Lebensbaum pflanzen & pflegen: Der komplette Leitfaden
Der Lebensbaum, auch bekannt als Thuja, ist eine beliebte Wahl für Hecken und Sichtschutzpflanzungen. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden für die Kultivierung von Lebensbäumen, von der Auswahl des Standorts bis hin zur Krankheitsvorbeugung.
Steckbrief
Wuchs
Lebensbäume, auch bekannt als Thuja, zeichnen sich durch ihre kompakte und dichte Wuchsform aus. Sie sind typischerweise kegelförmig, pyramidal oder säulenartig. Diese Struktur macht sie ideal für Wind- und Sichtschutz sowie als Rückzugsort für Tiere, insbesondere Vögel, die gerne ihre Nester in diesen Hecken bauen.
Der jährliche Zuwachs variiert je nach Sorte. Der Abendländische Lebensbaum (Thuja occidentalis), auch bekannt als Amerikanischer Lebensbaum oder Friedhofsbaum, kann bis zu 20 Meter hoch werden und etwa 30 Zentimeter pro Jahr wachsen. Sorten wie der Riesen-Lebensbaum (Thuja plicata), darunter ‚Martin‘ und ‚Excelsa‘, können sogar bis zu 50 Zentimeter jährlich wachsen und Höhen von bis zu 15 Metern erreichen.
Welcher Standort ist geeignet?
Lebensbäume benötigen einen sonnigen bis halbschattigen Standort, wobei vollsonnige Bereiche bevorzugt werden. Wichtig ist ein nicht zu dunkler Platz, um optimales Wachstum zu sichern.
Vor der Pflanzung sollten Sie den Boden gut vorbereiten. Lebensbäume gedeihen am besten in feuchten, gut durchlässigen Böden. Sumpfige Böden werden gut vertragen, trockene hingegen sollten vermieden werden. Idealerweise ist der Boden nährstoffreich und leicht sauer. Beachten Sie, dass Lebensbäume empfindlich auf Streusalz reagieren und daher nicht nahe Straßen oder Gehwegen gepflanzt werden sollten.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Der ideale Boden für Lebensbäume ist frisch bis feucht, nährstoffreich und leicht sauer. Diese Pflanzen sind anpassungsfähig, bevorzugen jedoch bestimmte Eigenschaften für optimales Wachstum. Bereiten Sie den Boden vor, indem Sie Unkraut entfernen, den Boden umgraben und etwas Humus oder Kompost einarbeiten.
Achten Sie darauf, Staunässe zu vermeiden und den Boden gut zu drainieren. Regelmäßige Bewässerung während Trockenperioden und das Mulchen helfen, die Bodenfeuchtigkeit konstant zu halten und die Wurzeln zu schützen.
Blüte
Lebensbäume, die immergrünen Nadelgehölze, haben schuppenförmige, glatte und leicht glänzende Blätter in verschiedenen Grüntönen bis goldgelb. Zerreibt man die Nadeln, wird ein charakteristischer Duft freigesetzt.
Lebensbäume sind einhäusig, tragen also sowohl männliche als auch weibliche Blüten an derselben Pflanze. Aus den unscheinbaren Blüten entwickeln sich im Herbst kleine, aufrecht stehende Zapfen. Diese, zunächst gelblichen Zapfen, nehmen später eine hellbraune Farbe an und öffnen sich im Oktober, um die Samen freizugeben.
Lebensbaum pflegen
Lebensbäume sind pflegeleicht, aber gezielte Pflege kann ihr Wachstum und ihre Gesundheit verbessern.
Gießen
Staunässe vermeiden und den Boden stets feucht, aber nicht zu nass halten. Frisch gepflanzte Bäume benötigen in den ersten drei Jahren regelmäßige Bewässerung, besonders während Trockenperioden. Ältere Bäume sind weniger empfindlich, benötigen jedoch bei längerer Trockenheit ebenfalls Wasser.
Düngung
Verwenden Sie im Frühjahr langsamen Koniferendünger (14,00€ bei Amazon*) und wiederholen Sie die Düngung bei Bedarf im Juni. Bei im Herbst gepflanzten Bäumen erfolgt die erste Düngung im folgenden Frühjahr.
Schneeschutz
In schneereichen Gebieten binden Sie die Zweige zusammen, um Schäden durch Schneelast zu vermeiden. Entfernen Sie die Schnüre nach der Schneesaison.
Schnittmaßnahmen
Schneiden Sie die Pflanzen zweimal im Jahr, im Frühjahr und Ende Juni. Schneiden Sie nur die grünen Triebe und vermeiden Sie Schnitte ins alte Holz, um kahle Stellen zu verhindern.
Lebensbaum richtig pflanzen
Die beste Pflanzzeit für Lebensbäume ist im frühen Herbst, alternativ auch im Frühjahr von Februar bis Mai. Wählen Sie einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit feuchtem, nährstoffreichem Boden. Heben Sie ein Pflanzloch aus, das doppelt so breit und tief wie der Wurzelballen ist, und bereiten Sie den Boden wie beschrieben vor. Pflanzen Sie den Lebensbaum, füllen Sie das Loch mit Erde, drücken Sie diese leicht an und bewässern Sie gründlich.
Halten Sie bei Heckenpflanzungen einen Abstand von etwa 30 bis 50 Zentimetern zwischen den Pflanzen ein.
Lebensbaum richtig schneiden
Lebensbäume sind gut schnittverträglich. Ein bis zweimal im Jahr schneiden, im Frühjahr vor dem Austrieb und Ende Juni während der Wachstumspause. Schneiden Sie nur die grünen Triebe und vermeiden Sie das alte Holz, um kahle Stellen zu verhindern.
