Distel

Distel als Heilpflanze: Wirkung, Inhaltsstoffe & Anwendung

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Disteln wachsen als eher ungeliebtes Beikraut in großer Zahl auf Wiesen, Äckern und Wegrändern. Seit Jahrhunderten werden die Pflanzen medizinisch genutzt und zählen mit ihren vielfältigen Inhaltsstoffen zu den bedeutendsten Naturheilmitteln.

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Die Distel hat heilende Eigenschaften
AUF EINEN BLICK
Welche Heilwirkungen haben Disteln?
Disteln sind wertvolle Heilpflanzen, die den Leberstoffwechsel anregen und zur Regeneration geschädigter Leberzellen beitragen. Sie enthalten Silymarin, das freie Radikale neutralisiert, und Distelöl, das ungesättigte Fettsäuren enthält und das Herz-Kreislaufsystem stärkt.

Ist die Distel eine Heilpflanze?

Nicht nur die bekannte Mariendistel und die Artischocke, auch alle einheimischen Distelarten sind wertvolle Arzneipflanzen. Allen Vertretern dieser großen Pflanzenfamilie ist gemein, dass sie den Leberstoffwechsel anregen und dazu beitragen können, dass sich geschädigte Leberzellen regenerieren.

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Die Mariendistel ist eine so stark wirkende Heilpflanze, dass sich mit ihrem Hauptwirkstoff die Leber sogar vom tödlichen Gift des Knollenblätterpilzes befreien kann. Viele Pilzvergiftungen können durch die intravenöse Verabreichung geheilt werden.

Welche heilenden Inhaltsstoffe hat die Distel?

In erster Linie ist das in den Disteln enthaltene Silymarin für die gute Wirkung von Distelpräparaten verantwortlich. Dieser Flavonoidkomplex besteht aus folgenden Komponenten:

  • Silybin A und B,
  • Silychristin,
  • Silydianin.

Ein besonders hoher Gehalt lässt sich in der Mariendistel nachweisen, deren Samen zwischen ein und drei Prozent des Wirkstoffs beinhalten. Des Weiteren tragen Schleimstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe zur heilsamen Wirkung bei.

Welche Inhaltsstoffe hat das gesunde Distelöl?

Dieses aus den Samen der Färberdistel gewonnene Öl zeichnet sich durch den hohen Gehalt ungesättigter Fettsäuren aus. Kein anderes Pflanzenöl enthält bis zu

  • 78 Prozent Linolsäure,
  • 13 Prozent Ölsäure,
  • 6 Prozent Palmitinsäure.

Welche Krankheiten werden mit der Distel behandelt?

Distelpräparate sind in der Lage, freie Radikale zu neutralisieren. Sie aktivieren die körpereigene Entgiftungsfähigkeit der Leber und regenerieren das Organ.

Disteln werden eingesetzt bei:

  • Lebererkrankungen
  • Lebervergiftungen
  • Verdauungsstörungen
  • Fettleber
  • Leberzirrhose
  • Hepatitis
  • zur Vorbeugung von Leberschäden.

Distelöl stärkt das Herz-Kreislaufsystem sowie das Immunsystem und senkt den Cholesterinspiegel. Es wirkt entzündungshemmend und antibakteriell.

Wird die Distel in der Schulmedizin genutzt?

Da die Wirksamkeit von Disteln in älteren und neuen Studien belegt werden konnte, finden sich Pflanzenauszüge auch in zahlreichen Arzneimitteln, die in der Schulmedizin zum Einsatz kommen.

Gibt es bei der Einnahme von Disteln Nebenwirkungen?

Dosieren Sie die Arzneimittel zu hoch, kann das zu Bauchschmerzen und Blähungen führen. Da Disteln zu den Korbblütlern gehören, sollten Personen, die allergisch auf diese Pflanzen reagieren, keine Distelpräparate einnehmen.

Achtung: Therapieren Sie Leberschäden keinesfalls in Eigenregie.

Tipp

Disteln in der Küche

Roh im Salat oder gekocht: Auch zu ausgesprochen leckeren Gerichten zubereitet punkten Disteln mit Vorteilen für die Gesundheit. So enthalten Artischocken Bitterstoffe, die den Cholesterinspiegel nachweislich senken können. Alle Vertreter dieser großen Pflanzenfamilie, sogar die einheimische Kratz und Krause Distel, wirken sich positiv auf die Verdauung aus und unterstützen die Lebertätigkeit.