Schildläuse erfolgreich bekämpfen
Schildläuse gehören zu den häufigsten Schädlingen an Zimmer- und Gartenpflanzen. Dabei richten die Tierchen vor allem an hartlaubigen Gewächsen sowie Obst- und Ziergehölzen mitunter großen Schaden an. Wie Sie die Pflanzensauger effektiv bekämpfen und dafür sorgen, dass Ihre Pflanzen gar nicht erst befallen werden.
- Schildläuse gehören zu den häufigsten Schädlingen sowohl an Zimmer- als auch an Gartenpflanzen.
- Es gibt verschiedene Arten, die vornehmlich hartlaubige und immergrüne Gewächse sowie Obst- und Ziergehölze befallen.
- Sie sind im Anfangsstadium häufig schwer zu entdecken und können großen Schaden anrichten.
- Am besten lassen sich Schildläuse mit einem Seifen-Spiritus-Gemisch oder mit Brennnesseljauche bekämpfen.
Schildläuse erkennen
Schildläuse (lat. Coccoidea) bilden eine sehr artenreiche Familie innerhalb der Pflanzenläuse (lat. Sternorrhyncha). Weltweit gibt es rund 4000 verschiedene Arten, in Mitteleuropa sind allerdings nur etwa 90 beheimatet. Dabei haben sich die verschiedenen Varietäten auf recht unterschiedliche Pflanzen spezialisiert. So sind an Obstgehölzen vornehmlich so genannte Deckelschildläuse wie die Kommaschildlaus oder die eingeschleppte San-José-Schildlaus anzutreffen, die typischerweise keinen Honigtau absondern.
Napfschildläuse wiederum lieben Zimmerpflanzen, sind aber ebenfalls häufig auf Obst- und anderen Laubgehölzen zu finden. Diese Arten wiederum sondern Honigtau ab, der in der Regel durch Rußtaupilze besiedelt wird. Doch um welche Art es sich auch immer handeln mag: Die hier beschriebenen Gegenmaßnahmen sind bei allen gleichermaßen wirksam.
Wie sehen Schildläuse aus?
Schildläuse sind in der Regel sehr klein: Je nach Art erreichen die Tierchen eine Länge zwischen 0,6 und sechs Millimetern. Charakteristisch ist der auffällige Schutzpanzer, den lediglich die erwachsenen Weibchen entwickeln. Mit diesem kleben sich die Schädlinge an einer geeigneten Futterstelle fest, auch legen sie hier ihre Eier ab und ziehen ihre Larven groß – der Panzer schützt nämlich nicht nur das Weibchen, sondern auch dessen Eier und Larven. Typischerweise siedeln Schildläuse nicht einzeln, sondern in regelrechten Kolonien auf Blättern und Trieben sowie Stämmen, Ästen und Zweigen.
Die männlichen Schildläuse sind übrigens für die Pflanzen völlig ungefährlich, da sie als erwachsene Tiere keinerlei Nahrung zu sich nehmen und ohnehin eine extrem kurze Lebensspanne haben. Sie könnten Sie eventuell mit kleinen Fliegen verwechseln, allerdings treten sie nicht immer in Erscheinung. Für die Fortpflanzung der Schildläuse sind die Männchen nicht zwingend notwendig, da sich die Tiere auch durch Jungfernzeugung vermehren können.
Lebensweise
Ein einziges Schildlaus-Weibchen legt bis zu 2000 Eier im Jahr, die es unter seinem Schutzschild behält. Auch die frisch geschlüpften Larven sind hier gut geschützt, sie verlassen den Kokon erst in einem späteren Nymphenstadium. Diese Jungtiere sind sehr beweglich und siedeln problemlos auch auf andere Pflanzen über. Da die leichten Schildläuse sich im Freien auch vom Wind treiben lassen, muss eine weitere Infektion nicht zwangsläufig nur auf benachbarte Gewächse beschränkt bleiben.