Lebensbaum vermehren
Lebensbäume können durch Samen oder Stecklinge vermehrt werden.
Vermehrung durch Samen
Sammeln Sie im Herbst die reifen Zapfen und lösen Sie die Samen heraus. Diese benötigen einen Kältereiz, den Sie entweder durch Aufstellung des Pflanzkastens im Freien oder im Kühlschrank simulieren können. Säen Sie die Samen im Frühjahr aus.
Vermehrung durch Stecklinge
Schneiden Sie im Spätsommer halbverholzte Seitentriebe ab. Entfernen Sie einen Teil der Blätter und setzen Sie die Stecklinge in ein Erde-Sand-Gemisch. Halten Sie die Erde feucht und die Temperatur bei etwa 20°C. Nach acht Wochen sind die Stecklinge verwurzelt und können im Frühjahr ins Freiland.
Sorten & Arten
Es gibt verschiedene Arten und Sorten von Lebensbäumen:
Thuja occidentalis
- ‚Brabant‘: Schnellwachsend, bis zu 12 Meter hoch, 3 bis 4 Meter breit.
- ‚Smaragd‘: Schmal und pyramidal, 5 bis 7 Meter hoch, bis zu 2 Meter breit.
- ‚Columna‘: Schmal-säulenförmig, 5 bis 10 Meter hoch, bis zu 1,5 Meter breit.
- ‚Yellow Ribbon‘: Leuchtend gelbgrün, 8 Meter hoch, bis zu 2,5 Meter breit.
- ‚Golden Smaragd‘: Goldgelb, 4 Meter hoch, bis zu 1,5 Meter breit.
Thuja plicata
- ‚Martin‘: Schnellwachsend, bis zu 15 Meter hoch, 3 bis 5 Meter breit.
- ‚Excelsa‘: Pyramidal, 15 Meter hoch, 3 bis 4 Meter breit.
- ‚Atrovirens‘: Dunkelgrüne Nadeln, 13 Meter hoch, 3 bis 5 Meter breit.
- ‚Gelderland‘: Kompakt, 12 Meter hoch, 3 Meter breit.
- ‚4ever Goldy‘: Goldene Nadeln, 4 Meter hoch, 1,5 Meter breit.
Neben diesen beliebten Sorten gibt es auch weniger häufige Arten wie den Morgenländischen Lebensbaum (Thuja orientalis) und den Japanischen Lebensbaum.
Krankheiten & Schädlinge
Lebensbäume sind robust, können aber von Krankheiten und Schädlingen befallen werden.
Pilzerkrankungen
- Phytophthora: Befällt die Wurzeln, verursacht Welke und Absterben.
- Schuppenbräune: Braunfärbung und Abfallen der Nadeln.
- Triebsterben (Seiridium cardinale): Abgestorbene Äste, rötlich-bräunliche Rindenbereiche.
Vorbeugend sollten Sie Staunässe vermeiden, ausreichende Abstände zwischen den Pflanzen einhalten und Schnittwunden behandeln.
Schädlinge
- Thujaminiermotte: Raupen fressen Gänge in den Nadeln.
- Thujaborkenkäfer: Larven fressen Gänge unter der Rinde.
- Schildläuse: Saugen Pflanzensaft, schwächen die Pflanzen.
Regelmäßige Pflanzkontrollen und das Entfernen befallener Pflanzenteile helfen, einen Schädlingsbefall zu erkennen und zu bekämpfen. Unterstützen Sie die natürliche Abwehrkraft der Pflanzen durch richtige Bewässerung und Düngung.
Um Krankheiten und Schädlingsbefall vorzubeugen, sorgen Sie für einen optimalen Standort und eine gute Pflege. Regelmäßige Kontrollen helfen, frühzeitig Probleme zu erkennen und zu beheben.
Häufig gestellte Fragen
1. Welche Tiere profitieren von Lebensbäumen in Gärten?
Lebensbäume bieten eine wertvolle Rückzugsmöglichkeit für zahlreiche Tiere, insbesondere Vögel. Vögel bauen häufig ihre Nester in den dichten Zweigen der Lebensbäume, nutzen sie als Schutz vor Raubtieren und widrigen Wetterbedingungen. Zudem bieten die kleinen Zapfen des Lebensbaums eine natürliche Futterquelle.
2. Welche spezifischen Schadbilder können an Lebensbäumen auftreten, und wie kann man diese behandeln?
Die häufigsten Schadbilder an Lebensbäumen beziehen sich auf Verfärbungen und Welke. Braune Nadeln können durch die Thujaminiermotte, Schildläuse oder durch Pilzkrankheiten wie Schuppenbräune verursacht werden. Staunässe und Trockenheit können die Wurzeln schädigen. Zur Behandlung sollte man befallene Teile entfernen, für ausreichende Bewässerung sorgen und gegebenenfalls Fungizide einsetzen.
3. Warum wird der Lebensbaum auch „Thuja“ genannt und was bedeutet der Name?
Der Name „Thuja“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Opferholz“, weil das Harz von Lebensbäumen in der Antike für religiöse Räucherungen verwendet wurde. Der Name „Lebensbaum“ leitet sich von der langen Lebensdauer dieser Pflanzen ab.
4. Was ist bei der Pflege von Lebensbäumen besonders im Winter zu beachten?
Im Winter ist es wichtig, die Zweige von Lebensbäumen zusammenzubinden, um Schneebruch zu verhindern. Dies ist besonders in schneereichen Regionen wichtig. Entfernen Sie das Bindematerial nach der Schneesaison wieder. Es ist auch ratsam, den Boden rund um den Baum gemulcht zu halten, um die Feuchtigkeit zu speichern und die Wurzeln zu schützen.