Schleifenblume

Flamingoblume: Pflegetipps für eine blühende Schönheit

Die Flamingoblume (Anthurie) ist eine beliebte Zimmerpflanze, die mit ihren auffälligen Hochblättern begeistert. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zur Pflege, Vermehrung und Gesunderhaltung dieser exotischen Schönheit.

Steckbrief

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Wuchs
Kompakt und buschig
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Wuchshöhe
40 cm bis 100 cm
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Blütenfarbe
Reinweiß, rosa, pink und tiefrot
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Blütezeit
Mai bis Juni, nahezu ganzjährig unter optimalen Bedingungen
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Blattfarbe
Dunkelgrün
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Blattform
Lanzettlich bis herzförmig
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Wuchs

Die Wuchshöhe der Flamingoblume variiert je nach Art und Sorte zwischen 40 und 100 Zentimetern, während die Wuchsbreite durchschnittlich zwischen 30 und 60 Zentimetern liegt. Diese immergrüne Zimmerpflanze beeindruckt durch ihren attraktiven Blattschmuck, der oft fälschlicherweise für die Blüte gehalten wird. Die Pflanzen wachsen üblicherweise kompakt und buschig, wodurch ein größerer Schnitt selten nötig ist.

Um die Pflanze gesund zu erhalten, entfernen Sie abgestorbene oder vergilbte Blätter mit einem sauberen, scharfen Messer am Ansatz. Obwohl die Flamingoblume keine Ableger bildet, lässt sie sich gut über Stecklinge vermehren. Besonders die Kleine Flamingoblume (Anthurium scherzerianum) eignet sich aufgrund ihres kompakten Wuchses optimal für die Fensterbank und ist zudem besonders blütenreich.

Blätter

Die Arten der Flamingoblume weisen große, dunkelgrüne Blätter auf, die je nach Sorte unterschiedlich geformt sein können.

  • Anthurium scherzerianum-Hybriden besitzen lanzettlich geformte Blätter.
  • Anthurium andreanum-Hybriden haben länglich herzförmige Blätter.

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Diese Blätter können sowohl matt als auch glänzend sein. Die auffälligen Hochblätter, auch Spatha genannt, sind in verschiedenen Formen und Farben erhältlich, darunter reinweiß, rosa, pink und tiefrot. Manchmal weisen sie interessante Farbverläufe oder Sprenkelungen auf.

Ein besonderes Merkmal dieser Pflanzen ist der Kolben, der sich in der Mitte der Hochblätter befindet. Der Kolben kann gelb, orange oder rot gefärbt sein und entweder gerade, gebogen oder leicht gedreht wachsen. Die Form des Kolbens verleiht der Pflanze manchmal den Beinamen „Schweineschwänzchen“.

Blüte

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Flamingoblume in Kandy: Auffälliges Hochblatt mit Kolben.
Foto: MKankesh | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Die auffälligen Hochblätter der Flamingoblume werden häufig fälschlicherweise für die Blüten gehalten, da die eigentliche Blüte relativ unscheinbar ist. Die Blütezeit der Flamingoblume variiert je nach Sorte:

  • Anthurium scherzerianum-Hybriden blühen von Mai bis Juni.
  • Anthurium andreanum-Hybriden können unter optimalen Bedingungen nahezu ganzjährig blühen.

Die Intensität der Blütenfarben und die Häufigkeit der Blüte hängen von den Kulturbedingungen ab. Ein konstanter Standort und die richtige Pflege fördern die Blütenpracht der Pflanze, die bei optimalen Bedingungen bis zu 300 Tage im Jahr blühen kann.

Welcher Standort ist geeignet?

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Flamingoblume (Anthurium sp.) mit roten Hochblättern und grünem Kolben.
Foto: Nicolas Perrault II | Lizenz: CC0 | Quelle: Wikimedia

Die Flamingoblume bevorzugt einen hellen bis halbschattigen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Direkte Sonneneinstrahlung kann zu Verbrennungen auf den Blättern führen. Ein Platz auf der Fensterbank, der durch Gardinen oder das Blattwerk anderer Pflanzen beschattet wird, ist ideal.