Sobald ein passender Platz gefunden ist, saugen sich die weiblichen Tiere fest und bilden den charakteristischen Schildpanzer aus. Da dieser festklebt und das Tierchen zudem sämtliche äußeren Organe mit Ausnahme seines Saugrüssels verliert, sind die weiblichen Schildläuse in der Regel immobil. Aufgrund der raschen Vermehrungsweise sowie der hohen Ansteckungsgefahr sind rechtzeitige Maßnahmen zur Bekämpfung so wichtig – zumal Schildläuse recht hartnäckig und schwierig zu bekämpfen sind.
Schadbild bei Schildlausbefall
Leider wird ein Schildlausbefall in der Regel erst sehr spät bemerkt, da sich sowohl die erwachsenen Tiere als auch ihre Larven zunächst sehr gut verstecken und somit unauffällig bleiben. Machen sich die ersten typischen Symptome bemerkbar, ist der Befall zumeist schon sehr weit fortgeschritten. Damit es gar nicht erst so weit kommt, sollten Sie gefährdete Pflanzen regelmäßig und gründlich kontrollieren. Typisch für einen Schildlausbefall ist das folgende Schadbild:
- vereinzelte oder gehäuft auftretende Schildpanzer
- zeigen sich als grüne oder braune Höcker
- woll- oder wachsartige Gespinste an der Pflanze
- Pflanzenteile und Umgebung fühlen sich klebrig an (Honigtau)
- verkrustete Triebe und Zweige
- Blattflecken, meist hellbraun, gelb oder rötlich gefärbt
- Knospen und Blüten öffnen sich nicht
- Blätter verkrüppeln, werden abgeworfen
Symptome wie Blattflecken und -abwurf sowie Minderwuchs und deformierte Knospen und Blüten können übrigens nicht nur auf Schildläuse hinweisen, sondern auch in Folge anderer Schädlinge oder auch Pflanzenkrankheiten auftreten. Charakteristisch sind lediglich die Höcker oder Gespinste (je nach Schildlausart), die an fast allen Pflanzenteilen auftreten können.
Besonders gefährdete Pflanzen
Schildläuse siedeln sich bevorzugt an hartlaubigen, immergrünen Pflanzen an, weshalb so beliebte Zimmerpflanzen wie etwa Gummi- und Zitronenbäume, Stechpalme oder Orchidee besonders gefährdet sind. Im Garten setzen sich die Schädlinge besonders gerne an Obst- und Ziergehölzen fest, wobei sie hier nicht nur an den Blättern und weichen Trieben, sondern auch an Stamm, Ästen und Zweigen zu finden sind. Sie erkennen einen Befall an den schuppenförmigen Gebilden, die die verschiedenen Pflanzenteile häufig in größeren Mengen bedecken. Welche Pflanzenarten besonders gefährdet sind, können Sie der Tabelle entnehmen.
Zimmerpflanzen | Gartenpflanzen |
---|---|
Asparagus (verschiedene) | Apfelbaum (Malus domestica) |
Farne (verschiedene) | Birnenbaum (Pyrus communis) |
Fensterblatt (Monstera) | Beerensträucher (verschiedene) |
Ficus (verschiedene) | Kirschbäume (Prunus) |
Flamingoblume (Anthurium) | Pfirsichbäume (Prunus persica) |
Kakteen (verschiedene) | Pflaumenbäume (Prunus domestica) |
Orchideen (verschiedene) | Oleander (Nerium oleander) |
Gummibaum (Ficus elastica) | Efeu (Hedera helix) |
Palmen (verschiedene) | Farne (verschiedene) |
Exkurs
Woll- und Schmierläuse gehören ebenfalls zu den Schildläusen
Übrigens gehören auch die Woll- und Schmierläuse in die Gruppe der Schildläuse. Diese bis zu fünf Millimeter langen, zumeist rosa, weiß oder hellbraun gefärbten Schädlinge sind nicht mit einem Schild geschützt, sondern mit einem Wachsgespinst bzw. einem puderähnlichen, schmierigen Staub. Bei diesen Arten bleiben die Weibchen, sonst untypisch für Schildläuse, mobil und verstecken sich und ihre Gelege geschickt an schwer zugänglichen Stellen wie etwa den Blattachseln, den Hüllblättern oder gar im Substrat.
