An diesen Symptomen erkennen Sie den Befall
Wollläuse verstecken ihren 0,5 cm kleinen, ovalen Körper unter einer wachsartigen Schutzschicht. Dieser Panzer hält Feuchtigkeit und Fressfeinde ab. Es sind diese winzigen Wattebäusche auf den Blättern und Trieben, die primär ins Auge fallen. Aufgrund ihrer explosionsartigen Vermehrung, ist die betroffene Orchidee innerhalb kurzer Zeit mit weißen Gespinsten überzogen. Darüber hinaus signalisieren die folgenden Symptome einen Befall mit Wollläusen:
- Der fehlende Pflanzensaft schwächt die Orchidee in ihrer gesamten Konstitution
- Die Blätter verformen sich, welken und fallen ab
- Triebe und Knospen weisen Verkrüppelungen auf
Da Wollläuse Meister der Tarnung sind, fällt ihre Anwesenheit erst auf, wenn sich bereits große Kolonien gebildet haben. Werfen Sie daher bitte regelmäßig einen Blick auf die Blattunterseiten und Blattachseln, weil hier das Dilemma zumeist seinen Anfang nimmt.
Hausmittel bekämpfen Wollläuse im Frühstadium
Solange sich Läuse gerade erst einrichten auf einer Pflanze, bereiten Sie den Parasiten mit Hausmitteln den Garaus. In der Praxis gut bewährt haben sich die folgenden Methoden:
- Die Orchidee kopfüber mit einem möglichst kräftigen Wasserstrahl abduschen
- Anschließend ein Tuch mit Alkohol tränken, um die Blätter und Triebe abzuwischen
- Wattestäbchen in Spiritus tunken, um einzelne Wollläuse in den Blattachseln zu betupfen
Für die weitere Behandlung isolieren Sie die Orchidee von anderen Pflanzen, damit sich die Schädlinge nicht weiter ausbreiten. Im Quarantäneraum besprühen Sie die geplagte Orchidee alle 2 Tage mit einer Mischung aus 1 Liter Wasser, 1-2 Esslöffel Schmierseife und 1 Spritzer Spiritus. Im Fachhandel sind nunmehr auch fertige Seifen-Lösungen (9,00€ bei Amazon*) erhältlich.
Diese Insekten haben Wollläuse zum Fressen gern
Hat sich bereits ein hoher Befallsdruck entwickelt, erzielen Sie mit Hausmitteln keinen durchschlagenden Bekämpfungserfolg mehr. Statt jetzt auf chemische Insektizide zurückzugreifen, holen Sie sich effektive Schützenhilfe aus dem Tierreich. Die folgenden Fressfeinde sind im Fachhandel erhältlich und machen sich mit Begeisterung auf die Jagd nach Wollläusen auf Ihren Orchideen:
- Die Larven des Australischen Marienkäfers (Cryptolaemus montrouzieri)
- Die Schlupfwespe (Leptomastix dactylopii)
Die Schlupfwespe ist erst ab einer Raumtemperatur von 24 Grad Celsius aktiv. Demgegenüber fühlt sich der räuberische Marienkäfer bereits bei normalen Zimmertemperaturen wohl und vernichtet während seines etwa 50 Tage langen Lebens unzählige Wollläuse. Sind die Schädlingskolonien beseitigt, wandern die Marienkäfer ab, um sich auf die Suche nach neuen Weidegründen zu begeben.
Tipp
Im Winter haben Wollläuse Hochkonjunktur. Die trockene Heizungsluft in Wohnräumen leistet den Schädlingen nachhaltigen Vorschub. Häufig eingeschleppt durch den Kauf neuer Zimmerpflanzen, vermehren sich die Läuse jetzt explosionsartig. Indem Sie die Luftfeuchtigkeit auf mehr als 60 Prozent erhöhen, kaufen Sie Wollläusen den Schneid ab.