Die Pflanze benötigt ganzjährig Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad Celsius, wobei im Winter ein etwas kühlerer Standort mit Temperaturen von 16 bis 18 Grad Celsius empfohlen wird. Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist ebenfalls wichtig. Folgende Maßnahmen verbessern die Luftfeuchtigkeit:

  • Regelmäßiges Besprühen der Blätter mit zimmerwarmem, kalkfreiem Wasser
  • Aufstellen von Schalen mit Wasser und Steinen
  • Nutzung von Luftbefeuchtern

Achten Sie außerdem darauf, die Pflanze vor Zugluft zu schützen, da sie darauf empfindlich reagiert.

Flamingoblume pflegen

Die Flamingoblume ist relativ pflegeleicht, benötigt jedoch bestimmte Maßnahmen, um optimal zu gedeihen.

Gießen

Gießen Sie die Pflanze ein- bis zweimal pro Woche mit zimmerwarmem, kalkfreiem Wasser oder Regenwasser. Lassen Sie das Substrat zwischen den Wassergaben leicht antrocknen, der Wurzelballen sollte jedoch niemals vollständig austrocknen. Im Winter reduzieren Sie die Wassermenge, halten Sie den Wurzelballen aber weiterhin leicht feucht.

Düngen

Von April bis August sollte die Flamingoblume alle zwei Wochen mit einem Flüssigdünger in halber Konzentration gedüngt werden. Im Winter reicht eine Düngung einmal im Monat aus.

Umtopfen

Junge Pflanzen sollten jährlich im Frühjahr umgetopft werden. Bei älteren Pflanzen genügt es, die oberste Erdschicht jährlich zu erneuern oder die Pflanze alle zwei bis drei Jahre komplett umzutopfen. Verwenden Sie gut durchlässiges Substrat und entfernen Sie faule Wurzeln vor dem Einsetzen in den neuen Topf.

Sonstige Pflege

  • Die Blätter regelmäßig mit zimmerwarmem, kalkfreiem Wasser besprühen, aber die Blüten nicht benetzen.
  • Staub auf den Blättern mit einem feuchten Tuch abwischen oder die Pflanze abbrausen.
  • Braune oder vergilbte Blätter sowie trockene Blütenstiele mit einem sauberen, scharfen Messer entfernen.

Mit diesen Pflegehinweisen bleibt Ihre Flamingoblume gesund und dekorativ.

Flamingoblume vermehren

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Früchte der Flamingoblume (Anthurium scandens) in Nahaufnahme.
Foto: Keministi | Lizenz: CC0 | Quelle: Wikimedia

Die Vermehrung der Flamingoblume erfolgt durch Teilung oder Stecklinge.

Teilung

Teilen Sie ältere Pflanzen im Frühjahr beim Umtopfen. Die Teilstücke sollten mindestens ein großes Blatt und gesund ausgebildete Wurzeln haben. Pflanzen Sie die Teilstücke in Töpfe mit frischem Substrat und stellen Sie sie an einen hellen, warmen Standort. Um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, können Sie eine durchsichtige Plastikfolie über den Topf stülpen und regelmäßig lüften.

Vermehrung durch Stecklinge

Schneiden Sie einzelne Triebe knapp über dem Boden ab und entfernen Sie alle Blätter bis auf zwei bis drei Stück. Stellen Sie die Stecklinge in ein Glas mit Wasser an einen hellen, nicht sonnigen Platz. Wechseln Sie das Wasser alle zwei bis drei Tage. Nach etwa ein bis drei Wochen haben die Stecklinge Wurzeln gebildet und können in befeuchtete Anzuchterde gepflanzt werden.

Beide Methoden ermöglichen eine erfolgreiche Vermehrung und sorgen dafür, dass die neuen Pflanzen kräftig anwachsen.

Krankheiten & Schädlinge

Obwohl Flamingoblumen robust sind, können sie von Krankheiten und Schädlingen befallen werden.

