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Orchideen klebrig: Ursachen & Tipps

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Klebrige Blätter oder Tropfen an Ihrer Orchidee können auf unterschiedliche Ursachen hindeuten, von natürlichen Reaktionen bis hin zu Schädlingsbefall. Dieser Artikel hilft Ihnen, die Ursache zu identifizieren und gibt Tipps zur richtigen Pflege Ihrer Orchidee.

Orchidee klebrig
Wenn Orchideen kleben, ist das meist kein gutes Zeichen

Guttation: Natürliches Phänomen oder Stressreaktion?

Bei Guttationstropfen handelt es sich um ein natürliches Phänomen, das besonders bei Orchideenarten wie Phalaenopsis und Cattleya vorkommen kann. Die Pflanze scheidet dabei überschüssiges Wasser und darin gelöste Nährstoffe über spezielle Drüsen, die sogenannten Hydathoden, aus. Diese Tropfen erscheinen häufig nach dem Gießen, Tauchen oder an warmen Tagen. Durch den Zucker aus der Photosynthese können sie klebrig sein.

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Stressfaktoren, die Guttation begünstigen können:

  • Temperaturschwankungen: Orchideen reagieren empfindlich auf Temperaturschwankungen. So können Unterschiede von mehr als 5°C zwischen Tag- und Nachttemperatur die Bildung von Guttationstropfen fördern. Dies tritt beispielsweise in der kalten Jahreszeit oder bei starker Sonneneinstrahlung in Wintergärten auf.
  • Staunässe: Steht die Orchidee zu feucht, kann sie nicht ausreichend transpirieren. Auch dies kann zu Guttation führen.
  • Trockenheit: Paradoxerweise kann auch ein Wassermangel oder zu seltenes Gießen Guttation auslösen, da die Pflanze versucht, ihren Wasserhaushalt zu regulieren.
  • Zugluft: Ein weiterer Stressfaktor für Orchideen ist Zugluft, welche die Bildung von Guttationstropfen begünstigen kann.

Um Stress für die Pflanze zu vermeiden, sollten Sie Ihre Orchideen regelmäßig auf Guttationstropfen kontrollieren und die Pflegebedingungen gegebenenfalls anpassen. Eine angepasste Gießroutine, der Schutz vor Zugluft und das Vermeiden von großen Temperaturschwankungen können helfen, die Guttation zu reduzieren.

Blattläuse und ihre klebrigen Hinterlassenschaften

Blattläuse sind kleine Insekten mit einer Körpergröße von bis zu fünf Millimetern, die sich gerne an den zarten Pflanzenteilen der Orchidee aufhalten. Sie bevorzugen junge Triebe, Blätter und Blütenknospen, wo sie mit ihren Saugrüsseln das Leitgewebe der Pflanze anzapfen. An den Unterseiten der Blätter saugen sie den nährstoffreichen Saft und scheiden dabei Honigtau aus. Dieser klebrige Honigtau ist nicht nur unschön, sondern zieht auch Ameisen an und kann ein Hinweis auf einen Schädlingsbefall sein.

Erkennungsmerkmale eines Blattlausbefalls:

  • Klebrige Blätter: Klebrige Rückstände auf den Blättern sind ein deutliches Anzeichen für Blattläuse.
  • Verformte Blätter: Durch die Saugtätigkeit der Blattläuse können sich die Blätter verformen oder einrollen.
  • Vergilbte und braune Blattflecken: Bei starkem Befall verfärben sich die Blätter fleckig gelb bis braun und können schließlich verkümmern und absterben.
  • Abfallende Knospen: Blütenknospen können vor ihrer vollständigen Entwicklung abfallen.
  • Ameisen: Eine erhöhte Ameisenpräsenz kann ebenfalls auf Blattläuse hindeuten, da diese vom Honigtau angelockt werden.

Blattläuse vermehren sich sehr schnell und können innerhalb kurzer Zeit ganze Pflanzenteile befallen. Da sie sich auch ohne Befruchtung vermehren können, ist es wichtig, bei den ersten Anzeichen von Blattläusen zu handeln, um eine Ausbreitung zu verhindern und die Gesundheit der Orchidee zu schützen.

Maßnahmen gegen klebrige Orchideen

Bei Guttation:

  • Standort optimieren: Ein heller, indirekt beleuchteter Standort ohne Zugluft fördert das Wohlbefinden der Orchidee.
  • Temperaturen regulieren: Achten Sie darauf, dass der Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht 5°C nicht übersteigt, um Guttation zu minimieren.
  • Bewässerungsmanagement: Gießen Sie nur, wenn das Substrat trocken ist, um Staunässe zu vermeiden.

Bei Schädlingsbefall:

  • Quarantäne: Isolieren Sie befallene Orchideen, um eine Ausbreitung der Schädlinge zu verhindern. Stellen Sie sie in einen Raum mit hoher Luftfeuchtigkeit ohne weitere Zimmerpflanzen.
  • Mechanische Entfernung und Reinigung: Entfernen Sie die Schädlinge mechanisch, indem Sie die betroffenen Pflanzenteile abduschen oder abwischen. Ersetzen Sie das Substrat, um versteckte Schädlinge zu beseitigen.
  • Natürliche Mittel anwenden: Behandeln Sie die Pflanze mit einer Seifenlösung (15 g reine Kali-Seife pro Liter Wasser) oder einer Emulsion (vier Esslöffel Öl, ein Spritzer Spülmittel und zwei Liter Wasser), um den Schädlingsbefall zu reduzieren. Legen Sie zwischen den Anwendungen Pausen ein, um die Pflanze nicht zu belasten.
  • Abbrausen bei starkem Befall: Bei starkem Befall können Sie die Orchidee gründlich mit lauwarmem Wasser in der Dusche abbrausen, um die Schädlinge abzuspülen. Decken Sie dabei das Substrat ab.