Welches ist die größte Distel der Welt?
Die gigantischste Erscheinung unter den Disteln ist zweifelsfrei die Eselsdistel (Onopordum acanthium), die bis zu 300 Zentimeter groß werden kann. Da sie täglich einige Zentimeter an Höhe hinzugewinnt, können Sie ihr förmlich beim Wachsen zusehen.
Mit ihrem eher lockeren Wuchs und den von weißen Haaren überzogenen Trieben setzt sie auch im Staudenbeet interessante Akzente. Die kugeligen, purpurroten Blüten sitzen in hübschen, silbrigen Hüllenblättern.
Wo gedeiht die größte Distel der Welt?
Wild wächst die Eselsdistel in den submediterranen Gebieten Europas und Kleinasiens. Wie bei vielen Pflanzen, die auf karge Böden spezialisiert sind, sind auch die natürlichen Bestände der größten Distel der Welt teilweise gefährdet.
Im Gegensatz hierzu konnte sie sich in den Vereinigten Staaten invasiv verbreiten und gilt hier als Unkraut.
Welche ökologische Bedeutung hat die Eselsdistel?
Für den Biologen Ellenberg, der die Eselsdistel katalogisiert hat, ist das stachelige Gewächs eine sehr wertvolle Zeigepflanze.
Sie gilt als:
- Volllichtpflanze,
- Wärmeanzeiger,
- Schwachsäuere- und Schwachbasenanzeiger,
- guter Stickstoffanzeiger,
- Kennart wärmebedürftiger Distelgesellschaften.
Zudem sind die Blüten dieser Distelart eine wertvolle Bienenweide.
Ist die größte Distel der Welt essbar?
Prinzipiell wird die Eselsdistel nicht als Nahrungsmittel genutzt. Da sie nicht giftig ist, könnten die Blütenkörbchen in Notzeiten aber wie Artischocken zubereitet und gegessen werden. Geschält lassen sich auch die bis zu einem Meter langen Triebe verwerten. Sie ähneln im Geschmack und von der Konsistenz Spargel.
Die Samen dieser Distel enthalten 25 Prozent hochwertiges Öl, das sehr gesund ist. Früher wurde dieses im Mittelmeerraum als Lampenöl verwendet.
Tipp
Die Eselsdistel verursacht Blähungen bei Tieren
Die unempfindlichen Esel haben wohl, glaubt man dem römischen Schriftsteller Plinius, gerne von den dornigen Blättern der größten Distel der Welt genascht. Leider bekam dieses Futter den Tieren schlecht, denn sie reagierten mit schlimmen Blähungen und Bauchschmerzen.