Ursachen und Vorbeugung
Im Grunde stellen Schildläuse selbst nur ein Symptom dar, da sie ausschließlich bereits zuvor geschwächte oder kranke Pflanzen befallen. Diese sind – beispielsweise durch einen ungeeigneten Standort oder mangelhafte Pflege – in ihrer Abwehr geschwächt und haben den Schädlingen nichts entgegenzusetzen. Aus diesem Grund treten Schildläuse (und auch viele andere Schädlinge) insbesondere nach der Überwinterung auf, wenn Zimmerpflanzen durch trockene Heizungsluft, Lichtmangel und / oder eine zu warme Überwinterung angeschlagen sind.
Auch diese Pflegefehler sollten Sie möglichst vermeiden:
- Lichtmangel / zu dunkler Standort
- niedrige Luftfeuchtigkeit / trockene Luft
- Nährstoffmangel / ungenügende Düngung
- Überdüngung, insbesondere mit Stickstoff
- Wassermangel
- Staunässe
Zudem sollten viele Zimmerpflanzen nicht im warmen Wohnzimmer überwintern, sondern an einen hellen und kühlen Ort gestellt werden. Dies gilt vor allem für mediterrane Gewächse wie Zitruspflanzen, Olivenbäumchen oder Oleander, die allesamt häufig von Schildläusen befallen werden.
Kann man präventiv etwas gegen Schildläuse tun?
„Vorbeugung ist besser als Heilung!“
Sie können einem Schildlausbefall vorbeugen, indem Sie vor allem bei Ihren Zimmerpflanzen diese Pflegehinweise beachten:
- möglichst viel Licht, bei Bedarf Pflanzenlampen installieren
- nicht zu warm überwintern – viele mediterrane Gewächse dürfen nur bis maximal 10 bis 12 °C kühl stehen
- ausgewogene Versorgung mit Wasser – Substrat nicht austrocknen lassen, überschüssiges Wasser aus Unterteller oder Übertopf zeitnah entfernen
- für hohe Luftfeuchtigkeit sorgen, vor allem wenn es warm ist (Sommermonate, Heizungsperiode), Pflanzen regelmäßig einsprühen oder Zimmerbrunnen installieren
- regelmäßig, aber nicht übermäßig düngen
- vor allem mit stickstoffhaltigen Dünger eher sparsam sein
- hochwertiges Substrat verwenden, abgestimmt auf die jeweilige Pflanzenart
Außerdem brauchen viele Zimmerpflanzen in den Sommermonaten nicht nur viel Licht, sondern auch Luft. Stellen Sie Zitronen- und Olivenbäume sowie Oleander und Co. daher möglichst an einen geeigneten Standort nach draußen, etwa auf den Balkon oder die Terrasse.
Was hilft? Schildläuse effektiv bekämpfen
Da Schildläuse ausschließlich Schäden an den befallenen Pflanzen verursachen, sich zudem stark vermehren und rasch weitere Gewächse im Umkreis infizieren, sind sofortige und nachhaltige Maßnahmen zur Bekämpfung immens wichtig. Anderenfalls sterben die betroffenen Pflanzen mit der Zeit ab. Zudem sind Schildläuse umso schwerer zu beseitigen, je größer ihre Population ist. In diesem Abschnitt stellen wir Ihnen die wirksamsten Methoden gegen Schildläuse vor.
Erste-Hilfe-Maßnahmen
Blattläuse werden gerne mit einem starken Wasserstrahl vertrieben. Bei Schildläusen funktioniert diese einfache Methode nicht, da sie durch ihre festgeklebten Schilde fest an der Pflanze sitzen. Stattdessen können Sie einzelne Tierchen – etwa an Zimmerpflanzen – auf diese Weise bekämpfen:
- Isolieren Sie die befallene Pflanze sofort.
- Es dürfen sich keine anderen Gewächse in der Nähe befinden.
