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Orchideen: Spinnmilben erkennen und effektiv bekämpfen

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Orchideen sind anfällig für Spinnmilben, winzige Schädlinge, die erhebliche Schäden verursachen können. Dieser Artikel informiert über Erkennungsmerkmale, Ursachen, Bekämpfungsmaßnahmen und Vorbeugung eines Spinnmilbenbefalls.

Orchideen Schädlinge
Mit einem Neem-haltigen Spritzmittel lassen sich Spinnmilben erfolgreich bekämpfen

Erkennen von Spinnmilben an Orchideen

Spinnmilben sind winzige Schädlinge, die sich häufig auf der Blattunterseite von Orchideen aufhalten. Mit einer Größe von nur 0,3 bis 0,5 Millimetern sind sie schwer zu erkennen. Daher sollten Sie auf bestimmte Anzeichen achten, um einen Befall frühzeitig zu erkennen.

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Anzeichen eines Spinnmilbenbefalls

Feine Gespinste: Spinnmilben hinterlassen hauchdünne, weiße Gespinste, die an Spinnennetze erinnern. Diese sind häufig an den Blattachseln und -unterseiten zu finden.

Gesprenkelte Blätter: Blattverfärbungen sind ein weiteres Anzeichen. Befallene Blätter zeigen oft helle, gesprenkelte Punkte. Diese Punkte entstehen, weil die Spinnmilben Pflanzensaft aus den Blättern saugen. Dies verleiht den Blättern einen silbrigen bis bronzefarbenen Glanz.

Verfärbte und abfallende Blätter: Bei fortgeschrittenem Befall können die Blätter braun und trocken werden und schließlich abfallen, was die Pflanze erheblich schwächt.

Um einen möglichen Befall zu bestätigen, wischen Sie ein feuchtes Tuch über die Blattunterseiten. Falls sich darauf kleine rote, braune oder grüne Punkte befinden, handelt es sich wahrscheinlich um Spinnmilben.

Schnelles Handeln ist entscheidend

Spinnmilben vermehren sich unter optimalen Bedingungen schnell. Daher ist es wichtig, einen Befall früh zu erkennen und schnell zu reagieren. Regelmäßige Kontrollen und sorgfältige Pflege Ihrer Orchideen sind essenziell, um Schädlinge rechtzeitig zu erkennen und zu bekämpfen.

Arten von Spinnmilben an Orchideen

Spinnmilben an Orchideen lassen sich in zwei Hauptgruppen unterteilen: die echten Spinnmilben (Tetranychidae) und die falschen Spinnmilben (Tenuipalpidae).

Echte Spinnmilben

Echte Spinnmilben sind 0,3 bis 0,5 Millimeter groß und zeichnen sich durch ihre Fähigkeit, Gespinste zu spinnen, aus. Sie leben oft in Mehrgenerationengemeinschaften und können grünlich, rötlich oder gelblich erscheinen. Sie bevorzugen warme und trockene Bedingungen.

Typische Arten, die Orchideen befallen, sind:

  • Tetranychus cinnabarinus
  • Tetranychus urticae (Gemeine Spinnmilbe)
  • Tetranychus bimaculatus
  • Tetranychus telarius

Falsche Spinnmilben

Falsche Spinnmilben sind mit etwa 0,25 Millimetern kleiner und bilden keine Gespinste. Diese Milben bevorzugen hohe Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit und vermehren sich langsamer.

Die verbreitetste Art ist die Tenuipalpus pacificus, auch Orchideenspinnmilbe genannt. Diese falschen Spinnmilben verursachen braune Flecken auf den Blattunterseiten und schwächen die Pflanze langfristig.

Ursachen für Spinnmilbenbefall an Orchideen

Ein Spinnmilbenbefall entsteht oft durch eine Kombination ungünstiger Umweltbedingungen.

Trockene Luft und hohe Temperaturen: Spinnmilben gedeihen besonders gut bei trockener Luft und warmen Temperaturen, wie sie oft in beheizten Innenräumen vorkommen.

