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Orchideen: Schildläuse erkennen und effektiv bekämpfen

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Schildläuse an Orchideen sind hartnäckige Schädlinge, die unbehandelt erhebliche Schäden verursachen. Dieser Artikel erklärt, wie Sie einen Befall erkennen und Ihre Orchideen mit verschiedenen Methoden effektiv schützen.

Schildläuse Orchidee
Mit einer Lösung aus Schmierseife, Spiritus und Wasser werden Schildläuse effektiv vertrieben

Erkennen eines Schildlausbefalls bei Orchideen

Ein häufiger und genauer Blick auf Ihre Orchideen ist essenziell, um einen Befall frühzeitig zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Schildläuse tarnen sich sehr geschickt und sind oft erst spät sichtbar. Sie verstecken sich bevorzugt auf den Blattunterseiten, zwischen den Hüllblättern oder in der Nähe der Wurzeln.

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Typische Anzeichen eines Schildlausbefalls

Ein Befall mit Schildläusen äußert sich durch verschiedene Symptome, die Sie aufmerksam beobachten sollten:

  • Klebrige Blätter: Schildläuse scheiden zuckerhaltigen Honigtau aus, der die Blätter und die Umgebung der Orchidee klebrig erscheinen lässt.
  • Verformungen und Welken: Die Blätter der Orchidee können sich verformen und beginnen zu welken. Auch Veränderungen an den Blüten können auftreten.
  • Weißliche oder glänzende Beläge: Diese Beläge auf der Blattoberfläche sind ein weiteres Indiz für Schildläuse.
  • Kleine Löcher: Die Saugtätigkeit der Läuse hinterlässt winzige Löcher in den Blättern, die Eintrittspforten für Pilze und Viren darstellen.
  • Vorzeitiger Blattabwurf: Besonders bei starkem Befall werfen Orchideen ihre Blätter vorzeitig ab.

Gute Tarnung der Schildläuse

Schildläuse sind durch ihre schützenden, oft braunen oder grauen Schilde gut getarnt und ähneln kleinen Pocken oder Erhebungen. Besonders tückisch ist, dass die erwachsenen Weibchen in der Regel sesshaft bleiben; sie bewegen sich nach dem Anheften an die Pflanze kaum noch, was die Entdeckung zusätzlich erschwert. Wenn Sie jedoch Anzeichen wie klebrige Oberflächen oder unförmige Blätter sehen, sollten Sie die Pflanze genauer untersuchen.

Vorsichtsmaßnahmen

Um einen Befall frühzeitig zu erkennen, sollten Sie folgende regelmäßige Kontrollen durchführen:

  1. Untersuchen Sie mindestens einmal wöchentlich die Blattunterseiten, Stängel und Hüllblätter auf Auffälligkeiten.
  2. Achten Sie auf mögliche Klebrigkeit um die Pflanze herum.
  3. Beobachten Sie Veränderungen in der Blattform und -farbe sowie im Blütenbild genau.
  4. Sehen Sie auch bei gesunden Pflanzen genauer hin, da ein Befall zunächst unsichtbar sein kann, sich aber schnell ausbreiten kann.

Indem Sie diese präventiven Schritte beherzigen und die typischen Anzeichen kennen, können Sie die Ausbreitung der Schildläuse effektiv eindämmen und die Gesundheit Ihrer Orchideen wahren.

Bekämpfung von Schildläusen

Entdecken Sie Schildläuse auf Ihren Orchideen, sollten Sie sofort handeln. Diese Schädlinge vermehren sich schnell und können erhebliche Schäden anrichten. Hier sind einige sinnvolle Maßnahmen, um Schildläuse effektiv zu bekämpfen:

Isolation der befallenen Pflanze

Trennen Sie die befallene Orchidee von anderen Pflanzen, um eine weitere Ausbreitung der Läuse zu verhindern. Ein heller und kühler Quarantäne-Standort ist ideal, da Schildläuse warme und dunkle Umgebungen bevorzugen.

Manuelles Entfernen

Bei geringem Befall können Sie die Schildläuse vorsichtig von der Pflanze abkratzen. Verwenden Sie hierfür ein Messer oder eine weiche Zahnbürste. Achten Sie darauf, das Pflanzengewebe nicht zu verletzen und keine Jungläuse freizusetzen.

Ölige Lösungen

Eine bewährte Methode ist das Auftragen einer Mischung aus Wasser, Olivenöl und Spülmittel. Rühren Sie dafür zwei Esslöffel Olivenöl und einige Spritzer Spülmittel in einem Liter Wasser an. Besprühen Sie die betroffenen Teile der Pflanze alle zwei bis drei Wochen. Alternativ kann die Lösung auch mit einem Pinsel aufgetragen werden. Dies erstickt die Läuse, da ihre Atemöffnungen verstopfen.

Teebaumöl

Ein weiteres wirksames Mittel gegen Schildläuse ist Teebaumöl. Ein paar Tropfen Teebaumöl auf einem Wattestäbchen reichen aus, um die Schädlinge zu ersticken. Da Teebaumöl bei häufiger Anwendung schädlich für die Pflanze sein kann, sollten Sie damit vorsichtig vorgehen und die Anwendung auf die befallenen Stellen beschränken.

Schmierseifen-Lösung

Ein Gemisch aus 15 Gramm Schmierseife und 10 Millilitern Brennspiritus in einem Liter warmem Wasser kann ebenfalls wirksam sein. Tragen Sie die Lösung mit einem Pinsel auf die betroffenen Stellen auf, da nicht alle Orchideenarten diese Behandlung gut vertragen. Testen Sie erst an einem einzelnen Blatt, um Schäden zu vermeiden.

Verwendung von Farnkrautbrühe

Farnkrautbrühe ist ein natürliches Mittel, das sowohl präventiv als auch zur Bekämpfung eingesetzt werden kann. Hierfür legen Sie 100 Gramm frisches oder 10 Gramm getrocknetes Farnkraut für einen Tag in Wasser ein. Kochen Sie die Mischung auf und lassen Sie sie abkühlen, bevor Sie sie durch ein feines Sieb passieren. Sprühen Sie die Brühe zweimal wöchentlich auf die befallenen Stellen. Bei starkem Befall kann diese Methode allein jedoch nicht ausreichen.

Entsorgung schwer befallener Pflanzen

Sollten alle Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg bringen und der Befall sehr stark sein, bleibt oft nur die Entsorgung der befallenen Pflanze. Stellen Sie sicher, dass die Pflanze vollständig entfernt wird, um keine weiteren Pflanzen zu gefährden.

Durch eine Kombination dieser Maßnahmen erhöhen Sie die Chancen, die Schildläuse erfolgreich zu bekämpfen und gleichzeitig die Gesundheit Ihrer Orchideen zu bewahren.

Bilder: Michał Ludwiczak / iStockphoto