- Stellen Sie sie an einen möglichst hellen und kühlen Standort.
- Besprühen Sie sie mit Wasser und halten Sie die Luftfeuchtigkeit hoch.
- Schneiden Sie stark befallene Pflanzenteile gegebenenfalls zurück.
- Tränken Sie ein Wattestäbchen mit Spiritus.
- Drücken Sie das Wattestäbchen einzeln auf jede Schildlaus.
- Verteilen Sie den Spiritus sorgfältig darauf.
- Wischen Sie eventuell vorhandenen Honigtau mit einer Seifenlösung vorsichtig ab.
Ist der Befall zu stark, können Sie die Pflanze stattdessen auch einsprühen, etwa mit einer Seifen-Spirituslösung. Diese Vorgehensweise ist vor allem bei einzelnen Zimmerpflanzen gut zu handhaben, benötigt allerdings recht viel Zeit. Kratzen oder schaben Sie die Schildläuse auf keinen Fall ab, da auf diese Weise die Eier und die Larven am Leben bleiben und zudem über die ganze Pflanze verteilt werden.
Bewährte Hausmittel
Bei einem Schildlausbefall müssen Sie nicht gleich ins Gartenfachgeschäft laufen, denn glücklicherweise zeigen verschiedene Hausmittel sehr gute Wirkung gegen die Schädlinge. Diese bringen Sie am besten mit Hilfe einer Sprühflasche (21,00€ bei Amazon*) auf die Pflanzen auf, wobei Sie kein noch so kleines Fleckchen auslassen dürfen. Beachten Sie dabei, dass sich manche Schildläuse auch sehr gern in den Blattachseln und Hüllblättern verstecken. An schwer zu erreichenden Stellen tragen Sie den Sud einfach mit einem Pinsel oder einem Wattestäbchen auf. Wiederholen Sie die Anwendung so lange, bis die Schädlinge verschwunden sind.
Für Zimmerpflanzen: Seifen-Spiritus-Lauge
Insbesondere bei Zimmerpflanzen hat sich eine Mischung aus (flüssiger) Kernseife und Spiritus als praktikabel erwiesen. Hierzu verrühren Sie sorgfältig je 15 Milliliter Seife und Spiritus mit einem Liter Wasser und füllen die Mischung in eine Sprühflasche. Verwenden Sie nach Möglichkeit kalkarmes Wasser wie etwa Regenwasser oder gut abgestandenes Leitungswasser. Die Flüssigkeit sollte zudem zimmerwarm und keinesfalls kalt oder heiß sein – das schadet Ihren Pflanzen.
Testen Sie zudem zunächst an einer unauffälligen Stelle, ob die betreffende Pflanze das Gemisch überhaupt verträgt. So manches empfindliche Gewächs reagiert nämlich auch auf derartige Hausmittel mit hängenden und / oder abgeworfenen Blättern. Ist sie jedoch nach dem Test – warten Sie ruhig ein, zwei Stunden auf etwaige Reaktionen – unauffällig, so können Sie sie schlussendlich behandeln.
Für Gartenpflanzen: Brennnessel- oder Wermutjauche
Natürlich können Sie Ihre Gartenpflanzen ebenfalls mit einer Seifen-Spiritus-Lösung behandeln, effektiver ist hier jedoch die sehr vielseitig einsetzbare Brennnesseljauche. Diese hat den Vorteil, wesentlich schonender für die damit behandelten Pflanzen zu sein und außerdem einen ausgewogenen Nährstoffcocktail zu liefern. Dieser gibt dem Gewächs zudem einen kräftigen Schub fürs eigene Abwehrsystem. Statt Brennnessel- können Sie auch Wermutjauche ansetzen und verwenden.
Und so setzen Sie die Brennnesseljauche an:
- Sammeln Sie ein Kilogramm frische Blätter und Stängel.
- Bevorzugen Sie Brennnesseln vor der Blüte, da diese mehr Wirkstoffe enthalten.
- Schneiden Sie die Pflanzenteile möglichst fein.