Zugluft: Durch Luftbewegungen können die winzigen Schädlinge leicht von einer Pflanze zur anderen transportiert werden.

Unterversorgte Pflanzen: Orchideen, die durch Nährstoffmangel geschwächt sind, sind besonders anfällig.

Mangelnde Feuchtigkeit: Eine niedrige Luftfeuchtigkeit fördert nicht nur die Vermehrung der Milben, sondern trocknet auch die Orchideen aus.

Zu dichte Pflanzengruppen: Wenn Orchideen zu dicht zusammenstehen, kann dies die Ausbreitung der Spinnmilben erleichtern.

Durch Anpassungen in der Pflege und Standortwahl können Sie das Risiko eines Befalls minimieren.

Bekämpfung von Spinnmilben an Orchideen

Spinnmilben müssen schnell bekämpft werden, um dauerhafte Schäden an Ihren Orchideen zu vermeiden.

Abbrausen mit Wasser: Bei leichtem Befall können Sie die Orchideen mit lauwarmem Wasser abbrausen. Beachten Sie, auch die Blattunterseiten gründlich abzubrausen.

Pflanzensauna: Stülpen Sie eine durchsichtige Plastiktüte über die befeuchtete Pflanze und lassen Sie sie für etwa eine Woche in diesem feuchten Klima stehen, wobei Sie regelmäßig lüften.

Einsatz von Hausmitteln:

  • Seifenlauge: Lösen Sie zwei Esslöffel Schmier- oder Kernseife in einem Liter Wasser auf und besprühen Sie die befallenen Pflanzenteile alle fünf Tage.
  • Alkohol: Verdünnen Sie Reinigungsalkohol im Verhältnis 1:1 mit Wasser und sprühen Sie ihn auf die befallenen Pflanzenteile.
  • Neemöl: Dieses natürliche Insektizid kann die Entwicklung der Spinnmilben und deren Eier hemmen.

Einsatz von Nützlingen: Raubmilben (z.B. Phytoseiulus persimilis) können die Eier der Spinnmilben aus- und so deren Population reduzieren.

Chemische Pflanzenschutzmittel: Bei starkem Befall können Produkte auf Rapsöl- oder Kaliseifenbasis helfen. Befolgen Sie die Anweisungen des Herstellers genau.

Entfernung stark befallener Pflanzenteile: Bei starkem Befall sollten Sie betroffene Blätter und Pflanzenteile abschneiden und entsorgen.

Durch diese vielfältigen Ansätze können Sie Ihre Orchideen effektiv vor Spinnmilben schützen und ihre Gesundheit erhalten.

Vorbeugung von Spinnmilbenbefall an Orchideen

Um einem Befall vorzubeugen, sollten Sie optimale Bedingungen für Ihre Orchideen schaffen.

Hohe Luftfeuchtigkeit gewährleisten: Sie können die Luftfeuchtigkeit erhöhen, indem Sie regelmäßig lüften, Wasserschalen aufstellen oder die Pflanzen regelmäßig mit Wasser besprühen.

Regelmäßige Kontrolle: Überprüfen Sie Ihre Orchideen regelmäßig auf Anzeichen von Spinnmilben.

Gesunde Pflanzen stärken: Stellen Sie sicher, dass Ihre Pflanzen ausreichend Licht, Wasser und Nährstoffe erhalten. Vermeiden Sie ein Überangebot an Stickstoff.

Vorsicht bei neuen Pflanzen: Untersuchen Sie neue Orchideen gründlich auf Schädlinge und halten Sie sie einige Zeit getrennt von den anderen Pflanzen.

Luftzirkulation fördern: Sorgen Sie für ausreichend Platz zwischen den Pflanzen, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten.

Durch die Berücksichtigung dieser Maßnahmen können Sie das Risiko eines Spinnmilbenbefalls erheblich reduzieren und für ein gesundes Wachstum Ihrer Orchideen sorgen.

Bilder: SuperflyImages / iStockphoto