Krankheiten & Schädlinge

Die häufigste Krankheit ist Wurzelfäule, verursacht durch Staunässe. Gießen Sie die Pflanze nur, wenn das Substrat angetrocknet ist, und verwenden Sie gut durchlässiges Substrat. Eine weitere häufige Krankheit ist die Blattfleckenkrankheit, die durch hohe Luftfeuchtigkeit und nasse Blätter begünstigt wird. Dunkle, unregelmäßige Flecken auf den Blättern sind ein Symptom.

Schädlinge

Zu den häufigsten Schädlingen zählen:

  • Spinnmilben: Erkennbar durch feine Gespinste und verfärbte Blätter.
  • Schildläuse: Diese Parasiten hinterlassen klebrige Ausscheidungen, die Rußtaupilze fördern können.
  • Wollläuse: Diese verursachen helle Flecken auf den Blättern.
  • Thripse: Diese hinterlassen silbrig glänzende Fraßspuren auf den Blattoberseiten.

Bekämpfen Sie die Schädlinge durch Erhöhung der Luftfeuchtigkeit, regelmäßiges Abwischen oder Abduschen der Blätter und gegebenenfalls geeigneten Pflanzenschutzmitteln. Bei hartnäckigem Befall isolieren Sie befallene Pflanzen.

Giftigkeit

Flamingoblumen sind giftig. Alle Pflanzenteile enthalten scharfkantige Kalziumoxalat-Kristalle und Oxalsäure, die bei Hautkontakt oder Verzehr Reizungen und Vergiftungserscheinungen verursachen können. Symptomatisch können Reizungen der Schleimhäute, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schluckbeschwerden und erhöhter Speichelfluss auftreten. Treffen Sie Vorsichtsmaßnahmen wie das Tragen von Handschuhen und stellen Sie die Pflanze außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren auf.

Mit der richtigen Pflege und Vorsichtsmaßnahmen wird Ihre Flamingoblume gesund und prächtig gedeihen.

Häufig gestellte Fragen

Wie oft blüht die Flamingoblume und wie kann man die Blütenbildung stimulieren?

Die Blütezeit der Flamingoblume variiert je nach Sorte. Anthurium scherzerianum-Hybriden blühen von Mai bis Juni, während Anthurium andreanum-Hybriden nahezu ganzjährig blühen können. Um die Blütenbildung zu stimulieren, kann die Pflanze im Winter an einen etwas kühleren Standort gestellt und weniger gegossen werden. Bei einem anschließenden Anstieg der Temperaturen und regelmäßiger Düngung bildet die Flamingoblume prächtige Blüten.

Warum werden die sogenannten Hochblätter oft mit den Blüten verwechselt?

Die auffälligen Hochblätter der Flamingoblume sind farbenfroh und deutlich größer als die eigentlichen Blüten, wodurch sie fälschlicherweise als Blüten wahrgenommen werden. Die eigentlichen Blüten bestehen aus einem Kolben, der in der Mitte des Hochblattes wächst und oft weniger auffällig ist.

Welche Luftreinigungsfähigkeiten hat die Flamingoblume?

Die Flamingoblume gilt als eine luftreinigende Pflanze und kann Schadstoffe wie Formaldehyd, Xylol, Toluol und Ammoniak aus der Raumluft filtern. Diese Eigenschaft macht sie nicht nur zu einer ästhetischen, sondern auch zu einer gesundheitlich förderlichen Zimmerpflanze.

Welche Besonderheiten gibt es bei der Pflege bezüglich der Luftfeuchtigkeit?

Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist essenziell für das Wohlbefinden der Flamingoblume. Um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, kann man regelmäßig die Blätter mit zimmerwarmem, kalkfreiem Wasser besprühen, Schalen mit Wasser und Steinen aufstellen oder Luftbefeuchter nutzen. Dabei sollte darauf geachtet werden, die Blüten nicht zu benetzen, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Bilder: Goryu / stock.adobe.com