Welche Disteln stehen unter Naturschutz?
Unter Naturschutz stehen in Deutschland zwei Distelarten:
- Der metallisch blau blühende Alpen Mannstreu (Eryngium alpinum) sowie
- die silbrig strahlende Silberdistel (Carlina acaulis).
Warum stehen diese Disteln unter Naturschutz?
In einigen Gegenden sind diese Disteln nur noch sehr selten zu finden. Es wurden nicht nur vom Menschen zu viele der stacheligen Schönheiten entnommen, auch die Umwandlung von mageren Flächen in Wald oder intensives Grünland hat zum Verschwinden der Disteln beigetragen.
Wie sieht der unter Naturschutz stehende Alpen Mannstreu aus?
Die in Mitteleuropa heimische Alpendistel wird stattliche achtzig Zentimeter hoch und bildet mit ihren leicht bläulichen, kräftigen Blütenstielen mit dem blauen Kragen einen beeindruckenden Anblick.
Die Blütezeit des nur im alpinen Raum heimischen Alpen Mannstreus reicht vom Juli bis in den September hinein. Im Herbst fallen die reifen Samen mitsamt den Blütenköpfen ab und werden dann vom Wind verbreitet.
Wie sieht die geschützte Silberdistel aus?
Die Blütenmitte dieser früher weit verbreiteten Staude wird strahlenförmig von silbrig-weiß schimmernden Blütenblättern umgeben. Das Innere bilden Hunderte, sehr dicht stehende Röhrenblüten, die nur von Insekten mit langem Rüssel wie Bienen, Hummeln oder Schmetterlingen bestäubt werden können.
Noch bevor Regen fällt, schließen sich die silbernen Blätter dieser Alpenblume durch die Erhöhung der Luftfeuchtigkeit. Deshalb gilt die Silberdistel als wichtiger Wetterbote für Wanderer und Bergsteiger.
Darf man die geschützten Disteln im Garten kultivieren?
Beide Distelarten lassen sich überraschend problemlos im Garten pflegen. Dies ist auch erlaubt, sofern Sie die Pflanzen nicht aus der Natur entnehmen. Stauden erhalten Sie in jeder gut sortierten Gärtnerei.
Von diesen können Sie nach dem Abblühen Saatgut ernten und die in der Natur selten gewordenen Disteln selbst vermehren.
Tipp
Die geschützte Silberdistel als Heilpflanze
Die heilsame Wirkung der Silberdistel ist durch die moderne Medizin in Vergessenheit geraten. Aus den gemahlenen Wurzeln gewonnene Heilmittel wirken antibiotisch, harntreibend, schweißtreibend und krampflösend. Sie wurden lange Zeit erfolgreich bei Erkältungskrankheiten sowie als Abführmittel verwendet.