sie mindestens zweimal organischen Dünger wie Hornspäne oder Brennnesseljauche.
- Nach der Ernteperiode: Düngen Sie im Spätsommer erneut mit reifem Kompost oder Stallmist.
Unkrautbekämpfung und Feuchtigkeitsmanagement
Halten Sie das Beet unkrautfrei, da Unkraut Nährstoffe und Wasser entzieht.
- Jäten: Verwenden Sie einen Unkrautstecher regelmäßig.
- Mulchen: Eine Mulchschicht aus Kompost kann das Unkrautwachstum unterdrücken.
- Bewässerung: Spargel benötigt besonders in Trockenperioden ausreichend Wasser, vermeiden Sie jedoch Staunässe.
Schutz vor Schädlingen und Krankheiten
Regelmäßige Kontrollen auf Schädlingsbefall und Krankheiten sind notwendig.
- Spargelkäfer: Entfernen Sie diese von Hand in den kühlen Morgenstunden.
- Pilzerkrankungen: Entsorgen Sie betroffene Pflanzenteile in der Biotonne oder verbrennen Sie diese.
Vorbereitung auf den Winter
Im Spätherbst sollten die oberirdischen Pflanzenteile entfernt werden, um Krankheiten und Schädlinge zu verhindern. Ein vollständiger Rückschnitt bis zum Boden ist ratsam. Spargel ist winterhart, bei besonders strengen Wintern kann eine Abdeckung mit Vlies oder Mulchschichten zusätzlichen Schutz bieten.
Spargelernte: Zeitpunkt, Technik und Besonderheiten
Die Ernte von Spargel ist eine mühsame, aber lohnenswerte Tätigkeit.
Zeitpunkt und Dauer der Spargelernte
Die Spargelernte startet im April und endet traditionell am 24. Juni. Dieser Zeitraum lässt der Pflanze genug Zeit, nach der Erntephase Energie für das nächste Jahr zu sammeln.
Technik der Spargelernte
Für die Ernte benötigen Sie spezielles Werkzeug und eine geübte Hand.
- Weißer Spargel: Dieser wird unterirdisch geerntet. Suchen Sie nach feinen Rissen in der Erdoberfläche und stechen Sie die Stangen vorsichtig mit einem Spargelmesser (14,00€ bei Amazon*).
- Grüner Spargel: Dieser wächst über der Erde und kann einfach mit einem scharfen Messer knapp über dem Boden abgeschnitten werden.
Unterschiede bei der Ernte von Grün- und Bleichspargel
- Weiße Spargelstangen: Diese wachsen unterirdisch und bleiben weiß, weil sie vor Sonnenlicht geschützt sind.
- Grüne Spargelstangen: Diese wachsen aufrecht in der Sonne und werden durch die Photosynthese grün. Grünspargel enthält daher mehr Vitamine, insbesondere Vitamin C und Betacarotin.
Nachhaltigkeit und langfristige Planung
Nach dem Ernteschluss lässt man den Spargel weiter wachsen, um genügend Blattmasse für die Photosynthese zu entwickeln. Diese Phase dient der Regeneration und Energieaufnahme für die nächste Saison. Durch die richtige Handhabe bei der Ernte und saisonalen Pflege können Sie über viele Jahre hinweg eine erfolgreiche Spargelernte erzielen.