- Geben Sie sie in einen Kunststoffeimer.
- Füllen Sie sie mit zehn Litern Regen- oder Quellwasser auf.
- Decken Sie die Mischung mit einem luftdurchlässigen Tuch oder einem Gitter ab.
- Dies soll verhindern, dass dort Tiere hineinfallen und ertrinken.
- Stellen Sie die Mischung an einen halbschattigen und warmen Standort.
- Rühren Sie täglich kräftig um.
Die Jauche ist nach etwa acht bis zehn Tagen fertig für einen Einsatz. Filtern Sie die groben Pflanzenteile nun ab und füllen Sie die Flüssigkeit in einen Kanister. Sie ist etwa eine Woche lang haltbar, sofern Sie den Kanister luftdicht verschließen. Für eine Anwendung als Spritzmittel sollten Sie die Brennnesseljauche im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnen – d. h. auf einen Teil Jauche kommen neun Teile Regen- oder Quellwasser.
Tipp
Pflanzenjauchen sind aufgrund ihres penetranten Geruchs wirklich nur für die Anwendung im Garten zu empfehlen. Sie können den Gestank jedoch etwas abmildern, indem Sie der Mischung eine Handvoll Gesteinsmehl hinzufügen.
Biologische Gegenmittel: Gefräßige Nützlinge gegen Schildläuse
Treten die Schildläuse im Garten bzw. im Gewächshaus auf, so empfehlen sich so genannte Nützlinge zur gezielten Bekämpfung. Diese kaufen Sie im spezialisierten Fachhandel oder im Internet und setzen Sie direkt auf den befallenen Pflanzen aus. Die Nützlinge fressen zumeist Eier oder Larven der Schädlinge, richten aber selbst keinerlei Schaden an den Pflanzen an. Sind die Schädlinge beseitigt, verschwinden in der Regel auch die Nützlinge wieder. Sie können Sie übrigens auch gezielt im Garten ansiedeln, so bleibt das natürliche Gleichgewicht gewahrt und Schädlinge haben es von Anfang an schwerer, sich zu etablieren.
In einem nützlingsfreundlichen Garten dürfen Sie jedoch keinerlei Spritzmittel anwenden (auch keine Hausmittel!), da diese nicht zwischen Schädlingen und Nützlingen unterscheiden. Sie vertreiben mit Seifenlauge und Spiritus also auch die erwünschten Insekten. Des Weiteren sollten Sie für reichlich Insektenfutter (beispielsweise in Form von vielen Doldenblütlern) sorgen, denn in vielen Fällen betätigen sich die Larven der Nützlinge als Schädlingsbekämpfer, während die adulten Insekten vornehmlich von Pollen und Nektar leben. Ein geschickt platziertes Insektenhotel sorgt für einen gefragten Unterschlupf.
Wer Nützlinge gegen die Schildlaus-Plage einsetzen möchte, sollte zu einem der folgenden Arten greifen:
- Schlupfwespen
- Marienkäfer
- Schwebfliegen
- Florfliegen
- Gallmücken
Halten Sie sich unbedingt an die Anwendungshinweise und Mengenempfehlungen des Herstellers, da sowohl zu wenig als auch zu viele eingesetzte Nützlinge nicht zum erwünschten Erfolg führen.
Chemische Mittel
Helfen alle beschriebenen Mittel nichts, etwa, weil der Befall bereits zu weit fortgeschritten ist, so gibt es noch spezielle systemische Schädlingsbekämpfungsmittel. Deren Einsatz will jedoch gut überlegt sein, vor allem, wenn Sie sie im Garten oder im Gewächshaus verwenden sollen. Chemische Mittel haben immer auch negative Auswirkungen auf die Umwelt und damit das ökologische Gleichgewicht.
Greifen Sie in diesem Fall zu speziellen Stäbchen oder Sprays gegen Schildläuse, da Kontaktgifte nichts bewirken – der Schildpanzer ist für diese zu stark. Die Stäbchen stecken Sie einfach in die Erde, während Sie das Spray als Spritzmittel verwenden.
