Bäume

Giftige Bäume: Gefahr erkennen & richtig handeln

Giftige Bäume bergen oft unerkannte Gefahren für Mensch und Tier. Dieser Artikel stellt einige der in Deutschland heimischen Giftbaumarten vor und informiert über die Folgen des Kontakts sowie über Erste-Hilfe-Maßnahmen.

Giftige Bäume in Deutschland

Der Lebensbaum enthält gefährliche Substanzen, die gesundheitliche Schäden verursachen können

Giftige Bäume in Deutschland

In Deutschland gibt es viele Bäume, deren Berührung oder Verzehr gesundheitsschädlich sein können. Einige der bekanntesten giftigen Arten sind:

Gewöhnlicher Buchsbaum

Der Gewöhnliche Buchsbaum wird oft als Heckenpflanze verwendet. Er enthält jedoch giftige Substanzen, die bei Kontakt oder Verzehr zu Nervosität, Brechdurchfällen und Krämpfen führen können. Im schlimmsten Fall droht Atemstillstand.

Gemeiner Goldregen

Der Gemeine Goldregen ist wegen seiner gelben Blüten beliebt, aber seine Samen und Blätter sind giftig. Symptome einer Vergiftung umfassen Leibschmerzen, Krämpfe, Herz- und Kreislaufstörungen sowie Atemlähmung.

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Europäisches Pfaffenhütchen

Das Europäische Pfaffenhütchen ist besonders durch seine roten Früchte im Herbst bekannt. Alle Pflanzenteile sind giftig und können Erbrechen, Durchfall, Koliken und Benommenheit verursachen. In schweren Fällen kann es zum Koma kommen.

Stechpalme

Die Stechpalme mit ihren stacheligen Blättern und roten Beeren ist nicht nur dekorativ, sondern auch giftig. Besonders die Beeren und Blätter sind gefährlich und können bei Verzehr zu schweren Durchfällen führen, was für Kinder tödlich sein kann.

Lebensbaum (Thuja)

Der Lebensbaum, häufig in Hecken zu finden, enthält in den Zweigspitzen und Zapfen giftige Substanzen. Eine Vergiftung kann Krämpfe, Leber- und Nierenschäden sowie Bewusstlosigkeit hervorrufen.

Baum-Efeu

Baum-Efeu

Besondere Vorsicht ist bei Kindern und Haustieren im Garten notwendig

Der Baum-Efeu ist eine Kletterpflanze, die an Mauern und Bäumen wächst. Alle Pflanzenteile sind giftig und können zu Durchfall, Kreislaufproblemen, Kopfschmerzen und Krampfanfällen führen. Kinder sind besonders gefährdet.

Wenn Sie diese Bäume in Ihrem Garten pflanzen möchten, sollten Sie sich gut informieren und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen. Besonders bei Kindern und Haustieren ist Vorsicht geboten.

Giftige Bäume weltweit

Weltweit gibt es viele Bäume, deren giftige Substanzen für Menschen und Tiere gefährlich sind. Einige Beispiele sind:

  • Manchinelbaum: In der Karibik und in Teilen von Mittel- und Südamerika heimisch, ist der Manchinelbaum wegen seines hochgiftigen Safts und der Früchte bekannt. Der Milchsaft kann heftige Hautreizungen und Verätzungen verursachen, und der Verzehr der Früchte kann tödlich sein.
  • Wunderbaum (Ricinus communis): Verbreitet in tropischen und subtropischen Gebieten. Besonders die Samen sind giftig und können bei oraler Aufnahme schwere Vergiftungserscheinungen verursachen, einschließlich Übelkeit, Durchfall und Muskelkrämpfe.
  • Zerberusbaum (Cerbera odollam): Dieser Baum wächst in Indien und Südostasien und wird als „Selbstmordbaum“ bezeichnet, da seine Samen das starke Herzgift Cerberin enthalten.
  • Eibe (Taxus baccata): Vor allem in Europa heimisch, gibt es verwandte Arten weltweit. Nadeln und Samen sind hochgiftig und können Atemnot, Herzrhythmusstörungen und Tod verursachen.
  • Wüstenrose (Adenium obesum): In Afrika und auf der Arabischen Halbinsel beheimatet, enthält der Saft der Wüstenrose Gifte wie Ouabain, die Herzstillstand verursachen können.

