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Orchideen-Krankheiten: Ursachen, Symptome und Behandlung

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Orchideen bestechen durch ihre Schönheit, können aber anfällig für Krankheiten und Schädlinge sein. Dieser Artikel behandelt häufige Probleme, ihre Behandlung sowie effektive Vorbeugungsmaßnahmen für gesunde Orchideen.

Orchidee Schädlinge
Krankheiten und Schädlinge machen auch vor Orchideen nicht Halt

Häufige Krankheiten bei Orchideen

Orchideen sind aufgrund ihrer spezifischen Ansprüche häufig von Krankheiten betroffen. Diese entstehen oft durch Pflegefehler oder ungünstige Wachstumsbedingungen. Nachfolgend werden die häufigsten Krankheiten erläutert und Maßnahmen zur Erkennung und Behandlung aufgezeigt.

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Wurzelfäule (Schwarzfäule)

Die durch die Pilze Phytophthora und Pythium verursachte Wurzelfäule tritt meist bei übermäßiger Feuchtigkeit oder schlechter Drainage auf. Betroffene Orchideen zeigen anfangs gelbe Blätter, die allmählich schwarz werden und absterben. Ein fauliger Geruch ist ein weiteres Anzeichen. Um Wurzelfäule zu verhindern, sollten Sie betroffene Pflanzen entsorgen und für gute Belüftung sowie geeignete Bewässerung sorgen.

Bakterielle Weichfäule

Verursacht durch das Bakterium Erwinia carotovora, macht sich diese Krankheit durch matschige und weiche Blätter, oft auch an den Wurzeln bemerkbar. Die Fäulnis breitet sich schnell aus. Entfernen Sie sofort befallene Pflanzenteile und nutzen Sie kupferhaltige Fungizide zur Vorbeugung weiterer Infektionen.

Viruserkrankungen

Orchideen können von verschiedenen Viren befallen werden, deren Übertragung häufig durch saugende Insekten oder kontaminierte Werkzeuge erfolgt. Typische Symptome sind gestreifte oder fleckige Blätter, Wuchsdeformationen und reduzierte Blütenbildung. Da es keine Heilung gibt, müssen befallene Pflanzen entsorgt und die Werkzeuge desinfiziert werden.

Pilzkrankheiten (Blattfleckenkrankheiten)

Blattfleckenkrankheiten werden durch Pilze wie Colletotrichum und Cercospora verursacht und zeigen sich als gelbliche, braune oder schwarze Flecken auf den Blättern, oft mit dunklem Rand. Ein gut belüfteter Standort und maßvolle Bewässerung helfen vorbeugend. Entfernen Sie infizierte Blätter und behandeln Sie betroffene Pflanzen mit geeigneten Fungiziden.

Grauschimmel (Botrytis)

Botrytis cinerea verursacht bei hoher Luftfeuchtigkeit Grauschimmel, der sich als graue, schimmelartige Flecken auf Blättern und Blüten zeigt. Schneiden Sie befallene Teile ab, verbessern Sie die Luftzirkulation und nutzen Sie fungizide Sprays zur Bekämpfung.

Durch sorgfältige Pflege und frühzeitige Erkennung können diese Krankheiten meist effektiv bekämpft werden. Achten Sie stets auf die spezifischen Bedürfnisse Ihrer Orchideen.

Häufige Schädlinge an Orchideen

Schädlinge sind ebenfalls eine häufige Ursache für die Schwächung und Krankheiten von Orchideen. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht der häufigsten Schädlinge und deren Bekämpfungsmöglichkeiten.

Wollläuse

Wollläuse sind an ihrem watteartigen Aussehen leicht zu erkennen. Sie setzen sich oft an den Blattachsen und Wurzeln fest und saugen den Pflanzensaft aus, was die Orchidee schwächt und letztlich absterben lassen kann. Befallene Pflanzen sollten sofort isoliert werden. Entfernen Sie Wollläuse manuell mit einem in Alkohol getränkten Wattestäbchen oder nutzen Sie biologische Pflanzenschutzmittel.

Blattläuse

Blattläuse saugen ebenfalls den Pflanzensaft aus und fördern durch die Bildung von Honigtau das Wachstum von Rußtaupilzen. Sprühen Sie die Pflanze mit einer Lösung aus Wasser und biologischem Seifenmittel ab oder setzen Sie natürliche Fressfeinde wie Marienkäfer ein.

Trauermücken

Trauermückenlarven leben in der Erde und schädigen die Wurzeln Ihrer Orchideen. Gelbtafeln helfen, die erwachsenen Mücken abzufangen, während Nematoden als biologisches Gegenmittel eingesetzt werden können. Achten Sie darauf, dass das Substrat gut austrocknet, um den Larven Lebensgrundlage zu entziehen.

Weiße Fliegen

Weiße Fliegen setzen sich vorzugsweise auf den Unterseiten der Blätter ab und saugen den Pflanzensaft. Hängen Sie Gelbtafeln in der Nähe der Pflanzen auf und brausen Sie die Pflanzen regelmäßig ab. Auch Raubwanzen können effektiv gegen weiße Fliegen eingesetzt werden.

Durch regelmäßige Kontrolle und frühzeitige Behandlung können Sie den Befall von Schädlingen minimieren und die Gesundheit Ihrer Orchideen erhalten.

Vorbeugung von Krankheiten und Schädlingen

Vorbeugung ist der beste Schutz vor Krankheiten und Schädlingen. Hier einige effektive Maßnahmen:

  • Luftzirkulation gewährleisten: Sorgen Sie für eine gute Belüftung rund um die Pflanzen, insbesondere im Wurzelbereich, um Pilzbefall zu vermeiden.
  • Feuchtigkeit regulieren: Vermeiden Sie Staunässe durch geeignete Orchideentöpfe mit Löchern im Boden und an den Seiten. Gießen Sie moderat und lassen Sie das Substrat gut trocknen.
  • Standortwahl optimieren: Ein heller, aber nicht direkt sonniger Standort mit gleichmäßigen Temperaturen stärkt die Widerstandsfähigkeit Ihrer Orchideen.
  • Nützlinge fördern: Fördern Sie Nützlinge in Ihrer Umgebung durch Insektenhotels oder Blumenwiesen. Diese Gegenspieler halten Schädlingspopulationen in Schach.
  • Quarantäne für Neuzugänge: Halten Sie neue Pflanzen einige Wochen in Quarantäne, um Schädlinge oder Krankheiten von anderen Orchideen fernzuhalten.
  • Substrat und Umtopfen: Verwenden Sie spezielles Orchideensubstrat und topfen Sie Ihre Orchideen alle zwei bis drei Jahre um, um gesunde Wurzeln zu fördern und Staunässe zu vermeiden.
  • Feuchtigkeit für Blätter: Platzieren Sie die Orchideen über einem umgestülpten Untersetzer in einem größeren Untersetzer und füllen Sie den Freiraum mit pflanzenfreundlichem Granulat und kalkarmem Wasser, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen und die Pflanze robuster gegen Schädlinge zu machen.

Durch diese Maßnahmen können Sie die Gesundheit Ihrer Orchideen auf lange Sicht fördern und das Risiko von Krankheiten und Schädlingen erheblich reduzieren.

Bilder: legna69 / iStockphoto