Häufig gestellte Fragen
Sind Schildläuse für den Menschen giftig?
Typischerweise saugen Schildläuse nicht nur den Pflanzensaft ab, sondern injizieren zugleich giftige Stoffe in die Pflanzenzellen. Diese wiederum verursachen die für einen starken Befall charakteristischen Blattflecken, die braun, rot oder gelb gefärbt sein können. Für Menschen oder Haustiere sind die Schädlinge hingegen ungefährlich und auch nicht giftig.
Sind Schildläuse gefährlich?
Schildläuse sind weder für Menschen noch für Tiere in irgendeiner Weise gefährlich. Lediglich für die betroffenen Pflanzen ist ein Befall problematisch, denn je länger und je mehr der Schädlinge sich auf einem Gewächs tummeln, desto eher wird dieses geschädigt. Dauerhaft drohen Missbildungen – beispielsweise unschöne Flecken auf den Blättern, vergilbende Blüten und Kümmerwuchs – oder sogar schlussendlich das Absterben der Pflanze. Aus diesem Grund sind möglichst zeitnahe und wirksame Bekämpfungsmethoden so wichtig.
Wie verbreiten sich Schildläuse?
Tritt an Ihren Zimmerpflanzen ein Befall mit Schildläusen auf, so wurden die Tierchen wahrscheinlich durch eine neue Pflanze eingeschleppt. Achten Sie daher schon beim Kauf auf verräterische Spuren wie beispielsweise Schilde an versteckten Pflanzenteilen oder wachsartige Ausscheidungen. Solche Pflanzen sollten Sie besser stehenlassen und nicht mit nach Hause nehmen! Bekommen Sie dagegen Pflanzen geschenkt, so stellen Sie den Neuzugang zunächst in Quarantäne und untersuchen Sie ihn sorgfältig auf charakteristische Anzeichen.
Ansonsten – beispielsweise im Garten – verbreiten sich Schildläuse, weil sich die Jungtiere auf Wanderschaft begeben und so neues Terrain erobern. Auch durch Windübertragung oder durch bereits infizierte Reiser (beispielsweise Stecklinge von einer infizierten Pflanze aus Nachbars Garten) kommt es zu einem Befall.
Können Schildläuse fliegen?
Weibliche Schildläuse haben keine Flügel und können daher auch nicht fliegen. Überhaupt besitzen sie keinerlei äußere Organe, so fehlen etwa bei den erwachsenen Tiere auch die Beine und die Augen. Die männlichen Schildläuse hingegen haben Vorder- aber keine Hinterflügel, sie sind ergo flugfähig. Sie erinnern äußerlich an Fliegen, leben jedoch nur wenige Stunden. Allerdings sind Schildläuse nicht zwingend auf eine geschlechtliche Vermehrung angewiesen, da die weiblichen Tiere sich auch über eine so genannte Jungfernzeugung ungeschlechtlich vervielfältigen können.
Hilft Frost gegen Schildläuse?
So mancher hofft, dass sich die Schildlausplage in einem frostigen Winter von ganz allein erledigt. Allerdings sind die Schädlinge gegenüber Kälte völlig unempfindlich und überstehen selbst den kältesten Winter – jedenfalls, wenn es sich um Eier handelt. Diese befinden sich in der Regel unter dem Deckel der weiblichen Schildlaus und sind dort gut vor Witterungseinflüssen geschützt. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass befallene Pflanzen auch im Februar sowie weitere Male zu Vegetationsbeginn behandelt werden, damit sich aus den Eiern keine Larven und damit keine erwachsenen Schildläuse entwickeln.
Tipp
Ganz gleich, für welche Bekämpfungsmaßnahmen Sie sich entscheiden: Eine einmalige Anwendung reicht nicht aus! Um tatsächlich alle Schildläuse sowie auch die letzte Larve und das letzte Ei zu erwischen, müssen Sie die Mittel mehrfach im Abstand von mehreren Tagen und Wochen einsetzen.