Bei Reisen in Regionen, in denen diese Bäume verbreitet sind, sollten Sie stets achtsam sein und direkten Kontakt vermeiden. Informieren Sie sich bei Unsicherheit über die lokalen Pflanzenarten und deren Gefahren.

Symptome einer Vergiftung durch giftige Bäume

Die Symptome einer Vergiftung durch giftige Bäume sind vielfältig und variieren je nach Art der Pflanze, dem Teil der Pflanze und der aufgenommenen Menge:

  1. Magen-Darm-Beschwerden: Dies umfasst Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen.
  2. Neurologische Symptome: Symptome können Kopfschmerzen, Schwindel, Bewegungs- und Gleichgewichtsstörungen, Krampfanfälle, Zittern und in schweren Fällen Verwirrtheit oder Halluzinationen sein.
  3. Kreislaufprobleme: Herzrasen, niedriger oder hoher Blutdruck bis hin zu Kreislaufzusammenbruch.
  4. Atembeschwerden: Atemnot bis hin zu Atemstillstand, abhängig von der Pflanze und der Menge des aufgenommenen Giftes.
  5. Hautreaktionen: Reizungen, Rötungen, juckende Ausschläge oder Hautverätzungen können bei Hautkontakt mit giftigen Pflanzen auftreten.
  6. Schwere Systemreaktionen: Dazu gehören Organversagen, besonders von Leber und Nieren, sowie Herzstillstand.

Kinder und ältere Menschen reagieren empfindlicher auf Giftstoffe. Bei Anzeichen einer Vergiftung sollten Sie sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen oder eine Giftnotrufzentrale kontaktieren.

Was tun bei Verdacht auf eine Vergiftung?

Schnelles Handeln und Fachberatung sind bei Vergiftungsfall entscheidend wichtig

Was tun bei Verdacht auf eine Vergiftung?

Sollten Sie den Verdacht haben, dass jemand eine Vergiftung durch einen giftigen Baum erlitten hat, sollten Sie schnell und strukturiert handeln:

1. Ruhig bleiben und Situation einschätzen:

  • Stellen Sie sicher, dass die betroffene Person bei Bewusstsein ist und normal atmet. Falls dies nicht der Fall ist, rufen Sie den Notruf unter 112.

2. Sofortmaßnahmen ergreifen:

  • Entfernen Sie alle Pflanzenteile aus dem Mund der betroffenen Person.
  • Geben Sie der betroffenen Person stilles Wasser in kleinen Schlucken zu trinken, um das Gift zu verdünnen. Vermeiden Sie Milch oder feste Nahrung, da diese die Aufnahme des Gifts fördern können.

3. Kontaktieren Sie eine Giftnotrufzentrale oder einen Arzt:

  • Rufen Sie eine Giftnotrufzentrale an, um eine erste Einschätzung und Handlungsempfehlungen zu erhalten.
  • Informieren Sie den Arzt oder die Giftnotrufzentrale über die Pflanze, die eingenommen wurde, welche Pflanzenteile und in welcher Menge.

4. Beobachten Sie Symptome:

  • Notieren Sie alle auftretenden Symptome und deren zeitlichen Verlauf, um diese Informationen den Fachleuten weitergeben zu können.

5. Pflanze identifizieren:

  • Stellen Sie sicher, dass Sie die Pflanze eindeutig identifizieren können. Nehmen Sie, wenn möglich, einen Pflanzenteil oder ein Foto der Pflanze mit zum Arzt oder ins Krankenhaus.

Schnelles und besonnenes Handeln ist entscheidend, um das Risiko schwerwiegender gesundheitlicher Folgen zu minimieren.

Bilder: Przemyslaw Muszynski / Shutterstock